Forschungsschwerpunkte des iFMS umfassen insbesondere die NATO-Nordflanke, den Ostseeraum und den Indo-Pazifik, sowie die Themenfelder Kritische Infrastrukturen, Digitalisierung und Resilienz im maritimen Raum.
Forschungsprojekte und Kooperationen führt der iFMS sowohl mit dem Bundesministerium der Verteidigung (BMVg), der Bundeswehr und ihren Teilstreitkräften als auch mit weiteren Ressorts sowie externen Institutionen und internationalen Partnern durch.
Die maritimen Räume Nordeuropas
Die maritimen Räume Nordeuropas in Form der Ostsee, der Nordsee und des Nordatlantik sind von besonderer Relevanz für Fragen maritimer Strategie und Sicherheit. Einerseits beinhalten die Seegebiete elementare Seewege zu und von den Anrainerstaaten, andererseits verkörpern sie, in ihrer übergreifenden Form der „Nordflanke“, eine signifikante strategische Relevanz für die sicherheits- und verteidigungspolitischen Überlegungen der NATO. Julian Pawlak analysiert die maritim-strategischen Ansätze der Akteure an der „Nordflanke“ sowie Kohärenzen und Differenzen in ihren sicherheitspolitischen Entwicklungen.
Empfohlene Publikation:
Indonesien (Indo-Pazifik)
Auf der Grundlage eines Memorandum of Understanding (MoU) wurde im Dezember 2019 eine längerfristige Kooperation zwischen der Helmut-Schmidt-Universität / Universität der Bundeswehr Hamburg und der Indonesian Defence University (IDU), Sentul Bogor, vereinbart.
Mit einer initialen Laufzeit von drei Jahren sieht die Kooperation vor, die wissenschaftliche Zusammenarbeit der beiden Universitäten zur Thematik „maritime Sicherheit“ zu stärken und im Zuge dessen Forschungsaufenthalte von Gastwissenschaftlern an der HSU bzw. an der IDU zu ermöglichen. Langfristig ist darüber Hinaus ein regelmäßiger Austausch von Doktoranden zwischen der HSU und der IDU geplant. Koordiniert wird das Projekt auf Seiten der HSU von Dr. Deniz Kocak.
Empfohlene Publikation:
Schutz maritimer Kritischer Infrastrukturen
Die Bundesrepublik Deutschland und der gesamte politische Westen stehen vor der Herausforderung, auch ihre maritimen kritischen Infrastrukturen (KRITIS) gegen Angriffe zu schützen. Lösungsansätze für den Schutz maritimer KRITIS lassen sich identifizieren im Rahmen von notwendiger Resilienz, ausreichend Redundanzen und einer übergreifenden Zusammenarbeit verschiedener Stakeholder, etwa zur effektiven Überwachung und Präsenz. Dabei geht es nicht bloß um technische, sondern auch sicherheitspolitische und maritim-strategische Lösungsansätze, die es zu identifizieren und entwickeln gilt.
Empfohlene Publikation:
Flächennutzung im maritimen Raum
In der ausschließlichen Wirtschaftszone (AWZ) der Bundesrepublik Deutschland bestehen unterschiedliche Nutzungsansprüche an und in der maritimen Dimension. Die berechtigten Interessen an der Nutzung der Nord- und Ostsee, unter anderem für Sicherheit und Verteidigung, Umweltschutz, Energiegewinnung, Fischerei, und Schifffahrt müssen in gegenseitiger Rücksichtnahme im gegebenen Raum verwirklicht werden. Der iFMS arbeitet mit Projektpartnern an der Analyse von Flächen für Mehrfachnutzungen für eine optimale Verwendung des limitierten maritimen Raumes.
Maritime Sicherheit in Zeiten globalen Strategischen Wandels (MS/SW)
Dieses Forschungsprojekt, geleitet von Deniz Kocak und Julian Pawlak, untersucht Aspekte maritimer Sicherheit im Kontext des gegenwärtigen globalen strategischen Wandels. Im Fokus stehen dabei akute Gefährdungspotenziale wie Piraterie und illegale, nicht gemeldete und unregulierte Fischerei (IUU-Fischerei) sowie deren Auswirkungen auf unterschiedliche See- und Küstengebiete und besonders relevante Meerengen (Choke Points). Ein besonderer Schwerpunkt liegt auf der Evaluation verschiedener Lösungsansätze: von der maritimen Sicherheitssektorreform (MSSR) bis hin zu nationalen, regionalen und multinationalen Kooperationsmechanismen. Durch die kritische Analyse bestehender Governance-Strukturen werden neue Handlungsoptionen für politische Entscheidungsträger identifiziert. Die Forschungsergebnisse tragen zur aktuellen sicherheitspolitischen Debatte bei und entwickeln praxisrelevante Empfehlungen für eine effektive maritime Sicherheitspolitik.
Abgeschlossene Projekte
„Roadmap Sichere digitale Küste 2030“
Das vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages geförderte Projekt „Sichere digitale Küste“ wurde von den Konsortialpartnern Fraunhofer-Institut für Kommunikation, Informationsverarbeitung und Ergonomie (FKIE), dem Institut für Informatik Oldenburg (OFFIS) und der HSU von 2020 bis 2021 durchgeführt. Ziel der Studie waren Handlungsempfehlungen für die Politik, um Entwicklungsziele der deutschen maritimen Wirtschaft durch Digitalisierung zu unterstützen. Dazu wurde eine Roadmap „Sichere digitale Küste 2030“ erstellt, die eine Vision einer digital entwickelten Küstenwirtschaft aufgezeigt.
Das Projekt „Sichere digitale Küste“ arbeitete methodisch mit Software-gestützte Szenariotechnik und Interviews mit zahlreichen Stakeholdern aus Wirtschaft, Verbänden, Politik und Wissenschaft.
Verwandte Publikation:
„Baltic Sea Security Initiative“ (BSSI)
Die „Baltic Sea Security Initiative“ (BSSI) versammelt Experten aus dem Ostseeraum, um die Herausforderungen für die Sicherheit des Ostseeraums zu diskutieren und Empfehlungen zur Stärkung der (sub-)regionalen Verteidigungszusammenarbeit und des strategischen Zusammenhalts zu erarbeiten.
Die von der „Baltic Security Foundation“ mitorganisierten Veranstaltungen zu den Themen Verteidigung, Abschreckung und Resilienz fanden in Berlin (23. Oktober 2019), Lublin (31. Januar 2020) und Helsinki (3. Dezember 2020; online) statt. Die Ergebnisse wurden von der Jamestown Foundation Anfang 2021 veröffentlicht.
Verwandte Publikation:
Projekt- und Kooperationspartner des iFMS
Aktuelle und bisherige Partner u.a. im Rahmen von gemeinsamen Projekten, Veranstaltungen oder Kooperationen.
Kontakt: iFMS@hsu-hh.de
Letzte Änderung: 6. November 2024