Lernprozesse in Organisationen umfassen äußerst komplexe Zusammenhänge, deren Verständnis sowohl für die Unternehmen als auch für die wissenschaftliche Auseinandersetzung mit den speziellen Bedingungen, Praktiken und Problemen organisationalen Lernens wichtig ist. Jenseits des individuellen Lernens der Mitarbeiter/innen fokussiert organisationales Lernen vor allem auf kollektive Lernprozesse und deren Veränderungen. Diese werden maßgeblich dadurch beeinflusst, welche Lernkulturen in einem Unternehmen ausgeprägt sind und dadurch, wie vergangene Erfahrungen in aktuelle Entscheidungen einbezogen bzw. hypothetische künftige Situationen antizipiert werden.
Kurz gesagt: Organisationales Lernen hängt wesentlich vom Erinnern und Vergessen der Organisation ab. Jene kollektiven Erinnerungen in aktuellen Entscheidungssituationen und ihre Bedeutung für Lernprozesse werden im Rahmen des Projektes untersucht. Insbesondere widmet sich das Projekt am Beispiel eines Kreditinstitutes den Erfahrungen im Rahmen von Arbeitssituationen (u.a. Besprechungssituationen), die als alltäglich, selbstverständlich und unhinterfragt gelten.
Das Forschungsprojekt konzentriert sich dabei auf den Zusammenhang zwischen beruflicher Alltagspraxis, organisationalen Rahmenbedingungen und etablierten Lernkulturen und untersucht diesen mit qualitativen Forschungsmethoden (teilnehmenden Beobachtungen, narrativen Interviews).
Projektleitung
Dr. Anja Mensching, Prof. Dr. Arnd-Michael Nohl
Studentische Mitarbeiter/innen
Philip Hronec (B.A. Erziehungswissenschaft), Philip Franzen (B.A. Erziehungswissenschaft), Annemie Mijan (B.A. Erziehungswissenschaft)
Laufzeit
Oktober 2010 – Juli 2011
Letzte Änderung: 28. Juni 2019