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Neuberufen: Jörn Happel

HSU

31. Mai 2022

In loser Folge stellen wir an dieser Stelle Persönlichkeiten vor, die Schlüsselpositionen an der Universität neu besetzt haben. Die Reihe steht dabei nicht immer im Zusammenhang mit der chronologischen Reihenfolge der Berufungen.

Univ.-Prof. Dr. Jörn Happel, Professur für Geschichte Osteuropas und Ostmitteleuropas

Ein Mann in einem dunklen Sakko steht vor einem modernen Gebäude mit Glasfassade
Univ.-Prof. Dr. Jörn Happel ist Professor für Geschichte Osteuropas und Ostmitteleuropas

Von der Oder bis zum Pazifik, vom Polarmeer bis zum Orient — durch sein Forschungsgebiet sind schon viele apokalyptische Reiter gezogen. Es ist ein gigantischer Raum, in dem er nach den Spuren der Vergangenheit sucht. Die Forschung an seiner Professur ist geprägt von den mikrohistorischen Perspektiven der Alltags-, Kolonial-, Umwelt-, Technik- und Politikgeschichte, seine Lehre versucht, das Fremde und Andersartige der Osteuropäischen Geschichte zu erklären.

„Wir vermitteln das Fach „Geschichte Osteuropas und Ostmitteleuropas“ in seiner ganzen historischen Breite, aber unsere Schwerpunkte sind die Geschichte des Zarenreichs, der Sowjetunion sowie Polens und der Ukraine seit dem 18. Jahrhundert. Biographisch-lebensweltliche Ansätze sind dabei mitunter der Leitstern unserer Forschungen, die nicht auf Osteuropa beschränkt bleiben, sondern immer auch nach den transnationalen Vernetzungen fragen“, erklärt Univ.-Prof. Dr. Jörn Happel, seit Oktober 2020 Professor für Geschichte Osteuropas und Ostmitteleuropas an der Fakultät für Geistes- und Sozialwissenschaften der Helmut-Schmidt-Universität/Universität der Bundeswehr Hamburg.

Die Professur wird bis voraussichtlich Ende 2024 mit Mitteln der Deutschen Forschungsgemeinschaft aus dem Heisenberg-Programm (Heisenberg-Professur) unterstützt.

Jörn Happel studierte Osteuropäische Geschichte, Politikwissenschaft und Neuere Geschichte an der Justus-Liebig-Universität Gießen. Anschließend arbeitete er als wissenschaftlicher Assistent am Departement Geschichte der Universität Basel. Hier schloss er 2009 seine Promotion ab, die unter dem Titel „Nomadische Lebenswelten und zarische Politik. Der Aufstand in Zentralasien 1916“ erschien. Sie wurde mit dem Fritz-Theodor-Epstein-Preis des Verbands der Osteuropahistorikerinnen und -historiker (VOH) ausgezeichnet. Jörn Happel vertrat im Wintersemester 2013/2014 die Professur für Russland-/Asienstudien an der Ludwig-Maximilians-Universität in München.

2016 habilitierte er sich an der Universität Basel. Die Habilitationsschrift „Der Ost-Experte. Gustav Hilger — Diplomat im Zeitalter der Extreme“ wurde 2018 publiziert.

Von Oktober 2017 bis September 2018 vertrat Jörn Happel die Professur für Osteuropäische Geschichte an der Universität Konstanz, wo er mit dem Lehrpreis LUKS ausgezeichnet wurde. Er war zudem wissenschaftlicher Mitarbeiter und Lehrbeauftragter an der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel (2018-2020) und an der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn (2019-2020).

Girls‘ Day an der Helmut-Schmidt-Universität

HSU

3. Mai 2022

Zum ersten Mal seit 2019 fand an der Universität der Bundeswehr Hamburg der Girls‘ Day wieder statt. 13 Mädchen waren am 28. April 2022 auf den Campus gekommen. Organisiert wurde das Programm für den Hamburger Töchtertag von den Gleichstellungsbeauftragten der Universität.

„Studieren bei der Bundeswehr“ lautete das Motto des Tages, der für die Schülerinnen um 9 Uhr begann. Nach der Begrüßung durch Universitätspräsident Prof. Dr. Klaus Beckmann und Gleichstellungsbeauftragte Doris Konkart erwartete die Teilnehmerinnen ein akademischer Vormittag. Laborbesichtigungen, Experimente und Vorführungen standen auf dem Stundenplan.

Pro-Exzellenzia-Stipendiatin Yasmin Kopp, Wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Professur für Lasertechnik und Spektroskopie, berichtete über ihren Karriereweg als Physikerin in einer Männerdomäne.

Anschließend konnten die Teilnehmerinnen im OpenLab der HSU, einer offenen fertigungstechnischen Werkstatt, die Technik des 3D-Drucks kennenlernen selber ausprobieren. Im Laboratorium für Lasertechnologie und Spektroskopie konnte eine Gruppe Experimente mit flüssigem Stickstoff durchführen. Andere Mädchen experimentierten im Laboratorium für Automatisierungstechnik oder an der Professur für High Performance Computing.

Mädchen stehen um einen Laborwagen mit einem rauchenden Behälter
Physikalische Experimente mit flüssigem Stickstoff an der Professur für Lasertechnologie und Spektroskopie.

Nach der Mittagspause in der Mensa der Universität folgte ein militärischer Nachmittag. Mehrere Interessengemeinschaften von Studierenden gaben den Mädchen kleine Einblicke in das, was Studieren bei der Bundeswehr noch bedeutet: Neben dem akademischen Pflichtprogramm ist hier auch persönliches Engagement gefordert.

Das Eleven-O-Six Racing Team der HSU, das in der Formula Student startet, zeigte den Mädchen seine Werkstatt und gewährte eine „Sneak Preview“ auf den Rennboliden der aktuellen Saison, der sich noch im Bau befindet.

Studierende der Kameradschaft der Grenadiere gaben den Schülerinnen einen Überblick über ihre persönliche Ausrüstung. Dabei konnten die Schülerinnen auch erfahren, wie sich der vollständig gepackte Rucksack von Soldatinnen und Soldaten anfühlt.

Die Interessengemeinschaft Seemannschaft repräsentierte den maritimen Anteil der Studierendenschaft. Die studierenden Marinesoldatinnen und -soldaten gaben Einblicke ihrer spannenden Tätigkeiten auf See.

Zum Abschluss des Tages erläuterte Tobias Holst vom Karriereberatungsbüro der Bundeswehr Hamburg den Mädchen den Karriereweg als Offizierin mit Studium.

Gegen 15:30 Uhr verließen die Teilnehmerinnen am Girls‘ Day 2022 mit durchweg positivem Feedback den Campus wieder.

CHE-Ranking: Spitze bei Unterstützung am Studienanfang

HSU

3. Mai 2022

Die Helmut-Schmidt-Universität erhält im aktuellen CHE Hochschulranking, das heute im neuen ZEIT Studienführer erschienen ist, in mehreren Fächern Spitzenbewertungen. Insbesondere die Unterstützung am Studienanfang erhielt Bestnoten.

Spitze bei Unterstützung am Studienanfang: In dieser Kategorien erreichten die Fachrichtungen Bauingenieurwesen, Elektrotechnik und Informationstechnik und Maschinenbau im heute veröffentlichten Ranking des Centrums für Hochschulentwicklung (CHE) die Spitzengruppe.

Bestnoten von den Studierenden gab es ferner für die Bibliotheksausstattung in den Fachrichtungen Elektrotechnik und Informationstechnik, Bildungs- und Erziehungswissenschaft sowie Psychologie.

Die Studierenden der Fakultät für Elektrotechnik bewerteten außerdem die Laborausstattung mit Note 1,5. Studierende der Fakultät für Geistes- und Sozialwissenschaften gefiel besonders die Studienorganisation: In den Fachrichtungen Bildungs- und Erziehungswissenschaft und Psychologie gab es dafür Spitzenbewertungen (1,7 bzw. 1,3).

„Ich freue mich, dass wir die guten Bewertungen der Vorjahre trotz der Beschränkungen durch die Pandemie erhalten konnten. Insbesondere freue ich mich über die sehr positiven Studierendenurteile. Sie zeigen, dass unsere Lehrenden bei der zwangsweisen Umstellung auf hybride oder digitale Lehre viel richtig gemacht haben“, erklärte HSU-Präsident Prof. Dr. Klaus Beckmann.

Das CHE Hochschulranking gilt als besonders umfassendes und detailliertes Ranking im deutschsprachigen Raum. Neben Studium, Lehre, Ausstattung und Forschung umfasst das Ranking auch Urteile von Studierenden über die Studienbedingungen an ihrer Hochschule. Jedes Fach wird im Dreijahresrhythmus neu bewertet. In diesem Jahr wurden Fächer der Ingenieurwissenschaften, der Sprach- und Kulturwissenschaften sowie Psychologie untersucht. Erstmals wurden die Studierenden auch zum Einsatz digitaler Lehre befragt.

Das CHE-Ranking im Internet: www.zeit.de/che-ranking

Ansprechpartner für die Medien

Pressestelle, Dietmar Strey, Tel. 040 6541-2774, E-Mail: [email protected]

Tagung: Perspektiven zur Subjektbildung

HSU

29. April 2022

Am 5. und 6. Mai 2022 findet die hybride Tagung „Perspektiven zur Subjektbildung“ statt. Die Tagung will Erkenntnisse über die fortschreitende Digitalisierung der Lebens- und Arbeitswelt sammeln und für das Forschungsprojekt „Kompetenzen für die digitale Arbeitswelt (KoDiA) – Ertüchtigung zur Digitalisierung“ nutzbar machen. Die Teilnahme ist kostenlos, eine Anmeldung ist noch bis zum 2. Mai 2022 möglich.

Die Tagung beleuchtet das Werk und Wirken des Bildungsforschers Prof. Dr. Gerhard M. Zimmer, der wichtige wissenschaftliche Pionierleistungen für die Entwicklung der technologiegestützten Bildung und für wesentliche Konkretisierungen der Subjektforschung erbracht hat. Diese sollen angemessen auf ihre heutige Relevanz untersucht werden.

Die Tagung, die gemeinsam von der Professur für Berufs- und Betriebspädagogik und vom Zentrum für technologiegestützte Bildung der Helmut-Schmidt-Universität ausgerichtet wird, gilt gleichermaßen als wichtiger Test für den Ausbildungskongress der Bunderwehr, der nach zwei Jahren Pandemie-bedingter Pause in diesem Jahr erstmal wieder stattfinden wird. Auch dieser größte wissenschaftliche Kongress der Bundeswehr findet in hybrider Form statt.

Die Erkenntnisse aus der Tagung fließen in das Forschungsprojekt „Kompetenzen für die digitale Arbeitswelt (KoDiA) – Ertüchtigung zur Digitalisierung“. Im Fokus des Projekts steht unter anderem die Erforschung digitaler Bildung unter Nutzung der Möglichkeiten des virtuellen Raums als Dimension für Wissenschafts-, Forschungs- und Technologietransfer. Ziel ist es, den Kompetenzerwerb der Subjekte für Bewältigung und Mitgestaltung der digitalen Arbeits- und Lebenswelt zu fördern.

KoDiA wird durch dtec.bw – Zentrum für Digitalisierungs- und Technologieforschung der Bundeswehr gefördert.

Das dtec.bw – Zentrum für Digitalisierungs- und Technologieforschung der Bundeswehr – ist ein von den Universitäten der Bundeswehr Hamburg und München gemeinsam getragenes wissenschaftliches Zentrum und Bestandteil des Konjunkturprogramms der Bundesregierung zur Überwindung der COVID-19-Krise. Es unterliegt der akademischen Selbstverwaltung. Die Mittel, mit dem das dtec.bw ausgestattet wurde, werden an beiden Universitäten der Bundeswehr zur Finanzierung von Forschungsprojekten und Projekten zum Wissens- und Technologietransfer eingesetzt.

Weitere Informationen, Anmeldung und Programm

https://www.hsu-hh.de/ztb/tagung-perspektiven-zur-subjektbildung-am-05-und-06-mai-2022

Wissenschaftliche Ansprechpartner

Prof. Dr. Karin Büchter, Prof. Dr. Manuel Schulz, AkadDir’in Dipl.-Päd. Andrea Neusius, Dr. Antje Pabst. E-Mail: [email protected]

Ansprechpartner für die Medien

Pressestelle, Dietmar Strey, Tel. 040 6541-2774, E-Mail: [email protected]

Ausstellung: Helmut Schmidt als Krisenmanager

HSU

22. April 2022

„Extreme Situationen, schnelle Entscheidungen. Helmut Schmidt gegen Sturmflut und RAF-Terror“ ist der Titel einer Ausstellung, die am 26. April 2022 in der Bibliothek der Helmut-Schmidt-Universität eröffnet wird. Laufzeit der Ausstellung ist bis 30. September 2022.

Die von Privatdozent Dr. Helmut Stubbe da Luz, Historiker aus Hamburg, konzipierte Ausstellung widmet sich Schmidts Rolle während der Sturmflut 1962 und des „Deutschen Herbstes“. Grundsätzlich geht es um Fragen der Orientierung am Grundgesetz und des „übergesetzlichen Notstands“.

Zweimal, so hat sich Helmut Schmidt 2008 in seinen Memoiren erinnert, sei er als Politiker in extreme Situationen geraten, „in denen schnelle Entscheidungen verlangt waren“. Er habe sich nicht „auf ein Gesetz oder auf andere Handlungsanleitungen“ stützen können. Zum einen 1962 bei der Sturmflut: Sollte, durfte die Bundeswehr zur Katastrophenhilfe herangezogen werden? Zum anderen 1977 während der Entführung des Arbeitgeberpräsidenten Hanns Martin Schleyer sowie des Lufthansa-Jets „Landshut“: Sollte, durfte die Bundesregierung die Forderung mörderischer Geiselnehmer ablehnen, Komplizen aus der Haft freizulassen?

Schon 1979 hatte Schmidt die Sturmflut und den RAF-Terror in einem Atemzug genannt. Er habe bei der Sturmflut „das Grundgesetz […] übertreten, wissentlich und willentlich“. Und zu der gewaltsamen Befreiung der „Landshut“-Geiseln in Mogadischu, die dann mit der Opferung Schleyers verbunden war, ergänzte der Kanzler: „Ich kann nur nachträglich den deutschen Juristen danken, dass sie das alles nicht verfassungsrechtlich untersucht haben.“
Traf Schmidt 1962 und 1977 auf einen „übergesetzlichen Notstand“, der einsam-kühne Entscheidungen sowohl erforderte als auch rechtfertigte? Wo boten sich ihm Alternativen? Wie sind die Tatsachen hernach beurteilt worden? Die Ausstellung zeigt Schrift-, Bild- und Tondokumente. Zentrale Fragestellungen werden im bebilderten Begleitband vertieft.

Öffnungszeiten der Ausstellung

Mo-Do 9-16, Fr 9-14 Uhr
An Sonn- und Feiertagen geschlossen.
Eintritt frei.

Begleitprogramm

Begleitend zur Ausstellung lädt die Bibliothek zu einer Reihe von Veranstaltungen ein. In Vorträgen, Podiumsgesprächen und anhand von Filmvorführungen werden einzelne Themenaspekte beleuchtet und neue Perspektiven in den Blick genommen.

https://ub.hsu-hh.de/termine/extreme-situationen-schnelle-entscheidungen-ausstellung/

Begleitband zur Ausstellung

„Extreme Situationen, schnelle Entscheidungen“ : Helmut Schmidt gegen Sturmflut und RAF-Terror/Helmut Stubbe da Luz. – Bremen: Edition Falkenberg, 2022
220 S. – ISBN 978-3-95494-265-7 : 19,90 €

Ansprechpartnerin für die Medien

Universitätsbibliothek, Sabine Grimm, Tel. 040 6541-2181, E-Mail: [email protected]

Ringvorlesung: Der Krieg gegen die Ukraine aus Perspektive der Friedens- und Konfliktforschung

HSU

20. April 2022

Am 26. April 2022 startet eine Ringvorlesung, die den Russisch-Ukrainischen-Krieg aus der Sicht der Friedens- und Konfliktforschung beleuchtet. Immer dienstags von 10:00 bis 11:30 Uhr diskutieren Expertinnen und Experten der HSU und Gastredner die aktuellen Ereignisse.

Volodymyr Zelenskyy (auf dem Bildschirm), Präsident der Ukraine, spricht in der Sitzung des Sicherheitsrates über die Lage in der Ukraine. Am Tisch sitzt Vassily Nebenzia, Ständiger Vertreter der Russischen Föderation bei den Vereinten Nationen.
Volodymyr Zelenskyy (auf dem Bildschirm), Präsident der Ukraine, spricht in der Sitzung des Sicherheitsrates über die Lage in der Ukraine. Am Tisch sitzt Vassily Nebenzia, Ständiger Vertreter der Russischen Föderation bei den Vereinten Nationen.

Der Russisch-Ukrainische-Krieg prägt mit seinen Bildern von Gewalt und Leid die weiterhin die Schlagzeilen. Während sich im öffentlichen Diskurs diplomatische Reflexe, Ängste und Drohungen zu einer oft wenig konstruktiven Rhetorik vermischen, möchte das Institut für Internationale Politik – die Professur für Internationale Sicherheitspolitik und Konfliktforschung (Univ.-Prof. Dr. Anna Geis), die Professur für Politikwissenschaft mit Schwerpunkt Internationale Politik (Univ.-Prof. Dr. Annette Jünemann) und die Professur für Theorie und Empirie der Internationalen Beziehungen (Univ.-Prof. Dr. Michael Staack) mit einer Ringvorlesung den Krieg aus Perspektive der Friedens- und Konfliktforschung beleuchten. Es werden dabei Analyseansätze vorgestellt, Vermittlungschancen diskutiert und die Folgen für die regionale und globale Sicherheitsordnung eingeschätzt. Die disziplinäre Vielfalt und die politische Bedeutung des Forschungsfeldes werden im Kontext des andauernden Krieges gegen die Ukraine besonders deutlich. Umgekehrt bleiben die Ereignisse auch nicht ohne Konsequenzen für die Zukunft der Friedens- und Konfliktforschung, die zusammen mit den Expertinnen und Experten im Laufe des Trimesters diskutiert werden. 

Die Veranstaltungen finden dienstags von 10:00 bis 11:30 Uhr im Hörsaal 2 statt.

Übersicht aller Vorträge

26.04.2022
Europas Urangst vor dem Osten. Die Geschichte einer unheimlichen Beziehung.
Prof. Dr. Jörn Happel, HSU, Geschichtswissenschaft

10.05.2022
Von der Großmachtpolitik zum Völkerrecht? Der Friedensschluss nach dem Ersten Weltkrieg und seine Lektionen für die Gegenwart.
Prof. Dr. Marcus Payk, HSU, Geschichtswissenschaft

17.05.2022
Rüstungskontrolle vor, während und nach dem Krieg in der Ukraine
Dr. Ulrich Kühn, Institut für Friedensforschung und Sicherheitspolitik Hamburg

24.05.2022
Auswirkungen des Ukraine-Kriegs auf die europäische Asyl- und Migrationspolitik: Humanität, Zynismus und vage Perspektiven
Prof. Dr. Annette Jünemann, HSU, Politikwissenschaft

31.05.2022
Russlands Statusstreben und der Krieg in der Ukraine: Sozialpsychologische und sozialkonstruktivistische Perspektiven
Dr. Regina Heller, Institut für Friedensforschung und Sicherheitspolitik Hamburg

07.06.2022
Großmachtkonkurrenz und internationale Ordnung: Ist der nächste Krieg absehbar?
Prof. Dr. Michael Staack, HSU, Politikwissenschaft

14.06.2022
Europäische Friedensordnungen und der Ukraine-Krieg: Szenarien und Pfade
Prof. Dr. Ursula Schröder, Institut für Friedensforschung und Sicherheitspolitik Hamburg

21.06.2022
Der Krieg gegen die Ukraine: Konsequenzen für die Friedens- und Konfliktforschung
Prof. Dr. Anna Geis, HSU, Politikwissenschaft
Prof. Dr. Teresa Koloma Beck, HSU, Soziologie
Prof. Dr. Wolfgang Wagner, Vrije Universiteit Amsterdam

Hamburger Sicherheitspreis für Lars Ole Fichte

HSU

6. April 2022

Dr.-Ing. Lars Ole Fichte, Laborleiter an der Professur für Theoretische Elektrotechnik und Numerische Feldberechnung, wurde beim 7. Forum Sicherheit der Northern Business School mit dem Hamburger Sicherheitspreis ausgezeichnet. Sein gemeinsam mit Dr. Chaouki Kasmi und Dr.-Ing. Dirk Kolb (Traversals Analytics and Intelligence GmbH, Uttenreuth) eingereichter Beitrag „Eine Gefahr für Lagebilder auf Basis von Open Source Intelligence“ erreichte im Wettbewerb einen 2. Platz.

Drei Männer, einer davon in Polizeiuniform
Dr.-Ing. Lars Ole Fichte (Bildmitte) erhielt den Hamburger Sicherheitspreis 2022

Der Beitrag beschreibt bisher nicht betrachtete Möglichkeiten zur Manipulation von Open Source Lagebildern durch physikalisches Kapern von Endgeräten und Einspielen von Fake News. Für die Jury bestach der Beitrag durch seine stringente Gedankenführung und Systematik. Ferner zeichne er sich durch einen hohen Innovationsgrad aus, verweise er doch auf eine bisher noch nicht behandelte oder erkannte Problematik. Auch wenn noch kaum Lösungsvorschläge und Umsetzungsverfahren geliefert werden könnten, so bestehe in der Schaffung eines Problembewusstseins und einer erhöhten Awareness für das Risiko eines Angriffs die besondere Qualität dieses innovativen Beitrags.

Der Hamburger Sicherheitspreis wird gemeinsam von der Akademie der Polizei Hamburg, der Handelskammer Hamburg und der Northern Business School vergeben. Mit ihm werden in zweijährlichem Abstand Beiträge, die das Potential haben, zur Erhöhung der Inneren Sicherheit auch in der Freien und Hansestadt Hamburg beizutragen, honoriert. Im Mittelpunkt stehen dabei praxisgerechte innovative Konzepte, Ideen und Methoden zur Verbesserung der Arbeit der Polizei, der Unternehmenssicherheit oder der gewerblichen Sicherheitsdienste sowie zu deren Zusammenarbeit.

Wissenschaftspreis für Constantin Hildebrandt

HSU

31. März 2022

Dr.-Ing. Constantin Frank Hildebrandt, ehemaliger Doktorand an der Professur für Automatisierungstechnik der Fakultät für Maschinenbau und Bauingenieurwesen, erhielt für seine Dissertation „Engineering ontologischer Modelle in der Automatisierungstechnik“ am 29. März 2022 den Wissenschaftspreis der Gesellschaft der Freunde und Förderer der Helmut-Schmidt-Universität/Universität der Bundeswehr Hamburg e. V. In seiner Arbeit setzte sich Hildebrandt über vier Jahre mit der Entwicklung einer ontologischen Engineering-Methode auseinander, die durch die Automatisierung von Modellierungstätigkeiten die notwendige Effizienz von Anwendungen im industriellen Umfeld schafft. Damit entwickelte er eine Methode, wie Ontologien begleitend zum Entwurfsprozess von Software-gesteuerten Systemen entworfen und implementiert werden können, effizient und mit einem hohen Grad an Wiederverwendung. Solche Ontologien beschreiben Begriffe und deren Zusammenhänge eines Wissensgebiets und ermöglichen Steuerungs-Algorithmen, auf der Basis dieses Wissens die Umgebung zu interpretieren und geeignete Handlungen zu vollziehen.

Ein Mann in einem dunklen Anzug. Sein Name ist Constantin Hildebrandt.
Dr.-Ing. Constantin Hildebrandt ist der Preisträger des Wissenschaftspreises 2022

Hildebrandt, der 1989 in Wernigerode geboren wurde, legte 2009 sein Abitur am Alexander-von-Humboldt-Gymnasium in Hamburg-Wilstorf ab. Parallel zum Abitur absolvierte er die Berufsfachschule für Chemisch-Technische-Assistenz und hatte bereits ein Jahr nach dem Abitur die Ausbildung zum Chemisch-Technischen Assistenten in der Tasche.
2010 begann er den Studiengang Wirtschaftsingenieurwesen (Hamburger Wirtschaftsingenieur HWI). Nach dem erfolgreichen Bachelor-Abschluss nach nur sechs Semstern kam Hildebrandt im anschließeneden Master-Studium an die Helmut-Schmidt-Universität, die am HWI-Masterstudiengang beteiligt ist. Seine Masterarbeit schrieb er an der Professur für Automatisierungstechnik bei Univ.-Prof. Dr.-Ing. Alexander Fay, der auch sein späterer Doktorvater werden sollte.

„Die fortschreitende Digitalisierung ermöglicht, mit wenig Aufwand sehr viele Daten zu erfassen: Von Lebewesen, von Ökosystemen, aber auch von technischen Systemen in Produktion, Energieverteilung, Fahrzeugen und Verkehr, von Gebäuden, ja von ganzen Städten. Diese Daten sind aber nur wertvoll, wenn ihre Kontext bekannt ist, also wann sie wo erfasst werden und welche Information sie repräsentieren. Mit anderen Worten: Welche Semantik, also welche Bedeutung diese Daten haben“, erläuterte Fay bei der Preisverleihung. Hildebrandt sei als Wissenschaftlicher Mitarbeiter der Frage nachgegangen, wie die Semantik zu den Daten komme, so dass aus ihnen wertvolle Information würde.

Inzwischen arbeitet Dr. Constantin Hildebrandt bei der Airbus-Tochter CTC GmbH als Process Development Engineer – Data and Software Architectures.

“Der von Dr. Hildebrandt gewählte Ansatz erlaubt es, Künstliche Intelligenz künftig nutzbringender, mit weniger Aufwand und daher auch wirtschaftlicher einzusetzen und Systeme der Automatisierungstechnik selbst bezüglich dieser Kriterien zu optimieren. Aus der Kombination des Systems Engineering, des Software Engineerings und der Künstlichen Intelligenz ergibt sich ein innovativer Ansatz, der außergewöhnlich häufig in seiner Community zitiert wurde und potenziell auch andere Fachgebiete mit Anwendungen im Bereich der Künstlichen Intelligenz adressieren wird“, sagte Vizepräsident Univ.-Prof. Dr. Bernd Klauer, der den Vorsitz der Auswahlkommission hatte. Diese hatte aus vier eingereichten Arbeiten die herausragendste ermittelt.

Die Dissertation ist unter https://openhsu.ub.hsu-hh.de/handle/10.24405/12366 verfügbar.

Der Wissenschaftspreis der Freunde und Förderer der Helmut-Schmidt-Universität/Universität der Bundeswehr Hamburg e. V. wird jährlich für eine mit mindestens „magna cum laude“ („sehr gut“) im vorangegangenen Jahr an der HSU abgeschlossene Dissertation verliehen. Er ist mit einem Preisgeld in Höhe von 2.000 Euro verbunden. Er wird im jährlichen Wechsel zwischen den beiden geistes- und wirtschaftswissenschaftlichen Fakultäten und den beiden ingenieurwissenschaftlichen Fakultäten der Universität ausgelobt.

Die Förderergesellschaft der HSU hat sich die Unterstützung der wissenschaftlichen Arbeit der Hochschule, vor allem des wissenschaftlichen Nachwuchses, zum Ziel gesetzt. Mehrere hundert Mitglieder, darunter eine Reihe von Firmen und Institutionen, setzen sich dafür ein, dieses Ziel zu erreichen und der ökonomischen und gesellschaftlichen Funktion der Universität zu dienen.

Das Preisgeld hat in diesem Jahr die Dr. Friedrich Jungheinrich-Stiftung gestiftet.

Die Dr. Friedrich Jungheinrich-Stiftung wurde am 17. Mai 2004 von den Töchtern des Unternehmensgründers und deren Familien, den Gesellschafterfamilien Lange und Wolf, sowie der Jungheinrich AG ins Leben gerufen. Die Dr. Friedrich Jungheinrich-Stiftung fördert Wissenschaft, Forschung und Bildung auf den Gebieten Elektrotechnik, Maschinenbau und Logistik und vergibt unter anderem Stipendien an technisch oder wissenschaftlich besonders qualifizierte junge Menschen – von Bachelorstudenten über Masterstudenten bis hin zu Promovenden. Das Augenmerk der Dr. Friedrich Jungheinrich-Stiftung liegt auf den sogenannten MINT-Fächern: „Mathematik“, „Informatik“, „Naturwissenschaft“ und „Technik“ werden in partnerschaftlicher Zusammenarbeit mit Hochschulen und Forschungseinrichtungen qualitativ gestärkt.“

Universitätspräsident Prof. Dr. Klaus Beckmann über die Lockerung der Pandemie-bedingten Einschränkungen

HSU

25. März 2022

In seiner heutigen Videobotschaft spricht Universitätspräsident Prof. Dr. Klaus Beckmann über die Eckpunkte der Weisung Nr. 11 zur Bekämpfung der Corona-Pandemie an der Universität und den Stufenplan zur Aufhebung der Einschränkungen ab dem 3. April 2022.

Die Videobotschaft vom 25.03.2022 im Volltext

Liebe Universitätsmitglieder,
liebe Kommilitoninnen und Kommilitonen,

das Wichtigste zuerst: 121 Universitätsmitglieder sind derzeit an COVID-19 erkrankt. Bei 46 warten wir auf das Ergebnis der differentialdiagnostischen Abklärung. 143 von diesen insgesamt 167 Personen in Isolation sind Studierende.

77 Universitätsmitglieder befinden sich in Isolation auf dem Campus, alle weiteren in häuslicher Isolation. 568 haben die Krankheit offiziell überstanden. Allen, die betroffen sind oder waren, wünsche ich schnelle und vollständige Genesung.

Eine gute Nachricht: Die Zahlen waren vor einigen Tagen noch höher. Und unsere Zahlen stellen keine Inzidenzwerte, sondern die absolute Anzahl der aktiven Fälle dar. Zum Vergleich: Das RKI spricht (im Situationsbericht vom 24.03.) für Deutschland von 4,14 Mio aktiven Fällen oder etwa 5 % der Bevölkerung. Wir haben 121 aktive Fälle bei 3.500 Universitätsbürger:innen. Das sind gute 3 %.

Wie man es aber dreht und wendet – wir sehen uns gegenwärtig den höchsten Werten seit Beginn der Pandemie gegenüber. Und das kommt nicht unerwartet: In meiner Videobotschaft vom 21.01. erwartete ich „Inzidenzwerte[n] von 2.500 und mehr“, und sprach davon, „die Zahl der Infizierten an der Universität [werde] dreistellig sein“. 

Gleichwohl sind wir am 14.02. wie geplant in die Präsenzphase eingetreten. Sie haben die von mir damals geforderte moralische Stärke bewiesen.

Und heute darf ich unter ebenso extremen Bedingungen etwas verkünden, was sich nach mehr als zwei Jahren Pandemie wie ein Ende der Pandemie anfühlt. Na ja – auf Raten, na ja – unter gewissen Vorbehalten, aber doch vor geringer Zeit noch undenkbar. Und auch jetzt nicht ohne Risiko, aber das nehmen wir in Kauf.

Gemeinsam mit dem Covid-Board sowie nach intensiver Prüfung der Rahmenbedingungen und Vorgaben habe ich gestern folgende Eckpunkte für die Weisung Nr. 11 entschieden:

  1. Bis zum 02.04.2022 Mitternacht gelten die bestehenden Regeln fort und werden umgesetzt. So treten wir insbesondere auch in die anstehende Klausurphase ein.
  2. Unverändert haben die Prüfungen und das Angebot von Präsenzlehre absolute Priorität. Ggf. haben andere Dinge hinter diesen Kernauftrag zurückzutreten.
  3. Ab dem 03.04.2022 ist der Campus für die Öffentlichkeit geöffnet. Die Kontrolle des 3G-Status entfällt. Zugleich entfallen sämtliche Beschränkungen für das Zusammenleben der Studierenden auf den Wohnebenen.
  4. In Absprache mit dem Leiter Studierendenbereich geht die AMA ab dem 11.04.2022 zum Regelbetrieb über.
  5. Bis zum 01.05.2022 gilt in Lehrsälen und auf den Verkehrsflächen innerhalb der Nicht-Wohngebäude die bestehende Maskenpflicht fort.
  6. Eine Teilnahme an präsentischen Prüfungen und Lehrveranstaltungen bleibt positiv getesteten Personen untersagt.
  7. Das LageZ bleibt – auch mit Blick auf die UKR-Lage – 24/7 ansprechbar und koordiniert die Krisenmaßnahmen.
  8. Testen@HSU wird bis auf weiteres unverändert ermöglicht. Die Initiative Impfen@HSU in Zusammenarbeit mit dem SanVersZ Hamburg-Mitte wird fortgesetzt. 
  9. Die Einhaltung der AHA-L Regeln in persönlicher Verantwortung bleibt mit besonderem Nachdruck empfohlen.

Schon zuvor hatte die Universitätsleitung mit dem Personalrat vereinbart, dass wir ab dem 01.05.2022 zu den normalen Regelungen gemäß der Dienstvereinbarung Arbeitszeit – die wir im Übrigen gerade neu verhandelt und flexibilisiert haben – zurückkehren. „Home office“ ist ab diesem Zeitpunkt über reguläre Telearbeit oder über mobiles Arbeiten abzubilden.

Ich verhehle nicht, dass ich mir persönlich sehr wünsche, mit Ihnen wieder auf dem Campus interagieren zu können. Was voraussetzt, dass auch Sie zu Forschung und Lehre, zur Arbeit und zum Klönschnack auf den Campus kommen. So wie ich es tue. Immer? Nicht immer. Aber immer öfter!

Was erlaubt es uns, zu einer Bewertung zu kommen, die diese Schritte ermöglicht? 

Als Erstes ist die mittlerweile gesicherte Erkenntnis zu nennen, dass die aktuell dominierenden Virusvarianten mit weit geringerer Wahrscheinlichkeit zu schweren Verläufen, zur Hospitalisierung und zum Tode führen. Verbunden mit der unverändert hohen Impfquote an der HSU/UniBw H ermöglicht uns dies Spielräume. 

Zudem sind die Studierenden an unserer Universität jüngere Menschen. Risikopersonen wie ältere und stark übergewichtige Universitätspräsidenten gibt es auch bei uns, aber hier können individuelle Schutzmaßnahmen (Boostern, Masken) zumindest teilweise helfen.

Als Zweites ist das oft genannte „soziale Ende der Pandemie“ zu betrachten. Auch die Spanische Grippe endete nicht dadurch, dass das Virus verschwand, sondern dadurch, dass sich die Gesellschaften zu einer Beendigung der Maßnahmen entschlossen. Wie Sie wissen, haben sich Bund und Länder darauf geeinigt, dass die meisten Schutzmaßnahmen in der nächsten Zeit außer Kraft treten. Die Freie und Hansestadt Hamburg lockert ab dem 2. April die Regelungen nach den Stufen, die Bund und Länder beschlossen haben.

Trotzdem wird das Virus am 03.04. nicht einfach „weg sein“. Trotzdem müssen wir uns flexibel auf weitere Wellen einstellen. Und trotzdem werden wir weiter impfen müssen, vielleicht saisonal vor jedem Winter wie bei der Grippe. Wobei es bei Covid schwerer zu sein scheint, einen sterilen Impfschutz zu erreichen, als bei anderen Impfungen. 

Dazu bitte ich um Ihre Mitarbeit, und ich bitte Sie um Ihre Solidarität.

Erlauben Sie mir einen persönlichen Einschub als Privatperson. Ich möchte die Freiheiten, die ich nun peu à peu zurückerhalte, nicht wieder aufgeben. Das hat für mich, Klaus Beckmann, zwei Konsequenzen: Erstens, dass ich jede Gelegenheit zum Selbstschutz durch Impfung wahrnehmen werde. Und zweitens, dass ich meine verschiedentlich geleisteten Eide, die Freiheit zu verteidigen, nochmals in Erinnerung rufe. Denn die Covid-Maßnahmen (auch, solche entscheiden und verantworten zu müssen) haben mir erst klar gemacht, wie wichtig die bei uns oft als selbstverständlich genommene persönliche Freiheit ist. 

Jetzt lege ich den Privatmann aber wieder ab und streife den Talar des Universitätspräsidenten über. Ein paar Erläuterungen zu den genannten Eckdaten erscheinen angebracht.

Noch einmal: Angesichts der Infektionszahlen ist die Weisung Nr. 11 riskant. Daher kommt es mir darauf an, dass wir den Schutz vulnerabler Gruppen maximal möglich gewährleisten. Dazu zählen Universitätsmitglieder mit Vorerkrankungen und Behinderungen ebenso wie Schwangere oder Personen, die – aus welchen Gründen auch immer – bisher nicht den vollen Impfschutz erlangt haben. Hier bitte ich alle um Rücksicht.

Den rechtlichen Rahmen für das weitere Vorgehen setzen die Regelungen des Arbeitsschutzes. Anders als bei den üblichen Universitäten gelten bei uns alle Universitätsmitglieder, auch die Studierenden, als Beschäftigte. Das hat zum Beispiel für das Maskentragen in Vorlesungen Konsequenzen.

Wir mussten uns weiters vor dem Hintergrund der laufenden Prüfungsphase juristisch mit der Frage auseinandersetzen, ob ein Student oder eine Studentin trotz eines positiven Schnelltests an einer Prüfung teilnehmen darf oder muss. Zwar gilt jemand, der einen positiven Schnelltest abgeliefert hat, nicht automatisch als krank, solange dies nicht von einer Ärztin oder einem Arzt festgestellt wurde. Jedoch erfolgt aus einem positiven Schnelltest bereits die Verpflichtung zur sofortigen Isolation, so dass die Teilnahme an einer Prüfung nicht zulässig ist.

Unser Schnelltestzentrum führt sowohl zertifizierte Schnelltests als auch PCR-Tests durch. Sofern Sie sich bis 10 Uhr am Tag vor einer Prüfung dort testen lassen, kann sichergestellt werden, dass Sie bis zum Prüfungsbeginn am Folgetag neben Ihrem Schnelltest ein Ergebnis des PCR-Tests erhalten. Auf diese Weise kann rechtzeitig ausgeschlossen werden, dass Sie möglicherweise einen falsch-positiven Schnelltest erzeugt haben.

Was folgt daraus für Sie in der Prüfungsphase?

  1. Wer Symptome hat oder per Schnelltest positiv auf Corona getestet wurde, nimmt nicht an Präsenzprüfungen teil.
  2. Positive Schnelltests werden sofort durch einen weiteren Schnelltest und einen PCR-Test überprüft.
  3. Bitte lassen Sie sich am Tage vor einer Prüfung testen, so dass noch genügend Zeit bleibt, um einen eventuell positiven Test durch einen PCR-Test abzusichern.

Dass es unter uns Menschen geben könnte, die einen positiven Schnelltest verschweigen, um an einer Prüfung teilnehmen zu können, schließe ich aus. Das Soldatengesetz verbietet das ebenso wie die oben bereits erwähnte gesetzliche Pflicht zur Isolation. Ich bin vor diesem Hintergrund sehr froh, dass die Bürgertests noch voraussichtlich bis 26. Mai 2022 erhalten bleiben. So lange werden wir aber aller Voraussicht nach unser Testzentrum erhalten können.

Einstweilen hoffe ich aber, dass wir in den nächsten Wochen wieder mehr Universität leben und erleben können. Dabei wünsche ich uns allen viel Spaß und Erfolg bei der Arbeit und im Studium.

Und bleiben Sie gesund.

Vielen Dank.

Japanischer Botschafter besuchte die Universität

HSU

22. März 2022

Der Botschafter von Japan in Deutschland, Hidenao Yanagi, besuchte am 21. März 2022 gemeinsam mit der japanischen Generalkonsulin in Hamburg, Kikuko Kato, und Vizekonsul Ryosei Terai, die Helmut-Schmidt-Universität. Die Diplomaten waren einer Einladung der IG Sicherheitspolitik gefolgt.

Vier Menschen, zwei davon Asiaten, stehen mit einigem Abstand auf einer Rasenfläche
Von links nach rechts: Oberstleutnant Thomas Waterholter, Botschafter S. E. Hidenao Yanagi, Universitätspräsident Prof. Klaus Beckmann und Generalkonsulin Kikuko Kato

Universitätspräsident Prof. Dr. Klaus Beckmann und der Stellvertretende Leiter des Studierendenbereichs, Oberstleutnant Thomas Waterholter, nahmen die Diplomaten auf dem Campus in Empfang und führten sie unter anderem in das Open Lab, die offene fertigungstechnische Werkstatt an der Universität.

Bei dem Besuch ging es um die Deutsch-Japanischen Beziehungen auf wissenschaftlicher und militärischer Ebene, die geopolitischen Erwartungen Japans an die Bundesrepublik Deutschland sowie Japans Sicherheit- und Verteidigungspolitik.

Im vergangenen Jahr hatte die Fregatte Bayern im Zuge ihrer  Präsenz- und Ausbildungsfahrt in den Indopazifik auch den Hafen von Tokyo besucht. Für die IG Sicherheitspolitik war dies der Anlass, eine Veranstaltungsreihe zur Indopazifikregion ins Leben zu rufen. Nach dem Besuch der japanischen Diplomaten wird die Reihe um eine japanische Perspektive erweitert.