Students for Nature

HSU

6. Februar 2020

Nicht nur viele Schülerinnen und Schüler gehen freitags auf die Straße, auch studierende Soldatinnen und Soldaten machen sich Gedanken über eine nachhaltige Lebensweise.

Ein fast lauwarmer Mittwochabend im Januar. Eine Wohnheimküche irgendwo im Hanseaten-Bereich, dem größten Wohnbereich der Helmut-Schmidt-Universität. Eine Gruppe junger Studierender, die gemeinsam kocht. So weit, so gewöhnlich in den Studierendenunterkünften der Uni. Doch schaut man etwa genauer auf die bunt gemischte Truppe und betrachtet die Zutaten, die allmählich zu einer richtigen Mahlzeit verarbeitet werden, kann man schnell einige Unterschiede ausmachen.

„Students for Nature (HSU)“ nennt sich die studentische Initiative, die sich zwei Mal im Monat zum gemeinsamen, vegetarischen Kochen trifft. Dahinter steht vor allem die Idee, zusammen auf das Thema „Nachhaltigkeit“ aufmerksam zu machen. Dazu werden im Anschluss ansprechende Fotos und Rezepte auf Instagram geteilt, die Lust auf mehr machen sollen.

Gewürfeltes Gemüse
Vor dem Kochen kommt das gemeinsame Schnibbeln

„Wir wollen damit zeigen, wie einfach und zugleich lecker es sein kann, gesund und ganz ohne Fleisch zu kochen“, betont Lukas, 24 Jahre alt, Psychologie-Student und Teammitglied der ersten Stunde. Dabei steht nicht nur die nachhaltige Essenszubereitung auf der Agenda, auch Themen wie eine bewusste Reduktion von Plastikmüll und die Schärfung des Umweltbewusstseins werden angesprochen. Eine Nähe zu den Fridays-for-Future-Demonstrationen oder der bisweilen hitzigen Klimadebatte sehen die Mitglieder von „Students-for-Nature“-Mitglieder nicht. „Uns geht es nicht darum, mit erhobenem Zeigefinger die Moralapostel zu spielen und andere Studierende damit zu nerven. Wir wollen lediglich aufzeigen, an welchen Stellen jeder supereinfach seinen Beitrag zum Klimaschutz leisten kann“, erklärt Lukas.

Ein junger Mann im roten Pulli schneidet Zwiebeln, im Vordergrund ein Rotweinglas
Martin (25): „ich möchte versuchen, in Zukunft den Fleischkonsum einzuschränken.“

Konkrete Ideen für den Universitätsalltag wurden auch schon entwickelt. So könnte eine Art studentischer Shuttleservice dafür sorgen, dass weniger Autos zwischen den verschiedenen Universitätsbereichen unterwegs sind. Das würde zusätzlich die Parkplatzsituation an der Uni entspannen. „Glücklicherweise nutzen vor allem in den Sommermonaten die Mehrheit der Studierenden eh schon ihr Fahrrad, um zwischen den Wohnbereichen zu pendeln“ bilanziert Martin, 25 Jahre, ebenfalls Student der Psychologie und Gründer der Initiative. Er sieht in dem Projekt auch eine Art Selbstversuch. „Ich möchte, wie wahrscheinlich viele Leute, nicht gänzlich auf Fleisch verzichten oder mich groß einschränken. Aber ich möchte versuchen, in Zukunft den Fleischkonsum einzuschränken und unnötigen Plastikverbrauch zu vermeiden.“

Die Ziele für die nähere Zukunft sind zunächst bescheiden formuliert. So wurde mit der Universitätsverwaltung der Einsatz von Energiesparlampen erörtert und Pläne für die Anschaffung von Mehrwegbecher für das Café im Hauptgebäude ausgearbeitet – ganz getreu ihres Mottos „Kleine Veränderungen können Großes bewirken“.

Bei wem das Interesse für universitätseigene Nachhaltigkeit geweckt wurde, der kann den Instagram-Account abonnieren, um Tipps und Anregungen für seinen Alltag zu gewinnen und sich über zukünftige Projekte zu informieren.

Drei junge Männer sitzen bei gedämpftem Licht an einem Tisch und essen.
Das gemeinsame Abendessen ist das Highlight der 14-täglichen Treffen der „Students for Nature“

Text: Martin Haese