PhD-Kurs „Representative Claims and Democratic Innovations“ – Erfahrungsbericht bezüglich der Teilnahme an dem PhD-Kurs ausgerichtet von der Universität Oslo und dem Centre Universitaire de Norvège à Paris (CUNP), Paris, Frankreich, 18.03.-21.03.2024 / Freya Ch. Brockstedt

HSU

11. April 2024

Wie kann das zunehmende Misstrauen der Bürgerinnen und Bürger gegenüber gewählten Vertreterinnen und Vertretern sowie öffentlichen Institutionen verringert werden? Welche demokratischen Innovationen stehen zur Verfügung, um die Vielfalt der Bedürfnisse und Interessen der Bürgerinnen und Bürger effektiver zu repräsentieren?

Über diese und weitere Fragen haben 14 Doktorandinnen und Doktoranden aus elf verschiedenen Ländern gemeinsam mit zehn Referentinnen und Referenten während des einwöchigen PhD-Kurses intensiv diskutiert. Ziel des Kurses, der von der Universität Oslo und dem Centre Universitaire de Norvège à Paris (CUNP) ausgerichtet wurde und vom 18.03.-21.03.2024 in Paris stattfand, war es, sich ein differenziertes Verständnis repräsentativer Ansprüche und demokratischer Innovationen sowohl empirisch als auch theoretisch zu erarbeiten. Dabei wurden die Schwierigkeiten bei der Einbettung partizipatorischer Prozesse in Institutionen sowie die demokratischen Potenziale und Risiken, die mit Koproduktion, Ko-Kreation und Informalität verbunden sind, erörtert. Betont wurde zudem, dass verwaltungstechnische und organisatorische Probleme im Zusammenhang mit der Umsetzung lokaler demokratischer Innovationen – auch hinsichtlich der Koproduktion öffentlicher Dienstleistungen – durch die strategische Gestaltung und Verwaltung demokratischer Arenen gelöst werden müssen. Das entsprechende Programm ist hier nachzulesen.

Neben den Vorträgen der Referentinnen und Referenten wurden auch die Forschungsarbeiten der Doktorandinnen und Doktoranden diskutiert. Mein Vortrag mit dem Titel: „Demokratische Innovationen in öffentlichen Verwaltungen“ beleuchtete den Paradigmenwechsel innerhalb des öffentlichen Sektors in Bezug auf die digitale Transformation und dem Streben nach einer stärker nutzerorientierten Wertschöpfung. Ein wesentlicher Fokus wurde dabei auf GovTech gelegt, in dessen Zusammenhang die Relevanz von Kooperationen zwischen öffentlicher Verwaltung, Wirtschaft und Bürgerinnen und Bürgern verdeutlicht wurde.

Die konstruktive Feedbackkultur, der Austausch über Theorien und Methoden der Forschung zu Demokratieinnovationen sowie die Möglichkeit, das akademische Netzwerk zu erweitern, war für alle Teilnehmenden ein großer Gewinn.