Forschung

Forschungsgebiet

Wir erforschen die Entwicklung, Implementierung und die Wirkungen von kalkulativen Praktiken in organisierten Kontexten. Controlling verstehen wir dabei als eine in Unternehmen und anderen Organisationen weit verbreitete Form dieser Praktiken: als strategiekonforme, erfolgsorientierte und gleichzeitig risikobewusste Form der Steuerung.
Die Unternehmensrechnung, insbesondere das interne Rechnungswesen, bildet dafür als Basis kalkulativer Praktiken und Informationslieferant einen wesentlichen Bezugsrahmen. Betriebswirtschaftliche, aber auch sozialwissenschaftliche Theorieansätze liefern den Rahmen für Erklärungen der Effekte, die kalkulativ Praktiken in ihrem Einsatz entfalten. Unsere Forschung ist empirisch orientiert, knüpft an die internationale Diskussion um das Controlling an und erfolgt in vielen Fällen in Kooperation mit Kollegen aus dem internationalen Raum sowie in Zusammenarbeit mit Unternehmen und anderen Organisationen.

Aktuelle Forschungsschwerpunkte

Performance Management im Spannungsfeld von Leistungsorientierung und Anpassungsfähigkeit

Die Steuerung der Leistung von Organisationen vollzieht sich in einem Umfeld, das sowohl in wirtschaftlicher wie gesellschaftlicher Hinsicht zunehmend komplexer wird. Das Forschungsprojekt konzentriert sich auf die Identifikation von Kontextfaktoren, die einerseits für die Steuerung von Unternehmen zunehmend relevant sind, andererseits aber nicht direkt durch sie beeinflusst werden können. Im Sinne eines strategischen Controllings wird untersucht, inwiefern die Anpassungsfähigkeit von Organisationen (Resilienz) auf sich schnell verändernde Rahmenbedingungen erhöht werden kann und wie Instrumente und Methoden des Controllings so gestaltet werden können, dass sie zugleich dem Aspekte der Leistungsorientierung wie der Anpassungsfähigkeit Rechnung tragen.

Risikomanagement – eine organisationstheoretische Betrachtung

Nicht zuletzt die globale Wirtschaftskrise hat gezeigt, dass Risiken zum betrieblichen Alltag zählen. Unvorhergesehene und unvorhersehbare Ereignisse beeinflussen betriebswirtschaftliche Entscheidungen, Institutionen und individuelle Akteure massiv. Ziel dieses Forschungsinteresses ist es, die systemischen Zusammenhänge und Effekte im Umgang mit Risiken und Gefahren aus der Sicht der Organisationsforschung im Allgemeinen und Controlling im Speziellen aufzuarbeiten.

Qualitätsentwicklung in Organisationen des Bildungssektors

Dieses Forschungsprojekt fokussiert auf die Qualitätsentwicklung im Bereich der frühkindlichen Bildung und Betreuung. Dieser Bereich erweist sich trotz seiner gesellschaftlichen Bedeutung als nach wie vor vergleichsweise unreglementiert, wenngleich sich der Trend zur Etablierung von übergreifenden Qualitätsstandards verstärkt. Das Forschungsprojekt analysiert, welche Dimensionen von Qualität sich im Spannungsfeld von organisationaler Qualitätssteuerung und transorganisationaler Regulierung entfalten, wie und wodurch Bezugsgrößen für Qualitätsentwicklung entstehen und inwiefern sie den spezifischen Eigenschaften der untersuchten Organisationstypen gerecht werden.

Controlling in beziehungsdichten Organisationen

Mitunter zeichnen sich Organisationen bzw. Teilbereiche und Prozesse in Organisationen durch besonders dichte und intensive zwischenmenschliche Beziehungen aus, was für die Leistungserstellung, aber auch die Organisationssteuerung von zentraler Bedeutung ist. Dies betrifft beispielweise Schulen und Pflegeeinrichtungen. Das Forschungsprojekt fokussiert auf die Fragen, welche Eigenschaften beziehungsdichte Organisationen charakterisieren und welche Implikationen die Beziehungsintensität für das Controlling als strategiekonforme und erfolgsorientierte Form der Organisationssteuerung hat.

Publikationen

Projekte

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Letzte Änderung: 16. Februar 2021