Politische Gefangene in der Weimarer Republik

Timo Walz, M.A.

Dissertation

Das Dissertationsprojekt untersucht die Situation und Bedeutung politischer Gefangener in der Weimarer Republik von 1918 bis 1933, einer Zeit geprägt von politischen Erschütterungen und Kämpfen. Die Justiz reagierte darauf laut herrschender Forschungsmeinung einseitig, mit zahlreichen politischen Prozessen gegen Linke und nachlässiger Strafverfolgung rechter Akteure. Das Projekt konzentriert sich auf den Umgang mit inhaftierten Personen aus verschiedenen politischen Lagern und untersucht die zeitgenössischen kriminologischen und staatlichen Konzepte der Haft für politische Gefangene sowie deren Umsetzung. Es beleuchtet anhand ausgewählter Fallstudien das Leben prominenter sowie kaum bekannter politischer Gefangener in Zuchthäusern, Gefängnissen und Festungshaftanstalten und analysiert den Umgang mit der Inhaftierung und deren Auswirkungen. Zudem wird erforscht, wie Organisationen wie die Rote Hilfe sowie informelle solidarische und familiäre Netzwerke die Gefangenen unterstützten. Ein besonderer Schwerpunkt liegt auf den (gegen-)öffentlichen politischen Kampagnen und Debatten, die für Fragen zur Situation der Gefangenen und deren Amnestierung zentral waren. Die Arbeit soll damit einen Beitrag leisten zur Politik- und Rechtsgeschichte der Weimarer Republik.

HSU

Letzte Änderung: 8. August 2024