Vom 25. auf den 26. Januar 2019 fand im Raum Dithmarschen die Nachtorientierungsübung EISWOLF des Reservistenverbandes Schleswig-Holstein statt. Die Übung sollte die Zusammenarbeit von deutschen und ausländischen Reservisten stärken und der Vorbereitung auf den militärischen Wettkampf BLUE NAIL in Dänemark dienen. Oberfähnrich Franziska Hartung unterstützte als eine von fünf Soldatinnen und Soldaten des Taktischen Rettungszuges der Helmut-Schmidt-Universität die Übung. „Ich war beeindruckt, wie motiviert die Kameraden bei der Durchschlageübung waren. Sie mussten immerhin 8 km vor unserer Station ein Gewässer durchqueren und konnten sich bei uns trotzdem voll konzentrieren und die Abläufe der Verwundetenversorgung sehr gut abrufen.“ Insgesamt nahmen 168 Teilnehmende aus drei verschiedenen Ländern an der Übung teil und wurden von rund 150 Unterstützern an elf Stationen gefordert.
Freitagabend bei Dunkelheit ging es los: In Teams wurden die Kameraden und Kameradinnen auf weiter Flur in Schleswig-Holstein ausgesetzt. Ihr Auftrag: Sich in 36 Stunden bis zum 50 km entfernten Ziel zu Fuß durchschlagen. Feindliche Truppen dabei immer im Nacken.
An der Station „Care under Fire“ wurden gemeinsam mit Sanitätsoffizieranwärtern die Kenntnisse der Teilnehmenden rund um die Taktische Verwundetenversorgung geprüft.
Dabei sollten die Übungsteilnehmer als abgesessener Rettungstrupp eine Gruppe in der Verteidigung unterstützen. Durch einen Angriff des abgesessenen Feindes gab es Verwundete, die es zu versorgen galt.
Alles richtig gemacht? Für eine möglichst objektive Bewertung der Gruppenleistung wurden mit Hilfe eines Bewertungsbogens die Eigensicherung, die Kommunikation, das Materialmanagement, der Umgang mit Waffen, der Transport, die Übergabe und das eigentliche Anwenden des cABCDE-Schemas bewertet. cABCDE steht für Catastrophic haemorrhage control (schwere unkontrollierte Blutung) – Airway (Atemweg) – Breathing (Beatmung) – Circulation (Kreislauf) – Disability (neurologisches Defizit) – Exposure/Environment (Exploration).
Die Station „Care under Fire“ konnte von den Teilnehmenden ohne Probleme absolviert werden, dabei konnte sich jeder im cABCDE-Schema üben, sein Wissen vertiefen und erkennen, wie wichtig die Weiterbildung im Bereich Sanitätswesen ist.
Für die Soldatinnen und Soldaten des Taktischen Rettungszuges war dieses Wochenende in jeder Hinsicht eine Bereicherung. Es konnten nicht nur die eigenen Fähigkeiten im Hinblick auf „Care under Fire“ ausgebaut und vertieft werden, die Inhalte der letzten Ausbildungen angewandt und weitergegeben werden, sondern auch die Zusammenarbeit und der Austausch mit den Sanitätsoffizieranwärtern weitergefördert werden.
Text: Franziska Hartung