Abgeschlossene Projekte
Dr. Christian Gärtner
Management und Design von Professional Service Firms mit dem Fokus auf Beratungs- und Management-Tools: praxistheoretische Anti-Thesen, Analysen und An-Wendungen
Mit dem Terminus Professional Service Firms (PSFs) werden jene Organisationen bezeichnet, die mit Hilfe von speziellem Expertenwissen komplexe Dienstleistungen anbieten (bspw. Wirtschaftsprüfungen, Rechtsanwaltskanzleien, Unternehmensberatungen). Das traditionelle Forschungsinteresse richtet sich auf die Spezifika, die diese Organisationen in Bezug auf das Management und (Organisations-)Design aufweisen ( z.B. in Abgrenzung zum produzierenden Gewerbe). Im Gegensatz zu strukturalistisch ausgerichteten Forschungsvorhaben, die PSFs als Entität behandeln und dabei den Prozess der interaktiven Erbringung von Dienstleistungen aus dem Blickfeld der Analyse verlieren, bezieht sich das Forschungsprojekt auf die sozialen Praktiken des Organisierens und Handhabens dieser Art von Professional Service Work – und dieses ist vor allem durch die Anwendung von Tools gekennzeichnet.
Neben dem Fokus auf (Netzwerk-)Beratung werden im Forschungsprojekt die Funktionen und (nicht-)intendierten Effekte von „Tools“ analysiert. Diese stehen bei Arbeiten aus der dem Bereich Professional Service Firms und der strategy/organizing-as-practice-Forschung, die organisationale Fähigkeiten in geregeltem (Routine-)Handeln sieht, vermehrt im Mittelpunkt. Das Spektrum der Sichtweisen auf die Funktionen und Wirkungsweisen ist jedoch bisher recht eingeengt: Entweder sie werden als Mittel zur Steigerung kollektiver Leistungsfähigkeit angesehen oder als bloße Symbolik und rhetorische Mittel. Das Forschungsprojekt hat zum Ziel, solche einseitigen Verkürzungen zu vermeiden und die unterschiedlichen Facetten, Funktionen und Folgen der An-Wendung von Tools offen zu legen.
Zunächst wird mit qualitativen Forschungsmethoden gearbeitet, da bislang kaum empirische Arbeiten über die tatsächlichen Praktiken von (Netzwerk-)Beratern vorliegen. Über klassische problemzentrierte Interviews hinaus, werden ethnographische Methoden wie teilnehmende Beobachtung bei und Videoaufzeichnungen von Ereignissen, die während Beratungsprozessen auftreten, eingesetzt. Zur Triangulation werden Dokumente analysiert und Performance-Maße quantitativ ausgewertet.
Laufende Projekte
Dr. Frank Lerch
Netzwerke und regionale Cluster sind heute in Wissenschaft, Praxis und Politik weit verbreitet. Aspekte der Steuerung dieser hochkomplexen sozialen Systeme sind in der betrieblichen Praxis, in einzelnen interorganisationalen Beziehungen und Netzwerken sowie dem Aufbau und dem Management von regionalen Clustern höchst relevant.
Im Zentrum des Forschungsinteresses stehen Konzepte und Methoden der nachhaltigen Netzwerk- und Clusteranalyse sowie -entwicklung. Zur Erfassung und Beschreibung von Innovationen in Netzwerken (in regionalen Clustern) werden Konzepte wie Absorptive Capacity und Open Innovation herangezogen. Als Methoden werden vor allem qualitative Untersuchungsdesigns sowie die strukturelle Netzwerkanalyse in Anschlag gebracht. Als Forschungsgegenstände stehen seit mehreren Jahren Netzwerke und Cluster in der Automobilindustrie, im Feld der optischen Technologien und in der Musikindustrie sowie seit Sommer 2011 das Luftfahrtcluster der Metropolregion Hamburg zur Verfügung.
Letzte Änderung: 16. Februar 2023