Mentoring an der HSU: Programm zur militärischen Frühförderung geht in die zweite Runde

HSU

27. August 2020

Vom Jung- zum Stabsoffizier: Die Helmut-Schmidt Universität / Universität der Bundeswehr intensiviert seit Jahresbeginn ihre militärische Frühförderung und setzt dabei auf eine enge Ausbildungspartnerschaft mit der Führungsakademie der Bundeswehr (FüAkBw). Das gemeinsame Mentoring-Projekt für Studierende zielt auf die frühzeitige Entwicklung des militärischen Führungsnachwuchses im dritten Studienjahr ab und fördert den persönlichen Austausch mit Teilnehmer*innen des Lehrgangs General- und Admiralstabsdienst national (LGAN). Bereits am 21.09.2020, nach Wiederaufnahme des eingeschränkten Regelbetriebes an der HSU / Uni BwH, werden die Projektpartner in einer gemeinsamen Auftaktveranstaltung den feierlichen Startschuss für den zweiten Durchgang des Förderprogramms geben und die Teilnehmer im Anschluss auf ihre jeweilige Rolle im Mentoring-Programm einstimmen. Ab dann heißt es für Mentees des Studienjahrganges 2018 an der HSU und Mentor*innen des LGAN 2019 an der FüAkBw: Gemeinsam Persönlichkeiten weiterentwickeln, aneinanderwachsen!

„Mentoring wird außerhalb der Bundeswehr bereits seit mehreren Jahren als zielführendes Instrument zur Entwicklung des Führungsnachwuchses mit Spitzenpotential erkannt. Mit dem Projektstart des Mentoring-Programms im BMVg in 2016 findet dieses Programm auch formell im Ressort statt. Unser Programm setzt darauf auf und nutzt die regionalen Vorteile in Hamburg“, erklärt Initiator Oberst Bjarne Krause, Leiter des Studierendenbereichs an der HSU, die Lücke, die das neuartige Mentoring-Programm schließen will. „Wir erkannten im Dialog mit der Führungsakademie, dass es sinnvoll ist, deutlich früher in der Ausbildung anzusetzen“, Krause weiter. „Unser Konzept der One-to-one-Beziehung zwischen Mentee und Mentor*in ist ein partnerschaftliches auf Augenhöhe: Mentor*innen bekommen Gelegenheit, ihre eigenen Erfahrungen und ihren Führungsstil in einer besonderen Art und Weise zu reflektieren. Mentees profitieren wiederum vom Erfahrungsschatz gestandener Führungskräfte und können diese Ressourcen in ihre eigene Persönlichkeits- bzw. Karriereentwicklung miteinbeziehen.“

Doch ein Stück weit geht es dem neuen Mentoring-Programm des Stabs Studierendenbereich an der HSU / UniBwH auch um organisationales Lernen innerhalb der Bundeswehr: Aufgrund des zunehmenden Personalmangels muss die Bundeswehr mit der Zivilwirtschaft in den letzten Jahren verstärkt um qualifiziertes Personal ringen. Mentoring könnte künftig als studienbegleitende Routine dazu beitragen, bereits in der Offizierausbildung Führungskräftebindung für das gesamte Ressort zu leisten. Dem Führungsnachwuchs bereits frühzeitig Einblick in die existierenden Organisationsstrukturen zu geben und mit der gelebten Praxis vertraut zu machen, wird als Schlüssel für die Zukunft der Bundeswehr gesehen. Projekt-Methoden wie „Shouldering“, die Einblicke in die Arbeit des jeweiligen Mentors geben, sollen Karrierevorbilder schaffen und Entwicklungsfelder aufzeigen. Tandem-Beziehungen zwischen Mentor*innen und Mentees, regelmäßige Workshops und Veranstaltungen fungieren darüber hinaus als Katalysator für neue Querverbindungen zwischen Führungsebenen.

„Wir haben einen Rahmen geschaffen, innerhalb dessen sich junge, am Anfang ihrer Karriere stehende Führungskräfte, und die zukünftigen Spitzenkräfte der Bundeswehr begegnen“, erklärt Oberst Bejga, Leiter des Kompetenzzentrums Führungskräfteentwicklung an der FüAkBw und neben Krause verantwortlich für die strategische Leitung des Mentoring-Projekts. „Es geht darum, sich selbst im Diskurs mit dem Gegenüber besser kennenzulernen und die eigene Persönlichkeit weiterzuentwickeln. Voraussetzung dafür ist, dass die Chemie stimmt, Mentor*in und Mentee müssen matchen.“ Sichergestellt werden soll dies von einem Matching-Team bestehend aus Mitgliedern der operativen Projektleitung. Ab Anfang August 2020 werden diese in einer einwöchigen Phase damit beginnen, den Teilnehmer*innen auf Basis von teilstandardisierten Fragebögen und persönlichen Gesprächen mögliche Tandems vorzuschlagen.

Um die Qualität der Zusammenarbeit sicherzustellen, wird das Projekt seit Beginn des ersten Durchganges kontinuierlich in Zusammenarbeit mit der Professur für Arbeits-, Organisations- und Wirtschaftspsychologie an der HSU evaluiert. Eine Zwischenbilanz soll dann Mitte September 20202 gezogen werden, doch persönliche Erfahrungen von Teilnehmer*innen des Studierendenjahrganges 2017 zeichnen bereits ein positives Bild. „Während einer ansonsten eher akademischen Ausbildungsphase an der Universität, ist das Mentoring-Programm für mich als junge Offizierin eine wertvolle Möglichkeit, die Bindung zur Truppe zu festigen. Da mein Mentor sogar Stabsoffizier in derselben Truppengattung ist, habe ich persönlich sehr von seinen Laufbahnerfahrungen profitiert und konnte im Dialog individuelle Karriereperspektiven erarbeiten“, erzählt Leutnant Tabea Otten, Mentee des Studierendenjahrgangs 2017. Am 21. September 2020 erfolgt der offizielle Startschuss für den 2. Durchgang – das matcht!

Am 21. September 2020 erfolgt der offizielle Startschuss für den 2. Mentoring-Durchgang zur militärischen Frühförderung an der HSU.
Am 21. September 2020 erfolgt der offizielle Startschuss für den 2. Mentoring-Durchgang zur militärischen Frühförderung an der HSU.

Ansprechpartnerin Projektleitung Mentoring

Hauptmann Linda Mallonn
Tel.: 040 6541 4140

E-Mail: [email protected]