Wandel von (Bildungs-)Politik

Viele unserer Projekte beschäftigen sich mit dem Wandel politischer Strukturen, Prozesse und Akteurskonstellationen, die mit einer wachsenden Datafizierung und Digitalisierung einhergehen bzw. von diesen vorangetrieben werden.

Hierbei interessiert uns etwa, welche Rolle föderal-dezentrale Strukturen bei der Gestaltung oder auch Begrenzung von Dateninfrastrukturen spielen, aber gleichzeitig auch durch Dateninfrastrukturen bzw. Dateninteroperabilität zunehmend standardisiert und zentralisiert werden. So lässt sich länderübergreifend ein wachsender Einfluss nationaler Bildungsbehörden sowie zentralisierter Datenbanken erkennen. Hierdurch gerät subnationale Entscheidungsautonomie unter Druck. Zusätzlich werden Prozesse der Standardisierung, Zentralisierung und Infrastrukturalisierung in zunehmendem Maße von intermediären Akteuren vorangetrieben, die zwischen Bildungspolitik, Forschung, Wirtschaft und Schulpraxis und damit oftmals außerhalb der klassischen bildungspolitischen Arenen agieren.

Diese neuen Akteursformationen möchten wir mit unserer Forschung besser verstehen sowie Beiträge für eine kritische gesellschaftliche Reflektion ihres wachsenden Einflusses leisten. Dabei geht es auch um eine systematische Weiterentwicklung theoretisch-methodischer Werkzeuge (z.B. Netzwerkethnographie, policy tracing etc.), um neue Formen von Governance, die komplexen, multidimensionalen Verflechtungen von Akteuren sowie sich verändernde Formen von Macht greifbar zu machen. Siehe zu diesem Forschungsschwerpunkt u.a. die Dissertationsprojekte von Annina Förschler sowie Lucas Joecks.

HSU

Letzte Änderung: 19. März 2024