High Performance Computing: Neuer Supercomputer übergeben

HSU

9. Dezember 2022

HSUper, der neue Hochleistungsrechner der Helmut-Schmidt-Universität/Universität der Bundeswehr Hamburg, wurde am 7. Dezember 2022 von der MEGWARE Computer Vertrieb und Service GmbH an die Universität übergeben und damit offiziell in Betrieb gesetzt. Auf dem Campus entsteht ein Container-basiertes Hochleistungsrechenzentrum samt Bürokomplex und neuem Supercomputer.

Zwei Männer vor einem Tisch mit Papieren
Zeichneten das Übergabeprotokoll: Dr. Axel Auweter von MEGWARE und Univ.-Prof. Dr. Philipp Neumann, Professur für High Performance Computing

Mit dem neuen Supercomputer auf dem HSU-Campus werden über 580 x86-Rechenknoten, fünf davon mit Grafikkarten ausgestattet, sowie zwei Petabyte-große Dateisysteme für Forschung und Lehre zur Verfügung stehen. Anwendungsbereiche für den Supercomputer finden sich unter anderem in der Entwicklung von Algorithmen und Software für rechenintensive numerische Simulationen und Optimierungsprobleme, in der computergestützten Materialentwicklung, in Strömungssimulationen sowie im Einsatz maschineller Lernverfahren zur Analyse großer Datenmengen.

Um Synergien in dieser breit gefächerten Anwendungspalette zu bündeln, wurde im Rahmen des vom Zentrum für Digitalisierungs- und Technologieforschung der Bundeswehr (dtec.bw) geförderten Projekts hpc.bw eine Kompetenzplattform für Hochleistungsrechnen (High Performance Computing/HPC) an den Universitäten der Bundeswehr in München und Hamburg errichtet.

„Durch das Container-basierte HPC-Rechenzentrum von MEGWARE und das Projekt hpc.bw haben wir die einmalige Chance, eine integrale, hochgradig interdisziplinäre Kompetenzplattform zu etablieren und damit zu einer nachhaltigen Hardware-, Software- und HPC-Knowhow-Kultur an beiden Universitäten der Bundeswehr beizutragen“, erklärt Univ.-Prof. Dr. Philipp Neumann, Professur für High Performance Computing.

Die 581 Rechenknoten leisten 3,21 Petaflops – das sind 3,21 Billiarden Gleitkommaoperationen – pro Sekunde. Mit den 149 Terrabyte Hauptspeicher und einem Speichersystem, das aus 1 Petabyte BeeGFS-Speicher und 1 Petabyte Ceph-Speicher – beides quelloffene Datei- bzw. Speichersysteme – besteht, war HSUper bei seiner Installation auf der TOP500-Liste der Hochleistungscomputer initial weltweit auf Platz 339, in Deutschland auf Platz 28.

Noch beeindruckender ist die Energieeffizienz von HSUper: Auf der GREEN500-Liste der nachhaltigsten Superrechner belegte HSUper als x86-basiertes System initial Platz 10 in Deutschland.

Möglich macht dies ein von acht Wärmepumpen betriebenes Warmwasserkühlsystem. Das Kühlsystem des neuen Rechners sorgt nicht nur ganzjährig energieeffizient für eine optimale Betriebstemperatur der Prozessoren, sondern stellt künftig auch bedarfsgerecht Wärme für Labore und Büros bereit.

Dr. Axel Auweter, Geschäftsführer der MEGWARE Computer Vertrieb und Service GmbH, sagte bei der Einweihung des Supercomputers, dass dieses System hinsichtlich Gesamtinstallation Maßstäbe setze. Eine Etablierung eines solchen container-basierten HPC Systems innerhalb von 13 Monaten sei durchaus herauszustellen.

Neumann und Auweter lobten die generell gute Förderstruktur für Hochleistungsrechnen in Deutschland, die zuletzt durch die Initiative des nationalen Hochleistungsrechnens (NHR) und durch BMBF-Projektförderungen Unterstützung erfuhr. dtec.bw erlaubt den Universitäten der Bundeswehr hierbei einen Aufschluss und eine gezielte Unterstützung von dort auf High Performance Computing angewiesenen Benutzergruppen.

Dr. Jochen Kerbusch, der als Vertreter der VDI/VDE Innovation + Technik GmbH seitens des Bundesministeriums für Bildung und Forschung Projektträger für High Performace Coumputing fungiert, hob ebenfalls auf die Energieeffizienz des neuen Superrechners ab. Green HPC sei ein großes Zukunftsthema, erklärte er. Auf der Softwareseite gäbe es viel Potenzial. Auch spiele eine nachhaltige Nutzung der Abwärme eine große Rolle.

Universitätspräsident Prof. Dr. Klaus Beckmann freute sich, dass mit dem High Performance Computing die interdisziplinäre Tradition der Universität fortgeschrieben werde. Das neue Hochleistungsrechenzentrum sei der Ausgangspunkt für die drei Disziplinen Künstliche Intelligenz, Datenverarbeitung und Simulation. Zudem bliebe HSUper der Universität als Infrastrukturknoten dauerhaft erhalten.

Über das dtec.bw

Das dtec.bw – Zentrum für Digitalisierungs- und Technologieforschung der Bundeswehr – ist ein von den Universitäten der Bundeswehr Hamburg und München gemeinsam getragenes wissenschaftliches Zentrum und Bestandteil des Konjunkturprogramms der Bundesregierung zur Überwindung der COVID-19-Krise. Es unterliegt der akademischen Selbstverwaltung. Die Mittel, mit dem das dtec.bw ausgestattet wurde, werden an beiden Universitäten der Bundeswehr zur Finanzierung von Forschungsprojekten und Projekten zum Wissens- und Technologietransfer eingesetzt.

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