Leutnantsbeförderung mit Staatssekretär Silberhorn

HSU

23. Juni 2021

Am 19. Juni 2021 wurden auf dem Campus der Helmut-Schmidt-Universität mehr als 400 studierende Offizieranwärterinnen und -anwärter durch den Parlamentarischen Staatssekretär bei der Bundesministerin der Verteidigung, Thomas Silberhorn (MdB), zu Leutnanten oder Leutnanten zur See und damit zu Offizieren ernannt.

Der Appell zur Leutnantsbeförderung ist das größte militärische Zeremoniell, das jährlich in der Hansestadt stattfindet. Wegen der Pandemie konnten der Appell in diesem Jahr nur mit einer reduzierten Formation, viel Abstand und ohne Gäste stattfinden. Auch der traditionelle „Open Campus“ – ein Tag der offenen Tür, der zu diesem Anlass regelmäßig stattfindet, musste in diesem Jahr erneut ausfallen.

Die Universität übertrug den Beförderungsappell live auf ihrer Homepage. Rund 5.000 Zuschauerinnen und Zuschauer sahen dabei zu, wie aus Offizieranwärter:innen Offiziere wurden. Universitätspräsident Prof. Dr. Klaus Beckmann begrüßte die Gäste nicht wie sonst vom Rednerpult auf dem Sportplatz, sondern aus dem Studio – auch um die Zeit zu verkürzen, die die Soldatinnen und Soldaten in sommerlicher Hitze bei über 30 Grad Celsius auf dem Appellplatz stehend zubringen mussten. Beckmann sagte, er hoffe, im nächsten Jahr wieder die Beförderung in der ansonsten üblichen Weise und mit viel Publikum und einem „Open Campus“ durchführen zu können.
In seiner Begrüßungsrede hob der Präsident die besondere Bedeutung des akademischen Studiums für den Offizier hervor: „Dessen Berufsbild wird erstens geprägt durch wachsende Ungewissheit und Unklarheit von Lagen, die Komplexität möglicher Szenarien ohne ein eindeutiges „Kriegsbild“, die Gleichzeitigkeit und Gleichwertigkeit von Aufgaben, den „Comprehensive Approach“ und die Beschleunigung künftiger Entwicklungen – einschließlich von „Black Swans“ und Entwicklungen mit disruptiven Konsequenzen. Dies zu bewältigen, ist ohne geistige Kompetenzen und ein solides Methodengerüst nicht möglich“, erläuterte Beckmann.

Für Oberst Maximilian Olboeter, Leiter des Studierendenbereichs der HSU und Vorgesetzter aller studierender Soldatinnen und Soldaten, war es wegen der Pandemie das erste Mal, dass er direkt und nicht nur per Video zu den Offizieranwärter:innen sprechen konnte. Er begrüßte namentlich den Verteidigungs- und Heeresattaché der Republik Frankreich, Generalmajor Jean-Pierre Metz, der anlässlich der Ernennung auch einiger französischer Studierender aus Berlin angereist war. Dies sei ein Ausdruck der besonderen Verbundenheit zwischen den beiden Nationen, aber auch der Kommilitonen untereinander. Den zukünftigen Leutnanten legte Olboeter drei Dinge ans Herz: Sie sollten ihren zukünftigen Aufgaben mit Stolz, Zuversicht und auch ein wenig Dermut angehen.

Thomas Silberhorn, der in Vertretung der Verteidigungsministerin den Appell leitete, hob in seiner Rede hervor, das die Offiziere gegenüber der Gesellschaft eine besondere Verpflichtung hätten. „Mit Ihrer Ernennung zum Offizier nimmt Sie Deutschland und unsere Demokratie in die Pflicht. Die Bürgerinnen und Bürger unseres Landes verlassen sich auf ihre Bundeswehr,“ sagte Silberhorn. Führer, Ausbilder und Erzieher der ihnen anvertrauten Soldatinnen und Soldaten zu sein, stelle hohe Ansprüche an die persönliche Integrität und die Fähigkeit, Beispiel zu geben, Mitzudenken, Entbehrungen und Härten zu tragen.
Bei allen Beschäftigten der Universität bedankte sich Silberhorn dafür, dass ihnen es gelungen sei, auch während des herausfordernden Corona-Jahres den Lehrbetrieb aufrechtzuhalten.

Aufzeichnung des Livestreams