Wie stellt man etwas her, das (fast) alles herstellt?
Die Doktorandinnen und Doktoranden des New Production Institute (NPI/HSU) hielten vor kurzem eine Online-Vorlesung über Nachhaltigkeit, Zugänglichkeit und Benutzerfreundlichkeit in der Vortragsreihe des MIT MAS.865 über schnelle Herstellungsverfahren von Prototypen mittels digitaler Fertigungstechnologien (engl. “Rapid-Prototyping”). Der Vortrag behandelte kritische Themen, die für die moderne Fertigung und ihre Auswirkungen auf die Gesellschaft relevant sind. Die eigenen Forschungsvorhaben der Doktoranden sind eng mit diesen Themen verknüpft, sodass neuste Ergebnisse mit Studierenden und Lehrkräften des MIT ausgetauscht werden konnten.
NACHHALITGKEIT
Kann die Entwicklung, der Einsatz und die Nutzung von Werkzeugen oder Maschinen auf eine Weise erfolgen, die umweltverträglich, wirtschaftlich tragfähig, sozial gerecht und technologisch anpassungsfähig ist?
J.C. Mariscal-Melgar und Michel Langhammer (NPI/HSU) erörterten verschiedene Aspekte der Nachhaltigkeit und betonten dabei die Kreislaufwirtschaft und lokale Produktionsinitiativen wie die Fab City-Bewegung. Sie unterstrichen die Bedeutung von Open-Source-Hardware, Reparierbarkeit und ethischer Materialbeschaffung sowie Diskussionen über die Bekämpfung der Plastikverschmutzung und die Verbesserung der Ressourceneffizienz bei Werkzeugmaschinen.
BENUTZERFREUNDLICHKEIT / BEDIENBARKEIT
Wie können wir Werkzeuge oder Maschinen so gestalten und entwickeln, dass sie einfach zu bedienen sind?
Luisa Lange (NPI/HSU) konzentrierte sich dann auf das Konzept der Gebrauchstauglichkeit und ging dabei auf Normen, Leitprinzipien, Ziele, Benutzertestmethoden und spezifische Überlegungen zur Gebrauchstauglichkeit von Werkzeugmaschinen ein. Sie betonte die Bedeutung der Ergonomie der menschlichen Faktoren und die psychologischen Auswirkungen auf die Benutzer.
ZUGÄNGLICHKEIT
Wie zugänglich sind Open-Source-Werkzeugmaschinen in Bezug auf finanzielle Erschwinglichkeit, physischen Zugang, Bildungsmöglichkeiten und Inklusivität?
Das letzte Teil der Vorlesung wurde von Mohammed Omer (NPI/HSU) und Alexander Htet Kyaw vom MIT geleitet. Sie erörterten die entscheidende Rolle der Fertigung für die wirtschaftliche Entwicklung. Ihre Präsentation untersuchte die Herausforderungen der Zugänglichkeit in ressourcenarmen Kontexten und das Potenzial von Open-Source-Werkzeugmaschinen. Sie betonten auch die Bedeutung integrativer digitaler Fertigungstechnologien für die Demokratisierung von Herstellung und Innovation.
Die Vorlesung löste unter den Teilnehmern rege Diskussion aus und zeigte die aktuelle Relevanz dieser Themenfelder, die den Weg für künftige Pläne und Kooperationen ebnete.
Online-Vorlesung (ENG only)
Ausführlichere Informationen zum Inhalt der Vorlesung finden Sie hier.
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