Befreite und Befreier? Kriegsende 1945 in Hamburg

HSU

7. März 2025

Ausstellung 2025

Ab dem 15. April 2025 zeigt die Bibliothek der Helmut-Schmidt-Universität/Universität der Bundeswehr Hamburg die Ausstellung:
Befreier und Befreite? Kriegsende 1945 in Hamburg
Kurator PD Dr. Helmut Stubbe da Luz

Die Ausstellung

Vorsicht gegenüber großen Worten! – 1943 hat Hamburg mitnichten seinen „Untergang“ erlebt, trotz des „Gomorrha“-Bombardements. Ob die Stadt Ende April/Anfang Mai 1945 eine „Rettung“ vor nunmehr „völliger Zerstörung“ erfuhr, erscheint zweifelhaft.

Mit dem „Gedenktag 8. Mai“ ist die Frage verknüpft: Welche Menschen wurden durch den britischen Einmarsch, am 3. Mai, und durch die deutsche Gesamtkapitulation, am 8. Mai 1945, zu „Befreiten“ – befreit von existenzieller Bedrohung oder von einem verbrecherischen System; buchstäblich oder gefühlt befreit; befreit, im Rahmen der damaligen Situation betrachtet oder aber im Rückblick, aus dem Abstand von Jahrzehnten? Und inwiefern spielten die britischen Streit- und Besatzungskräfte hier die Rolle von „Befreiern“?

Im Mittelpunkt stehen die Monate bis Ende 1945. Den Anfang bilden die Befreiung des KZ Bergen-Belsen (am 15. April) und die weitere Eroberung Norddeutschlands. Es folgt das Verhältnis zwischen dem ernannten Hamburger Bürgermeister Rudolf Petersen und dem Chef der örtlichen Militärregierung, Hugh Armytage: Wie kommunizierten sie miteinander? Was hatten sie sofort im Alltag der Anderthalb-Millionen-Stadt zu bewältigen? Wie kamen sie mit den großen Zielen der Besatzungspolitik voran – mit Demilitarisierung, Denazifizierung und Demokratisierung vor allem?

Wie erging es bei alledem den Menschen, die ganz unmittelbar befreit waren – aus den Lagern und Gefängnissen? Welche Spielräume taten sich zur Bildung von Gewerkschaften und Parteien auf, von Zeitungen und Verlagen? Und nicht zuletzt: Wie wurden die ersten Monate der Besatzung von der britischen Seite her eingeschätzt – in der Britischen Zone, aber auch im Vereinigten Königreich?

Ausstellungseröffnung

Zur Eröffnung der Ausstellung lädt die Bibliothek der HSU/UniBw H herzlich ein. Der Eintritt ist frei.

Dienstag, 15. April 2024 um 18 Uhr
Teilbibliothek Mil

Programm des Abends:

Begrüßung

Professor Dr. Klaus Beckmann, Präsident der Helmut-Schmidt-Universität

Grußwort

Dr. Jens Binner, Direktor des ZeitZentrum Zivilcourage, Hannover, ehemals Gedenkstätte Bergen-Belsen

Vortrag

„8. Mai 1945 – 8. Mai 2025. Zum Wandel der Erinnerungen an das Ende des Zweiten Weltkriegs“
Prof. Dr. Sönke Neitzel, Militärhistoriker, Universität Potsdam

Einführung in die Ausstellung

PD Dr. Helmut Stubbe da Luz, Historiker, Kurator der Ausstellung, Hamburg

Eröffnung der Ausstellung

Dr. Jan-Jasper Fast, Ltd. Direktor der Bibliothek der Helmut-Schmidt-Universität

Besichtigung der Ausstellung

Anlässlich dieser Ausstellungseröffnung lädt die Bibliothek im Anschluss an den Vortrag zu einem Glas Wasser oder Wein ein.

Weitere Informationen finden Sie unter ub.hsu-hh.de/

Krieg!

HSU

6. März 2025

FILMISCHE INSZENIERUNGEN IN DER AUDIOVISUELLEN MEDIENKULTUR

Eine Tagung der
DGS-AG »Filmsoziologie«

in Kooperation mit der
Helmut-Schmidt-Universität/
Universität der Bundeswehr Hamburg
und der Universität Hamburg

Helmut-Schmidt-Universität/
Universität der Bundeswehr Hamburg

Holstenhofweg 85, 22043 Hamburg,
Thomas-Ellwein-Saal im Mensagebäude,

19.–21. März 2025

In seinem Buch Krieg und Kino beschäftigt sich Paul Virilio grundlegend mit dem Zusammenhang von film- und militärtechnischen Entwicklungen und stellt die Behauptung auf, »Krieg ist Kino und Kino ist Krieg« (1986, S. 47). In dieser medienkritischen Betrachtung zeigt Virilio, auf welche Weise moderne Waffensysteme auf der zunehmenden Verbesserung von Sichtbarkeiten beruhen und wie eine auf Visualität basierende Kriegführung die eigentlichen Kriegshandlungen zunehmend in die räumliche Distanz rücke und damit die Opfer unsichtbar mache und letztlich die Schrecken des Krieges ›entrealisiere‹. Umgekehrt wird in der Argumentation die Filmkamera zu einer Waffe im Kampf um das angemessene Bild stilisiert – Walter Benjamin dagegen bezeichnet in seinem berühmten Kunstwerk-Aufsatz (1935/36) diese als chirurgisches Instrument, das in Körper eindringe –, die Gewalt bezüglich der Zurichtung ihres Bildsujets in Form des richtigen ‚Schusses‘ ausübe. Krieg und Kino beruhen demzufolge auf einem Wechselspiel von Sichtbarkeit und Unsichtbarkeit. Das Filmische und audiovisuelle Bilder stehen mit kriegerischen Handlungen in einem vielfach spannungsreichen Verhältnis.
In Zeiten multipler Krisen rücken Krieg und kriegerische Konflikte wieder stärker in den öffentlichen Aufmerksamkeits- und Wahrnehmungsbereich westlicher Gesellschaften und scheinen hier eine realer werdende Möglichkeit darzustellen. Ob Ukraine, Gaza oder die permanenten Spannungen zwischen Nord- und Südkorea, ob Taiwan-Konflikt oder die Unruhe-Herde in Nahost und Afrika – die Welt erscheint unsicherer denn je. Auch wenn in Zeiten des so genannten ‚Kalten Krieges‘ nach dem 2. Weltkrieg und dem Schrecken der nationalsozialistischen Herrschaft der Krieg nie verschwunden war und in Form so genannter ‚Stellvertreter-Kriege‘ in anderen Weltregionen oder mit dem Ex-Jugoslawien-Krieg sogar auf europäischem Boden stattfand, so hoffte man doch lange Zeit vor dem Hintergrund von Globalisierungsprozessen und weltweiter Verflechtung wirtschaftlicher Interessen, dass sich größere Konflikte durch Friedensdiplomatie und ökonomischen Wohlstand lösen ließen.
Die veränderte Wahrnehmung von Kriegsszenarien wurde und wird immer wieder von neuen medialen Techniken geprägt, die einerseits als Kriegsinstrumente zur Schlachtfeldaufklärung oder für Propagandazwecke genutzt werden und andererseits zur Darstellung von Krieg, die sich am zeitgenössischen medialen Erfahrungshorizont des Publikums orientiert und damit immer wieder erneuert; auch ältere Kriegsereignisse werden durch immer wieder neue mediale Darstellungen überformt (der 1. Weltkrieg in Farbe durch KI bearbeitetes s/w-Bild-Material usw.)
Medien stehen in einer vielschichtigen Wechselbeziehung zu Kriegsereignissen und folgen einer eigenen Dynamik. Unsere Tagung spürt dem Zusammenhang von Krieg und Bewegungsbildmedien in ihrer großen Bandbreite nach und beleuchtet die mediale Wahrnehmung von Krieg genauer.

Tagungsprogramm

Mittwoch – 19.3.2025

ab 12.30 Uhr Get Together im Foyer des Mensagebäudes
13 Uhr Begrüßung durch den Präsidenten der HSU Prof. Dr. Klaus Beckmann
und durch die Organisatoren Carsten Heinze, Olaf Sanders und Thomas Weber

13.30–15.45 Uhr Panel 1
Oliver Dimbath, Universität Koblenz
: Befehlsverweigerung. Mikrosoziologische Untersuchung zum soldatischen Ungehorsam im Kriegsfilm
Jan Weckwerth, Georg-August-Universität Göttingen:
 No War But Class War? Verteilungs- und Ressourcenkämpfe in dystopischen (kriegerischen) Gesellschaften
Drehli Robnik, Wien-Erdberg
: Ge(g)nerisches im Kino: Krieg als Spielfilmbetriebs-Routine, in der Politik ausbrechen kann

[Kaffeepause]

16–18.15 Uhr Panel 2
Rasmus Greiner, Universität Bremen
: Im Netz der Bilder. Der Kriegsfilm im Zeitalter der Medienimmanenz
Martin Holtz, Universität Graz
: Montage vs. Plansequenz: Der Krieg und der Schnitt in Dunkirk und 1917
Kathrin Dreckmann, Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf
: Wer verhindert den Krieg in Korea? Musealisierungsstrategien als militärisches Propagandainstrument in Südkorea.

18.20–18.50 Uhr, Remote Lecture Vorstellung der Arbeit von Forensic Architecture

19–22 Uhr gemeinsames Abendessen im Kasino (GHG)

Donnerstag – 20.3.2025

9.00–10.30 Uhr Panel 3
Anja Peltzer, Universität Mannheim
: Haunted Heros. Zur agonalen Ästhetik des Kriegshelden im Film und beyond.
Christian Hißnauer, HU Berlin
: Opferdiskurse – Perspektiven auf den Krieg(sfilm)

[Kaffeepause]

10.45–12.15 Uhr Panel 4
Marcus Stiglegger, Mainz
: Der Kriegsfilm als Medium der Erinnerung
Lars Nowak, FAU Erlangen-Nürnberg: 
Erotisierte Destruktion. Krieg in den Filmmusicals Busby Berkeleys

Gemeinsames Mittagessen in der »Truppenküche« (Mensa)

13.15–15.30 Uhr Panel 5.1
Christian Drobe, Masaryk-Uiversität Brno/CZ, und John Palatini, Halle
: Der Botschafter als Held. Die filmische Inszenierung von Kriegsgefangenschaft in My Four Years in Germany als Beispiel des American Exceptionalism
Chantal Sohrwardy, TU Dresden
: Kameradschaft in Kriegsfilmen 1914–1938
Frank Möller, Universität Greifswald
: Wie inszeniert man einen verlorenen Krieg? Sinngebung des Krieges im Film Unternehmen Michael

Parallel Panel 5.2
Joan Bleicher, Universität Hamburg: Werbung für den Krieg? Die Rekruten – Webserien als Online-PR
Tanja Hojahn, Universität Regensburg
: War Nurse. Darstellungen der Kriegserfahrungen von Frauen in Spielfilmen
Roger Behrens, HSU Hamburg
: Zur Kritik von Krieg und Kulturindustrie

[Kaffeepause]

16–17.30 Uhr Panel 6.1
Heinz Hiebler, Universität Hamburg: Das Dilemma der Wahrheit am Beispiel von Brian de Palmas Redacted (USA/Kanada 2007)
Lars C. Grabbe, MSD/FH Münster
: Kriegsraum als »Körperraum«. Die verkörperte Visualisierung des Krieges im Kontext von Virtual Reality

Parallel Panel 6.2
Jasmin Kermanchi, Universität Hamburg
: Playing Information War. Gamification gegen Desinformationsnarrative über den Ukraine-Krieg am Beispiel der interaktiven Webdokumentation Trolls vs Elves
Isabel Kusche, Universität Bamberg
: Technologie der Zukunft: Die audiovisuelle Inszenierung der Nutzung von Augmented Reality in militärischen Konflikten

17.45–18.30 Uhr Vorabendvortag
 – Rainer Winter, Alpen-Adria-Universität Klagenfurt: 
Kritik der Gewalt. Cross of Iron als Antikriegsfilm

[Tagesabschluss bei einem gemeinsamen Abendessen für Selbstzahler in der Nähe der HSU]

Freitag – 21.3.2025

9–11.15 Uhr Panel 7
Lisa-Marie Wohlfahrt, Universität der Bundeswehr München
: Bundeswehr meets TikTok – Social Media Kampagnen zwischen Realität und Verharmlosung
Judith Reinbold, Zeppelin Universität Friedrichshafen
: Das Militär als Friedensstifter: Zur audiovisuellen Selbstinszenierung der Bundeswehr im Einsatz für die UN-Friedenmission MINUSMA
Martha-Lotta Körber, CAU Kiel
: Krieg als Challenge: Das Marketing der Bundeswehr im Dispositiv Sozialer Medien

[Kaffeepause]

11.30–13.45 Uhr Panel 8
Martin Scholz, FH Hannover
: Kriegsfilme – Überlegungen zur medialen Konstruktion authentischer Erlebnisse
Werner Suppanz, Universität Graz
: »Say, Death to America!«. Die Repräsentation von Kriegsberichterstattung am Beispiel von »Thank You for Bombing«

14.00 Uhr Abschluss der Tagung

Programm und Anmeldeformular als PDF: hier.

Anmeldung

Tagungsgebühr: 60 Euro.
Anmeldung bis spätestens 26. Februar 2025 per Mail an:
[email protected]

Bitte nutzen Sie das Formular hier [PDF].

Anfahrt

Anreise ab Hauptbahnhof: Bus X35 (>Sorenkoppel), S1 über Wandsbeker Chaussee oder U1 über Wandsbek-Markt; ab Wandsbeker Chaussee: Bus X22 (>Jenfeld Zentrum), ab Wandsbek-Markt außerdem die Buslinien 10, 162 & 263. Für den Zutritt zum Campus benötigen Sie einen amtlichen Lichtbildausweis.

Organisation

PD Dr. Carsten Heinze, Universität Hamburg,
Prof. Dr. Olaf Sanders, Helmut-Schmidt-Universität,
Prof. Dr. Thomas Weber, Universität Hamburg

Deutsch-amerikanischer Historiker Jochen Hellbeck nimmt Neubewertung des Zweiten Weltkrieges vor und verändert Blick auf die Entstehung des Holocaust

HSU

3. März 2025

Hamburg. Die Helmut-Schmidt-Universität lädt am 5. März 2025 zu einer besonderen Buchvorstellung ein: Prof. Dr. Jochen Hellbeck von der Rutgers University, New Jersey, präsentiert sein Werk „Ein Krieg wie kein anderer. Der deutsche Vernichtungskrieg gegen die Sowjetunion“. Die Veranstaltung beginnt um 18 Uhr in der Bibliothek der HSU und bietet Gelegenheit zur Diskussion mit dem renommierten Historiker.

Die Geschichte des Zweiten Weltkrieges ist vielfach erforscht, die Dimension des deutschen Vernichtungskrieges gegen die Sowjetunion bleibt ein zentrales Thema der Geschichtswissenschaft. In seinem neuen Buch „Ein Krieg wie kein anderer. Der deutsche Vernichtungskrieg gegen die Sowjetunion“ setzt sich Prof. Dr. Jochen Hellbeck von der Rutgers University im US-Bundesstaat New Jersey intensiv mit diesem Kapitel auseinander. Bei einer Buchvorstellung am 5. März in der Bibliothek der HSU wird der renommierte Historiker im Gespräch mit Prof. Dr. Jörn Happel (HSU Hamburg) seine Studie präsentieren und zentrale Thesen erläutern. Die Veranstaltung bietet Gelegenheit, tiefer in die Geschichte dieses beispiellosen Krieges einzutauchen.

In der Verlagsankündigung heißt es, „dass der deutsche Vernichtungskrieg in der Sowjetunion aus der Verknüpfung eines unerbittlichen Antisemitismus mit einem obsessiven Antibolschewismus entsprang. Eine intensive Propaganda schuf Feindbilder, nach denen die Juden hinter der kommunistischen Revolution standen. Gleichzeitig wurden sowjetische Menschen mit antisemitischen Merkmalen dargestellt. Als das Unternehmen Barbarossa, der Angriff auf die Sowjetunion, am 22. Juni 1941 begann, befahlen deutsche Kommandeure (u.a. im »Kommissarbefehl«), alle Juden und Kommunisten auf sowjetischem Boden zu ermorden. Das Massaker von Babyn Jar steht für die massenhafte Ermordung der jüdischen Bevölkerungen in den besetzten Gebieten im Osten, die kurz darauf zur Blaupause für die Ermordung der Juden im restlichen besetzten Europa wurde. Die Sowjetunion (insbesondere Russland, die Ukraine, das Baltikum und Weißrussland) war das Zentrum von Deutschlands Vernichtungspolitik und zahlte den höchsten Blutzoll im Zweiten Weltkrieg. Auf Basis von weitgehend unbekannten Zeugnissen schildert Jochen Hellbeck, wie die Menschen dort, Juden wie Nichtjuden, die deutsche Besatzung erlebten. Wir erfahren, wie sie die Deutschen sahen, lesen von Trauer und Unverständnis, Hass und Rachehandlungen, aber auch vom Willen, anders zu sein als die »faschistischen« Deutschen.“

Medienvertretende sind herzlich eingeladen.

Termin: 5. März 2025, 18:00 Uhr, Universitätsbibliothek

Adresse:

Helmut-Schmidt-Universität/Universität der Bundeswehr Hamburg
Holstenhofweg 85
22043 Hamburg

Interessierte Medienvertretende werden gebeten, sich bis 4. März 2025, 18:00 Uhr unter u.a. Email-Adresse anzumelden:

Kontakt: Stabsbootsmann Jörg-Christoph Binsack
Telefon: +49 (0) 40/6541 – 2267
[email protected]

„Ein Krieg wie kein anderer. Der deutsche Vernichtungskrieg gegen die Sowjetunion“

HSU

3. März 2025

BUCHVORSTELLUNG UND DISKUSSION

Ein Krieg wie kein anderer; Der deutsche Vernichtungskrieg gegen die Sowjetunion; Eine Revision - von Jochen Hellbeck

eine Diskussion mit

Prof. Dr. Jochen Hellbeck

Rutgers University

5. März 2025
18:00 Uhr

Teilbibliothek Mil.
Geb. H1, EG

Deutsch-amerikanischer Historiker Jochen Hellbeck nimmt Neubewertung des Zweiten Weltkrieges vor und verändert Blick auf die Entstehung des Holocaust

Hamburg. Die Helmut-Schmidt-Universität lädt am 5. März 2025 zu einer besonderen Buchvorstellung ein: Prof. Dr. Jochen Hellbeck von der Rutgers University, New Jersey, präsentiert sein Werk „Ein Krieg wie kein anderer. Der deutsche Vernichtungskrieg gegen die Sowjetunion“. Die Veranstaltung beginnt um 18 Uhr in der Bibliothek der HSU und bietet Gelegenheit zur Diskussion mit dem renommierten Historiker.

Die Geschichte des Zweiten Weltkrieges ist vielfach erforscht, die Dimension des deutschen Vernichtungskrieges gegen die Sowjetunion bleibt ein zentrales Thema der Geschichtswissenschaft. In seinem neuen Buch „Ein Krieg wie kein anderer. Der deutsche Vernichtungskrieg gegen die Sowjetunion“ setzt sich Prof. Dr. Jochen Hellbeck von der Rutgers University im US-Bundesstaat New Jersey intensiv mit diesem Kapitel auseinander. Bei einer Buchvorstellung am 5. März in der Bibliothek der HSU wird der renommierte Historiker im Gespräch mit Prof. Dr. Jörn Happel (HSU Hamburg) seine Studie präsentieren und zentrale Thesen erläutern. Die Veranstaltung bietet Gelegenheit, tiefer in die Geschichte dieses beispiellosen Krieges einzutauchen.

In der Verlagsankündigung heißt es, „dass der deutsche Vernichtungskrieg in der Sowjetunion aus der Verknüpfung eines unerbittlichen Antisemitismus mit einem obsessiven Antibolschewismus entsprang. Eine intensive Propaganda schuf Feindbilder, nach denen die Juden hinter der kommunistischen Revolution standen. Gleichzeitig wurden sowjetische Menschen mit antisemitischen Merkmalen dargestellt. Als das Unternehmen Barbarossa, der Angriff auf die Sowjetunion, am 22. Juni 1941 begann, befahlen deutsche Kommandeure (u.a. im »Kommissarbefehl«), alle Juden und Kommunisten auf sowjetischem Boden zu ermorden. Das Massaker von Babyn Jar steht für die massenhafte Ermordung der jüdischen Bevölkerungen in den besetzten Gebieten im Osten, die kurz darauf zur Blaupause für die Ermordung der Juden im restlichen besetzten Europa wurde. Die Sowjetunion (insbesondere Russland, die Ukraine, das Baltikum und Weißrussland) war das Zentrum von Deutschlands Vernichtungspolitik und zahlte den höchsten Blutzoll im Zweiten Weltkrieg. Auf Basis von weitgehend unbekannten Zeugnissen schildert Jochen Hellbeck, wie die Menschen dort, Juden wie Nichtjuden, die deutsche Besatzung erlebten. Wir erfahren, wie sie die Deutschen sahen, lesen von Trauer und Unverständnis, Hass und Rachehandlungen, aber auch vom Willen, anders zu sein als die »faschistischen« Deutschen.“

Eine Veranstaltung der Professur
für Geschichte Osteuropas und Ostmitteleuropas
Prof. Dr. Jörn Happel

Symposium „Nachhaltig handeln, sicher verteidigen: Resiliente Verteidigungsfähigkeit!“

HSU

26. Februar 2025

Sehr geehrte Damen und Herren,

herzlich laden wir Sie zum zweiten Symposium „Nachhaltig handeln, sicher verteidigen: Die Bundeswehr in der Zeitenwende“ ein. Es handelt sich um die Folgeveranstaltung nach dem gelungenen Auftakt im Juni 2024.

Der Themenkomplex „Verteidigung und Nachhaltigkeit“ ist von zentraler Bedeutung für zukünftige Entscheidungen und Entwicklungen, die für unsere Streitkräfte und unsere Bündnisse NATO und EU anstehen. Dazu wollen wir mit Ihnen die Diskussionen fortführen. Sollten Sie zum ersten Mal dabei sein: Newcomer sind das Salz des Symposiums und uns darum hochwillkommen.

Datum: 20.03.2025, 12:00 Uhr bis 21.03.2025, 12:00 Uhr.
Ort: Logistikschule der Bundeswehr, Bremerhavener Heerstraße 10, 27711 Osterholz-Scharmbeck (einen Lageplan der Kaserne senden wir Ihnen nach erfolgter Anmeldung zu).

Die Panels richten wir an folgenden Themen aus:

  1. Gesamtwirtschaftliche Herausforderungen für eine nachhaltig verteidigungsfähige Bundeswehr?
  2. Unternehmerische Impulse für eine nachhaltig verteidigungsfähige Bundeswehr.
  3. Wissenschaftliche Lösungen für eine nachhaltig verteidigungsfähige Bundeswehr.
  4. Quick-Wins für die Bundeswehr und für die Bundesrepublik.

Ein breites Spektrum an Vorabanmeldungen aus verschiedensten Bereichen liegt uns bereits vor und wir würden uns sehr darüber freuen, wenn wir auch Ihre Impulse während des Symposiums diskutieren können. Die Keynotes von General (ret.) Tom Middendorp, Chair, International Military Council on Climate and Security, und Maund Shareef, KPMG UK, Strategy, Operations, Sustainability, Defence, richten sich an Sie als ausgewählte sachkundige Multiplikatoren aus Gesellschaft, Wirtschaft, Wissenschaft und Streitkräften.

Bitte bestätigen Sie Ihre Teilnahme bis zum Freitag, 28. Februar 2025 per E-Mail an

[email protected]

An der Logistikschule der Bundeswehr steht uns ein größeres Zimmerkontingent zur Verfügung. Angehörige der Bundeswehr können darauf kostenfrei zugreifen, Nicht-Bundeswehr-Angehörigen werden für die Übernachtung 17,00 Euro berechnet. Zudem bitten wir, uns bei Ihrer Anmeldung mitzuteilen, ob Sie am morgen des 21.3.2025 an der Logistikschule für ein kleines Entgelt frühstücken wollen. Die Kosten können wir von Veranstalterseite aus leider nicht übernehmen. Teilen Sie uns doch bitte mit Ihrer Anmeldung mit, ob wir für Sie ein Zimmer in der Logistikschule der Bundeswehr reservieren sollen. Bitte seien Sie am Abend des 20.3.2025 unsere Gäste im Rahmen des „Symposiums-Dinners“.

Wir freuen uns auf Sie und grüßen herzlich!

Professor Dr. Stefan Bayer (für das gesamte Organisationsteam)

Videobotschaft des Universitätspräsidenten Prof. Dr. Klaus Beckmann

HSU

10. Februar 2025

In seiner jüngsten Videobotschaft spricht Universitätspräsident Prof. Dr. Klaus Beckmann über die Relevanz des Studiums an der HSU/UniBw H für den Kompetenzerwerb unserer Offizieranwärterinnen, Offizieranwärter und Offiziere. Zudem stehen die Jahreshighlights 2025 im Mittelpunkt der Ansprache: Die Universität ist offizieller Bundespate sowie Austragungsort des Bundeswettbewerbs Jugend forscht 2025 und der diesjährige Große Beförderungsappell der HSU/UniBw H wird im Juni 2025 auf dem Rathausmarkt der Freien und Hansestadt Hamburg einer noch größeren Öffentlichkeit zugänglich gemacht.

Die Ringvorlesung zum 7. Oktober 2023 und dem Krieg im Gazastreifen – eine persönliche Bilanz

HSU

10. Februar 2025

Ringvorlesung Nahostkonflikt

Der Terroranschlag der Hamas auf Israel am 7. Oktober 2023 war der brutalste und folgenreichste Angriff auf jüdisches Leben seit dem Holocaust, mit mindestens 1200 ermordeten Zivilist*innen und Sicherheitskräften. 240 Menschen wurden als Geiseln von der Hamas in den Gaza-Streifen verschleppt, von denen bisher nur wenige befreit werden konnten. Etliche sind bereits tot oder befinden sich noch immer in der Gewalt ihrer Entführer. Dieser Gewaltexzess hat Israels Sicherheitskräfte vollkommen überrumpelt und das gesamte Land nachhaltig traumatisiert.

Israel reagierte mit einem militärischen Angriff auf den Gazastreifen, der mit aller Härte und ohne Rücksichtnahme auf die palästinensische Zivilbevölkerung durchgeführt wird. Mittlerweile geht man von über 46.000 getöteten Palästinenser*innen aus, die meisten davon Frauen und Kinder. Noch viel mehr Menschen haben Ihre Häuser und Wohnungen verloren und wurden zu Binnenflüchtlingen, die – völkerrechtlich problematisch – kaum Zugang zu Wasser, Nahrungsmitteln und medizinischer Versorgung haben. Eine humanitäre Katastrophe, die auch das palästinensische Volk traumatisiert. Auf beiden Seiten kann man aufgrund der vorhergehenden Gewalterfahrungen von einer Retraumatisierung sprechen.

Die gewaltsame Eskalation des Nahostkonflikts hatte dramatische Auswirkungen nicht nur auf die Konfliktbeteiligten, sondern auf die gesamte Region und darüber hinaus. Insofern kann man den 7. Oktober 2023 als historische Zäsur bezeichnen; es gibt einen radikalen Schnitt zwischen dem vorher und dem nachher. Dessen ungeachtet gibt es aber auch zahlreiche Kontinuitäten und Pfadabhängigkeiten in diesem schon viele Jahrzehnte währenden Konflikt. Eine historische Zäsur ist keine „Stunde Null“. Und so gilt auch für diesen Konflikt, was für alle Konflikte gilt, wenn man sie verstehen und produktiv bearbeiten möchte: Context maters. Um diesen Kontext ging es mir bei der Organisation der Ringvorlesung im HT 2024.

In acht interdisziplinären Vorträgen haben namhafte Kolleginnen und Kollegen das Konfliktgeschehen aus unterschiedlichen Perspektiven beleuchtet und sowohl historisch als auch politikwissenschaftlich, religionswissenschaftlich und völkerrechtlich eingeordnet. Damit haben sie dem polarisierten Diskurs, der die öffentliche Debatte über den Nahostkonflikt prägt, solide Forschungsergebnisse und damit eine sachliche Basis entgegengestellt. Denn allzu oft stößt viel Meinung auf wenig Wissen. Wo, wenn nicht an der Universität, kann man diesem Missverhältnis begegnen? So bedrückend die Bilanz der meisten Vorträge war, so erfreulich waren für mich die Diskussionen. Die Studierenden der HSU zeigten sich gut informiert über die Komplexität des Konflikts. Ihre Fragen und Kommentare waren geprägt von Respekt gegenüber anderen Meinungen und von Empathie für das Leid beider Konfliktparteien.

Seit dem 19.01.2025 herrscht in Gaza und Israel eine auf sechs Wochen angelegte Waffenruhe, die den Austausch von israelischen Geiseln gegen palästinensische Gefangene vorsieht, sowie die Zufuhr dringend benötigter Hilfsgüter für die hungernde Bevölkerung im Gazastreifen. Dies ist der erste Hoffnungsschimmer seit Monaten, der allerdings von Spoilern auf beiden Seiten massiv bedroht wird. Möge der Waffenstillstand ein erster Schritt aus der Gewalt sein, auf dem Weg zu einer nachhaltigen Befriedung des Konflikts. Dabei wird internationale Unterstützung, aber auch internationaler Druck auf die Konfliktparteien unabdingbar sein. Auf die USA kann man sich dabei nicht verlassen, umso wichtiger wird das Engagement der EU und damit auch Deutschlands.

Prof. Dr. Annette Jünemann (HSU/UniBw Hamburg)

Ein Ausblick von Dr. Jan Busse (Universität der Bundeswehr München)

„Der Nahostkonflikt im Kontext regionaler Eskalationsdynamiken: Ursprünge, Streitfragen und Regelungsperspektiven“

Durch den Terrorangriff der Hamas und anderer bewaffneter Gruppen vom 7. Oktober 2023 kehrte der Nahostkonflikt zurück ins Zentrum der internationalen Aufmerksamkeit. Israel reagierte auf den Terroranschlag mit einem Krieg im Gazastreifen, der nach rund 15 Monaten im Januar 2025 durch eine mit einem Geiseldeal verbundene Waffenruhe unterbrochen wurde. Unklar bleibt, ob diese Waffenruhe in einen dauerhaften Waffenstillstand oder gar eine langfristige Konfliktregelungsperspektive überführt werden kann. Während die Biden-Administration monatelang vergeblich versucht hatte, einen Geiseldeal zustande zu bringen, war es letztlich die unverhohlene Drohung von Donald Trump, dass die „Hölle ausbrechen werde“, sollte es bis zu seinem Amtsantritt nicht zu einer Einigung kommen, die zur Realisierung des Abkommens führte. Damit konnten erstmals seit November 2023 israelische Geiseln aus der Gewalt der Hamas freigelassen werden und dringend benötigte humanitäre Hilfe in den Gazastreifen gelangen.

Der brutale Terroranschlag des 7. Oktobers 2023 versetzte die israelische Gesellschaft in einen Schockzustand, erschütterte den Nahen Osten und zeitigte erhebliche Auswirkungen im Rest der Welt. Um die komplexen Zusammenhänge dieser Ereignisse zu verstehen, ist es erforderlich, sich analytisch vertieft mit den zugrundeliegenden Konfliktdynamiken auseinanderzusetzen. Zunächst gilt es zu betonen, dass vom Nahostkonflikt erst im Angesicht der im Laufe des 19. Jahrhunderts stattfindenden Globalisierung der bis heute wirkmächtigen Idee des Nationalismus die Rede sein kann. Denn letztlich handelt es sich beim Nahostkonflikt vorrangig um einen ethno-nationalistischen Territorialkonflikt, dessen historischer Ursprung an der Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert verortet werden kann. Es streiten also seitdem zwei nationale Kollektive mit dem Ziel der (bereits realisierten oder weiter angestrebten) Errichtung eines eigenen Staates, und sie erheben dabei – zumindest in Form von Maximalforderungen – Anspruch auf dasselbe Territorium. Demgegenüber handelt es sich keineswegs um einen exklusiv religiösen Konflikt, wenngleich religiös-konnotierte Extrempositionen in den letzten 15 Jahren sowohl in der israelischen Gesellschaft und Politik als auch auf palästinensischer Seite erheblich an Bedeutung gewonnen haben. Religion wird allerdings primär von Vertretern auf beiden Seiten als mobilisierende Ideologie instrumentalisiert und steht nicht im Zentrum des Konflikts selbst. Regelungsvorschläge für den Nahostkonflikt sind beinahe so alt wie der Konflikt selbst. So existierten bereits während der britischen Mandatszeit (1920-1948) konkrete Pläne für eine Zweistaatenregelung. Und seit seiner Entstehung steht der Nahostkonflikt unter internationaler Beobachtung, sowohl durch die dominanten Großmächte ihrer Zeit (Großbritannien, USA) als auch durch internationale Organisationen, sei es der Völkerbund, die Vereinten Nationen, die Liga der arabischen Staaten oder die Europäische Union.

Ein wesentlicher Bestandteil des Konflikts sind konkurrierende antagonistische Narrative, die jeweils historisch verankert und gesellschaftlich etabliert sind. Dabei geht es im Kern immer um die Frage, weshalb die jeweilige Seite der Ansicht ist, rechtmäßige Ansprüche zu vertreten und weshalb die Position der Gegenseite als illegitim zu erachten sei. Diese Narrative schlagen sich auch in der Deutung der zentralen Streitfragen nieder, also insbesondere der Status von Jerusalem, Grenzverlauf und Gebietsverteilung, die Frage palästinensischer Flüchtlinge sowie die jüdischen Siedlungen in den besetzten Gebieten. Substanzielle Versuche, diese Streitfragen in Verhandlungen zu regeln, erfolgten erstmals im Oslo-Friedensprozess ab Anfang der 1990er Jahre. Im Zuge dessen erhielt die palästinensische Bevölkerung in den besetzten Gebieten des Westjordanlandes und des Gazastreifens begrenzte Möglichkeiten der Selbstverwaltung – in Form der sogenannten Palästinensischen Autonomiebehörde –, während die erwähnten zentralen Streitfragen in einer Übergangsphase geklärt werden sollten. Gegner einer verhandelten Konfliktregelung sowie mangelnder politischer Wille zentraler politischer Akteure auf beiden Seiten trugen jedoch sukzessive zu einer Erosion des Oslo-Arrangements bei, sodass der Friedensprozess bereits vor dem Anschlag des 7.10.2023 als gescheitert galt. Vielmehr war der Nahostkonflikt bereits zu diesem Zeitpunkt auf einen existenziellen Machtkonflikt um das gesamte historische Mandatsgebiet zurückgefallen.

Der Terrorangriff des 7. Oktobers war eine erhebliche Zäsur für die israelische Gesellschaft. Der durch den Angriff verursachte Schock ging dort mit einem Vertrauensverlust in die politische Führung und die Sicherheitsinstitutionen einher. Die palästinensische Bevölkerung im Gazastreifen erlebte eine beispiellose Gewalt, während es parallel dazu zu einer ungekannten regionalen Eskalation kam, in der unterschiedliche Konfliktarenen miteinander verschmolzen. Der israelisch-palästinensische Konflikt sollte zwar nicht zum Schlüsselkonflikt des Nahen Ostens stilisiert werden. Die Entwicklungen seit dem 7.10.2023 haben aber verdeutlicht, in welchem wechselseitigen Abhängigkeitsverhältnis regionale Entwicklungen zueinanderstehen.

Dass der jüngste Geiseldeal maßgeblich auf Druck des US-Präsidenten zustande gekommen ist, lässt den Schluss zu, dass die Konfliktparteien durch externe Akteure dabei unterstützt werden müssen, um etablierte Eskalationsdynamiken zu überwinden und Kosten-Nutzen-Kalküle dahingehend neu zu justieren, dass eine verhandelte Konfliktregelung im Fokus steht. Die 2024 durch den damaligen EU-Außenbeauftragten Josep Borrell initiierte „Global Alliance for the Implementation of the Two-State-Solution“ könnte hier wegweisend sein.

Letzten Endes kann nur durch eine realistische Verhandlungsperspektive extremistischen Positionen auf beiden Seiten effektiv der Zulauf entzogen werden, mit dem Ziel, dass Israelis und Palästinenser dauerhaft in Frieden und Sicherheit leben können.

Gedenken an Helmuth James Graf von Moltke

HSU

5. Februar 2025

Hamburg. Studierende und Mitglieder der Katholischen Hochschulgemeinde versammelten sich in der Hauskapelle des Maximilian-Kolbe-Hauses, um des 80. Todestages von Helmuth James Graf von Moltke zu gedenken. Die Andacht, die pünktlich um 8 Uhr begann, bot einen Moment der Reflexion über das Leben und Wirken dieses bemerkenswerten Widerstandskämpfers. 

Helmuth James Graf von Moltke

Eindringlicher Impuls von Dr. Nassua

Dr. Nassua von der Helmut-Schmidt-Universität/Universität der Bundeswehr Hamburg hielt dazu die Andacht. Er zeichnete das Bild eines Mannes, der trotz seiner adeligen Herkunft einen unkonventionellen Weg wählte. „Moltke trug einen großen Namen“, betonte Dr. Nassua. Trotz seiner berühmten Herkunft schlug er nicht den traditionellen militärischen Pfad seiner Familie ein. Stattdessen entschied er sich für eine juristische Laufbahn und widmete sein Leben dem Einsatz für Gerechtigkeit und internationales Verständnis. Diese Entscheidung, so Dr. Nassua, zeige Moltkes unabhängigen Geist und seine tiefe Verpflichtung gegenüber christlichen Werten.

Der Kreisauer Kreis – Vertrauen stiften

Deutschland war zerstritten und polarisiert. Ein Protestant sprach nicht mit einem Katholiken, ein Arbeiter nicht mit einem Offizier, ein Gewerkschafter nicht mit einem Aristokraten. Dr. Nassua schildert Moltkes Rolle im Kreisauer Kreis so: „Graf von Moltke sah das Böse kommen und zweifelte nicht an seinem Platz. Er lud sie alle ein nach Kreisau. Wer kam, vertraute ihm und seinem Wort. Und in diesem Kreis – dem Kreisauer Kreis – sprachen sie über die Zukunft und ein neues Deutschland in einem wiederaufgebauten Europa.“

Christlicher Glaube als Fundament

Die Anwesenden waren sichtlich bewegt, als Dr. Nassua Moltkes letzte Worte zitierte: „Ich stehe vor Freisler nicht als Protestant, nicht als Adliger, nicht als Preuße, nicht als Deutscher – sondern als Christ und als gar nichts anderes.“

Reflexion und Austausch beim Frühstück

Im Anschluss an die Andacht trafen sich die Soldatinnen und Soldaten zu einem gemeinsamen Frühstück. In angeregten Gesprächen diskutierten sie die Relevanz von Moltkes Vermächtnis für ihre eigene Berufsethik. Besonders seine Fähigkeit, Brücken zu bauen und über ideologische Gräben hinweg zu kommunizieren, wurde als wichtige Inspiration für den heutigen militärischen Dienst hervorgehoben. Die Teilnehmenden reflektierten darüber, wie Moltkes Prinzipien von Integrität und moralischer Verantwortung in der modernen Bundeswehr umgesetzt werden können. 

Das Gedenken an Helmuth James Graf von Moltke hat einmal mehr gezeigt, wie wichtig es ist, die Erinnerung an mutige Vorbilder wachzuhalten und ihre Werte in die Gegenwart zu tragen. 

Dr. Nassua beim Vortrag.
Dr. Nassua beim Vortrag.
Der Tisch ist gedeckt zum gemeinsamen Frühstück.
Der Tisch ist gedeckt zum gemeinsamen Frühstück.
Pater Peter Henrich tauscht sich gern mit den Studierenden aus.
Pater Peter Henrich tauscht sich gern mit den Studierenden aus.

Doreen Bierdel

Quelle: Katholische Militärseelsorge

Online-Launch von ComDigiS*

HSU

28. Januar 2025

Ein innovativer eLearning-Baukasten für digitale Kompetenzen

Am 16. Januar 2025 wurde ComDigiS*, welches in der ersten Förderphase des Projekts DigiTaKS* von 2021-2024 als Teilprojekt 3 „Entwicklung eines Tools zur Diagnose und Weiterentwicklung digitaler Kompetenzen“ entwickelt und pilotiert wurde nun online einem breiteren Publikum offiziell vorgestellt.

Die Veranstaltung fand unter der Leitung von Sabine Schmidt-Lauff, Professorin für Weiterbildung und lebenslanges Lernen an der HSU/UniBW Hamburg und Projektleiterin DigiTaKS*, statt. Bettina Schasse, Digital-Expertin und Leiterin Sonder- und Forschungsprojekte bei der WeTeK und Mihail Miller, wissenschaftlicher Mitarbeiter am InfAI Leipzig stellten den zahlreichen Zuschauer*innen aus Bildung, Wissenschaft und Bundeswehr die Funktionsweise des eLearning-Baukastens vor.

ComDigiS* LXP, veröffentlicht unter der Lizenz CC BY 4.0, basiert auf dem EU DigComp 2.2 – Referenzrahmen und zielt darauf ab, Schlüsselkompetenzen für den sicheren und produktiven Einsatz digitaler Technologien im Alltag und Beruf zu vermitteln. Das Tool bietet eine Vielzahl von Modulen, darunter den Umgang mit digitalen Daten, digitale Kommunikation und Zusammenarbeit, Sicherheit, Problemlösung und Weiterlernen, sowie das Browsen, Suchen, Filtern und Bewerten von Informationen.

Die Aufzeichnung zur Veranstaltung finden Sie unter folgendem Link: Launch ComDigiS*

Für weitere Informationen besuchen Sie die Webseiten https://wetek.de/digitaks/ und https://www.hsu-hh.de/wb/digitaks, oder kontaktieren Sie uns per E-Mail unter [email protected].

Trainingsplattform des Zentrums für Digitalisierungs- und Technologieforschung der Bundeswehr unterstützt Führungskräfte bei digitaler und hybrider Führung

HSU

19. Februar 2025

Im Rahmen des dtec.bw-Projekts „Digital Leadership and Health“ entwickelten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler von der Professur für Arbeits-, Organisations- und Wirtschaftspsychologie und der Professur für Arbeit, Personal und Organisation der Helmut-Schmidt-Universität in Zusammenarbeit mit der Universität der Bundeswehr München eine Onlinetrainingsplattform für Führungskräfte. „DigiLAP – Digital Leadership Assistance Platform“ unterstützt bei den Herausforderungen der neuen Arbeitswelt und kombiniert als Führungsinstrument drei zentrale Funktionen als Lernplattform (Ziel: Informieren), Diagnose- und Feedbacktool (Ziel: Reflektieren) und Beratungs- und Assistenztool (Ziel: Handlungspotenziale ausschöpfen).

DigiLAP steht nach intensiver Entwicklungsarbeit und zahlreichen Testläufen nun allen Interessierten zur Verfügung. Als interaktive Lernplattform informiert DigiLAP mit kurzen Videos über wichtige Themen rund um das digitale und hybride Arbeiten und Führen. Systematische Selbstchecks bieten die Möglichkeit zur Selbstreflexion und geben ein klares Bild der eigenen Situation. Als Feedbackplattform ermöglicht DigiLAP zudem schnelles und unkompliziertes Feedback vom Team. Die Auswertung erfolgt automatisch. Mithilfe eines Ampelsystems kann der Handlungsbedarf schnell identifiziert werden, um Maßnahmen zur Optimierung ableiten zu können. Besonders wertvoll ist das persönliche „Cockpit“, das die Ergebnisse übersichtlich darstellt und die Handlungsbedarfe im Überblick aufzeigt. Als Beratungsplattform bietet DigiLAP die Möglichkeit, die eigene Führungskompetenz mithilfe von individuellen Empfehlungen und konkreten Übungen weiterzuentwickeln. Die Plattform bietet Führungskräften und Unternehmen ein wissenschaftlich validiertes Instrument, um mit Herausforderungen des Führens in digitalen und hybriden Arbeitskontexten besser umgehen zu können. Führungskräfte können mit DigiLAP schnell und einfach die konkrete Umsetzung von Homeoffice und hybriden Arbeitsformen evaluieren und Maßnahmen zur Optimierung ergreifen.

Die Plattform ist modular aufgebaut, sodass unterschiedliche Leadership-Themen wie effektive Führung, gesunde Führung, Gestaltung von Arbeitsbedingungen, Zusammenarbeit, Organisation von Meetings, Leistung und Gesundheit gezielt ausgewählt werden können. Die Basismodule und die Vertiefungen sind kostenfrei nutzbar und folgen keinem kommerziellen Interesse. Unternehmen und Personalverantwortliche können die Plattform in die bestehende Führungskräfteentwicklung integrieren oder im Rahmen von Personalentwicklung oder Betrieblichem Gesundheitsmanagement anbieten.

Das wissenschaftlich fundierte Instrument wurde durch dtec.bw – Zentrum für Digitalisierungs- und Technologieforschung der Bundeswehr gefördert. Das dtec.bw ist ein von den Universitäten der Bundeswehr Hamburg und München gemeinsam getragenes wissenschaftliches Zentrum und ursprünglich Bestandteil des Konjunkturprogramms der Bundesregierung zur Überwindung der COVID-19-Krise.

DigiLAP kann unter nachfolgendem Link ausprobiert werden: https://digilap-hsu.zinal.center/webtool.php?modul=Umfrage

Weitere Details zum Forschungsprojekt und zur Plattform finden Sie hier: https://www.hsu-hh.de/psyaow/newsblog-aus-unserem-dtec-projekt-digital-leadership-and-health/ und https://www.hsu-hh.de/psyaow/weiterbildungsangebote/digilap/

Über die Professur für Arbeits-, Organisations- und Wirtschaftspsychologie
Die Professur für Arbeits-, Organisations- und Wirtschaftspsychologie der HSU/UniBw H erforscht die Bedingungen und Konsequenzen menschlichen Verhaltens und Erlebens bei der Arbeit und in organisationalen Kontexten. Ziel dieser psychologischen Forschung ist es, die Passung zwischen Individuum, Gruppe und Arbeits- und Organisationskontext zu erhöhen, um die Leistung zu steigern sowie Commitment und Gesundheit zu fördern. Hierzu gehören im Speziellen Fragen der Personalauswahl, der Mitarbeiterführung, des betrieblichen Gesundheitsmanagements, der Mensch-Maschine-Interaktion und die Personalentwicklung.

Allg. Ansprechpartner für die Medien
Florian Köfler, Persönlicher Referent des Präsidenten HSU/UniBw H, Tel. 040 6541-3377, E-Mail: unibwhamburgpressestelle@bundeswehr.org

Fachliche Ansprechpartnerin für die Medien
PD Dr. Annika Krick,Wissenschaftliche Mitarbeiterin, Professur für Arbeits-, Organisations- und Wirtschaftspsychologie, Tel. 040 6541-3478, E-Mail: [email protected]