Der Studiengang Vergabe- und Vertragsrecht ist ein berufsbegleitender Master-Studiengang. Ziel des Studienganges ist die wissenschaftliche Durchdringung rechtswissenschaftlicher Fachgebiete und interdisziplinärer Ansätze sowie die Vermittlung einer besonderen Qualifikation und Berufsbefähigung auf dem Gebiet des öffentlichen Beschaffungswesens.
Die Studierenden erwerben im Rahmen des Studiengangs die Fähigkeit, das System des nationalen, europäischen und internationalen Vergabe- und Vertragsrechts zu überblicken und zu verstehen. Sie werden in die Lage versetzt, sich spezielle Anwendungen ebenso wie Zusammenhänge selbstständig wissenschaftlich zu erschließen und entsprechende Verträge zu gestalten und zu verhandeln. Dabei werden sie in wissenschaftlichem Denken und Arbeiten und zugleich für die spätere Berufspraxis geschult.
Studiengangsbeschreibung
Der Studiengang befähigt insbesondere zu:
• Rechtlicher Gestaltung von Beschaffungsprozessen
• Projektierung standardisierter Beschaffungsverfahren
• Fertigung von Vertragsentwürfen
• Eigenständiger Gestaltung atypischer Vertragskonstellationen
• Einschätzung und Management rechtlicher und wirtschaftlicher Risiken im Rahmen des öffentlichen Beschaffungswesens
• Vorbereitung und Führung einschlägiger Rechtsstreitigkeiten
• Einordnung und Bearbeitung komplexer rechtswissenschaftlicher Problemstellungen im Zusammenhang des staatlichen Beschaffungswesens
Struktur
Der Master-Studiengang Vergabe- und Vertragsrecht hat erstmalig Anfang Oktober 2021 begonnen. In der Zukunft ist die Aufnahme des Studiums alle zwei Jahre, jeweils im Oktober, möglich. Das Studienjahr an der Helmut-Schmidt-Universität ist in Trimester unterteilt (Herbst-, Winter-und Frühjahrstrimester). Jedes Trimester umfasst zwölf Wochen.
In den ersten 15 Monaten des Studiums wird die Präsenzlehre in insgesamt 16 Veranstaltungswochen an der HSU in Hamburg angeboten. Um den beruflichen Anforderungen und der Vereinbarkeit von Familie und Beruf Rechnung zu tragen, findet die Präsenzlehre in diesen Wochen grundsätzlich jeweils von Mittwoch bis Freitag statt. Für die Präsenzphasen ist seitens des Arbeitgebers eine Freistellung vom Dienst erforderlich.
Die Lehrveranstaltungen werden auf dem Hauptcampus der HSU und auf dem Campus Nord abgehalten. Der Campus Nord befindet sich in etwa 3 km Entfernung vom Hauptcampus der HSU. Auf dem Campus Nord ist ein Teil der rechtswissenschaftlichen Professuren untergebracht, zudem bietet er wie auch der Hauptcampus eine gute Infrastruktur für die berufsbegleitende Blockwochen-Lehre.
Zwischen den Präsenzphasen sind in zahlreichen Modulen angeleitete Selbstlernphasen vorgesehen. Hierfür werden die sich u.a. auf der Lernplattform ILIAS bietenden Möglichkeiten genutzt. Die letzten neun Monate des Studiums werden vom Schreiben der Masterarbeit dominiert. In dieser Zeit wird eine Anwesenheit in Hamburg nach individueller Absprache zu Betreuungszwecken sowie zur Absolvierung eines Kolloquiums erforderlich sein.
Der Studiengang Vergabe- und Vertragsrecht ist modularisiert und umfasst 60 Leistungspunkte. Einen inhaltlichen Schwerpunkt des Studienganges bilden die Bereiche des nationalen, europäischen und internationalen Vergaberechts sowie Grundzüge des Haushaltsrechts und des öffentlichen Preisrechts. Ein weiterer inhaltlicher Schwerpunkt besteht in der Vertiefung der Kenntnisse des Vertragsrechts mit einem Schwerpunkt bei der Vertragsgestaltung unter besonderer Be-rücksichtigung der im Rahmen des öffentlichen Beschaffungswesens relevanten Rechtsgebiete – beispielsweise Kartellrecht, Patentrecht oder Beihilfenrecht.
Neben diesen Modulen aus dem Kernfach Rechtswissenschaft gibt es Module aus den Fächern Verwaltungswissenschaften, Betriebswirtschaftslehre und Psychologie.
Die Module gliedern sich in Pflicht- und Wahlpflichtmodule.
Pflichtmodule:
• Grundlagen des Vergaberechts
• Grundlagen des Vertragsrechts
• Haushaltsrecht und Preisrecht, Haushaltsführung, Finanz- und Rechnungswesen
• Internationales Vergabe- und Vertragsrecht
• Vergabeverfahren und Vertragsgestaltung in der Anwendung
• Projektplanung
Wahlpflichtmodule:
• Verhandlungspsychologie
• Bauvergaberecht
• Vergaberechtsschutz
• Beihilfenrecht
• Kartellrecht
• Patentrecht
Das Studium ist in eine Grundlagenphase (1. Studienabschnitt) und in eine Vertiefungsphase (2. Studienabschnitt) unterteilt.
Die Teilnahme am Studiengang Vergabe- und Vertragsrecht ist nur im Rahmen einer Kooperation zwischen der Helmut-Schmidt-Universität und Abteilungen des BMVg und – soweit freie Kapazitäten vorhanden sind – auch anderen Ministerien und nachgeordneten Dienststellen möglich. Die Bewerbung und die Auswahl der Kandidaten erfolgen über die jeweiligen Arbeitgeber. Diese entsenden die Studierenden bei Vorliegen der erforderlichen Zulassungsvoraussetzungen zu einem Studium an die HSU.
Eine direkte Bewerbung an der Helmut-Schmidt-Universität ist nicht möglich
Als Postgraduierten-Studium baut der Studiengang Vergabe- und Vertragsrecht auf einem von den Studierenden bereits früher erworbenen Studienabschluss auf: Der für eine Zulassung zum Studium erforderliche Studienabschluss liegt vor, wenn ein Hochschulstudium der Rechtswissenschaften mit dem Ersten juristischen Staatsexamen oder ein rechtswissenschaftliches Bachelor- oder Master-Studium im Umfang von mindestens 240 ECTS- Leistungspunkten an einer Hochschule erfolgreich abgeschlossen wurde. Ausnahmsweise genügt den Anforderungen auch ein in einem anderen Hochschulstudiengang erworbener Master-Abschluss, wenn in dessen Rahmen Studien- und Prüfungsleistungen auf dem Gebiet der Rechtswissenschaften im Umfang von mindestens 60 ECTS-Leistungspunkten erworben worden sind und darüber hinaus einschlägige Berufserfahrung von mindestens einem Jahr (ohne Ausbildungszeiten) im Beschaffungswesen oder in der öffentlichen Verwaltung nachgewiesen werden.
Studiendekan Vergabe-und Vertragsrecht
Univ.-Prof. Dr. Christian Ernst
E-Mail: [email protected]
Telefon: +49 40 6541-3871
Bei allgemeinen Fragen zum Studium sowie zu Kooperationsmöglichkeiten mit der HSU:
Astrid Strüßmann
Referentin für Hochschulmarketing
E-Mail: [email protected]
Telefon: +49 40 6541-3855
Letzte Änderung: 12. Juli 2022