Eine wesentliche Herausforderung für die erfolgreiche Implementierung der Wasserstofftechnologie ist die Speicherung von Wasserstoff. An der Professur für Angewandte Werkstofftechnik möchten wir dazu beitragen technisch effiziente und sichere sowie wirtschaftliche Lösungen zu entwickeln. Wir arbeiten deshalb an wissenschaftlichen Fragestellungen für mobile und stationäre Wasserstoffspeicher auf Basis von Metallhydriden sowie deren Integration in bestehende Anwendungsstrukturen. Diese Forschung zeichnet sich durch eine hohe Interdisziplinarität u.a. aus den Bereichen Werkstofftechnik, physikalische Chemie, Anlagenbau, Verfahrenstechnik und Wirtschaftswissenschaften aus und schließt grundlegende experimentelle Arbeiten im Labormaßstab und die Erfassung von Daten aus realen Aufbauten von Testanlagen inklusive Sicherheitskonzepte mit ein. Wir versuchen mit unser Forschung die Brücke zwischen der grundlegenden Material- und Legierungsentwicklung hin zu der konkreten Anwendung in einem PKW, Schiff oder im Rahmen der Sektorkopplung zu schlagen und so ein wissenschaftliches Verständnis der damit zusammenhängenden Fragen bei der Hochskalierung vom Labor- zum Prototypenmaßstab zu erlangen. Komplementär ergänzt werden diese experimentellen Arbeiten durch computerbasierte Simulation (engl. digital twin) auf Komponenten- (Finite Elemente Methoden und Multiphysik-Simulationen) und Systemebene (Systemsimulation).
Das Ziel unserer Forschung ist, ein tieferes wissenschaftliches Verständnis für Materialien und Prozesse im Themenbereich Wasserstoffspeicherung zu erlangen und dieses Wissen mit dem Verhalten im Gesamtsystem zu verknüpfen. Aus dem Zusammenspiel von in-situ-Experimenten und Simulationen über die gesamte Wertschöpfungskette sollen von der gewünschten Anwendung unmittelbar Rückschlüsse auf die erforderlichen Materialkennwerte und das Speicherdesign möglich werden.
Letzte Änderung: 26. Juli 2022