Die Helmut-Schmidt-Universität startet die Entwicklung eines Luftraum-Managements für Drohnen in Hamburg
Ein Konsortium unter Federführung der Helmut-Schmidt-Universität erhält für die Entwicklung eines Prototyps für ein weitgehend automatisiertes Luftraum-Management für Drohnen in Hamburg vom Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) eine Förderung von 3 Millionen Euro. Das Gesamtprojekt „UDVeo“ (Urbaner Drohnen-Verkehr effizient organisiert) hat einen Umfang von 4,6 Millionen Euro. Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer überreichte am 14. Februar in Berlin die Förderurkunden.
Drohnen haben sich in den letzten Jahren rasant von Spielzeugen zu raffinierten technischen Geräten entwickelt, die viele nützliche Aufgaben übernehmen können, beispielsweise die Rettung von Menschenleben durch staufreien raschen Transport von Notfallkoffern oder die Inspektion von Bauschäden. Die Nutzung von Drohnen nimmt zu, sowohl für geschäftliche als auch für private Zwecke. Dies gilt besonders für städtische Ballungsräume wie Hamburg. Es wird ein Leitsystem benötigt, um den Flugverkehr von Drohnen abzusichern und zu organisieren. Mit dem Leitsystem soll sichergestellt werden, dass Betreiber von Drohnen mit wenig Aufwand Drohnenflüge anmelden können und dass alle Drohnen ihre geplanten Flüge kollisionsfrei durchführen können.
Im Verbund-Projekt „UDVeo“ soll ein Prototyp eines solchen Leitsystems exemplarisch für Hamburg entwickelt werden. Der Name ist Programm: „UDVeo“ steht für „Urbaner Drohnen-Verkehr effizient organisiert“. Dabei sollen rechtliche und technische Aspekte in Kombination weiterentwickelt werden.
Aus Sicht der Stadt sind die Aufgaben der Registrierung von Haltern, Führern und Drohnen, der Anmeldung und Routenplanung von Drohnenflügen, die Überwachung der Flüge und eventuell erforderlicher Eingriffe zu realisieren. Diese Aufgaben sollen künftig zu großen Teilen automatisiert ablaufen.
Aus Sicht der Kunden, die sich als Halter oder Führer einer Drohne registrieren möchten, die Drohnen registrieren oder Flüge anmelden möchten, sollen die dafür notwendigen Abläufe und EDV-Prozesse möglichst einfach sein.
Die entwickelten Funktionen sollen im Verlauf des Projekts real in Hamburg vorgeführt werden.
Das Verbundprojekt wird geleitet durch die Helmut-Schmidt-Universität/Universität der Bundeswehr Hamburg. Die Universität verbindet bei der Konzeption des Leitsystems automatisierungs- und informationstechnische Lösungen durch Univ.-Prof. Dr.-Ing. Alexander Fay (Automatisierungstechnik) und juristische Aspekte durch Univ.-Prof. Dr. Margarete Schuler-Harms (Öffentliches Recht, Wirtschafts- und Umweltrecht).
Das Projekt hat einen Gesamtumfang von drei Jahren und 4,6 Millionen Euro. Es wird, einem Beschluss des Deutschen Bundestages folgend, vom Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur mit rund 3 Millionen Euro gefördert. Die verbleibenden 1,6 Millionen Euro stammen von den Industriepartnern. Die HSU erhält in „UDVeo“ eine Förderung von 960.000 Euro zur Finanzierung von vier Wissenschaftlichen Mitarbeiter*innen über einen Zeitraum von drei Jahren.
Weitere Verbundpartner, die größtenteils in Hamburg ihren Sitz haben, mit Ihren jeweiligen Beitragsschwerpunkten sind:
- Behörde für Wirtschaft, Verkehr und Innovation der Freien und Hansestadt Stadt Hamburg (Behördliche Zuständigkeit für Luftverkehrspolitik und Luftverkehrsrecht)
- Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt e. V. – Institut für Lufttransportsysteme (Auslegung und Bewertung von Einsatzkonzepten für Urban Air Mobility, d. h. Öffentlichen Personennahverkehr mit Kleinflugzeugen)
- HHLA Sky GmbH, eine Tochtergesellschaft der HHLA (Pilotanwendungen für Drohnenflüge)
- NXP Semiconductors Germany GmbH (Sichere Identifikation und sichere Kommunikation)
- Third Element Aviation GmbH (Bau und Ausrüstung von Drohnen)
- consider it GmbH (Entwicklung von Kommunikationstechnologien und IT-Sicherheit)
- WPS Workplace Solutions GmbH (Planung und Entwicklung von Leitständen für Betreiber von Flugverkehrsmanagement)
Mit „UDVeo“ und „Falke“, einem Projekt zur Entwicklung eines Drohnen-Abwehrsystems, leitet die HSU zwei Verbundprojekte im Rahmen der aktuellen Förderinitiative des Bundesministeriums für Verkehr und digitale Infrastruktur zum Thema „unbemannte Luftfahrtanwendungen und individuelle Luftmobilitätslösungen“. Die Universität baut damit ihren Status als Kompetenzzentrum für den zivilen Drohnenflug weiter aus.