Tradition & Innovation: Das war der Tag der Forschung 2024

HSU

27. März 2024

Ein Tag voller Innovation, Entdeckungen und Anerkennungen: Mit kleinen Helmuts und einer Öffnung für Universitätspartner wurde der traditionelle Tag der Forschung um neue Facetten erweitert.

Tag der Forschung 2024
Tag der Forschung 2024

Am jährlichen Tag der Forschung an der HSU/UniBw H geben Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen einen Überblick über ihre aktuellen Projekte und Schwerpunkte. Ein Novum in diesem Jahr: „Wir öffnen den Tag der Forschung nach außen“, so Präsident Klaus Beckmann bei der Eröffnung. Um die Kooperationen über die Hamburger Wissenschaftsplattform PIER+ mit Leben zu füllen, waren Forschende des Deutschen Elektronen Synchrotron eingeladen, gemeinsam mit den Forschenden der Universität Projekte zu präsentieren und sich darüber auszutauschen.

Helmut-Schmidt-Miniaturen für Jubilare

Zum ersten Mal in der Geschichte der Helmut-Schmidt-Universität/Universität der Bundeswehr Hamburg ehrte Präsident Klaus Beckmann Alumni, die vor zehn bzw. 20 Jahren an der Universität promoviert haben. „Wir möchten die Pioniere unserer Universität entsprechend würdigen“, so der Präsident.

Die Jubilare erhielten jeweils eine ganz besondere Würdigung: Dr. Friedhelm Schößer, der vor 20 Jahren an der HSU/UniBw H promovierte, erhielt einen „goldenen Helmut“; Dr. Achim Wortmann, der vor 10 Jahren promovierte, einen „Helmut in Bronze“. Die Miniaturausgaben des Namensgebers der Universität sind Spezialanfertigungen aus dem universitätseigenen 3-D-Drucker.

Dr. Friedhelm Schößer hat 2004 zum Thema „Kostenanalyse als Methodik zur Optimierung von Entwicklungs- und Fertigungsprozessen“ promoviert. Dr. Achim Wortmann schrieb seine Dissertation 2014 zum Thema „Die Rolle von Persönlichkeit bei der Inneren Kündigung im Bezug zu den Prädiktoren Psychologischer Vortrag und Sensibilität für Ungerechtigkeit“.


Feierliche Kooperationsunterzeichnung

Anschließend besiegelten Prof. Dr. Klaus Beckmann und Prof. Dr. Helmut Dosch, Vorsitzender des DESY-Direktoriums, die Kooperation zwischen der Helmut-Schmidt-Universität/Universität der Bundeswehr Hamburg und dem Deutschen Elektronen-Synchrotron mit einer feierlichen Vertragsunterzeichnung.

„DESY und die HSU/UniBw H bringen ihre komplementären Expertisen zusammen um gemeinsam auf höchstem wissenschaftlichem Niveau zu forschen und innovative Lösungen in zukunftsweisenden Bereichen und gesellschaftlich hochrelevanten Anwendungsfeldern zu entwickeln“, sagt Prof. Dosch.

Die beiden Institutionen arbeiten bereits im Rahmen des Hamburger Hochschulverbunds PIER+ eng zusammen. Die Forschenden beider Institutionen nutzten den Tag der Forschung, um sich gegenseitig über aktuelle Projekte zu informieren.

Offener Austausch zwischen Forschenden

Der späte Nachmittag war dem Austausch zu aktuellen Forschungsprojekten von der Helmut-Schmidt-Universität/Universität der Bundeswehr Hamburg und dem Deutschen Elektronen-Synchron gewidmet. „Es gibt tausend tolle Dinge, die man hier entdecken kann“, sagt Präsident Beckmann.

Rund um den roten Platz konnten Besucher verschiedene Themengebiete entdecken. Insgesamt wurden über 60 Forschungsprojekte zu den Themen Data Science und Digitalisierung, Laserforschung, Bildung, Menschliches Erleben und Verhalten sowie Human Security, Innovation und Transfer, Klimafreundliche Mobilität sowie Klima und Küste präsentiert.



Wissenschaftspreis für herausragende Dissertationen

Erhebliches wissenschaftliches Innovationspotenzial bei der Simulation hochkomplexer Vorgänge auf molekularer bzw. Partikel-Ebene – so fasst die Jury die Auswahl der diesjährigen Preisträger des Wissenschaftspreises der Freunde und Förderer der Universität zusammen. Ausgezeichnet wurden zwei Dissertationen von Dr. Ali Khalifa und von Dr. Philip Ströker. Aydan Özoğuz MdB, Vorsitzende der Freunde und Förderer der Helmut-Schmidt-Universität/Universität der Bundeswehr e.V. und Präsident Klaus Beckmann übergaben die Auszeichnung.

Dr. Ali Khalifa erstellte in seiner Dissertation mit dem Titel „Modeling and Simulation of the Breakage of Cohesive Particle Agglomerates in Turbulent Wall-bounded Flows“ praxistaugliche Simulationen dieser Mehrphasenströmungen. „Herr Khalifa hat damit einen Weg eingeschlagen, der in dieser Form noch nicht im Themengebiet der Mehrphasenströmungen genutzt wurde“, lobt Juror Prof. Dr. Michael Breuer.

„Durch die Erkenntnisse meiner Promotion können nun auch verschiedene praktische Prozesse optimiert und weiterentwickelt werden. Das ist zum Beispiel für medizinische Pulver-Inhalatoren äußert nützlich“, erklärt Preisträger Dr. Khalifa.

Dr. Philipp Ströker nutze in seiner Dissertation mit dem Titel „Bestimmung thermodynamischer Eigenschaften von Fluiden mit einer weiterentwickelten molekularen Simulationsmethodik und hochgenauen ab initio-Potentialen“ eine Simulationstechnik, um thermodynamische Zustandsgrößen für bestimmte Fluide zu bestimmen. Durch die von Dr. Ströker entwickelten numerischen Methoden können komplexe Experimente vermieden werden. „Herr Ströker leitet in seiner Dissertation Gleichungen her, von denen viele vorher nicht bekannt waren. Mit ihnen können nun thermodynamische Eigenschaften von Fluiden bis zu beliebiger Ordnung berechnet werden“, lobt Juror Prof. Dr. Karsten Meier.

„Künftig können mit dieser Methodik generierte Daten dazu beitragen, neue Referenzzustandsgleichungen für reine Fluide und Gemische zu entwickeln.“ resümiert Dr. Ströker.