Führungskräfte der Bundeswehr werden mit ganz persönlichem Coaching für Ihre künftigen Aufgaben fit gemacht – ein Beispiel für moderne Ausbildungsformen, die in Hamburg präsentiert werden.
„Die Universitäten der Bundeswehr sind ein Teil der Ausbildung der Streitkräfte zur Vorbereitung der Offizieranwärter und Offiziere auf fordernde Führungsaufgaben“, sagte Prof. Dr. Klaus Beckmann, Präsident der Helmut-Schmidt Universitätbei der Eröffnung des (Aus)Bildungskongresses am 4. September 2018. So ist die Universität der Bundeswehr ein idealer Veranstaltungsort, um den Austausch über Herausforderungen in Aus- und Weiterbildung durch gesellschaftlichen und technischen Wandel zu fördern.
Der (Aus-)Bildungskongress wird als Plattform intensiv genutzt. 2018 sind insgesamt 54 Aussteller aus der Wirtschaft, öffentlichen Einrichtungen und der Bundeswehr vertreten. Eine bunte Mischung für den Austausch zwischen Bundeswehr, Gesellschaft und Wissenschaft.
Einer der Aussteller ist Hauptmann Michael Bauer vom Zentrum Innere Führung. Er ist als militärischer Coach eingesetzt. Das Zentrum Innere Führung ist in der Bundeswehr weitreichend bekannt, aber laut Bauer müsse gerade der Bereich Coaching bekannter werden. „Wir bieten Individual- und Teamcoaching an“, so der militärische Coach.
Technologiegestütztes Lernen steht im Fokus
Das Bildungszentrum der Bundeswehr engagiert sich in der technologiegestützten Ausbildung. Beispielsweise mit interaktiven Übungen zur Rechnungsprüfung in der Laufbahn für den mittleren nichttechnischen Verwaltungsdienst.
Auch die Teilstreitkräfte wie Marine, Luftwaffe und Heer setzen auf digitale Ausbildungsmittel. Mit Erklärvideos oder Simulationen können Inhalte wiederholt und vertieft werden. Gleichzeitig sind Erfolgskontrollen möglich, aber auch Fahrtraining, wie mit dem Spähwagen Fennek, anderen Fahr- oder Luftfahrzeugen.
Oberstleutnant Michael Krobok von der Offizierschule des Heeres (OSH) informiert die Besucher über den Offizierlehrgang Seiteneinstieg (OLS): „Teilnehmer sind Zivilisten, die über ein Studium verfügen und aufgrund entsprechender beruflicher Erfahrungen für eine militärische Verwendung in der Bundeswehr interessant sind.“ Die Lehrgangsteilnehmer erfahren eine komprimierte Ausbildung: Neben dem OLS an der OSH nehmen sie an der Grundausbildung, einem Truppenpraktikum und einer Sprachausbildung teil.
Innerhalb eines Jahres erwerben die Lehrgangsteilnehmer die geforderten Kompetenzen für ihren künftigen Dienstposten. „Der zweite kompetenzorientierte Pilotlehrgang startet von Januar bis März 2019“, so Krobok. Helfen soll dabei ebenfalls eine technologiegestützte Ausbildung, die hier beim Ausbildungskongress thematisiert wird.
Text: Jennifer Fiebig-Schulze