Leitbild
Die Helmut-Schmidt-Universität/Universität der Bundeswehr Hamburg ist ein Ort der Wissenschaft. Sie lebt die Idee der Bildung durch Wissenschaft. Wie ihr Gründer und Namensgeber versteht sie Wissenschaft als „eine der sozialen Verantwortung verpflichtete Erkenntnissuche“. Die Universität verortet sich in einer internationalen Forschungslandschaft durch wettbewerbsfähige Grundlagen- und Anwendungsforschung. Die Qualität ihrer Lehre entsteht aus der freien Forschungstätigkeit ihrer wissenschaftlichen Mitglieder.
Mit hervorragender Forschung und Lehre ist die Universität Wissenschaftspartnerin des Bundes und strebt an, sich insbesondere im Rahmen der europäischen Integration weiter zu öffnen. Zugleich stärkt sie den Wissenschaftsstandort Hamburg. Sie sieht sich dem Ideal einer Vielfalt der Disziplinen und Wissenschaftskulturen sowie der internationalen Wissenschaftskooperation verpflichtet.
Die Universität vermittelt ihren militärischen und zivilen Studierenden fachliche Expertise und eine wissenschaftsbasierte Kritik- und Urteilsfähigkeit. Ihre Abschlüsse sind äquivalent zu denen der zivilen Universitäten, und damit leistet sie einen wesentlichen Beitrag zur Attraktivität des Arbeitgebers Bundeswehr. Durch Forschung und Lehre entwickelt sie zudem die akademische Grundlage des Staatsbürgers und der Staatsbürgerin in Uniform und der Inneren Führung. Damit trägt die Universität maßgeblich zur Qualifizierung der Offiziere für komplexe Aufgaben im multinationalen Umfeld bei.
Die Universität verwaltet ihre akademischen Angelegenheiten selbst und wahrt so auch als Einrichtung der Bundeswehr ihre wissenschaftliche Unabhängigkeit. Sie ist eine Campus-Universität in einer wachsenden Metropolregion. Sie ist ein Ort gelebter Gleichstellung der Geschlechter und der Diversität. Ihr besonderes Augenmerk gilt der Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses. Ihre moderne Verwaltung unterstützt die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler in Forschung und Lehre sowie in der Selbstverwaltung und stellt sich aktiv den Herausforderungen des digitalen Wandels.
(Beschlossen in der 481. Sitzung des Akademischen Senats am 11.04.2019)
Das Leitbild wird ergänzt durch Leitlinien, die der Akademische Senat in seiner 489. und 491. Sitzung verabschiedet hat.
Profil
Lehre und Studium
Augenscheinlichstes äußeres Kennzeichen einer besonderen Studienorganisation ist die Einteilung des Studienjahres in Trimester, d. h. in drei Vorlesungsblöcke zu je zwölf Wochen, gefolgt von nur einer vorlesungsfreien Zeit pro Jahr (von Juli bis September).
Alle Studiengänge sind als Intensivstudiengänge konzipiert, in denen die Studierenden pro Studienjahr bis zu 75 Leistungspunkte (ECTS Credit Points) erwerben können. Das Studium ist damit erheblich kürzer, als an öffentlichen Universitäten. Das Bachelor-Studium umfasst sieben, das Master-Studium weitere fünf Trimester, so dass die Regelstudienzeit bis zum Master hier lediglich zwölf Trimester (vier Jahre) beträgt. Der Master ist der Regelabschluss an einer Universität der Bundeswehr. Jeder Studierende, der im 7. (oder spätestens im 8.) Trimester die 180 Leistungspunkte für den Bachelor erworben und die erforderliche Mindestnote erreicht hat, erhält einen Studienplatz für das Master-Studium.
Forschung
In der Forschung ist die Helmut-Schmidt-Universität mit anderen Hochschulen, außeruniversitären Forschungseinrichtungen und der Industrie in Hamburg und der Metropolregion eng verbunden:
Unter anderem ist sie Teil des Luftfahrtclusters Hamburg , einem der ersten vom Bundesministerium für Bildung und Forschung ausgezeichneten Spitzencluster, mit einem Fördervolumen von insgesamt 80 Millionen Euro.
Sie ist Partner im Forschungscluster Biokatalyse 2021, bei dem biotechnologische Methoden für industrielle Produktionsverfahren – die sogenannte „Weiße Biotechnologie“ – entwickelt werden.
Mit dem Helmholtz-Zentrum Geesthacht kooperiert die HSU im Bereich der Werkstoffforschung, wo beide Einrichtungen auf ihren jeweiligen Gebieten weltweit führend sind.http://www.biokatalyse2021.de/cms/?page=Partner
Gemeinsam mit der Uni Hamburg, der TU Hamburg, der Hochschule für Angewandte Wissenschaften und der HafenCity Universität ist ein Forschungsverbund „Erneuerbare Energien“ entstanden, einem der Forschungsschwerpunkte an der HSU.
Mit dem German Institute of Global and Area Studies (GIGA) kooperiert die HSU auf dem Gebiet Internationale Beziehungen und Regional Governance.
Mit dem Institut für Weltwirtschaft (IfW) Kiel forschen wir gemeinsam vor allem zu Schlüsselthemen der Umwelt-, Klima- und Entwicklungsökonomik.
Forschungscluster an der HSU sind Cognitive Science, Luftfahrtforschung und Nachhaltige Energieversorgung.
Im Jahr 2016 flossen rund 10 Millionen Euro an Drittmitteln in die Forschung.
Interdisziplinarität
Die Vielfalt der unterschiedlichen Fachwissenschaften ermöglicht eine einzigartige interdisziplinäre Verknüpfung der Studienfächer durch fächerübergreifende Studienanteile. Diese Interdisziplinären Studienanteile (ISA) sind obligatorischer Bestandteil aller angebotenen Studiengänge. Aufgabe der ISA ist es, Reflexions-, Analyse- und Handlungskompetenzen zu vermitteln und zu verantwortungsvollem Entscheiden und Handeln in Politik, Gesellschaft, Kultur, Wirtschaft und Technik befähigen. So hat beispielsweise ein Maschinenbaustudent die Möglichkeit unter anderem die „Geschichte der Ethik“ oder auch „das Regieren in westlichen Demokratien“ zu studieren. Ein Politikwissenschaftsstudent kann Seminare über „Astronomie und Optik“ belegen oder mehr über „Das Alltagleben im Alten Mesopotamien“ lernen.
Gleichstellung, Gender und Diversität
Gemäß ihrem Leitbild setzt sich die Universität für personelle Vielfalt und Chancengleichheit in Studium und Lehre, Forschung und Verwaltung ein, auch um die Universität als attraktiven Studienort und Arbeitgeber zu stärken.
Für den zivilen und den militärischen Bereich ist jeweils eine Gleichstellungsbeauftragte zuständig. Diese wirken unter anderem bei allen personellen, organisatorischen und sozialen Maßnahmen der Dienststelle mit, die die Gleichstellung von Frauen und Männern, die Beseitigung von Unterrepräsentanzen, die Vereinbarkeit von Familie, Pflege und Berufstätigkeit sowie den Schutz vor sexueller Belästigung am Arbeitsplatz betreffen. Weitere Tätigkeitsbereiche sind Schutz vor Diskriminierung, Diversität und die Bereitstellung weitreichender Informationen .
Der Akademische Senat hat einen eigenen Senatsausschuss für Chancengleichheit eingerichtet, der sich auf den Ebenen von Wissenschaft, Verwaltung und Organisation mit allgemeinen Erfordernissen einer diversitätsorientierten und chancengerechten Hochschulentwicklung beschäftigt. Die von dem Ausschuss entwickelte Richtlinie der Universität zum Schutz vor Diskriminierung und Gewaltanwendungen für Angehörige und Gäste setzt das Bemühen um eine diskriminierungssensible Universitätskultur um.
Weiterbildung
In der Weiterbildung hat sich die Universität das Ziel gesetzt, international orientierte Wissenschaftspartnerin des Bundes zu sein. Handlungsmaxime ist, vor allem als Kooperationspartner mit öffentlichen Arbeitgebern, dabei natürlich insbesondere als Partner der Bundeswehr, hochwertige Weiterbildungsprogramme zu realisieren. Die Programme dienen insbesondere der Führungskräfteentwicklung in Bundesministerien und nachgeordneten Bereichen auf hohem wissenschaftlichem Niveau.
Im Auftrag der Fakultäten organisiert das Zentrum für Wissenschaftliche Weiterbildung (ZWW) als zentrale Einrichtung der Universität die Weiterbildungsmaßnahmen. Kooperationspartner des ZWW sind beispielsweise die Führungsakademie der Bundeswehr, der zentrale Sanitätsdienst der Bundeswehr, das Bundesministerium für Finanzen oder auch das Civil-Military Cooperation Centre of Excellence (CCOE) der NATO in Den Haag (NL). Das ZWW ist der Idee von Bildung durch Wissenschaft und dem Konzept des lebenslangen Lernens verpflichtet und folgt den Leitlinien des Europäischen (EQR) wie des Deutschen Qualifikationsrahmens (DQR).
Das Portfolio der Weiterbildungsmaßnahmen umfasst, neben Zertifikatsprogrammen und einzelnen Maßnahmen zur Führungskräfteentwicklung, die Studiengänge Militärische Führung und Internationale Sicherheit (M. A.), Civil-Military Interaction (M. A.), Führung in der Medizin (M. Sc./M. A.), Behavioural Leadership (MBA), Führung in der Finanzverwaltung (M. A.) und International Procurement Cooperation (MPA).
Campusuniversität
Nur wenige Minuten von den Lehr- und Forschungseinrichtungen leben die meisten Studierenden kostengünstig in den universitätseigenen Wohnheimen. Die kurzen Wege machen es möglich, den Studienalltag effizient zu organisieren und engen Kontakt zu Kommilitonen zu halten. Eine herausragende Eigenschaft in der deutschen Universitätslandschaft.
Eigene Sportanlagen mit mehreren Sporthallen und Fitnessräumen, Schwimmhalle, Sportplatz oder Kleinspielfeldern bieten attraktive Freizeitmöglichkeiten direkt auf dem Campus. Das angebotene Hochschulsportprogramm reicht von American Football über Kite Surfing bis Triathlon.
Bibliothek
Die Universitätsbibliothek der Helmut-Schmidt-Universität zeichnet sich durch höchste Servicequalität und Kundenorientierung aus.
Neben klassischen Angeboten einer wissenschaftlichen Bibliothek wird ein hervorragender Medienbestand und ein breites Portfolio digitaler Ressourcen geboten, die das Fächerspektrum der HSU abdecken: 711.000 Titel (davon ca. 142.000 eBooks), ca. 1.600 laufende Printzeitschriften und ca. 66.000 elektronische Zeitschriften im Volltext.
Der systematische, ausgewogene und kontinuierliche Bestandsaufbau und die hohe Vernetzung mit kompetenten Partnern im Bibliotheksnetz von Hamburg, in Deutschland und mit Informationsversorgern weltweit, sind die zentrale Basis für Forschung, Studium und Lehre an der Helmut-Schmidt-Universität.
Das Angebot der Bibliothek steht, neben den Lehrenden und Lernenden der Helmut-Schmidt-Universität, Studierenden und Wissenschaftlern anderer Hochschulen und auch allen an Wissen und Bildung Interessierten offen.
Organisationsstruktur
Neben den Organisationsbereichen für Forschung und Lehre (mit den vier administrativ autarken Fakultäten) und einer zentralen Verwaltung, die den Hochschulbetrieb sicherstellt, existiert an den Universitäten der Bundeswehr ein sogenannter Studierendenbereich. Er bildet eine militärische Struktur – parallel zu den akademischen Fakultäten –, die mit der Betreuung der studierenden Soldatinnen und Soldaten beauftragt ist und die Studienstetigkeit sicherstellt. Daneben organisiert der Studierendenbereich militärische Weiterbildungen, die dem Erhalt der individuellen militärischen Grundfertigkeiten dienen.
Letzte Änderung: 29. April 2024