Melanie Hussinger, M.A.

Melanie Hussinger

Hussinger
Raum:
2324
Besucheranschrift
Helmut-Schmidt-Universität
Gebäude H1
Holstenhofweg 85
22043 Hamburg
Postanschrift
Helmut-Schmidt-Universität
Fakultät GeiSo
Geschichte Ost- und Ostmitteleuropas
Postfach 70 08 22
22008 Hamburg

 

Vita

  • seit 04/2021 Wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Professur für Geschichte Osteuropas und Ostmitteleuropas der Helmut-Schmidt-Universität Hamburg
  • 2018-2021: studentische Hilfskraft am Leibniz-Institut für Ost- und Südosteuropaforschung Regensburg
  • 2017-2020: Masterstudium der Osteuropastudien an der Universität Regensburg. Thema der Abschlussarbeit (M.A.): „Ein Name, ein Leben ein Zeichen. Historisches Gedenken im zivilgesellschaftlichen Projekt Poslednij Adres“ (ausgezeichnet mit dem 2. Regensburger Preis für herausragende Abschlussarbeiten im Bereich der Area Studies)
  • 2016: Auslandssemester an der staatlichen Universität in Ivanovo, Russland (russische Literatur, Kultur und Geschichte)
  • 2013-2017: Bachelorstudium European Studies (B.A.) an der Universität Passau

 

Aktuelle Forschungsprojekte

Promotionsprojekt:

Die Präsenz der Toten. Repressionen, Rehabilitierungen und Rituale in postsozialistischen Erinnerungslandschaften

Vom Pariser Vorort Boulogne-Billancourt über Moskau bis ins georgische Tbilissi: Das zivilgesellschaftliche Erinnern und öffentliche Gedenken an die Opfer der sog. politischen Repressionen der Sowjetunion hinterließ und hinterlässt seine Spuren in der postsozialistischen Erinnerungslandschaft. Eine besondere gesellschaftliche Initiative, die sich diesem Erinnern seit 2014 verschrieben hat, ist „Poslednij Adres“, die Letzte Adresse. Dieses transnationale Aktivist:innen-Netzwerk bringt mit gesellschaftlicher Unterstützung in- und außerhalb Russlands kleine Gedenktäfelchen an. Sind die Toten des vorherigen Jahrhunderts dadurch erst einmal präsent in den Städten und Dörfern, entfalten sie eine ganz eigene Dynamik, die von ritualisierten Anbringungszeremonien über mediale Diskussionen bis hin zu offenkundigem Vandalismus führt. Immanent dabei sind die Fragen, wer die Opfer der politischen Repressionen sind und ob ihre öffentliche Erinnerung gewünscht ist. Das Promotionsvorhaben verfolgt die Spuren der Verstorbenen anhand der Letzten Adressen auf verschiedenen Wegen: etwa durch die teilnehmende Beobachtung, Expert:inneninterviews, Archivforschungen oder mithilfe der Aufbereitung und Analyse von u.a. online geführten Diskursen. Dabei soll stets im Blick behalten werden, dass vereinfachende Täter- und Opfergegenüberstellungen im postsowjetischen Kontext oftmals zu kurz greifen.

 

Forschungsschwerpunkte

  • Erinnerungskultur und –politik in Osteuropa
  • Zivilgesellschaftliche Bewegungen in der Perestrojka
  • Praktiken des Erinnerns und Gedenkens in der Sowjetunion und Russland
  • Stalinismus und Aufarbeitung

Lehrveranstaltungen

Proseminare

  • Das zerfallende Imperium. Von der Perestrojka bis zum Ende der Sowjetunion (Helmut-Schmidt-Universität, Wintertrimester 2024)
  • Die Sprache der Opfer? Erinnerungen an den Stalinismus in Russland (Helmut-Schmidt-Universität, Herbsttrimester 2021)

ISA-Seminare

  • Osteuropa: Räume, Geschichte, Kulturen (Helmut-Schmidt-Universität, Frühjahrstrimester 2021)
  • Von der Sezession zur Nation. Umbrüche im Kaukasus (Helmut-Schmidt-Universität, Herbsttrimester 2022)

Übungen

  • „Für eure und unsere Freiheit“. Protest und Dissens in der Sowjetunion (Helmut-Schmidt-Universität, Wintertrimester 2023)
  • Alltag im Stalinismus, gem. mit Prof. Dr. Jörn Happel (Helmut-Schmidt-Universität, Herbsttrimester 2023)

Exkursionen

  • Die Tragödie Mitteleuropas. Exkursion durch Tschechien, Polen und Ungarn (Helmut-Schmidt-Universität, Frühjahrstrimester 2024)
  • Die okkupierte Nation? Begegnungen mit dem sowjetischen Erbe in Polen, Litauen und Lettland (Helmut-Schmidt-Universität, September 2023)

Publikationen

Monographie:

Russlands Letzte Adressen. Gesellschaftliches Erinnern an die Opfer des Stalinismus. Berlin: Peter Lang Verlag 2022.

Herausgeberschaften:

Expeditions in the Long Nineteenth Century. Discovering, Surveying, and Ordering. New York 2024 [gemeinsam mit Jörn Happel und Hajo Raupach]

Artikel:

Tote Ehrenbürger lässt Gemeindeordnung nicht zu. Remembering Soviet repression in Germany“, in: Qualestoria. Rivista di storia contemporanea. LII, N.ro 2, Dicembre 2024, EUT Edizioni Università di Trieste, Trieste, 2024, S. 147-167. [Double-blind peer review]

„Die Gedenkaktion ‚Letzte Adresse‘. Genese, Erinnerungsinhalte. Deutungen“, in: Reflexionen. Zeitschrift der Gedenkstätte Buchenwald (26.1.2024), S. 48-53.

Blog-Einträge:

gem. mit Hajo Raupach: „Herbst der Erinnerung. Partizipatives Gedenken an den Grossen Terror im heutigen Russland“ in: Frictions: Europe, America and Global Transformations (08.12.2022), doi: 10.15457/frictions/0023.

Rezensionen:

Salmi-Niklander et al. (Hrsg.): Friction, Fragmentation, and Diversity. Localized Politics of European Memories, Amsterdam: Amsterdam University Press 2022, in: H-Soz-Kult, 5.2.2024.

Elnura Jivazada: Eine Nation und ihre Denkmäler. Erinnerungskultur im postsowjetischen Aserbaidschan. Stuttgart 2021: ISBN 978-3-515-13024-0, , In: H-Soz-Kult, 12.04.2022.

HSU

Letzte Änderung: 11. Dezember 2024