Toleranz, Gerechtigkeit, Solidarität – mit diesen Werten schmückt sich die Europäische Union in ihren Verträgen. Der Streit um die Aufnahme von Flüchtlingen zeigt, dass sie längst nicht mehr von allen Mitgliedsstaaten akzeptiert werden. Die Bindekräfte des Nachkriegs-Europa nehmen ab, Großbritannien will die EU verlassen, die Türkei tut alles, um nicht aufgenommen zu werden. Sind die beschworenen gemeinsamen Werte nur Schall und Rauch? Braucht es eine Rückbesinnung auf klare Regeln? Müssen die Mitgliedsstaaten mehr Macht abgeben oder ist es ein Fehler, dass EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker die Brüsseler Behörde zu einer politischen Regierung umbauen will?
Über diese Fragen diskutierte der Luxemburgische Außenminister Jean Asselborn am 15. November 2017 mit SPIEGEL-Redakteur Christoph Schult im gut gefüllten Hörsaal 5. Die Veranstaltung der Reihe „DER SPIEGEL live in der Uni“ wurde von der Körber-Stiftung unterstützt.