Die Professur für Soziologie unter besonderer Berücksichtigung der Mikrosoziologie untersucht Gegenwartsphänomene und aktuelle Problemstellungen aus der Perspektive von Praxistheorien und Wissenssoziologie. Mit Hilfe von Verfahren der qualitativen Sozialforschung – interaktions- und situationsanalytische, diskursanalytische und ethnografische Ansätze – werden soziale Situationen, kulturelle und institutionelle Praktiken, Interaktionsordnungen sowie Subjektivierungsformen und Identitätsprozesse empirisch und theoretisch erarbeitet.
Im Rahmen eines breiten Verständnisses von Handeln, das implizites körperliches Wissen wie auch reflexives Know-How und materielle Partizipanden einbezieht, arbeiten wir mit einer Bandbreite theoretischer und methodologischer Ansätze, die praxeologische, wie auch interpretative, kulturanalytische und ökologische Analytiken umfassen.
Zu den Forschungsthemen gehören:
- Soziologien des Körpers, des Geschlechts und biopolitischer Dynamiken
- Social Studies of Science, Technology and Medicine
- Kulturen des Privaten und der Intimität: Care, Familie und Verwandtschaft
- Praxeologie von Kindheit, Jugend und Generationenverhältnissen
- Neue Formen von Identität und Subjektivität
- Qualitative Sozialforschung, hermeneutische Wissenssoziologie und Normenanalyse.
Diese Ausrichtung bildet sich auch in der Lehre ab, in der die Auseinandersetzung mit Ansätzen der praxeologischen Soziologie, Interaktionstheorien, Geschlechterforschung und der rekonstruktiven Sozialforschung einen Schwerpunkt bildet: Wie werden soziokulturelle Ordnungen praktisch hervorgebracht, stabilisiert, verändert? Wie werden kollektive Sinnhorizonte zu Selbstverständlichkeiten? Wie kommt die Gesellschaft ins Subjekt?