Neue Forschungskooperation von HWWI, Helmut-Schmidt-Universität/Universität der Bundeswehr Hamburg, Europa-Universität Flensburg und Hamburger Fern-Hochschule zum Thema „Soziale und digitale Innovationen in den Sozial- und Gesundheitsberufen in Norddeutschland“
Das Hamburgische WeltWirtschaftsInstitut (HWWI), die Helmut-Schmidt Universität/Universität der Bundeswehr Hamburg (HSU), die Europa-Universität Flensburg (EUF) und die Hamburger Fern-Hochschule (HFH) haben eine interdisziplinär angelegte Forschungskooperation gestartet, in der sie für ausgewählte norddeutsche Regionen soziale und digitale Innovationen in den Sozial- und Gesundheitsberufen untersuchen wollen. Es werden konkret die Bereiche Kinderbetreuung und Altenpflege in den Fokus genommen.
Die Forschungsfrage lautet, wie soziale Innovationen gestaltet sein müssten, um einen verstärkten Einsatz von IuK-Technologien in kleinen und mittelständischen Unternehmen (KMU) zu ermöglichen. Dabei sollen sowohl die betrieblichen Barrieren und Hemmnisse, die dem derzeit entgegenstehen, als auch die arbeitsmarktseitigen, betrieblichen und kundenseitigen Potenziale und Nutzen näher untersucht werden. Einen Nutzen vermehrten IuK-Einsatzes sehen wir auf Seiten der Klienten (zum Beispiel gestiegene Qualitätsansprüche von Eltern in Kitas sowie Pflegebedürftigen, zunehmende Kundenheterogenität durch diversere Gesellschaft), der Mitarbeiter (Integration und Arbeitsqualität, Handlungsspielräume, Aufwertung der Tätigkeiten), der Betriebe (zum Beispiel Fluktuation, Qualifikation, Nachhaltigkeit und Effizienz von Prozessen) sowie der Gesamtwirtschaft (zum Beispiel Erwerbsintegration breiter Bevölkerungsgruppen, Fachkräftesicherung in Zukunftsberufsfeldern, Berücksichtigung veränderter Erwerbspräferenzen). Durch die geplante enge Zusammenarbeit mit betrieblichen Akteuren und die Fokussierung auf norddeutsche Regionen unterschiedlicher Arbeitsmarkt- und Siedlungsstruktur wird angestrebt, Prototypen betrieblicher Anwendungen zu entwickeln, die modellhaft auch auf andere deutsche Regionen transferiert werden könnten.
Die Forschungskooperation vereint wissenschaftliche Expertise in den Disziplinen Volkswirtschaftslehre (Arbeitsmarkt), Betriebswirtschaftslehre (Personal), Soziologie (Klienten), Pflegewissenschaft (Altenpflege), Recht (Arbeitsrecht, Datenschutz) und Technik (IuK-Anwendungen). Kooperationspartner sind Dr. Christina Boll (HWWI: Forschungsbereichsleiterin „Arbeit, Bildung und Demografie“ und Gastprofessorin für Volkswirtschaftslehre an der Hochschule der Bundesagentur für Arbeit, HdBA), Prof. Dr. Wenzel Matiaske (HSU/IPA: Institut für Personal und Arbeit), Prof. Dr. Gerd Grözinger (EUF: Professur für Sozial- und Bildungsökonomik), Prof. Dr. Hans Hanau (HSU: Professur für Bürgerliches Recht, Handels-, Wirtschafts- und Arbeitsrecht) und Heinrich Recken (HFH: Leiter des Studienzentrums Essen).