Forschung

 

Forschungsprojekt „(Un-) Sicherheitserfahrungen im Kontext Hochschule (UNEASE)“

Der bewaffnete Konflikt in Gaza und Israel führt an Universitäten zu Spannungen, Protesten und vereinzelt auch zu gewaltsamen Auseinandersetzungen. Häufig ist in diesem Kontext zu hören, dass sich Hochschulangehörige an ihren Universitäten nicht mehr sicher fühlen. Das ist alarmierend. Allerdings bleibt bislang unscharf, welche Erfahrungen und Situationen damit konkret angesprochen sind, was es schwer macht, innerhalb der Organisation angemessen auf das Problem zu reagieren. Ziel des Projektes ist es, in einer explorativen empirischen Untersuchung subjektive (Un-)Sicherheitserfahrungen im Kontext Hochschule analytisch aufzuschlüsseln: Was genau ist gemeint, wenn Menschen sagen, sie fühlten sich im Hochschulalltag nicht mehr sicher? Wer erlebt aktuell diesbezüglich Veränderungen? Inwiefern sind Unsicherheitserfahrungen mit Diskriminierungserfahrungen verschränkt (oder auch nicht)? Nicht zuletzt geht es darum, sichtbar zu machen, was durch aktuelle mediale Diskurse verdeckt ist.

UNEASE läuft bis Frühjahr 2025 und wird von der Helmut-Schmidt-Universität Hamburg gefördert. Das Forschungsteam besteht aus Teresa Koloma Beck und Leslie Carmel Gauditz.

 

Forschungsprojekt „Zusammenhalt durch Sicherheit?
Diskurse, Interaktionen und Praktiken des europäischen Zusammenhaltes im Feld Sicherheit (ZUSE)“

Nach einer Phase beschleunigter Integration, die in einigen Regionen und Gesellschaftsteilen von Begeisterung für die Europäische Union (EU) begleitet wurde, sind aktuelle Debatten über Europa von Krisendiskursen geprägt. In diesen Zeiten multipler Krisen vom Brexit über den Klimawandel bis zur Corona-Pandemie betonen europäische Institutionen und Staaten vermehrt die Rolle der EU als Sicherheitsgarantin in unsicheren Zeiten, um damit den Zusammenhalt in und zwischen europäischen Gesellschaften zu befördern. ZUSE untersucht die politische Ausgestaltung, die administrative Umsetzung sowie die gesellschaftlichen Auswirkungen von Sicherheit als möglichem neuen Leitnarrativ europäischer Integration.

ZUSE ist ein gemeinsames Forschungsprojekt des Instituts für Friedensforschung und Sicherheitspolitik an der Universität Hamburg (IFSH), der Helmut-Schmidt-Universität / Universität der Bundeswehr Hamburg und der Eberhard Karls Universität Tübingen. Das Vorhaben wurde vom Bundesministerium für Bildung und Forschung mit einer Laufzeit von Februar 2021 bis Dezember 2023 gefördert.

[Mehr Informationen auf der Projektseite]

Forschungsprojekt „Emergent Norms in Corona Protests“

Die ab Anfang März 2020 zur Eindämmung der Covid-19-Pandemie ergriffenen Maßnahmen haben zu anhaltenden öffentlichen Proteste geführt. Das Projekt interessiert sich für die politischen und gesellschaftlichen Implikationen der sogenannten Corona-Proteste in Deutschland. Besondere Aufmerksamkeit gilt dabei der sozialen und politischen Einbettung des Protestgeschehens, das sehr grundsätzliche Fragen hinsichtlich der (Re-)Produktion der Legitimität staatlicher Institutionen aufwirft. Im Zentrum steht die Frage, wie sich im Protestgeschehen geteilte Vorstellungswelten und Normen formen, reproduzieren, wandeln oder auch (wieder) auflösen. Ziel ist ein besseres Verständnis dieser Vorstellungswelten, die sich hinsichtlich sozialer Spaltungen in der Gesamtgesellschaft immer schärfer ausdifferenzieren und konturieren. Das als digitale politische Ethnografie angelegte Projekt ist ein Kooperationsvorhaben der Helmut-Schmidt-Universität und des Hamburger Instituts für Sozialforschung unter besonderer Einbindung des dortigen Archivs. Es wurde gefördert von der Volkswagenstiftung (Förderlinie Corona Crisis and Beyond).

[Projektveröffentlichungen und mehr Informationen auf der Projektseite]


HSU

Letzte Änderung: 2. Juli 2024