Hand in Hand mit französischen Mitarbeitenden des Volksbunds Deutscher Kriegsgräberfürsorge setzten Studierende der Helmut-Schmidt-Universität/Universität der Bundeswehr Hamburg (HSU/UniBw H) jetzt Gräber deutscher Soldaten des Ersten Weltkriegs auf dem nordfranzösischen Soldatenfriedhof Pont de Nieppe instand.
Die Freiwilligen säuberten metallene Grabkreuze und richteten sie neu aus. Sie reinigten und strichen das Eingangstor und die Gedenktafel am Eingang des Friedhofs. Diese Maßnahmen dienten nicht nur der Erhaltung des Friedhofs, sondern auch der Würdigung der Gefallenen. Trotz sprachlicher Barrieren entwickelte sich eine effektive Zusammenarbeit und die Soldaten konnten in Natura erfahren, was „interkulturelle Kompetenz“ bedeutet. Die abschließende Kranzniederlegung gemeinsam mit einer Delegation der Unteroffiziersschule der Luftwaffe (USLw) und Mitarbeitenden des Volksbunds unterstrich die internationale Kooperation, welche für solche Einsätze unerlässlich ist und eine würdevolle Erinnerungskultur ermöglicht.
Deutsch-französische Erinnerungskultur
Neben den Grabpflegearbeiten widmete sich die Delegation der HSU der Auseinandersetzung mit dem Thema „Gefallene deutsche Soldaten in Frankreich“. Die Studierenden besichtigten historische Stätten wie etwa alte Stellungen aus dem Ersten Weltkrieg, die Gedenkstätte Tyne Cot Cemetery and Memorial, Dunkerque und die „Last Post Ceremony“ in Ypern. Besonders beeindruckt zeigten die teilnehmenden Soldatinnen und Soldaten sich vom Besuch der Gedenkstätte Tyne Cot Cemetery and Memorial. Dort wurden annähernd 12.000 gefallene Soldaten des Commonwealth begraben. Ein Denkmal erinnert an weitere 34.000 vermisste Soldaten. Mit ihrem weißen Erscheinungsbild wirkt die Gedenkstätte wie eine Tempelanlage. Die Anzahl und Anordnung der Grabsteine bleiben nachhaltig im Gedächtnis.
Der Grabpflegeeinsatz in Pont de Nieppe war nicht nur eine praktische Maßnahme zur Erhaltung und Pflege des Soldatenfriedhofs, sondern auch ein Beitrag zur deutsch-französischen Verständigung und zur Erinnerungskultur. Die intensiven Pflegearbeiten bei schönstem Wetter, die interkulturelle Zusammenarbeit und die Auseinandersetzung mit der Geschichte verdeutlichen die Wichtigkeit des Erhalts von Gedenkstätten und der Pflege der Erinnerung an die Opfer von Kriegen.