Als Priming bezeichnet man den Vorgang im menschlichen Gedächtnis, bei dem ein Konzept (beispielsweise „Tisch“) ein anderes Konzept (beispielsweise „Stuhl“) aktiviert. Verwandte Konzepte rufen sich gegenseitig auf und beeinflussen so unsere Urteile und Verhaltensweisen, ohne dass es uns bewusst wird.
Es können auch soziale Inhalte „geprimt“ werden. So aktiviert etwa das Konzept „Professor“ das verwandte Konzept „zerstreut“, weil „zerstreut“ dem gängigen Stereotyp über Professoren entspricht. Und ein geprimtes Konzept, je nachdem ob positiv oder negativ, kann Urteile über eine andere Person beeinflussen, insbesondere dann, wenn diese Person mehrdeutige Verhaltensweisen zeigt. Das funktioniert, obwohl das Konzept in einem ganz anderen Kontext aufgerufen wurde. Priming hat also weitreichende Konsequenzen im Alltag, die den Menschen oft gar nicht bewusst werden. Im Gespräch zwischen Tarah Arens und Prof. Hans Peter „Jennes“ Erb erfährt man, wieso und mit welchen Konsequenzen.