Thorsten Reichmuth, M.A.

Akademische Tätigkeiten

  • 10/2010 – 10/2016: Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Personalmanagement (seit 2016 Professur für Personalpolitik) an der Helmut-Schmidt-Universität Hamburg
  • 04/2009 – 06/2010: Studentischer Tutor „Grundlagenkurs Arbeitsrecht“ (Universität Hamburg)
  • 10/2006 – 09/2010: Studentische Hilfskraft bei Prof. Dr. Udo Mayer, Jean-Monnet-Chair – Europäisches Arbeitsrecht (Universität Hamburg)
  • 10/2006 – 03/2009: Studentische Hilfskraft bei Prof. Dr. Karl-Jürgen Bieback – Arbeits- und Sozialrecht (Universität Hamburg)

Akademische Ausbildung

  • 04/2008 – 10/2010: Studium HRM / Personalpolitik – Master an der Universität Hamburg
  • 09/2005 – 03/2008: Studium der Sozialökonomie im Schwerpunkt Arbeitsrecht an der Universität Hamburg
  • 10/2000 – 12/2003: Studium der Politikwissenschaften an der Universität der Bundeswehr Hamburg

Berufliche Tätigkeiten

  • 04/2009 – heute: Berater bei der Business & Law Consulting GmbH (www.betriebsrat-consulting.de)
  • 07/1999 – 06/2005 Lehr- und Ausbildungsoffizier bei der Bundeswehr

Praktika

  •  08/2007 – 10/2007 AOK Rheinland/ Hamburg – Justitiariat

Dissertationsprojekt

Die Rolle des Betriebsrats bei Betriebsänderungen (laufend seit 2012; Zweit-Betreuer P. Nieder)

Im Dissertationsprojekt wird die Rolle des Betriebsrats bei Veränderungsprojekte anhand des rechtlichen Konstrukts der Betriebsänderung untersucht. Das Betriebsverfassungsgesetz schreibt dem Arbeitgeber vor, Veränderungen im Betrieb,
die erhebliche Auswirkungen für wesentliche Teile der Belegschaft haben, mit dem Betriebsrat zu beraten und über den Ausgleich der wirtschaftlichen Nachteile zu verhandeln. Trotz der gesetzlichen Regelungen kommt es in der Praxis zu starken Abweichungen im Grad der Partizipation und bei der Durchsetzung der Interessen von Betriebsräten.

Obwohl Betriebsräte zu den mit am besten untersuchten Akteuren im Personalmanagement gehören und die sowohl wissenschaftliche als auch praxisorientierte Literatur zum Veränderungsmanagement breit gefächert ist, fehlen bislang Studien zur Rolle und zum Einfluss des Betriebsrats auf eine Betriebsänderung. Rechtswissenschaftlich ist das Feld
bestellt. Jedoch bleibt aus sozialwissenschaftlicher Sicht unklar, warum es zu unterschiedlichen Formen der Betriebsratsbeteiligung kommt und welche Rolle Betriebsräte bei der Durchführung einer Betriebsänderung einnehmen. Mit der Dissertation soll diese Forschungslücke geschlossen werden. Die Fragestellung der Arbeit lautet: „Welche Rolle spielt der Betriebsrat bei der Gestaltung von Betriebsänderungen?“

Aus der Betriebsratsforschung ist bekannt, dass es „den“ Betriebsrat nicht gibt (Kotthoff, 1981). Betriebsräte wurden vielfach in Typen klassifiziert, der Grad der ökonomischen Effizienz (bsph. Frick, 2008) und das Konzept des Co-Managers (Müller-Jentsch, 1995) sind dafür nur Beispiele. Zuletzt ist die Rolle des Betriebsrats bei der Förderung und Gestaltung von Innovationen in den Fokus der Forschung gerückt (Nerdinger et al., 2011, Scholl et al., 2013). Gemein ist den Untersuchungsansätzen ihre ökonomische Prägung. Die Rahmenbedingungen in Form von wirtschaftlichen Zwängen und rechtlichen Regelungen sowie insbesondere der Historizität der Beziehung zum Arbeitgeber werden nicht ausreichend berücksichtigt.

In der Dissertation soll auf Basis der Theorie der Strukturierung (Giddens, 1997) ein Handlungsmodell entwickelt werden, das erklärt, wie Regeln in Form von rechtlichen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen und deren Interpretation durch die Akteure gemeinsam mit institutionellen und allokativen Ressourcen das Handeln von Betriebsrat und Arbeitgeber gestalten und wie durch das Handeln der Akteure die Strukturen (re-)prodoziert werden.

Das methodische Vorgehen erfolgt ethnographisch. Durch teilnehmende Beobachtungen im Rahmen von Beratungsprozessen bei betrieblichen Veränderungen soll der Interaktionszusammenhang in der sozialen Beziehung zwischen Arbeitgeber und Betriebsrat untersucht werden

Forschungsschwerpunkte

  • Einfluss der betrieblichen Mitbestimmung auf Veränderungsprozesse (Dissertation)
  • Werteorientierung im Arbeitsleben

Publikationen

Zeitschriftenbeiträge

  • Reichmuth, T. (2011): Beteiligung bei Restrukturierungsmaßnahmen, in: hcp-journal, 2. Jg, H. 3, S. 13-14.
  • Brecht-Heitzmann, H./Gröls, M./Reichmuth, T. (2010): Bewerberprüfung mittels Internet. Ergebnisse einer experimentellen Untersuchung, in: Zeitschrift für Personalforschung, 24. Jg., H. 2, S. 69-78.
  • Gröls, M./Reichmuth, T./Schmidt, J. (2010): Zur Interessenvertretung bei konzerninterner Leiharbeit, in: der Betriebsrat, 6. Jg., H. 7, S. 22-23.
  • Reichmuth, T. (2011): Whistleblowing-Systeme im Betrieb, in: Betriebsrat spezial, Online-Redaktion Verlag Dashöfer www.dashoefer.de/online-angebote/newsletter/betriebsrat-spezial/?cid=23333.
  • Gröls, M./Reichmuth, T. (2010): Zwei Klassen – Konzerninterne Leiharbeit, in: Personal, o. Jg., H. 2, S. 16-17.

Konferenzbeiträge

  • Vereinbarkeit von Familie und Dienst in der Bundeswehr, Forschungsergebnisse von Tina Hundt und Barbara Sieben, AKempor 2015, Leuphana Universität Lüneburg.
  • Interesse am Thema Betriebliche Mitbestimmung im Zeitverlauf, AKempor 2015, Leuphana Universität Lüneburg.
  • Ein Modell der Betriebsänderung als Restrukturation, Herbstworkshop der WK Personalwesen im VHB, September 2014, Karl-Franzens-Universität Graz.
  • Vereinbarkeit von Familie und Dienst in der Bundeswehr. Eine diskurs- und gendertheoretisch fundierte Analyse (mit T. Hundt, HSU), Herbstworkshop der WK Personalwesen im VHB, September 2014, Karl-Franzens-Universität Graz.

Lehre im Bachelor und Masterstudiengang Berufs- und Erziehungswissenschaften, Fach Personalmanagement.

 Seminare:

  • „Funktionen und Instrumente des Personalmaanagements 1-3“
  • „Sozio-ökonomische Grundlagen des Personalmanagements“,
  • „Management of Human Resources 1 und 2“
  • „Managment of Change 1 und 2″

Auszeichnungen:

  • Lehrpreis des studentischen Konvents der Helmut Schmidt Universität 2014

HSU

Letzte Änderung: 8. Januar 2021