Studienexkursion nach Istanbul

Zum Ende des Frühjahrstrimesters 2012 hat eine Studienreise vom 23. Juni bis zum 2. Juli 2012 mit 23 Teilnehmern nach Istanbul stattgefunden. Vorbereitend wurde eine Kooperations-Lehrveranstaltung mit dem Titel „Von Konstantinopel bis nach Istanbul“ durchgeführt, die die verschiedenen historischen Epochen der Stadt zum Thema hatten.

Die Exkursion wurde kooperativ von den Professuren der Alten Geschichte (Prof. Dr. Meißner), der Mittelalterlichen Geschichte (Dr. Deutschländer), der Geschichte der Frühen Neuzeit (Prof. Dr. Nowosadtko), der Neueren Mittel- und Osteuropäischen Geschichte (PD Dr. Penter) und der Neueren Geschichte (Dr. Jonas) organisiert.

Hagia Sophia    Bosporus    Archäologisches Museum

Die Exkursion wurde von einem vielseitigen Programm begleitet und brachte den Teilnehmern die facettenreichen Seiten Istanbuls näher. Die gesamte Reise wurde begleitet und bereichert von einem Istanbuler „Local“, dessen Kenntnisse es ermöglichten, intensivere und touristenuntypische Einblicke in die türkische Gesellschaft zu gewinnen.

Ein Programmpunkt beschäftigte sich mit kulturellen Sehenswürdigkeiten. Hier standen beispielsweise ein Besuch der Hagia Sophia, verschiedener Moscheen, des bunten Basar-Viertels, der Cisterna Basilica sowie des Dolmabahce- und Topkapi-Palastes auf dem Plan.

Ein weiterer Aspekt des Veranstaltungsprogramms konzentrierte sich auf eine intensivere Erkundung einzelner Stadtteile, die u.a. auch von historischer Relevanz sind: Das lebendige Viertel Ortaköy befindet sich direkt am Bosporus, wo Moschee, Kirche und Synagoge nah beieinanderliegen. Das im 15. Jahrhundert erbaute Viertel Arnavutköy (~ Dorf der Albaner) eignete sich gut, um die alte osmanische Architektur zu begutachten. Einen ganzen Tag lang widmete sich die Exkursionsgruppe dem asiatischen Teil Istanbuls: einer 20 Minütigen Fahrt mit der Fähre über den Bosporus folgten interessante Spaziergänge durch den Bezirk Kadiköy, der für sein weltoffenes und liberales Zusammenleben von Menschen unterschiedlichster Herkunft bekannt ist. Insbesondere Studenten und junge Menschen prägen hier das Stadtbild. Im Rahmen eines geführten Stadtteilrundgangs im Viertel Balat auf der historischen Halbinsel, früher hauptsächlich von Juden bewohnt, wurde ein traditionelles Hamam besucht. Die Hauptschlagader Istanbuls, die Istiklal Caddesi, die über 3km vom geschäftigen Taksim-Platz bis zum etwas ruhigeren und kreativen Tunel-Platz führt, zeigt eher das rastlose sowie tag- und nachtaktive Leben der Istanbuler Stadtbewohner. In zahllosen Nebengassen und Passagen eröffnen sich zahllose neue Welten.

Im Rahmen der militärhistorischen Erkundung der Stadt wurde das Militärmuseum besucht, um Einblicke in die Kriegs- und Waffengeschichte zu erlangen. Hier konnte auch einem Auftritt der Mehter-Kapelle beigewohnt werden, die die traditionelle Musik der Janitscharen spielt und einst die Militär-Musikkapelle des Sultans war.
Die Bahcesehir Universität lud die Exkursionsgruppe zu einem Vortrag über die militärischen Beziehungen zwischen Deutschland und dem Osmanischen Reich ein und sorgte freundlicherweise auch für ein gemeinsames Mittagessen.

Ein interessanter Austausch hat zudem mit der Friedrich-Ebert-Stiftung in Istanbul stattgefunden, die die Exkursionsgruppe zu einem nachmittäglichen Vortrag mit anschließender Diskussion eingeladen hatte. Ihr recht kontroverser Verlauf machte deutlich, in welchem Wandel sich die türkische Gesellschaft derzeit befindet.

Ein Tagesausflug zu den Prinzeninseln im Marmarameer zeigte einerseits die historische sowie die derzeitige Relevanz der Inseln, andererseits erlöste es die Gruppe für ein paar Stunden von dem hektischen Treiben der Stadt mit seinen zahlreichen Einflüssen und sorgte für Entspannung.

Regelmäßige, gemeinsame Mittag- oder Abendessen rundeten die Exkursion ab und gaben Einblicke in die kulinarsiche Kultur der Türkei.

HSU

Letzte Änderung: 9. Februar 2021