„Über Subjekte sprechen“

Eine präzise, klare Sprache ist besonders im wissenschaftlichen Kontext relevant, um Sachverhalte verständlich darstellen und beschreiben zu können. In einigen Fachrichtungen, u. a. den Sozialwissenschaften, beinhalten Fragestellungen Subjekte, es wird also über Menschen gesprochen. In den meisten Fällen haben Personen, die im Rahmen wissenschaftlicher Praxis thematisiert und benannt werden weder als einzelne Subjekte noch als Personenkreis an den Aushandlungsprozessen der Bezeichnung teil. Mit ihrem Anteil an der gesellschaftlichen Konstruktion der Wirklichkeit, kann die gewählte Sprache auch ein Mittel sein, um zu diskriminieren und bestimmte Machtstrukturen aufrecht zu erhalten: Gerade die kulturhistorische Dimension von Begriffen, feststehende Narrative und Konnotationen bestimmter Bezeichnungen können die Wahrnehmung von Situationen, Sachverhalten und Subjekten in entscheidender Weise prägen und Menschen abwerten. In der Rolle der Bezeichnenden haben Forschende eine Deutungshoheit und damit auch eine besondere Verantwortung, der es im Rahmen jeder wissenschaftlichen Arbeit gerecht zu werden gilt. Im Workshop sollen Grundüberlegungen einer gerechten Sprache und Bezeichnungen für Personengruppen mit verschiedenen Zugängen zu Privilegien diskutiert und erarbeitet werden.

HSU

Letzte Änderung: 7. April 2022