In seiner heutigen Videobotschaft spricht Universitätspräsident Prof. Dr. Klaus Beckmann über Erleichterungen auf den Wohnebenen, den Campus als Arbeitsort, präsentische Lehrangebote im Herbsttrimester 2021 und Impfen@hsu.
Liebe Universitätsmitglieder,
liebe Kommilitoninnen und Kommilitonen,
first things first: Das generelle Grillverbot in den Liegenschaften der HSU/UniBw H ist aufgehoben, aktuell ist keiner von uns an COVID-19 erkrankt und unsere Isolationsstuben sind leer. 88 Kommiliton:innen haben die Krankheit offiziell überstanden. Allen, die betroffen sind oder waren, wünsche ich schnelle und vollständige Genesung. Mit einer 7-Tage-Inzidenz von 5 gibt der bundesweite Trend Grund zur Hoffnung, dass wir die Pandemie auch in unserem Mikrokosmos schrittweise hinter uns lassen können.
Dieser Entwicklung steht zunächst jedoch noch die zunehmende Ausbreitung der so genannten Delta-Variante des SARS-Cov-2-Virus entgegen. Zwar legen erste Studien nahe, dass vollständige Impfungen mit den Vakzinen von Biontech und Moderna auch bei einer Infektion mit dem Delta-Typ zuverlässig vor einem schweren Krankheitsverlauf schützen, doch hat sich die Delta-Variante als infektiöser erwiesen, sodass Personen mit einer Erstimpfung oder Ungeimpfte gefährdeter erscheinen als bei den derzeit in Deutschland vorherrschenden Typen.
Mit unserer Kampagen Impfen@HSU konnten wir bislang vierRunden Erstimpfungen und mit heutigem Tage zwei Runden Zweitimpfungen im eigenen Impfzentrum realisieren. Bislang haben wir 81 % der Universitätsmitglieder erstgeimpft und weitere 12 % vollständig geimpft. Und während ich hier spreche, werden gerade 936 weitere geimpft. Heute Abend werden wir auf etwa 40 % vollständige Impfungen gekommen sein. Nur 7 % von uns haben noch keine Impfung erhalten oder akzeptiert. Ab Mitte August werden wir eine Durchimpfungsquote von etwas über 90 Prozent erreicht haben.
Halten wir also fest: Wir werden allen im Hause Geimpften spätestens bis zum Ende Juli ihre zweite Impfung verschaffen können und eine Durchimpfungsquote von 93 Prozent erreichen. Damit sind wir gut aufgestellt.
Deltavariante hin oder her, Impfen bleibt die Exitstrategie. Seien Sie sich dessen gewiss, bitte nehmen Sie unser Impfangebot weiterhin an, oder versuchen Sie es über den Arzt Ihres Vertrauens. Laut Kassenärztlicher Vereinigung Hamburg dürfte die Impfkampagne in Hamburg ab dem 12. Juli wieder an Tempo zulegen.
Um dem Tauwetter Rechnung zu tragen, hat die Universitätsleitung nach Rücksprache mit der der ÖRA (Überwachungsstelle für öffentlich-rechtliche Aufgaben des Sanitätsdienstes der Bundeswehr West) ein Öffnungspaket geschnürt, das dem Universitätsbetrieb, insbesondere jedoch dem studentischen Leben, mit Wirkung vom 12.7.2021 ein Stück Normalität zurückgibt. Allerdings müssen wir Lehren aus der Corona-Pandemie ziehen und Reformen für die Zukunft umsetzen, die einem möglichen Wiedererstarken der Pandemie vorbeugen.
Das Infektionsgeschehen und der steigende Durchimpfungsgrad gebietet es geradezu, die Sicherheitsmaßnahmen in der vorlesungsfreien Zeit zu erleichtern. Bei einem Anstieg der Infektionen müssen wir das Sicherheitsniveau jedoch ggf. auch kurzfristig wieder anheben – wir monitoren das sorgfältig und halten Sie auf dem Laufenden.
Wohnen und Soziales
Künftig sind Treffen auf der Wohnebene in der eigenen Kohorte möglich, bleiben Sie aber bitte unter sich, denn nicht nachvollziehbare Überschneidungen von Kohorten sind auszuschließen. Eheähnliche Gemeinschaften – Sie wissen besser als ich, was damit gemeint ist – sind über Wohnebenengrenzen hinaus von dieser Beschränkung ausgenommen.
Sollten Sie sich aktuell nicht in einer „eheähnlichen Gemeinschaft“ befinden, können Sie eine:n sogenannten „Kohorten-Partner:in“ einer anderen Wohnebene definieren. Zwischen Ihnen gelten dann die Regeln analog zu denen eines Hausstandes. Alternativ können Sie auch eine:e externe:n Partner:in nennen. Die Anmeldung erfolgt über Lagezentrum HSU [email protected] Mein Team erarbeitet gerade ein automatisiertes Anmeldeverfahren, das künftig zum Einsatz kommen soll. Dieses Verfahren wird dann auch bei den erforderlichen Gebühren helfen und sich womöglich sogar als Teil eines möglichen Militärischen Sicherheitsbereichs eignen.
Abstand halten Sie bitte weiterhin in den Wohnküchen der Wohnebenen und anderen Sozialräume, die der Zubereitung und dem Verzehr von Speisen und Getränken dienen. Die Anzahl der Personen, die sich in den Gemeinschaftsräumen aufhalten dürfen, ergibt sich aus diesen Abständen. Gestattet ist es nun auch, sich mit der eigenen Kohorte in Seminar- und Lernräumen unter Wahrung der Mindestabstände und Hygienemaßnahmen aufzuhalten.
Präsenzstudium
Unsere Studierenden werden ab dem HT 2021 an den Campus zurückkehren. Es gilt dann wieder wie „vor Corona“ eine Anwesenheitspflicht am Dienstort. Dies wird uns einen schnellen Wechsel zwischen Präsenz- und Digitalangebot aus Ihrem „Campus Office“ erlauben. Für die militärischen Studierenden unter Ihnen wird der Ltr Studierendenbereich dazu zeitgerecht eine Weisung erlassen.
Unsere Professor:innen priorisieren bitte bei der Lehrplanung die präsentische Lehre ganz im Sinne der Leitlinien des akademischen Senats und gestalten große Präsenzveranstaltungen so, dass Lehre und Prüfungen im Bedarfsfall vollständig kontaktlos/digital zur Verfügung gestellt werden können.
Mittlere und kleine Lehrveranstaltungen werden entweder präsentisch (mit AHA-Regeln) oder digital angeboten. Diese Festlegung wird bitte jeweils im Voraus getroffen und dann auch durchgehalten. Bei nicht ausreichenden Kapazitäten für das Präsenzangebot werden die SJg 2021 und 2020 priorisiert.
Große Vorlesungen werden in Vollpräsenz und bereits ohne Abstands-, dafür aber mit aktuellen Hygiene-Regeln (sprich: mit Maske) geplant. Die Fakultäten werden bitte alternative digitale Darbietung vorbereiten, um eine Umstellung der Formate jederzeit zu ermöglichen.
Diese Zweigleisigkeit macht unsere Lehre resilienter. Unsere Studierenden können sich darauf verlassen, dass es – come rain or come shine – im HT 21 präsentische Veranstaltungen geben wird. Diese brauchen wir für unseren Wissenschaftscampus des Bundes von internationaler Sichtbarkeit, und diese brauchen wir für unsere Intensivstudiengänge. Im schlimmsten Fall sind dies nur die vorab definierten „kleinen“ Veranstaltungen, und wir machen den Rest digital. Im besten Fall erfolgt alles in Präsenz bis auf die Veranstaltungen, bei denen eine digitale Darbietungsform didaktisch überlegen ist.
Arbeitsplatz Campus
In Anbetracht der nicht eindeutig vorhersehbaren Infektionsdynamik im Nachgang der Urlaubszeit und der sich aktuell ausbreitenden Deltavariante des Coronavirus hält unser OrgBereich Personal weiter an der grundsätzlichen Verpflichtung zum Homeoffice für Mitarbeiter:innen der Universität fest.
Es bleibt daher vorerst bei einer Priorisierung des so genannten „Home Office“, wo dies dienstlich möglich ist. Vorgesetzte legen subsidiär aufgrund der Erfordernisse des Dienstbetriebs und unter Berücksichtigung der Entwicklung des Infektionsgeschehens fest, in welchem Umfang Arbeitsleistung in Präsenz erbracht wird. Unbeschadet dessen können Sie in begründeten Fällen, wann immer notwendig, Tätigkeiten an Ihrem Arbeitsplatz vor Ort verrichten. Für all jene unter Ihnen, die in Präsenz tätig sind, bieten wir weiterhin die Möglichkeit zum Schnelltest an.
Bitte achten Sie in allen Fällen darauf, die gleichzeitige Nutzung von Räumen mit Kolleg:innen auf das betriebsnotwendige Minimum zu reduzieren und den Abstand von min. 1,5 m zu wahren. Am festen Sitz- und Arbeitsplatz können Sie fortan bei Einhaltung alle Maßnahmen des Infektionsschutzes auf das Tragen des MNS verzichten. Bei Unterschreitung des Mindestabstandes oder beim Verlassen des festen Arbeitsplatzes ist jedoch ein MNS zu tragen.
Den Volltext zur Weisung Nummer 8, die am Montag, dem 12.7.2021 in Kraft tritt, finden Sie dann wie gewohnt unter Ilias. Sie gilt bis auf Weiteres. Ich beabsichtige, im September auf der Grundlage der dann bestehenden Weisungs- und Infektionslage eine neue Weisung Nr. 9 zu erlassen, die ab Oktober greifen soll.
Zum Schluss dieser Videobotschaft möchte ich die Gelegenheit ergreifen, um ein großes Dankeschön zu sagen und meinen Stolz auf Sie alle zum Ausdruck zu bringen. Seit nunmehr fast anderthalb Jahren befinden wir uns pandemiebedingt in einem Ausnahmemodus. Digitale Lehre, Auflockerung, hygienegerechte Prüfungsphasen, all das hat uns allen viel abverlangt und es sind auch nicht die Bedingungen, die wir uns wünschen. Natürlich hat es auch Reibungsverluste gegeben, aber im Großen und Ganzen muss ich Ihnen sagen: Sie haben das gut gemacht, well done!
Ich danke Ihnen und wünsche eine erholsame Vorlesungsfreie Zeit.
Ihr
Klaus Beckmann