Feierliche Eröffnung: Ausstellung zeigt Entwürfe des Planungswettbewerbs zur Neugestaltung des HSU-Campus

HSU

23. Juni 2023

Beinahe pünktlich zum 50-jährigen Hochschuljubiläum wurden am Montag, dem 19. Juni, Pläne zur Neugestaltung des Universitätscampus am Holstenhofweg vorgestellt. Sie sind das Ergebnis eines zweistufigen Planungswettbewerbs, der nun abgeschlossen ist.

Den mit 29.000 Euro dotierten ersten Preis erhielt das Stuttgarter Team aus h4 Gessert + Randecker Architekten, Glück Landschaftsarchitektur und Wick+Partner Architekten Stadtplaner, die mit ihrer städtebaulichen Konzeption die denkmalgeschützten sowie neu zu errichtende, klimaneutrale Gebäude zu einem sich in die Landschaft einfügenden, nachhaltigen Campus verweben. Zum Start der ersten Konzeptionsphase im Oktober 2022 hatten sich zehn Architekturteams an der nichtoffenen Ausschreibung für die Neugestaltung des 26,7 Hektar großes Areals im Osten der Stadt beteiligt. Sieben erreichten die Endauswahl.

Städtebaulicher Planungswettbewerb
Von links nach rechts: Wettbewerbssieger Martin Gessert (Architekt h4a Gessert + Randecker Architekten GmbH, Stuttgart), Dr. Carsten Brosda (Senator für Kultur und Medien), Prof. Klaus Beckmann (Präsident HSU/UniBw H), Dr. Alexander Götz (Abteilungsleiter Infrastruktur, Umweltschutz und Dienstleistungen im BMVg) und Michael Munske (Behörde für Stadtentwicklung und Wohnen, Leiter Amt für Bauordnung und Hochbau)

Bibliothek als Herz des Campus

Das zwölfköpfige Preisgericht unter Leitung des Stuttgarter Architekten Stefan Behnisch hob die hohe Qualität aller eingereichten Einwürfe hervor. Den Siegerentwurf zeichne im Besonderen aus, dass er „nicht räumlich isolierte Gebäude, sondern den gemeinschaftlich gelebten Campus, der sich mit seiner Umgebung verwebt (…), in den Mittelpunkt einer Universitätslandschaft“ stellt. In der Campusmitte ist ein fünfgeschossiger Neubau der Bibliothek geplant. „Er wird das Herz des zukünftigen Campus bilden“, sagte Preisträger Martin Gessert bei der Vorstellung der Pläne. Um ihn herum werden sich Labor- und Forschungsgebäude als weitere Zentren gruppieren. Die derzeitige Ringstraße wird als Mixed-Zone verkehrsberuhigt. Neue Zugänge öffnen die Universität zu den Wohngebieten.

Lehre und Forschung in neun Liegenschaften und zwei Bundesländern

Die Neugestaltung war angesichts neuer Anforderungen sowie der wachsenden Zahl an Studiengängen, Lehraufträgen und Forschungsvorhaben dringend notwendig geworden. Lehre und Forschung, sagte Universitätspräsident Prof. Dr. Klaus Beckmann, verteilten sich derzeit auf neun Liegenschaften in zwei Bundesländern. „Das ist ein Zustand, der nicht angemessen ist.“

Dr. Alexander Götz, Abteilungsleiter Infrastruktur, Umweltschutz und Dienstleistungen im Bundesministerium der Verteidigung, sprach von einem schnörkellosen, aber gefährlichen Auftrag. Der Campus und allen voran das denkmalgeschützte Hauptgebäude H1 sollten Offenheit, Funktionalität und Sachlichkeit repräsentieren, ohne die militärischen Sicherheitsbedürfnisse zu vernachlässigen.

Infrastruktur anpassen

Im Oktober 1973 hatten die ersten 297 Studierenden der neu gegründeten Universität der Bundeswehr Hamburg auf dem Gelände der damaligen Douaumont-Kaserne ihr Studium am Holstenhofweg aufgenommen. 1975 wurden nach fünfjähriger Bauzeit das Hauptgebäude H1 sowie die Mensa eingeweiht sowie 862 Studierendenwohnungen bezogen. Die Neugestaltung jetzt nach Vorgaben von Denkmalschutz und mit Blick auf Klimaneutralität und Energieeffizienz stelle alle Beteiligten vor große Herausforderungen, betonte Alexander Götz. Der Siegerentwurf wird nun von allen Beteiligten aus Universität, Bundesministerium der Verteidigung und der Stadt Hamburg zu einem Masterplan weiterentwickelt. Der Bau beginnt im laufenden Betrieb und wird nicht vor 2033 abgeschlossen sein. Es wird, so Hamburgs Kultursenator Dr. Carsten Brosda, eine spannende und herausfordernde Aufgabe. „Am Ende wird es fertig und am Ende wird es gut.“

Die Ausstellung ist noch bis zum 30. Juni montags bis freitags von 9 bis 16 Uhr im Foyer des Hauptgebäudes der Helmut-Schmidt-Universität/Universität der Bundeswehr Hamburg und ab dem 22. Juni im Rahmen des Architektursommers im Schuppen 29 (Baakenhöft) am Petersenkai in Hamburg zu sehen.