Wie kann urbaner Luftverkehr in den Metropolen in Zukunft konkret aussehen? Haben neue Transportmittel eine echte Chance? Mit welchen Herausforderungen ist die künftige Mobilität konfrontiert?
Unter der Leitung des Instituts für Lufttransportsysteme der Technischen Universität Hamburg erforschen und bewerten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Helmut-Schmidt-Universität (HSU), der Hochschule für Angewandte Wissenschaften Hamburg (HAW Hamburg), der Hafen-City Universität Hamburg (HCU), dem Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) sowie dem Helmholtz-Zentrum Geesthacht (HZG) Lösungen für „Innovative, luftgestützte, urbane Mobilität“ (iLUM). Gefördert wird das Verbundprojekt von der Hamburger Behörde für Wissenschaft, Forschung, Gleichstellung und Bezirke (BWFGB) mit zwei Millionen Euro als eines von insgesamt vier Zukunftsclustern, sogenannten „HamburgX-Projekten“, im Rahmen der Landesforschungsförderung.
Wissenschaftssenatorin Katharina Fegebank: „Das iLUM-Projekt kann einen wertvollen Beitrag leisten, um Hamburgs Vorreiterrolle für intelligente, zukunftsweisende Mobilitätslösungen auszubauen. Die Forscherinnen und Forscher entwickeln fächerübergreifend neue Konzepte und Technologien zur luftgestützten urbanen Mobilität und prüfen diese unter anderem auf gesellschaftliche Akzeptanz, juristische Aspekte der Umsetzbarkeit sowie verkehrs- und stadtplanerische Fragestellungen. Durch diesen ganzheitlichen Ansatz kann das vielversprechende Projekt als Blaupause für Metropolregionen dienen. Hamburg ist auf die Innovationskraft der Wissenschaft und das Zusammenspiel mit Gesellschaft und Wirtschaft angewiesen, denn der Mobilitätswandel bringt erhebliche gesellschaftliche und technische Herausforderungen mit sich. Daher sind der Austausch und die Akzeptanz der Bevölkerung im Hinblick auf neue Ideen und Technologien so wichtig. Nur gemeinsam kann die Mobilitätswende gelingen.“
Die Zukunft beginnt heute: In dem Verbundprojekt iLUM forscht ein interdisziplinäres Team an einem gesellschafts- und stadtkonformen, passagierfreundlichen, ökologischen und ökonomischen Gesamtkonzept für luftgestützte Mobilitätslösungen. Dabei sollen frühzeitig Voraussetzungen und Randbedingungen für zukunftsfähige Konzepte entwickelt werden, um sinnvolle und neue Einsatzformen von Luftfahrzeugen, Schadstoffemissionen zu reduzieren und Nutzerinnen und Nutzern eine optimale Verkehrsverbindung zu ermöglichen. Forschungsgrundlage sind die Metropolregion Hamburg und darauf maßgeschneiderte Zukunftsszenarien für das Jahr 2050. Neben Überlegungen zu neuen und innovativen Transportmitteln wie Flugtaxis werden auch Betriebskonzepte, bestehende Mobilitätsstrukturen, Infrastrukturlösungen und verschiedene Geschäftsmodelle berücksichtigt. Die Verbundpartner streben die Schaffung eines DFG-Graduiertenkollegs an.
Verbundsprecher TU-Professor Volker Gollnick zur Bedeutung der hochschulübergreifenden Zusammenarbeit im Projekt iLUM: „Es ist klasse, spannend und nahezu einzigartig, dass wir hier technische, verkehrliche, städtebauliche, juristische und gesellschaftswissenschaftliche Fähigkeiten zusammengeführt haben, um die Komplexität der noch weitgehend unerforschten städtischen Luftmobilität und einer Vielzahl von Abhängigkeiten zwischen den Fachdisziplinen zu erforschen und gemeinsam mögliche Lösungen und Perspektiven aufzeigen können.“
Bei den im Rahmen der Landesforschungsförderung geförderten HamburgX-Projekten handelt es sich um kooperativ angelegte Großforschungsprojekte, die ein breites Spektrum von Einrichtungen und Partnerinnen und Partnern involvieren. Ziel ist es, die Zusammenarbeit von Forschungseinrichtungen im Raum Hamburg zu unterstützen sowie Bereiche mit ausgewiesenem Potenzial gezielt zu fördern und weiterzuentwickeln. So sind an dem Verbundprojekt iLUM neben den Professoren Volker Gollnick, Carsten Gertz und Thorsten Schüppstuhl der TU Hamburg unter anderem Professor Alexander Fay und Professorin Schuler-Harms der HSU, Professor Tim Tiedemann und Professor Dragan Kozulovic der HAW Hamburg, Professor Jörg Rainer Noennig der HCU sowie zahlreiche weitere Professuren und Institute der Projektpartner beteiligt.
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