Die gesamte Universität liest ein Buch – quer durch alle Fakultäten, Studierende und wissenschaftliches und nicht-wissenschaftliches Personal, gemeinsam mit der Universitätsverwaltung und dem militärischen Stammpersonal. Das ist die Idee des Projekts „Achtsamkeit und Resilienz in unsicheren Zeiten“, mit dem die HSU als eine von zehn Hochschulen bundesweit den Wettbewerb „Eine Uni – Ein Buch“ des Stifterverbands, der Klaus Tschira-Stiftung und des ZEIT-Verlags gewonnen haben.
Bücher zu lesen ist Alltagskultur an einer Universität. Aber das Projekt „Achtsamkeit und Resilienz in unsicheren Zeiten“ macht aus dieser Selbstverständlichkeit ein sichtbares Programm der öffentlichen Gespräche, des Austauschs, der gegenseitigen Wahrnehmung und der Vernetzung.
Im Zentrum steht das Buch „Das Unerwartete managen. Wie Unternehmen aus Extremsituationen lernen“ der Organisationsforscher*innen Karl E. Weick und Kathleen Sutcliffe. Koordiniert und begleitet wird die Lektüre von einem Programm, das von Ende April bis Ende November 2019 an der Helmut-Schmidt-Universität stattfindet.
Das Buch „Das Unerwartete managen“ von Weick und Sutcliffe ist eine spannend erzählte Verknüpfung von Theoriebildung und Fallgeschichten aus dem Bereich der „High Reliability Organizations“ (HROs) – zum Beispiel Kernkraftwerke, Feuerwehr und Flugzeugträger – also Einrichtungen, die hochzuverlässig arbeiten müssen, weil dort jeder Fehler katastrophale Folgen haben kann. Das Buch zeigt, was auch für andere Organisationen von entscheidender Bedeutung ist: Fehlerkultur, Differenzierungsvermögen, Flexibilität, Anerkennung von Wissen über die Hierarchien hinweg sowie Achtsamkeit. Achtsamkeit ist eine zentrale Voraussetzung, um Anzeichen des Unerwarteten frühzeitig erkennen zu können.
Diese Analyse ist keinesfalls auf Unternehmen beschränkt. Denn in den globalisierten, sich schnell wandelnden und für Krisen anfälligen Märkten und Zeiten ist es überall erforderlich, mit Irrtümern, Überraschungen und dem Unerwarteten zu rechnen.
Wir laden ein zu einem breiten Programm vielfältiger Aktivitäten, das seinen Auftakt mit einer Podiumsdiskussion am 24. April 2019 in der Hauptbibliothek hatte.
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