Die Digitale Transformation erlangt zusehends mehr Bedeutung im deutschen Gesundheitswesen. Moritz Behm zeigt in Digitale Gesundheit, dass digitale Gesundheitsanwendungen (Online-Videosprechstunde und KI-basierte Symptomchecker) bei der Verbesserung der Behandlungsqualität, der Patient Experience sowie der Physician Experience eine wichtige Rolle spielen können.
Als besonders relevant für die Akzeptanz solcher neuen Technologien im Gesundheitswesen zeigte sich der Unterschied zwischen erwartetem und tatsächlichem Nutzen und Benutzerfreundlichkeit der Anwendungen. Im Vergleich zur theoretischen Erläuterung der Nutzenpotentiale erwies sich in Live-Experimenten mit Online-Videosprechstunden das praktische Erleben von Anwendungsbeispielen als maßgeblicher Faktor zur Ausprägung von Technologieakzeptanz. Die Dissertation setzt sich mit der komplexen Dynamik der digitalen Transformation des Gesundheitswesens sowohl aus Sicht von Patient*innen (Patient Experience) als auch Ärzt*innen (Physician Experience) auseinander und entwickelt Handlungsempfehlungen für eine erfolgreiche Etablierung von digitalen Innovationen in der Gesundheitsversorgung aussehen können. Insbesondere ergaben qualitative Interviews mit Online-Ärzt*innen ein Ranking für prädestinierte Indikationen für eine digitale Behandlung. Weiterhin wird die Frage gestellt, ob die Digitalisierung, mit besonderem Fokus auf Online-Videosprechstunde und auf KI-basierende Symptomchecker, einen revolutionären Fortschritt im Gesundheitswesen mit sich bringt und möglicherweise ein neues Verständnis der Relevanz von narrativ- und evidenz-basierter Medizin zur Folge haben kann oder in einem modernen Behandlungsprozess eher contra produktiv ist.
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