Das Symposium nähert sich unter Leitung von Jörg Schwarz (HSU Hamburg) dem Tagungsthema Krise und Transformation systematisch aus einer zeitlichen Perspektive und bringt theoretische und empirische Beiträge zusammen, um Prozessualität und Rhythmizität als Kernaspekte einer relationalen Analyse von Krise und Transformation zu diskutieren, die insbesondere im Hinblick auf ihre pädagogische Relevanz fruchtbar sind.
Michel Alhadeff-Jones (Sunkhronos Institute, Genf / Université de Fribourg / Columbia University) liefert in seinem Beitrag eine zeittheoretische Fundierung der Kernkonzepte von Prozessualität und Rhythmizität, kontrastiert diese Perspektive mit den Konzepten des transformativen Lernens und diskutiert die Bedeutung der rhythmischen Intelligenz in Bildungsprozessen.
Franziska Wyßuwa (Martin-Luther-Universität Halle) folgt mit einer qualitativen empirischen Untersuchung zur Verarbeitung von Krisen in Kursen der Erwachsenenbildung und fragt danach, wie die sprachlich-interaktive Markierung von Krisen innerhalb von Kursen zur Gestaltung von Transformationsprozessen beiträgt.
Hannah Hassinger und Sabine Schmidt-Lauff (HSU Hamburg) betrachteten biographische Transformationsprozesse auf der Grundlage qualitativer Interviews mit erwachsenen Lernenden und untersuchen, wie sich Krisen auf die zeitlichen Modalitäten ihres Lernens auswirken.
Maja Maksimovic (University of Belgrade) beleuchtet in ihrem Beitrag Krise und Transformation als zutiefst verkörperte Prozesse; mit dem Konzept der Liminalität untersucht sie, wie eine chronische Schmerzerkrankung raum-zeitliche Strukturen hervorbringt, in denen Lernprozesse entstehen können.