Von historischen Stätten bis hin zu modernen Forschungslaboren: Mit neuen Perspektiven und Erfahrungen hat der Besuch der U.S. Air Force Academy an der HSU/UniBw H die Kooperation zwischen den beiden Institutionen vertieft. Der stetige Austausch ist elementarer Bestandteil, die Beziehung zu wichtigen NATO-Partner weiter zu stärken.
Während des amerikanischen „Springbreak“ besuchte Major Matthew O. gemeinsam mit drei Kadetten von der US Air Force Academy die Helmut-Schmidt-Universität/Universität der Bundeswehr Hamburg. Beide Institutionen sind über einen Kooperationsvertrag miteinander verbunden, der Schwerpunkt liegt auf einem jährlichen Studierendenaustausch. Doch auch regelmäßige gegenseitige Einladungen werden gerne angenommen – und so wurden die Gäste an der HSU/UniBw H herzlich begrüßt.
Begleitet wurde die Gruppe während ihres Besuchs von Hauptmann Alexander L., Gruppenleiter im Studierendenfachbereich A. „Durch meine Vorverwendung auf einem NATO-Fliegerhorst mit U.S.-amerikanischer Beteiligung liegt mir die deutsch-amerikanische Zusammenarbeit, Kameradschaft und Freundschaft besonders am Herzen“, sagt Alexander L.
Zu Beginn des Besuchs machte er mit den Gästen eine Städtetour durch Hamburg und Lübeck – eine Gelegenheit, die Gastfreundschaft und Vielfalt der Region kennenzulernen. Auf ein verbindendes Element aus der Vergangenheit traf die Gruppe am St. Nikolai Denkmal in er Hamburger Innenstadt: Lieutenant Colonel Sharp, Mitarbeiter des universitären Sprachenamts, stellte die „Operation Gomorrah“ vor – eine Serie von Luftangriffen auf die Stadt Hamburg, die vom 24. Juli bis zum 3. August 1943 von britischen und amerikanischen Luftstreitkräften durchgeführt wurden. Diese Präsentation bot historische Einblicke in die Vergangenheit der Region und unterstrich die Bedeutung von Erinnerungskultur und Geschichtsbewusstsein.
Einblick in die Universität: Campus, Ausbildung und Forschung
Natürlich sollte die Delegation auch das Universitätsgelände kennenlernen. Neben einer Campusführung besuchte die Delegation auch den „Ausbildungsgerät Schießsimulator Handwaffen/Panzerabwehrhandwaffen“ (kurz: AGSHP). Hier wurden die Gäste durch den Ausbildungszug Alpha an den gängigen Handwaffen der Bundeswehr geschult und mit dem Ausbildungssystem der Bundeswehr vertraut gemacht. An mehreren Abenden nahmen die Gäste zudem an Aktivitäten der Studierendenfachbereiche teil und lernten so den Studierendenbereich der Universität kennen.
Auf dem Programm standen außerdem Einblicke in aktuelle Forschungsprojekte an der HSU/UniBw H. Darunter eine Einweisung in die Forschung am Drohnenabwehrprogramm „Falke“, das sich mit der Abwehr illegal operierender Drohnen befasst. Am Campus in Glinde zeigte Prof. Oertel den Gästen das Wasserbaulabor, in dem unter anderem an Wellenbrechern für einen besseren Küstenschutz geforscht wird.
Fernab der Universität besuchte die Delegation zudem das Testgelände des Bundesamts für Materialprüfung in Potsdam. Ein militärischer wissenschaftlicher Mitarbeiter der HSU/UniBw H, der hier forscht, führte über das Gelände und gab Einblicke in seine Forschung. So bekamen die amerikanischen Gäste einen Eindruck in die Zusammenarbeit der deutschen Behörden, speziell im Bereich Wissenstransfer.
Begegnung mit der Luftwaffe: Taktisches Luftwaffengeschwader 51 „I“
Die deutsche Luftwaffe aus nächster Nähe kennenlernen – dazu diente der Besuch des Taktischen Luftwaffengeschwaders 51 „I“ in Jagel, durch den die Delegation Einblicke in Flugoperationen und Ausbildung der Piloten und Techniker gewinnen konnte.
Hier konnte die Delegation bei der Startphase dreier Tornados den „Last Chance Check“ sowie den Start hautnah beobachten (direkt an der Flight). Anschließend wurde ein Tornado als „Static Display“ erklärt, dabei konnte sich die Delegation sogar in das Cockpit setzen. Nach einem gemeinsamen Mittagessen folgte ein Besuch im Flugsimulator, in dem die Jetpiloten regelmäßig geschult werden. Hier durfte die Delegation ihr Geschick unter Beweis stellen und selbst den Tornado fliegen.
Der Besuch endete mit einem gemeinsamen Abschlussessen, bei dem die Delegation und die Gastgeber Perspektiven für zukünftige Zusammenarbeit diskutierten. „The cadets and I had a wonderful experience. We’re very thankful for the great opportunity to learn about HSU and we hope that future USAFA cadets will have the same opportunity. We especially appreciate everything that Captain Alexander L. did to make the visit unforgettable. After a full itinerary, we left very impressed with HSU’s mission and accomplishments. We can’t wait to visit again!“, sagt Matthew O. zum Abschluss des Besuchs. Hauptmann Alexander L. sieht es ähnlich: „Es war mir eine Ehre, den Besuch der USAFA planen und durchführen zu dürfen. Nun gilt es, die Zusammenarbeit durch einen Gegenbesuch an der USAFA und regelmäßigen Austausch aufrechtzuerhalten und zu stärken.“ Noch in diesem Jahr werden Studierende der HSU/UniBwH zu einem Gegenbesuch an der US AFA aufbrechen.
Kooperation mit der US Air Force Academy
Die Helmut-Schmidt-Universität/Universität der Bundeswehr Hamburg ist seit 2011 über ein Memorandum of Understanding mit der US Air Force Academy (AFA) in Colorado Springs verbunden. Schwerpunkt der Kooperation ist der jährliche Studierendenaustausch.
Die US Air Force Academy ist eine von fünf Service Academies der US-Streitkräfte. Neben der US AFA ist die Helmut-Schmidt-Universität/Universität der Bundeswehr Hamburg auch mit der US Military Academy West Point und der US Naval Academy in Annapolis vertraglich verbunden.