Mehr Sicherheit für Seilbahnen

HSU

7. Juli 2022

Die Professur für Maschinenelemente und Rechnergestützte Produktentwicklung der Helmut-Schmidt-Universität entwickelte gemeinsam mit der ROTEC GmbH aus Stuttgart eine neue Generation von stationären und mobilen Prüfgeräten für die magnetische Prüfung von Drahtseilen, wie sie vor allem in Seilbahnanlagen eingesetzt werden. Die Technologie ermöglicht erstmals eine umgehende dreidimensionale Darstellung von Ermüdungsbrüchen in einzelnen Litzen und andere Verschleißschäden. Die Innovation wurde kürzlich vom baden-württembergischen Landesministerium für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus mit dem Dr. Rudolf-Eberle-Preis ausgezeichnet.

Ziel des Projekts an der Profes­sur für Maschinenelemente und Rechnergestützte Produktent­wicklung war die Entwicklung eines digitalen Prüfge­räts, das eine verbesserter Sensorik und eine zuverlässigen Datenverarbeitung vereint, um bei Seilprüfungen schnell und verlässliche Ergebnisse zu erzielen. Damit können vor Ort frühzeitig Seilschwä­chungen aufgelöst und in Umfang und Tiefe erkannt werden. Die Daten werden in Echtzeit visualisiert, so dass bei Bedarf sofort Maßnahmen zur Gefahrenabwehr eingeleitet wer­den können. Ergebnis der Entwick­lung ist eine neue Generation von Smart Devices für die zerstörungs­freie Seilprüfung, die zur permanenten, online-basierten Seilüberwachung installiert oder als High-End-Variante als mobiles Gerät für Seil­prüfer angeboten wird.

Zur genaueren Messung der Mag­netfelder kommen erstmals neben zwei Induktionsspulen bis zu 48 Hall-Sensoren zum Einsatz, deren Messdaten direkt im Sensorkopf analog vorverarbeitet und digitali­siert werden. An der Helmut-Schmidt-Universität wurde die Elektronik mit Mess­datenerfassung und Filtertechnik entwickelt, während Industriepartner ROTEC GmbH die Geräteauslegung, Magnetfeldbe­rechnungen und Signalanalysen übernahm.

Bisher kamen, neben der visuellen Inspektion auf Beschädigungen, zur regelmäßigen Überprüfung von Drahtseilen Verfahren der zer­störungsfreien Werkstoffprüfung wie die magnetische Methode zur Anwendung. Diese Systeme erzeu­gen jedoch eine Aufzeichnung, die lediglich im Nachgang interpretiert werden kann. Gerade deshalb ist die neue Technologie sehr gefragt. Die Geräte sind mittlerweile weltweit bei Seilbahnbetreibern und ‑herstellern, Betreibern von verseilten Brücken und Kränen sowie in Seilprü­fungs- und Spleißunternehmen im Einsatz. Bisher wurden zwölf Smart Devices, die stationär den Zustand der Seile permanent überwachen, und 27 mobile Geräte für die Seilprüfung durch Experten ausgeliefert.

Über die der Professur für Maschinen­elemente und Rechnergestützte Produktentwicklung

An der Professur für Maschinen­elemente und Rechnergestützte Produktentwicklung der Helmut-Schmidt-Universität werden bevorzugt in direkter Zusammen­arbeit mit der Wirtschaft sowohl grundlegende als auch konkrete anwendungsbezogene Problem­stellungen untersucht. Einer der Forschungsschwerpunkte liegt in der Entwicklung von analogen Messsystemen und in der digitalen Datenaufbereitung.

Wissenschaftliche Ansprechpartner
Professur für Maschinen­elemente und Rechnergestützte Produktentwicklung
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Ansprechpartner für die Medien
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