In seiner Videobotschaft gibt Universitätspräsident Prof. Dr. Klaus Beckmann einen Überblick über die wichtigsten Projekte des Jahres 2024.
Der Text zum Nachlesen
Sehr geehrte Kolleginnen und Kollegen,
Kameradinnen und Kameraden,
Kommilitoninnen und Kommilitonen,
liebe Universitätsbürgerinnen und Universitätsbürger!
Jahresauftakt
lassen Sie mich diese erste Videobotschaft des Jahres damit beginnen, Ihnen allen ein erfolgreiches, zufriedenes und vor allem gesundes neues Jahr zu wünschen.
Gelegentlich wurde 2024 bereits zum Entscheidungs- oder Schicksalsjahr stilisiert. Das mag übertrieben sein, aber für unser Land, für die Bundeswehr und für unsere Helmut-Schmidt-Universität stehen doch bedeutsame Entwicklungen und Weichenstellungen an. Unser Umfeld bleibt spannend, und es bleibt fordernd.
Was bedeutet Universität ?
Vielleicht ist es vor diesem Hintergrund nicht schlecht, sich die Wesensmerkmale einer Universität und des akademischen Zusammenwirkens auf dem Campus zu vergegenwärtigen. Für mich ist dies vor allem eines:
An einer Universität zählen nur die Kraft und die Schönheit des Arguments. Und die Rangfolge ist lexikographisch, mit der Kraft an erster Stelle. Es kommt nicht darauf an, von wem das Argument stammt; in diesem Sinne sind alle auf dem Campus gleichberechtigt. Untereinander stehen die Universitäten in einem Wettbewerb, bei dem der Erfolg vor allem davon abhängt, welche Kraft die Argumente ihrer Wissenschaftler:innen in der internationalen Fach-Community entfalten.
Das bedeutet aber auch, dass die Eigenschaften der Person, die das Argument vorträgt, völlig irrelevant sind. Ihr Geschlecht, ihre Hautfarbe, ihre Religion, ihre Identität dürfen keine Rolle spielen. Daher sind die Gleichberechtigung der Geschlechter und die Diversität, aber auch der Ruf nach Offenheit und Toleranz so wichtig für Universitäten.
Wir haben ab dem 15.01. in der Präsidialabteilung eine Mitarbeiterin, die sich ausschließlich diesem Thema widmet und mit der Gleichstellung eng zusammenarbeitet. Die Zusammenarbeit war schon früher gut, wie auch die Erstellung unseres neuen zivilen Gleichstellungsplanes gezeigt hat, aber jetzt können wir noch einen Gang hochschalten.
Was erwartet uns im nächsten Jahr?
Rahmenbedingungen
Die andauernden, sich überlappenden Krisen führen dazu, dass die Verteidigungsfähigkeit der Bundeswehr weiter gestärkt und die ressortgemeinsame Sicherheitsvorsorge entwickelt werden muss. Was von uns als einer Universität der Bundeswehr in Forschung und Lehre erwartet wird, wird selbstverständlich davon abhängen. Andererseits darf dieser “Auftrag” die Universität nicht dominieren, denn eine Universität bezieht ihre Kraft — wie oben geschildert — gerade aus der individuellen Freiheit ihrer Forschenden.
Wir haben in der Senatsklausur im vergangenen Sommer auf der Grundlage eines anderthalbjährigen hochschulöffentlichen Strategieprozesses unter meiner Moderation sehr frühzeitig eine Antwort auf diese Herausforderungen formuliert. Darauf bin ich, wenn Sie gestatten, ein klein wenig stolz. Und ich danke erneut den vielen, die durch ihre Beiträge diesen gemeinsamen Erfolg ermöglicht haben.
Bei den Rahmenbedingungen tritt zu den sich überlappenden Großkrisen, die sich teilweise in Ungeheuerlichkeiten manifestieren — wie beim Angriff der Hamas auf Israel im vergangenen Oktober —, noch die Krise des Bundeshaushalts hinzu. Die Auswirkungen dessen werden wir beobachten, und ggf. wird es auch für uns einschneidende Konsequenzen geben. Jedenfalls werde ich künftig nicht mehr jede gute Idee mit Ressourcen versehen können, ohne diese an anderer Stelle einzusparen.
Profilbildungsprozess
Die angesprochene Senatsentscheidung zur Strategie der HSU/UniBw H verstehen wir im Akademischen Senat als eine erste Stufe für die weitere Entwicklung unserer Universität. Auf der Basis der bereits vereinbarten Grundsätze soll in diesem Jahr ein Grass-Roots-Prozess initialisiert werden, in dem alle Universitätsbürger:innen ihre Ideen einbringen können. Der Akademische Senat wird dafür spätestens im März den Startschuss geben. Ich bitte Sie alle, sich daran zu beteiligen.
Wir schauen in dem Prozess auch sorgfältig auf die PIER+ – Plattform der anderen Hamburger Hochschulen und auf die internationale Wettbewerbsfähigkeit unseres Hauses. Ich weiß den Prozess in den guten Händen meiner überlasteten Vizepräsidentin für Forschung, Margarete Schuler-Harms, der ich auf diesem Wege öffentlich für ihren immensen, doch ruhigen Beitrag danken möchte.
Thema künstliche Intelligenz
Eines der zentralen Themen für die Zukunft wird die Gestaltung und Nutzung der künstlichen Intelligenz und von Big Data sein. Das sind Buzzwords, wir überlassen es besser unseren Wissenschaftler:innen, dies zuzuspitzen. Wir sind dabei, mit einer Arbeitsgruppe zu klären, welche Auswirkungen dies in Lehre und Prüfungen haben wird. Derzeit gilt KI noch als ein Hilfsmittel — also wie ein Taschenrechner, den die Prüfenden zulassen können oder auch nicht.
Dabei kann es nicht bleiben, denn KI wird grundlegende gesellschaftliche Änderungen mit sich bringen, die wir als Universität zu begleiten haben, und sie wird auch die Art verändern, in der wir Wissenschaft betreiben. Daher müssen wir Digitalisierung aktiv in alle unsere Studiengänge einbeziehen und unseren Absolvent:innen einschlägige Kenntnisse auf den Weg geben. Ich bin dabei, unsere Fakultäten ein wenig in diese Richtung zu “prodden”, indem ich jede Neuberufung hinterfrage. Immerhin haben wir uns bereits auf einen interdisziplinären KI-Studiengang verständigt, den wir heuer in die Akkreditierung bringen wollen.
Flagship Events
- Tag der Forschung mit externer Orientierung am 26.03,
- Tag der Bundeswehr (einziger Austragungsort im Nordwesten) am 08.06.,
- ein aufgebohrter Ausbildungkongress der Bundeswehr in der ersten Septemberwoche.
Und zunächst kommen einmal der IBUK und die WBdBT.
Lassen sie mich mit drei „Hausmeisterpunkten” schließen.
Führungskräfteschulung an der HSU/UniBw H
Wir haben ein Programm zur Führungskräfteschulung an der HSU/UniBw H aufgelegt, bei dem wir mit Priorität interne Dozierende gewinnen wollen. Diese Angebote richten sich an unser ziviles und militärisches Führungspersonal und ergänzen, was der Studierendenbereich für Soldat:innen und die Gleichstellung für Frauen anbieten.
Hundehaltung
Zum Ende des letzten Jahres kamen Hunde auf dem Campus wieder sehr in Mode, jedenfalls gemessen an der Zahl der einschlägigen Anträge, die das Kasernenteam erhalten hat. Leider muss ich der Begeisterung für unsere vierbeinigen Freunde einen Dämpfer erteilen: Das Mitbringen von Hunden auf den Campus bleibt grundsätzlich verboten.
Besonders leicht einzusehen ist das beim Halten eines Hundes auf den Stuben (Stichwort: “Leben wie ein Leutnant”): Das ist weder aus Sicht des Tierwohls noch aus der Sicht kameradschaftlicher Nachbarschaft angezeigt. Doch auch das Mitbringen von Hunden ins Büro während der Arbeitszeit scheint mir mit wenig Rücksicht auf die Kolleginnen und Kollegen verbunden. Die HSU/UniBw H hat insgesamt zu wenig Platz, und nicht alle von uns möchten sich das Büro mit Hunden teilen.
Allerdings gibt es Ausnahmen von der Regel. Die ersten beiden betreffen Diensthunde und Hunde, auf deren Unterstützung ein Universitätsmitglied aus gesundheitlichen Gründen angewiesen ist. Zweitens drücke ich vorübergehend ein Auge zu, wenn die Pflege des Hundes die Gewährung von mobilem Arbeiten 2 rechtfertigen würde, die Anwesenheit des betroffenen Universitätsmitglieds auf dem Campus aber dienstlich erforderlich ist. “Vorübergehend” heißt: Wie mobiles Arbeiten 2 selbst kann ein solcher Zustand weder dauerhaft noch regelmäßig sein.
Militärischer Sicherheitsbereich eingerichtet
Der MSB ist seit dem 03.01.2024 eingerichtet. Wir haben diese Maßnahme vorgeübt — z.B. durch eine vorzeitige Inbetriebnahme der Schranken — und intensiv begleitet. Nach meiner Kenntnis hat es bislang keine wesentlichen Probleme gegeben. Dafür danke ich meinem Unterstützungsteam vom Kasernenpersonal und auch den “Wikingern”, die sich trotz personeller Unterbesetzung voll eingebracht haben. Das hat mich an die guten Bilder von unseren Corona-Impfkampagnen erinnert. Allen meinen Dank dafür !
Ganz fertig ist die Einrichtung noch nicht. Wir warten auf den Abschluss der Arbeit an den Toranlagen, die dann auch den Zugang über die Seitentore erlauben werden — eine klare Verbesserung gegenüber dem Status quo ante. Den Vollzug erwarte ich im ersten Quartal 2024. Zudem werden sicherlich Probleme auftauchen. Hier bitte ich darum, nicht nur auf Jodel zu grummeln oder in den Gremien zu protestieren, sondern auch — und vielleicht zuerst — das Kasernenpersonal zu informieren. Wir stellen Mängel ab, und wir sind auch lernfähig. Dennoch kann ich jetzt festhalten, dass die Kasernenkommandantur meine Absicht (und mein Versprechen), den MSB so wenig invasiv wie möglich zu gestalten, erfolgreich umgesetzt hat.
- Angehörige der HSU/UniBw H kommen mit einem Dienstausweis oder mit dem Hausausweis auf den Campus. Letzterer öffnet auch die Schranke für die Einfahrt mit dem Kfz.
- “Dauergäste” nutzen bitte den Bibliotheksausweis und halten für den Fall der Fälle ein Lichtbilddokument bereit. Notabene: Der Bibliotheksausweis öffnet nicht die Kfz-Schranke ! Ggf. bitten Sie an der Wache um Hilfe, wir haben Gästeparkplätze.
- Spontane Gäste weisen sich mit einem Personalausweis aus und erklären an der Wache, zu wem / wohin sie wollen.
- Veranstaltungen werden mit Veranstaltungsmanagement und Kasernenkommandantur vorab besprochen. Diese sind zu heterogen, um hier eine allgemeine Regelung darzustellen.
Es gibt kein Passwechselverfahren. Niemand muss begleitet oder abgeholt werden. Aber natürlich hilft das Wachpersonal gerne, indem es den richtigen Weg erklärt oder den Gastgeber verständigt.
Es bleibt spannend, und für viele von uns bleibt’s auch schwierig. Aber als Mitglieder der HSU/UniBw H wissen wir: Wenn es einfach wäre, dann könnten es auch andere 🙂
Genug der banalen Sprüche! Ich ende so, wie ich begonnen habe – indem ich Ihnen ein frohes, erfolgreiches und vor allem gesundes Jahr 2024 wünsche.
Herzlichen Dank!