Projekte

Schwerpunkt exekutive Funktionen/ADHS

Schwerpunkt exekutive Funktionen/ADHS

ExFunKi

Im Forschungsschwerpunkt „Exekutive Funktionen“ untersuchen wir die Struktur der exekutiven Funktionen, die Entwicklung und Auswirkungen auf die Entwicklung einer ADHS und die Schulleistungen. Ein besonderer Fokus liegt auf dem Vorschulalter, aber es laufen auch Projekte im Schulalter und bei Erwachsenen.
Unter exekutiven Funktionen versteht man kognitive Kontrollprozesse, die nötig sind, um das eigne Verhalten und Denken zu regulieren (Garon, Bryson & Smith, 2008). In der Kindheit findet eine enorme Entwicklung der exekutiven Funktionen statt (Garon et al., 2008). Diese Entwicklung stellt eine wichtige Voraussetzung für die erfolgreiche Bewältigung verschiedener Entwicklungsaufgaben dar. So führt ein Defizit in den exekutiven Funktionen zum Beispiel zu einem erhöhten Risiko für eine Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung (ADHS; Merkt, Siniatchkin & Petermann, 2016) und zu schlechteren Schulleistungen (Ehm, Kerner auch Koerner, Gawrilow, Hasselhorn & Schmiedek, 2016; Willoughby, Blair, Wirth, Greenberg & the Familiy Life Project Investigators, 2012).

Ein Teilprojekt im Bereich exekutive Funktionen/ADHS ist das ExFunKi-Projekt, dass von der Internen Forschungsförderung der Helmut-Schmidt-Universität finanziert wird und in das IDeA Zentrum eingebunden ist. Hier finden Sie weitere Infos zu ExFunki.
Ein neues Teilprojekt beinhaltet die Entwicklung einer Testbatterie, um die Fähigkeit zur Selbstregulation von Kindergartenkindern zu erheben. Dieses Projekt wird von dem Verlag Hogrefe finanziert und ist aktuell in Planung.

Mitarbeiter/innen:
Jun. Prof. Dr. Julia Kerner auch Körner
Bianca Ulitzka
Henning Schmidt

Kooperationspartner/innen:
Prof. Caterina Gawrilow (Schulpsychologie, Universität Tübringen)
Prof. Julia Karbach (Cognition & Development Lab, Universität Koblenz-Landau)

Quellen:
Ehm, J.-H., Kerner auch Koerner, J., Gawrilow, C., Hasselhorn, M. & Schmiedek, F. (2016). The Association of ADHD Symptoms and Reading Acquisition During Elementary School Years. Developmental Psychology, 52 , 1445–1456.

Garon, N., Bryson, S.E. & Smith, I.M. (2008). Executive function in preschoolers: a review using an integrative framework. Psychological Bulletin, 134 , 31–60.

Merkt, J., Siniatchkin, M. & Petermann, F. (2016). Neuropsychological Measures in the Diagnosis of ADHD in Preschool: Can Developmental Research Inform Diagnostic Practice? Journal of Attention Disorders. Advance online publication. doi: 10.1177/1087054716629741

Willoughby, M.T., Blair, C.B., Wirth, R.J., Greenberg, M. & the Family Life Project Investigators. (2012). The Measurement of Executive Function at Age 5: Psychometric Properties and Relationship to Academic Achievement. Psychological Assessment, 24, 226–239.

AHKi – Aufmerksamkeit und Hyperaktivität im Kindergartenalter

Im Projekt AHKi soll untersucht werden an welchen frühen Temperamentsmerkmalen und kognitiven Fähigkeiten erkannt werden kann bei welchen Kindern ein Risiko besteht später ADHS-Symptome zu entwickeln.

Ziel des AHKi Projektes ist es herauszufinden an welchen frühen Temperamentsmerkmalen und kognitiven Fähigkeiten erkannt werden kann bei welchen Kindern ein Risiko besteht später Symptome einer Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung (ADHS) zu entwickeln. Dafür sollen 300 Kinder im Alter von drei Jahren im Kindergarten Aufgaben zur Messung der Begeistungsfähigkeit (z.B. wie sehr freuen sich Kinder, wenn sie Seifenblasen zerplatzen dürfen) und zur Messung der der Inhibition (z.B. sollen Kinder auf eine Katze drücken, wenn sie ein Bellen hören und damit ihren Impuls auf den Hund zu drücken inhibieren) bearbeiten. Eltern und pädagogische Fachkräfte im Kindergarten bitten wir die ADHS-Symptome der Kinder einzuschätzen. Die gleichen Kinder sollen die gleichen Aufgaben auch noch einmal mit im Alter von vier Jahren bearbeiten und Eltern und pädagogische Fachkräfte erneut die ADHS-Symptome einschätzen. Wir möchten mithilfe der Ergebnisse besser vorhersagen können, bei welchen Kindern ein Risiko für die Entwicklung von ADHS-Symptomen besteht, um dann für diese Kinder präventive Interventionen anbieten zu können, bevor sie eine klinische ADHS entwickeln.

Mitarbeiter/innen:
Jun. Prof. Dr. Julia Kerner auch Körner
Lea Penning

Ausgewählte Publikationen:
Ulitzka, B., Schmidt, H., Daseking, M., Karbach, J., Gawrilow, C. & Kerner auch Koerner, J. (2023). EF Touch – Testbatterie zur Erfassung der exekutiven Funktionen bei 3- bis 5-Jährigen. Diagnostica. https://doi.org/10.1026/0012-1924/a000314

Kerner auch Koerner, J., Gawrilow, C., & Daseking, M. (2022). Eine Längsschnittstudie zur Vorhersage von ADHS-Symptomen und Schulleistungen in der 1. Klasse durch exekutive Funktionen im Vorschulalter. Kindheit und Entwicklung, 31 (3), 144–154. https://doi.org/10.1026/0942-5403/a000383

Kerner auch Koerner, J., Gust, N., & Petermann, F. (2017). Developing ADHD in preschool: Testing the dual pathway model of temperament. Applied Neuropsychology: Child, 7(4), 366–373. https://doi.org/10.1080/21622965.2017.1347509

SelKi – Testbatterie zur Messung der Selbstregulation im Kindergartenalter

SelKi – Testbatterie zur Messung der Selbstregulation im Kindergartenalter

Selbstregulation stellt eine zentrale Voraussetzung und einen guten Prädiktor für spätere Schulleistungen, die sozial-emotionale Entwicklung, sowie psychische Gesundheit dar. Dennoch liegt für den deutschen Sprachraum keine psychometrisch überprüfte Testbatterie zur Messung der Selbstregulation vor. Ziel des Projektes ist es daher eine solche Testbatterie zu entwickeln, psychometrisch zu überprüfen und zu normieren.

Selbstregulation stellt eine zentrale Voraussetzung und einen guten Prädiktor für spätere Schulleistungen, die sozial-emotionale Entwicklung, sowie psychische Gesundheit dar. Dennoch liegt für den deutschen Sprachraum keine psychometrisch überprüfte Testbatterie vor, die zur Identifikation von Kindern mit Risiken dienen könnte (Ulitzka, Daseking & Kerner auch Koerner, 2022). Ziel des Projektes ist es daher eine solche Testbatterie zu entwickeln, psychometrisch zu überprüfen und zu normieren. Es soll eine Testbatterie mit 6-12 Tests erstellt werden, die bei der Durchführung der gesamten Batterie etwa 60-120 Minuten in Anspruch nimmt. Es soll aber auch eine Kurz-/Screening-Version von 2-4 Tests und etwa 15-20 Minuten Durchführungszeit geben. Zusätzlich sollen ein Eltern- und ein Erzieher*innenfragebogen erstellt und normiert werden. Die Testbatterie und die Fragebögen sollen für Kinder im Kindergarten (keine Grundschule) im Alter von 3;0 bis 6;5 Jahren normiert werden.

Mitarbeiter/innen:
Jun. Prof. Dr. Julia Kerner auch Körner
Bianca Ulitzka

Ausgewählte Publikationen:
Ulitzka, B., Schmidt, H., Daseking, M., Karbach, J., Gawrilow, C. & Kerner auch Koerner, J. (2023). EF Touch – Testbatterie zur Erfassung der exekutiven Funktionen bei 3- bis 5-Jährigen. Diagnostica. Advance online publication. https://doi.org/10.1026/0012-1924/a000314

Ulitzka, B., Daseking, M., & Kerner auch Koerner, J. (2022). Diagnostik der Selbstregulation im Kita-Alter – Eine Übersicht. Frühe Bildung, 11(4), 168–185. https://doi.org/10.1026/2191-9186/a000584

Kerner auch Koerner, J., Gawrilow, C., & Daseking, M. (2022). Eine Längsschnittstudie zur Vorhersage von ADHS-Symptomen und Schulleistungen in der 1. Klasse durch exekutive Funktionen im Vorschulalter. Kindheit und Entwicklung, 31(3), 144–154. https://doi.org/10.1026/0942-5403/a000383

DiaS-K – Diagnostik der Selbstregulation im Kindergartenalter

Zum Projekt: Als domänenübergreifende Fähigkeit wird der Selbstregulation eine hohe Relevanz für die schulische Entwicklung zugesprochen (Blair & Raver, 2014; Diamond, Barnett, Thomas & Munro, 2007; Roebers & Hasselhorn, 2018). Allerdings fehlt es bisher an geeigneten Verfahren für die Diagnostik der Selbstregulation im Vorschulalter. Hier setzt das multimethodische Projektvorhaben DiaS-K an. Es zielt darauf ab (1) herauszufinden, ob und wie die Selbstregulation in Kindergärten und bei den Schuleingangsuntersuchungen erfasst wird und (2) mit Vertretern der Praxis (pädagogischen Fachkräften, Amtsärzt:innen) die Erfordernisse eines praxistauglichen Instrumentes und die Voraussetzungen der Implementation zu evaluieren. Dafür sollen in einer quantitativen Onlineumfrage zunächst 150 pädagogischen Fachkräften und 150 Amtsärzt:innen befragt werden und danach vertiefende qualitative leitfadengestützte problemzentrierte Interviews geführt werden. Das Projekt ist in das IDeA Zentrum  eingebunden.

Mitarbeiter/innen:
Jun. Prof. Dr. Julia Kerner auch Körner

Kooperationspartner/innen:
Dr. Jan-Henning Ehm
Dr. Martin Schastak

Quellen:
Blair, C., & Raver, C. C. (2014). Closing the achievement gap through modification of neurocognitive and neuroendocrine function: Results from a cluster randomized controlled trial of an innovative approach to the education of children in kindergarten. PloS one, 9.

Diamond, A., Barnett, W. S., Thomas, J. & Munro, S. (2007). Preschool program improves cognitive control. Science, 318, 1387–1388.

Roebers, C. M. & Hasselhorn, M. (2018). Schulbereitschaft – Zur theoretischen und empirischen Fundierung des Konzepts. In W. Schneider & M. Hasselhorn (Hrsg.), Schuleingangsdiagnostik (S. 1–18). Göttingen: Hogrefe.

DiADE – Diagnostik der Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung (ADHS) im Erwachsenenalter

Diagnostik der Aufmerksamkeitsdefizit- / Hyperaktivitätsstörung (ADHS) im Erwachsenenalter

Kennzeichen einer Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung (ADHS) sind altersunangemessene Unaufmerksamkeit, Hyperaktivität und Impulsivität, die zu Leidensdruck bei den Betroffen führen (ICD, DSM). Die Kriterien für eine Diagnose werden durch die internationale statistische Klassifikation der Krankheiten und verwandter Gesundheitsprobleme (ICD; International Statistical Classification of Diseases and Related Health Problems) und den diagnostischen und statistischen Leitfaden psychischer Störungen (DSM; Diagnostic and Statistical Manual of Mental Disorders) festgelegt. Etwa 3.6 bis 4.7 % der Erwachsenen in Deutschland sind betroffen (de Zwaan et al., 2012). Die Diagnose ADHS wird bei Erwachsenen jedoch erst seit geraumer Zeit anerkannt und gestellt (Kooij et al., 2010; Stieglitz & Rösler, 2015). Da die ADHS jedoch vor einigen Jahr(zehnt)en noch wesentlich unbekannter und unzureichender erforscht war, gibt es noch immer viele betroffene Erwachsene, bei denen im Kindes- und Jugendalter trotz entsprechender Symptomatik keine Diagnose gestellt wurde. Der Anteil von erwachsenen Patient*innen, die mit dem Anliegen einer Diagnostik in ADHS-Sprechstunden kommen, liegt daher bei etwa 40-90% (Stieglitz & Rösler, 2015). Unser Forschungsvorhaben konzentriert sich auf die Analyse psychopathologischer, biografischer und neuropsychologischer Profile mit dem Ziel zukünftig eine verbesserte Diagnostik der ADHS im Erwachsenenalter gewährleisten zu können.

Mitarbeiter/innen:
Jun. Prof. Dr. Julia Kerner auch Körner
Henning Schmidt
Clara Teuchert

Quellen:
Association, A. P., & Association, A. P. (2013). Diagnostic and statistical manual of mental disorders: DSM-5 (5th ed.). American Psychiatric Association Arlington, VA.

de Zwaan, M., Gruss, B., Müller, A., Graap, H., Martin, A., Glaesmer, H., Hilbert, A., & Philipsen, A. (2012). The estimated prevalence and correlates of adult ADHD in a German community sample. European Archives of Psychiatry and Clinical Neuroscience, 262, 79–86.

Kooij, S. J., Bejerot, S., Blackwell, A., Caci, H., Casas-Brugué, M., Carpentier, P. J., Edvinsson, D., Fayyad, J., Foeken, K., Fitzgerald, M., Gaillac, V., Ginsberg, Y., Henry, C., Krause, J., Lensing, M. B., Manor, I., Niederhofer, H., Nunes-Filipe, C., Ohlmeier, M. D., … Asherson, P. (2010). European consensus statement on diagnosis and treatment of adult ADHD: The European Network Adult ADHD. BMC Psychiatry,
10(1), 67.

Stieglitz, R.-D., & Rösler, M. (2015). Diagnostik der ADHS im Erwachsenenalter: Eine Bestandsaufnahme. Zeitschrift für Psychiatrie, Psychologie und Psychotherapie, 63(1), 7–13.

Moralentwicklung im Jugendalter

Im Rahmen des Projekts „Moralentwicklung im Jugendalter“ beschäftigen wir uns mit dem Thema Moral. Als Moral wird das gemeinsam geteilte Wissen über „richtiges“ und „falsches“ Verhalten verstanden. Aus diesem Wissen entstehen Regeln, die für alle Mitglieder einer Gruppe oder Gesellschaft gelten und wichtig für das Zusammenleben sind. Moral ist also ein Thema, das uns alle betrifft!

Einstellungen, die durch die individuelle Moral, beziehungsweise moralische Überzeugungen, einer Person beeinflusst werden, werden als moralische Einstellungen bezeichnet und sind der Fokus unserer Forschung. Moralische Einstellungen basieren und zeigen sich auf drei Ebenen – der affektiven Ebene (z.B. moralische Emotionen), der kognitiven Ebene (z.B. moralisches Schlussfolgern) und der Verhaltensebene (a-/moralisches Verhalten). Alle drei Ebenen sind Teil unserer Forschung, wobei wir uns momentan primär mit den Zusammenhängen zwischen moralischen Emotionen und regelbrechendem-dissozialem Verhalten beschäftigen.

Weitere aktuelle Forschungsthemen sind der Einfluss von Gleichaltrigen auf regelebrechendes-dissoziales Verhalten im Jugendalter, die Validierung eines selbsterstellten Forschungsinstruments (Fragebogen zur Erfassung moralischer Einstellungen im Jugendalter; FEME-J; Koglin & Daseking, 2017) und die Evaluation verschiedener Gewalt- und Kriminalpräventionsprojekte (z.B. Präventionsunterricht und begleitete Gefängnisbesuche), von Gefangene helfen Jugendlichen e.V. und Gefangene helfen Jugendlichen, Schweiz. 

Mitarbeiter/innen:
Dr. Sara-Marie Schön

Kooperationspartner/innen:
Prof. Dr. Ute Koglin (Sonder- und Rehabilitationspädagogische Psychologie, Carl von Ossietzky Universität Oldenburg)
Gefangene helfen Jugendlichen e.V.  (Geschäftsführung: Volkert Ruhe)
Gefangene helfen Jugendliche, Schweiz (Geschäftsführung: Andrea Thelen)

Quellen:
Koglin, U. & Daseking, M. (2017). Fragebogen zur Erfassung moralischer Einstellungen im Jugendalter. Unveröffentlichte Publikation, Carl von Ossietzky Universität Oldenburg.

LRS-Studie

Schwerpunkt dieses Projekts ist die Frage, welche kognitiven Leistungsbereiche im Rahmen von Schulleistungsstörungen eine Rolle spielen. Um ihr schulisches Leistungspotential ausschöpfen zu können, stellen Früherkennung und frühe Förderung von Kindern mit Störungen schulischer Fertigkeiten wesentliche Eckpunkte für eine gelungene Bildungslaufbahn dar. Das Projekt soll dazu beitragen, Kinder mit Störungen schulischer Fertigkeiten schnell und zuverlässig diagnostizieren und in der Konsequenz auch effektiv fördern zu können.
In diesem Forschungsprojekt wird konkret untersucht, inwieweit bzw. wie sich Schwierigkeiten im Lesen, Schreiben und Rechnen in Profilen zur kognitiven Leistungsfähigkeit abbilden lassen und inwieweit sich daraus Ansätze zur Differentialdiagnostik und zur Förderung ableiten lassen.

Mitarbeiter/innen:
Dr. Angelika Becker
Jenny Maurer

DigitLern

In dem Projekt DigitLern soll erforscht werden, welche Chancen und Herausforderungen sich beim (digitalen) Lernen und Lehren auf Distanz während der Corona-Pandemie bei Kindern mit Lernschwierigkeiten aus der Perspektive von Lehrkräften, Lerntherapeut:innen und Eltern ergaben.

Im Fokus stehen dabei Schüler:innen mit sonderpädagogischem Förderbedarf, sowie Kinder und Jugendliche, die im Rahmen einer Lerntherapie unterstützt werden.

Mitarbeiterinnen:
Jenny Maurer
Dr. Angelika Becker

Kooperationspartnerin: Dr. Johanna Hilkenmeier

AppLeMat – Entwicklung einer App für modulare Lerntherapie im Bereich Mathematik

Entwicklung einer App für modulare Lerntherapie im Bereich Mathematik

Mitarbeiter/innen:
Leon Skoba
Jenny Maurer
Dr. Angelika Becker

KOMET-SEU – Nachhaltige Weiterentwicklung von Kompetenzen und Methoden im Rahmen der Schuleingangsuntersuchung

Gefördert vom Bundesministerium für Gesundheit (BMG) (Förderkennzeichen ZMI1-2521FSB101)

Die Schuleingangsuntersuchung (SEU) stellt die einzige verpflichtende und flächendeckende Untersuchung von Kindern dar und ist deshalb eine zentrale Aufgabe des öffentlichen Gesundheitsdienstes (ÖGD) (Daseking et al., 2009). So lassen sich auf individualmedizinischer Ebene frühzeitig etwaige Unterstützungs- und Förderbedarfe von Einschüler*innen ermitteln und auf bevölkerungsmedizinischer Ebene die Sozial-, Gesundheits- und Bildungsplanung gezielter gestalten (Daseking, Petermann, Simon & Waldmann, 2011).

Bundesweit wird diesbezüglich das Sozialpädiatrische Entwicklungsscreening (SOPESS) als validiertes Screening-Instrument zur Erfassung des Entwicklungsstandes eingesetzt (Petermann, Daseking, Oldenhage & Simon, 2009). Um einen größtmöglichen Nutzen aus diesen Daten zu ziehen, ist es erforderlich, dass der Ablauf der SEU mit SOPESS möglichst einheitlich und standardisiert erfolgt.  Aus Gesprächen mit Praxispartner*innen des ÖGD wurde jedoch deutlich, dass in der Routine Unterschiede sowohl in als auch zwischen den verschiedenen Gesundheitsämtern in der Durchführung, Auswertung und Befundung mit SOPESS bestehen.

Ziel dieses Projekts ist es, mittels leitfadengestützter problemzentrierter Interviews zu erfassen, worin diese Unterschiede bestehen und durch welche Faktoren sie bedingt sind.

Basierend auf diesen Ergebnissen sollen verschiedene Online-Fortbildungstools entwickelt und dem ÖGD kostenlose zur Verfügung gestellt werden, um Anwender*innen eine gezieltere Einarbeitung und Weiterbildung mit SOPESS zu möglichen bzw. diese zu verbessern.

Mitarbeiter/innen:
Dr. Julia Jaščenoka
Jenny Maurer

Kooperationspartner/innen:
Prof. Dr. Michael S. Urschitz (Institut für Medizinische Biometrie, Epidemiologie und Informatik, Universitätsmedizin Mainz)
Prof. Dr. Jon Genuneit (Klinik und Poliklinik für Kinder- und Jugendmedizin, Medizinische Fakultät, Universität Leipzig)
Klaus Simon (Landeszentrum Gesundheit Nordrhein-Westfalen)

Quellen:
Daseking, M., Petermann, F., Röske, D., Trost-Brinkhues, G., Simon, K. & Oldenhage, M. (2009). Entwicklung und Normierung des Einschulungsscreenings SOPESS. Gesundheitswesen, 71, 648-655.

Daseking, M., Petermann, F., Simon, K. & Waldmann, H.-C. (2011). Vorhersage von schulischen Lernstörungen durch SOPESS. Gesundheitswesen, 73, 650-659.

Petermann, F., Daseking, M., Oldenhage, M. & Simon, K. (2009). Sozialpädiatrisches Entwicklungsscreening für Schuleingangsuntersuchungen (SOPESS). Bielefeld: LIGA.NRW.

Abgeschlossene Projekte

Bildungsbiografien von geflüchteten Jugendlichen

Schwerpunkt Bildungsbiografien von geflüchteten Jugendlichen

Integration

Nach dem anstrengen denund gefährlichen Weg nach Deutschland ist es das ausgesprochene
  Ziel, Geflüchtete möglichst schnell und gut zu integrieren. Bei minderjährigen Geflüchteten
  bedeutet dies eine Integration ins Bildungssystem. Die Voraussetzungen, mit denen minder-
  jährige Geflüchtete in das Bildungssystem starten und damit auch die Probleme, die ihnen
  begegnen, sind je nach Herkunftsland, individueller Fluchtgeschichte und persönlichen
  Voraussetzungen sehr verschieden (Lechner & Huber, 2017). Damit Jugendliche
  individuell gefördert werden können, ist es wichtig, die Bildungsbiografie gut zu erfassen.  
  Dafür haben wir im Rahmen des Projektes einen Gesprächsleitfaden entwickelt, mit dem die Bildungsbiografie, Zukunftswünsche und individuellen Stärken und Schwächen jugendlicher Geflüchteter erfasst werden können. Die Ergebnisse aus unseren Befragungen werden zur Zeit quantitativ ausgewertet und in einem Mixed-Method-Designum qualitative Interviews ergänzt. Außerdem haben wir eine Lehrerversion des Gesprächsleitfadens entwickelt, die Lehrkräfte zur Gesprächsführung mit jugendlichen Geflüchteten nutzen können.

Mitarbeiter/innen:
Jun. Prof. Dr. Julia Kerner auch Körner

Kooperationspartner/innen:
Behörde für Schule und Berufsbildung Hamburg, Stabsstelle Inklusion (vertreten durch Frau Dr. Ehlers)
ReBBZ Mitte/Fachstelle Flucht (vertreten durch Herrn Schröder)

Quellen:
Lechner, C. & Huber, A. (2017). Ankommen nach der Flucht – Die Sicht begleiteter und unbegleiteter junger Geflüchteter auf ihre Lebenslagen in Deutschland. Deutsches Jugendinstitut e.V.: München. Weblink: https://www.dji.de/fileadmin/user_upload/bibs2017/25854_lechner_huber_ankommen_nach_der_flucht.pdf (Zugriff am 04.10.2018)

HSU

Letzte Änderung: 29. November 2024