Das Projekt „Meshed Grids in Cabin and Cargo” ist Teil des Förderverbunds SESAM (SMART ENERGY SYSTEMS AND MANAGEMENT) und untersucht das Potential von vermaschten elektrischen Netzen in Flugzeugen. Betrachtet wird ausschließlich der Kabinen- und Frachtraumbereich des Flugzeugs.
Zurzeit werden Flugzeugbordnetze nur als Strahlennetz oder Baumnetz realisiert. Die elektrischen Energiequellen (Generatoren, Hilfstriebwerke, Batteriesysteme) sind mit der PEPDC (Primary Electric Power Distribution Center) verbunden. Von dieser wird die elektrische Energie unmittelbar oder über SPDBs (Secondary Power Distribution Box) an die Lasten verteilt. Das führt je nach Energiequellenposition zu langen Leitungen von den Quellen zur Primärverteilung. Alle Strahlen des Netzes, die sogenannten Feeder, werden für den maximal auftretenden Strom ausgelegt. Jedoch sind manche Netzabschnitte nur in bestimmten Flugphasen aktiv.
Ziel des Projekts ist es, ein möglichst universelles Netz zu entwerfen und auf seine Praxistauglichkeit zu prüfen. Dadurch soll die Einbindung von unterschiedlichen Quellen wie Standard-Generatoren, Brennstoffzellen und elektrischen Speichern auch nachträglich ermöglicht werden. Des Weiteren sollen Kabelquerschnitte durch die Vermaschung von Feedern verringert werden, wodurch zusätzliches Gewicht eingespart werden kann. Ein wichtiges Ziel ist die Vereinheitlichung der Netzstruktur, sodass es möglich ist, standardisierte Verkabelungen zu nutzen sowie elektronische Standardkomponenten zu entwickeln, deren Entwicklung und Produktion zu geringeren Kosten möglich ist und die für jeden Flugzeugtyp einsetzbar sind.
Ansprechpartner:
Prof. Dr.-Ing. habil. Detlef Schulz (Projektleiter)
Fakultät für Elektrotechnik
Elektrische Energiesysteme
Letzte Änderung: 28. April 2020