Promotionen

Liesa Erlewein

In ihrem Promotionsprojekt untersucht Liesa Erlewein die Karrieren, die Politisierung und das Rollenverständnis von Exekutivpolitiker:innen, Spitzenbeamt:innen sowie Mitarbeiter:innen der Leitungsstäbe (oder funktionaler Äquivalente in anderen europäischen Staaten) in Deutschland und anderen europäischen Ländern. Ihre Arbeit ist Teil des Forschungsprojekts CoREx (Comparative Research on the Executive Triangle in Europe), das als COST-Aktion (CA22150) vom Research and Innovation Framework Programme der Europäischen Union gefördert wird.

Im Rahmen von CoREx analysiert Liesa Erlewein international vergleichend die Dynamiken des sogenannten „executive triangle“ und erforscht, wie sich die Karrieren und die Politisierung der Ministerialverwaltung zwischen europäischen Ländern unterscheidet. Ziel ist es, die strukturellen Unterschiede und Gemeinsamkeiten der Karrieren, Aufgabenprofile und Politisierungsprozesse zwischen den untersuchten Ländern herauszuarbeiten.

Zudem wirkt Liesa Erlewein im Forschungsprojekt COMPAS (Comparative Political Adviser Survey), das von Prof. Kristoffer Kolltveit an der Universität Oslo koordiniert wird, mit. Dieses Projekt widmet sich den Rollen, Aufgaben und der Politisierung politischer Berater:innen in der Gesetzgebung und Verwaltung.

Das Promotionsprojekt von Liesa Erlewein bietet  wissenschaftliche Einblicke in die Karrieren und Politisierungsprozesse moderner Ministerialverwaltungen. Diese können die Effizienz, Transparenz und Verantwortlichkeit staatlicher Institutionen stärken und somit zu einer effektiveren öffentlichen Verwaltung in Deutschland und anderen europäischen Ländern beitragen.

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Promotionsprojekt Bernhard Weidenbach

In seinem Promotionsprojekt untersucht Bernhard Weidenbach die Repräsentativität der Politisch-Administrativen Elite (PAE) und Tiefe der Elitenzirkulation in der DDR. Schwerpunkt der Untersuchung liegt dabei auf zentralen Idealen und Mythen der DDR. Wie wirkte sich das Bild einer „klassenlosen Gesellschaft auf die PAE aus und waren innerhalb der PAE Frauen gleichberechtigt und -repräsentiert? Zudem wird der „Gründungmythos“ Antifaschismus innerhalb der PAE beleuchtet. So wird untersucht, wie stark Systemgegner und -anhänger des NS-Staates innerhalb der DDR Führungsaufgaben übernahmen, aber auch, ob es innerhalb verschiedener Ministerien und Einrichtungen auch einen unterschiedlichen Grad der Einbindung ehemaliger NSDAP-Mitglieder gab.

Als Datengrundlage dient die Arbeit des Projektes „Elitenzirkulation und zeitliche Dynamiken des Elitenwandels in Autokratien – Prosopographische Analyse politisch-administrativer Eliten der Deutschen Demokratischen Republik (PAE-DDR)“.

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Promotionsprojekt Hendrik Ewens

Hendrik Ewens untersucht in seinem Promotionsprojekt den Einsatz von Agilität als Managementkonzept in der öffentlichen Verwaltung. Im Fokus stehen dabei Konflikte bei der Implementierung und mögliche Lösungsstrategien. Besonderes Augenmerk legt er auf die „Übersetzung“ dieser Konzepte in den deutschen Kontext und den Einfluss von Agilität als Label und Fachsprache. Zudem erforscht er die Institutionalisierung von Agilität in der Verwaltung. Dabei bedient sich Hendrik Ewens sowohl qualitativer als auch quantitativer Forschungsmethoden.

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Publikationen:

Ewens, 2024. Safe enough to try? Konflikte und deren Bewältigung bei der Einführung von Agilität in der Verwaltung. In: dms – der moderne staat – Zeitschrift für Public Policy, Recht und Management, Heft 1, S. 82-101.

Ewens & van der Voet, 2019. Organizational complexity and participatory innovation: participatory budgeting in local government. In: Public Management Review, 21(12), 1848-1866.

Promotionsprojekt Anna-Lena Wiegand

Im föderalen System Deutschlands akzentuieren die Bundesländer die Umsetzung bundesgesetzlicher Regelungen unterschiedlich. Das vorliegende Forschungsprojekt fokussiert vor diesem Hintergrund in einer vergleichenden policy-analytischen Untersuchung im kriminalpolitischen Kontext ein einzigartiges Instrument – die Elektronische Aufenthaltsüberwachung. In den letzten Jahren wurde die elektronische Straftäterüberwachung in Deutschland vielgestaltig diskutiert und ihr Anwendungsrahmen auf Bundes- sowie Landesebene sukzessive ausgeweitet. Die Anwendung der Elektronischen Aufenthaltsüberwachung im Rahmen der Führungsaufsicht gem. § 68b Abs. 1 Satz 1 Zif. 12 StGB stellt in der Bundesrepublik Deutschland seither den Hauptanwendungsfall dar und bildet seit 2011 die erste bundesgesetzliche Regelung. Mit Hilfe von satellitengestützter GPS-Technik sollen dabei u. a. die Sicherheit potenzieller Opfer erhöht und Straftaten vermieden werden.  Hierzulande findet das 1-Track-System Anwendung, wobei der*die Proband*innen ein Band mit GPS-Empfänger oberhalb des Knöchels tragen.  Alle Bundesländer arbeiten auf einheitlicher bundesgesetzlicher Grundlage und greifen auf die gleiche Technik und Infrastruktur zurück. Beteiligte Institutionen sowie der Verfahrensgang differieren partiell innerhalb der Bundesländer. Das Promotionsprojekt exploriert die Herangehensweisen in ausgewählten Bundesländern. Dabei dienen u. a. Expert*inneninterviews mit beteiligten Akteur*innen der Datensammlung, um ein ganzheitliches Tiefenverständnis des Phänomens der Varianz der Anwendungspraxis zu erhalten.

Publikation:

Wiegand, Anna-Lena and Fromm, Nadin, 2022. Die Elektronische Aufenthaltsüberwachung in Deutschland – Die Fallkonferenzen als entscheidendes Koordinationsinstrument einer progressiven Policy-Maßnahme im Strafsystem? In: dms – der moderne staat – Zeitschrift für Public Policy, Recht und Management (Online first), 1-22, https://doi.org/10.3224/dms.vXiX.04 (Open Access).

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HSU

Letzte Änderung: 6. Februar 2025