Am 16. Januar 2018 beginnt eine Vorlesungsreihe zu Geschichte, Erinnerung und Selbstverständnis der Bundeswehr. Profilierte Historikerinnen und Historiker greifen darin die wesentlichen Fragen der Debatte um Erinnerungskultur, Tradition und Vergangenheitspolitik auf.
Den Kern der Auseinandersetzung bildet die kritische Beschäftigung mit den Wehrmachtsverbrechen im Zweiten Weltkrieg, mit der Rezeption der Wehrmacht in der Bundeswehr und in der deutschen Nachkriegsgesellschaft. Die Ringvorlesung „Tradition wird gemacht. Geschichte, Erinnerung und Selbstverständnis der Bundeswehr“ richtet außerdem den Blick auf militärische Traditionen in Großbritannien und der DDR.
„Angesichts der Dringlichkeit und der teilweise starken Emotionalisierung erschien die Öffnung der Debatte um die Tradition der Bundeswehr und ihre Versachlichung durch eine verstärkte historische Urteilsbildung als unerlässlich“, erläutert der Initiator der Ringvorlesung, Privatdozent Dr. Michael Jonas, seine Intention. Er vertritt das Fachgebiet Neuere Geschichte an der Helmut-Schmidt-Universität.
Die Vorträge finden jeweils um 19:00 Uhr im Hörsaal 5 (Gebäude H1, Holstenhofweg 85, 22043 Hamburg) statt.
Dienstag, 16.01.2018
Prof. Aleida Assmann, Universität Konstanz
Erinnern oder Vergessen – die ethische Wende in der deutschen Erinnerungskultur
Dienstag, 06.02.2018
Dr. Detlef Bald, München
Zur militärischen Traditionspolitik – die bunte Geschichte der Bundeswehr
Dienstag, 20.02.2018
Prof. Matthias Rogg, Führungsakademie der Bundeswehr Hamburg
„Armee für Frieden und Sozialismus“. Identitätsbilder und Geschichtskonstrukte in der Nationalen Volksarmee
Dienstag, 27.02.2018
Dr. Peter Lieb, Zentrum für Militärgeschichte und Sozialwissenschaften der Bundeswehr, Potsdam
„A Great Tradition“. Militärische Erinnerungskultur und Tradition der British Army im internationalen Vergleich
Montag, 09.04.2018
Dr. Christian Hartmann, Institut für Zeitgeschichte München
Verbrechen der Wehrmacht – Versuch eines Überblicks, Versuch einer Bilanz
Montag, 23.04.2018
Prof. Norbert Frei, Friedrich-Schiller-Universität Jena
Die „Wehrmachtsausstellung“ – Rückblick auf eine Debatte
Den Abschluss der Reihe bildet eine Podiumsdiskussion mit Vertretern aus Geschichtswissenschaft, Journalismus und Politik. Sie ist für Ende Mai vorgesehen.
Ansprechpartner
PD Dr. Michael Jonas, Tel. 040 6541-2359, E-Mail: [email protected]