Jonas Fielsch: Gestaltung von Internen Kontrollsystemen und Interner Revision zur Erfüllung von Corporate Governance-Anforderungen
Das durch die Globalisierung bedingte dynamische Umfeld sorgt bei Unternehmen für kürzere Reaktionszeiten und für eine zunehmende Relevanz von Corporate Governance. Es entsteht ein Bedarf nach geeigneten Instrumenten zur Auseinandersetzung mit neu entstehenden Risiken. Mithilfe Interner Revision und Interner Kontrollsysteme können die Anforderungen der Corporate Governance zu einem großen Teil erfüllt werden. Fraglich ist jedoch, wie man diese Instrumente für die Zielerreichung des Unternehmens bestenfalls einsetzt. Hier setzt diese Arbeit an, um vor dem Hintergrund der steigenden Wirtschaftskriminalität das Verhältnis von Management zu Angestellten zu untersuchen. Mithilfe verschiedener Theorien und Aspekten aus dem Risikomanagement soll Unternehmen in dieser Arbeit aufgezeigt werden, wie eine Gestaltung von Interner Revision und Interner Kontrollsysteme zur Erfüllung von Corporate Governance-Anforderungen aussehen kann. Darüber hinaus werden Empfehlungen zur Schwerpunktsetzung beim Führungsverhalten auf höchster Ebene gegeben und Forschungslücken aufgezeigt.
Philipp Herkelmann: Die Umsetzung der Grundsätze von High Reliability Organizations in der Praxis anhand des Risikomanagmentkonzept des Bundeswehrkrankenhauses Hamburg
Es heißt „irren ist menschlich“ und Fehler könnten daher in einem gewissen Rahmen nicht vermieden werden. Wenn jedoch diese Fehler dazu führen können, dass andere Menschen zu Schaden kommen, muss alles unternommen werden die Anzahl und Schwere dieser Fehler so gering wie möglich zu halten. Risikomanagement- und Fehlermeldesysteme sollen Organisationen, in diesem Fall Krankenhäusern, dabei helfen Fehler, Risiken und deren Folgen zum Wohle der Patienten zu minimieren. Aus diesem Grund führt das Bundeswehrkrankenhaus Hamburg (BwKrhs Hamburg) seit Beginn 2019 auf Basis eines einheitlichen Risikomanagementkonzepts ein neues Risikomanagementsystem in seinem Haus ein. Dabei sieht sich das BwKrhs Hamburg selbst als „achtsame und resiliente Hochsicherheitsorganisation“. Dieses Selbstbild ähnelt den Kernideen sogenannter High Reliability Organizations (HRO), woraus sich das Ziel dieser Arbeit formuliert das Risikomanagementkonzept des BwKrhs Hamburg zum einen auf Berücksichtigung der Prinzipien von HROs, zum anderen auf die Einhaltung der durch den Gesetzgeber bestimmten Mindestanforderungen an Risikomanagement- und Fehlermeldesysteme zu untersuchen und mögliche Spannungsfelder zwischen Prinzipien, rechtlichen Anforderungen und dem Konzept aufzudecken. Die Untersuchung hat gezeigt, dass das Konzept des BwKrhs Hamburg die rechtlichen Anforderungen, sowie vier von fünf Prinzipien einer HRO erfüllt. Das Prinzip Deference to Expertise kann nicht umgesetzt werden und stellt besonders mit Blick auf die rechtlichen Anforderungen das größte Spannungsfeld dar.
Tobias Nensel: Governance of Algorithms am Beispiel von Kredit-Scoring-Verfahren
Für einen Großteil der Verbraucher spielt Kredit-Scoring im Alltag eine entscheidende Rolle, unter anderem beim Mieten einer neuen Wohnung oder dem Abschluss eines Handyvertrages. Aus diesem Grund betrachtet die folgende Arbeit die Verbraucherfreundlichkeit von Kredit-Scoring-Verfahren in Deutschland. Die Verbraucherfreundlichkeit wird dabei unter anderem an der Qualität der verwendeten Daten, der Gefahr der Diskriminierung durch Scoring, der Transparenz der Verfahren sowie der Kontrolle der Auskunfteien festgemacht. Bei dieser Betrachtung werden neben den rechtlichen Rahmenbedingungen, auch die Tätigkeiten der zuständigen Aufsichtsbehörden sowie die Maßnahmen der Auskunfteien (SCHUFA) berücksichtigt. Die zuvor genannte Bewertung wird mit Hilfe der Algo. Rules durchgeführt, dabei handelt es sich um einen Anforderungskatalog für die automatisierte Entscheidungs-findung. Abschließend werden alternative Ansätze sowie Verbesserungsmöglichkeiten diskutiert.
René Pohl: Der Kampf um das gute Image: Das Spannungsfeld zwischen dem Unternehmen und seinen Stakeholdern in der Imagekrise am Beispiel von Wiesenhof
Verschiedene Ereignisse in der Vergangenheit, wie der „Brent-Spar-Vorfall“ oder der „ENRON Skandal“ haben dazu geführt, dass dem Terminus „Risiko“ in Bezug auf die Reputation eines Unternehmens eine immer größere Aufmerksamkeit zuteil geworden ist. In der vorliegenden Masterarbeit wird mithilfe von Literatur- und Dokumentenanalysen untersucht, wie sich der durch die Imagekrise verstärkte Informationsaustausch zwischen Unternehmen und ihren Stakeholdern auf das Reputationsmanagement der betroffenen Unternehmen auswirkt. Der Ablauf der Untersuchung orientiert sich an einem eigens entwickelten Phasenmodell, dass aus den vier Phasen: Inkubationszeit, Informationsausbruch, Reaktionen und Gegenreaktionen sowie Auswirkungen auf das Unternehmen besteht. Als illustratives und begleitendes Beispiel dient das Unternehmen Wiesenhof. Insgesamt lässt sich erkennen, dass die Interessen der einzelnen Stakeholder, wie zum Beispiel die Interessen der NGOs oder Kunden, durch die Imagekrise deutlich an Stellenwert gewinnen und damit das Reputationsmanagement sowohl kurz- als auch langfristig beeinflussen. Zusätzlich ergibt die Analyse, dass die Kommunikation in allen vier Phasen eine besondere Schlüsselrolle einnimmt.
Samuel Roos: Controlling in der Medienbranche: Strategische Chancen automatisierter Analyseverfahren zur Erfassung von Kundenpräferenzen
Vor dem Hintergrund des Begriffs Innovation und der Einbindung dieser in die Unternehmenssteuerung, wird in dieser Arbeit die Videostreamingbranche auf ihre Besonderheiten in der Ausgestaltung des Controllings untersucht. Es erfolgt eine Analyse der Automatisierungsmöglichkeiten vor den theoretischen Erkenntnissen der Marktforschung. Dabei werden unter anderem die verschiedenen Anwendungsmöglichkeiten der Conjoint-Analyse auf die Implementierung automatisierter Abläufe in die Geschäftsprozesse geprüft und übertragen. Mit Hilfe einer Analyse der bestehenden Literatur zum Themengebiet der automatisierten Empfehlungssysteme, werden die Einsatzmöglichkeiten von Recommender-Systemen und deren Einbindungsmöglichkeiten in die operative und strategische Steuerung analysiert. Der Streamingdienstanbieter Netflix Inc. wird dafür durch die gesamte Arbeit hindurch als Fallstudie eingesetzt. Das bei diesem Unternehmen eingesetzte Recommender-System gibt Aufschluss auf die in der Praxis eingesetzten Automatisierungsprozesse und erlaubt einen Vergleich mit den theoretischen Erkenntnissen zur Automatisierung. Durch die vergleichende Analyse kann die Aussage getroffen werden, dass der Wandel der Filmindustrie unter anderem mit einem Veränderungsbedarf an die anzuwendende Steuerung einhergeht. Video-on-Demand-Dienste sorgen für ein breiter gefächertes Angebot, wobei die Aufmerksamkeit nicht mehr wie zuvor ausschließlich auf den Blockbustern der Medienunternehmen liegt, sondern auch Nischeninhalte in das Zentrum der Aufmerksamkeit rücken. Die Aufgaben der Recommender-Systeme sind dabei sehr vielfältig und liefern in verschiedenen Unternehmensbereichen wichtige Daten.
Letzte Änderung: 26. Januar 2021