Nach zweijähriger Bauzeit eröffnete Universitätspräsident Prof. Dr. Klaus Beckmann am 8. Juni 2022 gemeinsam mit Vertreterinnen und Vertretern der Bundesbauabteilung als zuständiger Bauverwaltung, des Bundesamtes für Infrastruktur, Umweltschutz und Nutzung der Bundeswehr, Kompetenzzentrum Baumanagement Kiel, als Bauherr und des Bundeswehrdienstleistungszentrums Hamburg als Betreiber die Schwimmhalle Douaumont-Bereich für den Probebetrieb.
Die bisherige Schwimmhalle wurde seit Februar 2020 grundsaniert, was allerdings nahezu einem Neubau der Halle gleichkam. Lediglich Schwimmbecken und Sprungturm sowie die Betonstruktur des Gebäudes blieben erhalten.
Bevor die Universitätsmitglieder als Hauptnutzer ins klare Wasser des neuen Edelstahl-Bassins springen können, müssen zunächst die Wasseraufbereitungstechnik erprobt und die Wasserchemie eingestellt werden. Sobald dies gesichert ist, wird das Bundeswehrdienstleistungszentrum Hamburg, das die Halle betreibt, das Becken für das dienstliche und außerdienstliche Schwimmen freigeben.
Die Halle kann dann von allen Universitätsmitgliedern sowie anderen Bundeswehr-Einrichtungen in Hamburg, der Hamburger Feuerwehr und den Polizeien genutzt werden. Die Planungen der Hallenzeiten für die Arbeitsgemeinschaften des Hochschulsports im Sportzentrum der HSU laufen bereits. Für private Vereine steht die Halle einstweilen nicht zur Verfügung.
Die Wände der Schwimmhalle wurden mit schallschluckenden Panelen gestaltet. Die Naturtöne verleihen der Halle ein freundliches Ambiente.
Das Schwimmbecken blieb erhalten. Eine Edelstahlwanne ersetzt jetzt die Kacheln.
Wellness pur: Zeitgemäße Fliesen in Granitoptik in den Duschräumen
Auch bei der Gestaltung der Umkleideräume wurden Farben gewählt, die das Auge nicht beleidigen.
Update
Der Schwimmbetrieb startet ab Mittwoch, dem 15.06.2022. Während des Probebetriebes ist die Schwimmhalle nur universitätsintern freigegeben (kein AG-Sport, keine externen Schwimmerinnen/Schwimmer).
Die Schwimmhalle ist geöffnet: Mo bis Do, 07:30 bis 15:00 Uhr Fr 07:30 bis 12:00 Uhr
Das Schwimmbecken ist bis spätestens 15 Minuten vor Betriebsende zu verlassen.
Der Badebetrieb darf in dieser Zeit nur im Dabeisein der Schwimmmeisterinnen und Schwimmeister stattfinden.
In der Phase des Probebetriebes kann es jederzeit zu Einschränkungen kommen oder die Halle nochmals kurzfristig gesperrt werden. Das Ende des Probebetriebes wird das Bundeswehrdienstleistungszentrum Hamburg ankündigen.
Im Frühjahrstrimester 2022 haben Studierende der Helmut-Schmidt-Universität interdisziplinär an einem Projekt in Kooperation mit dem Deutschen Hafenmuseum, Standort Schuppen 50a gearbeitet. Das Deutsche Hafenmuseum wird am Beispiel des Hamburger Hafens die Relevanz deutscher Häfen in Geschichte und Gegenwart vermitteln, die komplexen Verbindungen zu anderen Hafenorten, zum Hinterland und der Stadt erzählen. Als wichtigstes Exponat wird das Segelschiff „Peking“ hierfür Anknüpfungspunkte liefern zum Salpeterhandel zwischen Chile und Deutschland. Die Eröffnung des Museums ist im Jahr 2030 geplant.
Im Mittelpunkt des Seminars stand die Überlegung, wie im Museum globale Austauschprozesse von Waren, Wissen, Menschen, Flora und Fauna inszeniert werden können. Als Herangehensweise wurde die Idee des Netzwerkes gewählt, bei der die Faktoren Information/Kommunikation, Macht, Technik und Kapital als Rahmen gesetzt werden, zwischen denen Akteure, Einzelpersonen, Institutionen und andere soziale Entitäten wirken.
Entscheidend sind hier weniger geografische oder zeitliche Einordnungen, sondern die Beziehungen und Verbindungen zwischen den Knotenpunkten eines Netzes. Beispielhaft wurde das für sechs Themen untersucht:
Schmuggel im Hafen
Der Hafen als Begegnungsstätte
Veränderung der Hafenarbeit durch die Containerisierung am Beispiel des Volkswagenkonzerns
Die neue Seidenstraße
Invasive Tierarten
Veränderung der Hafenarbeit durch die Containerisierung
Die Studierenden werden ihre Netzwerke in Form einer Posterpräsentation am Samstag, dem 11. Juni 2022, von 11 bis 14 Uhr aus- und zur Diskussion stellen.
Gern laden wir Sie ein, sich aktiv an der Diskussion zu beteiligen.
Die Inhalt der Veranstaltung sind aus einer Zusammenarbeit der Helmut-Schmidt-Universität/Universität der Bundeswehr von Studierenden im Rahmen der Lehrveranstaltung „Der Hafen im Wandel – von der Stückgutabfertigung zum Containerumschlag“ von Univ.-Prof. Dr.–Ing. Alice Kirchheim (Technologie von Logistiksystemen) mit der Projektleiterin für das Deutsche Hafenmuseum Ursula Richenberger entstanden.
Im Mittelpunkt des Doktorandennetzwerks stehen Brücken als ein wichtiger Teil unserer kritischen Infrastruktur: Das Projekt »RISK.twin« an der Universität der Bundeswehr München erforscht das Zusammenspiel eines realen Brückenobjekts mit seinem simulations- und datenbasierten Zwilling. Das Projekt »SHM – Structural Health Monitoring« an der Helmut-Schmidt-Universität treibt die Digitalisierung und Überwachung von Bestandsbauwerken mittels Monitorings weiter voran. Ergänzend dazu steht im Projekt »MISDRO« dort die Inspektion mit Drohnen zur Zustandserfassung von Stahlbrücken im Fokus der Forschung.
Ausbau des übergreifenden Doktorandennetzwerks
Das zweite Treffen fand am 5. und 6. Mai 2022 auf dem Campus der Helmut-Schmidt-Universität mit insgesamt 25 Teilnehmenden statt. Neben Expertenvorträgen zu Themen der Brückenüberwachung und Modelupdating gab es auch mehrere Vorträge der teilnehmenden Nachwuchswissenschaftler und -wissenschaftlerinnen aus Bereichen der Ingenieurwissenschaften, Informatik, Mathematik und Statistik. Unter anderem wurde das gemeinsame Projekt der „Versuchsbrücke der UniBw M“ vorgestellt, bei dem ein Team aus Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der beiden Universitäten der Bundeswehr und der Technischen Universität München (TUM) gemeinsam ein mobiles Monitoringsystem an einer Versuchsbrücke auf dem Campus der Universität der Bundeswehr München angebracht, verschiedene Schadensfälle simuliert und Referenzmessungen durchgeführt haben.
Interessierte Nachwuchswissenschaftler und -wissenschaftlerinnen, die sich mit Brückenbauwerken und Fragestellungen zu deren Digitalisierung beschäftigen, sind herzlich willkommen und können sich bei Prof. Dr.–Ing. Sylvia Keßler, Professur für Konstruktionswerkstoffe und Bauwerkserhaltung, melden.
Über das dtec.bw
Das dtec.bw ist ein von den Universitäten der Bundeswehr in Hamburg und München getragenes wissenschaftliches Zentrum und Bestandteil des Konjunkturprogramms der Bundesregierung zur Überwindung der COVID-19-Krise. Es unterliegt der akademischen Selbstverwaltung.Die Mittel, mit dem das dtec.bw vom Geschäftsbereich BMVg ausgestattet wurde, werden an beiden Universitäten der Bundeswehr zur Finanzierung von Forschungsprojekten eingesetzt.
Zu den Zielen des dtec.bw zählt der interdisziplinäre Wissens- und Technologietransfer in der Scientific Community, wobei der Förderung und dem gemeinsamen Austausch des wissenschaftlichen Nachwuchses ein besonderer Stellenwert zukommt. Dieser wird durch das Doktorandennetzwerk dtec.bw-projektübergreifend unterstützt und gefördert.
In seiner heutigen Videobotschaft spricht Universitätspräsident Prof. Dr. Klaus Beckmann über die Bedeutung der Vielfalt für die Universität.
Die Videobotschaft vom 31.05.2022 im Volltext
Sehr geehrte Universitätsbürgerinnen und Universitätsbürger, liebe Kommilitoninnen und Kommilitonen,
wie üblich wende ich mich an Sie mir einer Videobotschaft des Präsidenten. Diese ist aber eine besondere: nämlich die erste ohne das Thema Corona. Stattdessen möchte ich zu Ihnen kurz über Diversität sprechen. Und dann über diverse Veranstaltungen und Vorhaben.
Zunächst zur Diversität. Heute findet der zehnte Diversitäts-Tag der Bundeswehr statt. Dazu werden im gesamten Geschäftsbereich besondere Events und Ereignisse organisiert, Vorträge gehalten und eben auch Videobotschaften gesendet.
Nun mögen Sie fragen: Wir kümmern uns darum während der Ukraine-Krise? Während in Europa ein Angriffskrieg tobt? Hat die Bundeswehr nichts Besseres zu tun? Auch verschiedene Medien bekrittelten in der vergangenen Woche, eben als ich diese Zeilen schrieb. Aber mit dieser wohlfeilen Frage springt man zu kurz.
Meine Damen und Herren, genau hier und jetzt kann gelebte Diversität helfen. Denn Offenheit, Austausch, Toleranz, die Interaktion mit anderen Weltbildern bilden ein Gegenprogramm zu Totalitarismus, Meinungsblasen und autoritärer Aggression. Daher ist es gerade angesichts der Kriegführung in der Ukraine sinnvoll und dringlich, für mehr Diversität einzutreten, auch in der Bundeswehr. Zudem erschließt Diversität einen Quell der Stärke: So wurde 2016 im Harvard Business Review argumentiert, dass heterogen zusammengesetzte Teams im Geschäftsleben unter sonst gleichen Umständen höhere Produktivität erreichen.
Schlicht gesagt sind wir seit gut einem Jahrzehnt in einen Krieg der Ordnungen verwickelt, in eine Auseinandersetzung zwischen dem westlichen Entwurf offener Gesellschaften mit freien Individuen einerseits und autoritären bis totalitären Modellen mit einer grundsätzlichen Unterordnung des Einzelnen andererseits. Diversität stellt dabei einen wichtigen Teil des westlichen “Ordnungspakets” dar, dem sich Soldat:innen wie Beamt:innen verpflichtet haben. Und schon deshalb, liebe WELT, macht es Sinn, auf das zehnte Jubiläum des Tages der Diversität hinzuweisen.
Das gilt allgemein. Wir aber, liebe Kommilitoninnen und Kommilitonen, bilden gemeinsam eine Universität, und für diese spielt Diversität traditionell eine noch gewichtigere Rolle. Einschlägige Schlagworte wie Offenheit und Austausch, Wissenschaftstransfer, Diskussionskultur und Internationalisierung hört man entsprechend oft. Sie kommen an der Universität reichlich vor und finden sich beispielsweise in unseren Leitlinien, in unseren hochschulstrategischen Debatten und in unserer Diskussion um die Einführung eines Militärischen Sicherheitsbereichs auf dem Campus.
Ich sage: Dieses Augenmerk genießt die Diversität zu Recht! Und das aus drei Gründen:
Toleranz, Neugier, Respekt vor der jeweils Anderen und Skepsis bezüglich Behauptungen – besonders der eigenen ! – sind wesentliche Wurzeln guter wissenschaftlicher Praxis. Ich will sie einmal als die Alltagstugenden eine:r Wissenschaftler:in bezeichnen. Und mistake me not: als Wissenschaftler:innen gelten mir auch Soldat:innen, die sich im Studium und danach wissenschaftlich-forschend betätigen.
Um das Zusammenwirken von Wissenschaftler:innen zu ermöglichen und zu fördern, bedarf es über die individuellen Tugenden hinaus eines Ordnungsrahmens, also eines Systems geschriebener und ungeschriebener Regeln. Die finden sich bei uns unter anderem in der Ordnung für gute wissenschaftliche Praxis, welche wir auf der letzten Sitzung des Akademischen Senats beschlossen haben, sie werden aber auch durch informelle Regeln unserer Campus-Kultur bestimmt. Dabei stellt die Ermöglichung von Diversität ein zentrales Element dar.
Auf einer Meta-Ebene führt die Akzeptanz von Toleranz, Offenheit und Diversität gerade nicht in die Beliebigkeit. Ein solches “Anything goes” mögen einige vermuten, wenn man sich der Vielfalt beschreibt. Jedoch meint Diversität nicht Multiversalität, denn die Übernahme der vorgenannten Tugenden und Regeln ist Voraussetzung für die Teilnahme an dem Gemeinschaftsprojekt Universität. Solche Normen und Konventionen gelten in einer Universität bei aller Verschiedenheit universell, und damit ist auf dem Campus auch kein Platz für “Woke” oder für “Cancel culture”.
Ganz schön starker Tobak hier. Lappt zudem ins Philosophische. Dennoch, liebe Kommilitoninnen und Kommilitonen: nun, wo unser Campus sich langsam wieder bevölkert, sollten wir uns wieder darauf besinnen, was einen Universitätscampus ausmacht. Bei uns als einer Universität der Bundeswehr geht es dabei sowohl um das Akademische als auch um das Militärische. Und vor allem darum, was die beiden miteinander zu tun haben. Dazu starten wir im nächsten Akademischen Jahr einige Projekte.
In dem Zusammenhang möchte ich noch einmal an meine persönliche Ausschreibung eines Preises für die beste Master-Arbeit zum Generalthema “Akademiker und Soldatenberuf” erinnern, die sich an diejenigen Master-Studierenden aller Fakultäten richtet, die sich in diesem Trimester mit einem Thema zu den genannten Fragen beschäftigen wollen. Wenn Sie Interesse haben, wenden Sie sich an eine geeignete Betreuer:in und legen Sie los!
Mit Blick auf den Campus: Schön, dass es wieder “wuselt” und man sich an der Universität austauschen kann. Zu dem Campus gehören neben der allgemeinen Wuselei auch große Veranstaltungen. In der vergangenen Woche haben wir das Symposion zur Frage “Universität und militärische Sicherheit” durchgeführt und unsere Kräfte im Sportfest des Studierendenbereichs gemessen. Jetzt geht es Schlag auf Schlag: Am 2. Juni folgt unser Solidaritätslauf, am 8. Juni wollen wir die Schwimmhalle im Beisein des Parlamentarischen Staatssekretärs Dr. Hitschler eröffnen, am 18. Juni ist “Open Campus”.
Der “Open Campus” verkörpert die Offenheit und Diversität unserer Helmut-Schmidt-Universität. Wie üblich werden wir uns Gästen öffnen– mit Schwerpunkt bei Ihren Familien, Bekannten und Freunden — wir werden die Labore und Hörsäle zeigen, wir werden in buntem Getrubel unsere Forschung erläutern. Und wir werden das Gros eines Studierendenjahrgangs zum Leutnant bzw. zum Leutnant zur See befördern. Seit Jahren wieder ganz traditionell mit großem Antreten, mit Gästen, mit Empfang und Serenade. Unter Leitung der Frau Bundesministerin der Verteidigung, wenn es bei den jetzigen Planungen bleibt.
Daneben werden wir zum ersten Mal überhaupt Master-Zeugnisse in einer zentralen Veranstaltung verleihen. Unserem Hauptauftrag “Master! – In 47 Monaten! – Für so viele wie möglich!” folgend können wir den Master-Absolventinnen und -absolventen keine Abschlusszeugnisse ausgeben, bevor sie uns in die nächste Verwendung verlassen müssen. Ab heuer soll dies in einer würdevollen akademischen Veranstaltung auf dem Open Campus des Folgejahres nachgeholt werden.
Und so ganz nebenbei: 2023 wird die Helmut-Schmidt-Universität/Universität der Bundeswehr Hamburg ein halbes Jahrhundert alt. Das wird durch ein Jubiläumsjahr gefeiert. Da wir eine Universität sind, handelt es sich bei diesem Jahr jedoch um ein akademisches Jahr, das schon im Oktober 2022 beginnt. Wir sind also bereits fleißig bei der Planung, und ich bedarf Ihrer Hilfe: Wenn Sie Ideen für das Jubiläumsjahr haben, dann schicken Sie diese an [email protected].
Schließlich steht auch wieder die nächste Prüfungsphase an, von Ende Juni bis Anfang Mai, mal grob gesagt. Allen Studierenden zunächst der Hinweis: Wir wissen spätestens seit dem erzwungenen Experiment in der Corona-Zeit, dass das Schieben von Prüfungen nichts bringt. Individuell nicht, und kollektiv schon gar nicht. Den Studierenden, die sich im kommenden Monat wie vorgesehen prüfen lassen, wünsche ich viel Erfolg. Machen Sie uns stolz !
Forschende der Professur für Lasertechnologie und Spektroskopie sowie vom Max-Planck-Institut für Quantenoptik München und der Ludwig-Maximilians Universität München haben das weltweit leistungsstärkste Dual-Comb-Spektrometer entwickelt, das den Weg für viele Anwendungen in der Atmosphärenforschung und der biomedizinischen Diagnostik, unter anderem auch für die Krebsfrüherkennung, ebnet. Das Verfahren wurde in einem Artikel der Zeitschrift Nature Communications veröffentlicht.
Das Herzstück des Systems besteht aus einer speziellen Art von laseraktivem Medium, einer dünnen Kristallscheibe, und einem Laserresonator, der dieses Medium umgibt. „Der Schlüssel zu unserer Dual-Comb-Laserquelle liegt in ihrer Schlichtheit”, erklärt Teamleiter Univ.-Prof. Dr. Oleg Pronin, Professur für Lasertechnologie und Spektroskopie. „Anstatt zwei voneinander getrennte Laser zu verwenden, die jeweils aktiv stabilisiert und aneinandergekoppelt werden müssen, stammen unsere beiden Laserstrahlen aus demselben Laserresonator, was zu einer hervorragenden gegenseitigen Stabilität führt.” Der Laser mit zwei Ausgängen liefert eine mehr als zehnfach höhere Leistung als alle bisherigen Dual-Comb-Laserquellen. Dies ebnet den Weg für viele Anwendungen in der Atmosphärenforschung und in der biomedizinischen Diagnostik. Anwendungen in der Grundlagenforschung — wie die präzise Vermessung atomarer Spektrallinien in bisher unzugänglichen Wellenlängenbereichen und Kernuhren, den potenziell genauesten Uhren in unserem Universum — kommen dank dieser neuartigen Laserquelle in Reichweite.
Die Dual-Comb-Laserquelle wandelt extrem schnell oszillierende elektrische Felder des Lichts (1015 Schwingungen pro Sekunde) in den Bereich der Radiofrequenzen (106 Schwingungen pro Sekunde) um, wo das Signal mit moderner Elektronik in Echtzeit erfasst werden kann. Dieses Verfahren wird mit zwei überlagerten Pulszügen von Laserpulsen mit leicht unterschiedlichen zeitlichen Abständen realisiert. Es bietet eine hohe Empfindlichkeit und sub-pikometer Auflösung mit schnellen Erfassungszeiten im Millisekundenbereich. Die erreichten Spitzenleistungen im Megawattbereich ebnen mittels Frequenzkonversion den Weg zur hochauflösenden Spektroskopie im tiefen ultravioletten Frequenzbereich – ein Spektralbereich, der von den heutigen Spektrometern nur mit unzureichender Auflösung abgedeckt wird. Im Vergleich zu komplexen, aktiv stabilisierten Lasersystemen vereinfacht die kompakte Größe des Lasersystems Anwendungen wie beispielsweise Spektroskopie der Atmosphäre und hochpräzise Entfernungsmessungen enorm.
Wissenschaftlicher Ansprechpartner
Univ.-Prof. Dr. Oleg Pronin, Professur für Lasertechnologie und Spektroskopie, E-Mail [email protected]
Das interdisziplinäre Forschungsprojekt UDVeo an der Helmut-Schmidt-Universität hat Handlungsempfehlungen zum Verkehrsmanagement für Drohnen veröffentlicht, die zur Umsetzung der EU-Drohnenverordnung herangezogen werden. Damit sollen Drohnen in Gebieten mit zunehmendem Flugverkehr in Deutschland ab 2023 effizient und sicher fliegen. Gefördert wurde das Forschungsprojekt vom Bundesministerium für Digitales und Verkehr.
Drohnen erhalten in der Europäischen Union per Verordnung künftig ein eigenes Verkehrssystem: den U-Space. Der U-Space ergänzt die bekannten Systeme zur Flugsicherung in der bemannten Luftfahrt. Damit in Deutschland U-Spaces eingerichtet werden können, müssen die europäischen Regularien in nationales Recht umgesetzt werden. Hierbei überlasst die U-Space-Verordnung den Mitgliedstaaten einen Gestaltungsspielraum.
Das Projekt UDVeo („Urbaner Drohnenverkehr effizient organisiert“) hat nun die rechtlichen, technologischen und organisatorischen Grundlagen erarbeitet, in ein Gesamtkonzept gegossen und konkrete Empfehlungen ausgesprochen, wie der U-Space in Deutschland implementiert werden soll, damit Drohnen sicher und effizient fliegen können.
Unter anderem zielen die Empfehlungen darauf ab, beispielsweise Hubschrauber mit Sicherheitsaufgaben, wie die Luftrettung oder Polizei, zu bevorrechtigen, wenn sie in einen U-Space einfliegen, sie enthalten Regeln, wie die Luftraumreservierung für Drohnenflüge erfolgen sollte und sie unterbreiten Vorschläge zur technologischen Einrichtung von U-Spaces. Außerdem werden rechtliche Unklarheiten aufgezeigt, die vor der Umsetzung von U-Spaces in Deutschland gelöst werden müssen.
Zitate zur redaktionellen Verwendung
Dr. Volker Wissing, Bundesminister für Digitales und Verkehr:
„Die Forschungsergebnisse des UDVeo-Projekts sind richtungsweisend für Drohnentransporte und den Drohnenverkehr der Zukunft. Drohnen sind im Aufwind. Ich freue mich, dass Hamburger Unternehmen gemeinsam mit der Helmut-Schmidt-Universität diesen Innovationssprung ermöglichen.“
Senator Michael Westhagemann, Präses der Behörde für Wirtschaft und Innovation Hamburg:
„Hamburg will Leitregion für U-Spaces in Europa werden. Zusammen mit den Drohnen-Pionieren unserer Stadt wollen wir zeigen, wie der Drohnenverkehr sicher und effizient geregelt wird.“
Univ.-Prof. Dr.–Ing. Alexander Fay, Projektleiter UDVeo, Professor für Automatisierungstechnik:
„Im Zuge der gesellschaftlichen Digitalisierung wird die Zahl komplexer und automatisierter Drohnen-Operationen wie etwa Infrastruktur-Inspektionen, Überwachungs-, Such- oder Rettungseinsätze zunehmen. UDVeo erarbeitet nun klare Handlungsempfehlungen, um den Drohnenverkehr in Deutschland gesetzlich sicher und effizient zu organisieren.“
Univ.-Prof. Dr. Thomas Jacobsen, Professur für Allgemeine und Biologische Psychologie, ist Mitglied der europäischen Akademie der Wissenschaften „Academia Europaea“ geworden.
Die Mitgliedschaft wird durch Einladung an europäische Wissenschaftler nach Vorschlag einer Gutachterkommission erworben. Die Wahl wird durch den Rat der Gesellschaft bestätigt. Die Academia Europaea hat ca. 4.500 Mitglieder, unter ihnen 72 Nobelpreisträger. Die Mitglieder sind berechtigt, hinter ihrem Namen den Zusatz M. A. E. (Mitglied der Academia Europaea) zu führen.
Jacobsen ist seit 2009 Professor für Allgemeine und Biologische Psychologie an der Fakultät für Geistes- und Sozialwissenschaften. Seine Forschungsschwerpunkte umfassen Experimentelle Ästhetik, Neuro-kognitive Psychologie der Ästhetik, Exekutive Funktionen des Menschlichen Verhaltens sowie Auditive Verarbeitungsvorgänge (Präattentive Sprachverarbeitung, Sprachverstehen, Sprachwahrnehmung und anderes mehr).
Ein Team aus Psychologen und Psychologinnen von der Helmut-Schmidt-Universität hat untersucht, ob sich die ästhetischen Erfahrungen von Menschen mit besonders freudvollen Persönlichkeiten von denen anderer Menschen unterscheiden. Oder kurz gefragt: Nehmen positiv Denkende Schönheit anders wahr? Die jüngst von Rosalie Weigand und Prof. Dr. Thomas Jacobsen im Journal of Positive Psychology veröffentlichten Ergebnisse zeigen, dass Teilnehmende mit höherer positiver Affektivität zwar nicht häufiger ästhetische Erfahrungen sammeln, diese jedoch intensiver erleben.
Die Redewendung „rosarote Brille“ impliziert, dass Menschen mit optimistischen Gefühlen die Welt um sich herum auch positiver wahrnehmen und deuten. Bisher gab es jedoch nur wenige wissenschaftliche Erkenntnisse, ob eine positive „Brille“ auch unsere ästhetischen Erfahrungen beeinflusst. „Die nun vorliegenden Ergebnisse unserer Studien deuten darauf hin, dass eine Tendenz zu positiven Affekten im Leben nicht maßgeblich ist, wie häufig wir Schönheit um uns erkennen, sondern vielmehr, wie sehr wir sie genießen können“, erklärt Studienleiter Prof. Dr. Thomas Jacobsen von der Professur für Allgemeine und Biologische Psychologie an der Helmut-Schmidt-Universität.
In gleich zwei Studien beantworteten rund hundert Personen mehrmals täglich Fragen zur Häufigkeit und Intensität ästhetischer Erfahrungen. In beiden Studien war, wie angenommen, die Intensität der ästhetischen Erfahrungen signifikant von der Grundhaltung der Befragten abhängig. Positiv denkende Teilnehmer und Teilnehmerinnen berichteten sowohl über ein höheres Auskosten ihrer ästhetischen Erfahrungen als auch über ein höheres Maß an ästhetischen Emotionen. Hingegen hat sich gezeigt, dass die negative Grundhaltung eines Menschen seine ästhetische Wahrnehmungsschwelle nicht herabsetzt, ergo die Frequenz des Erlebens nicht reduziert. Kurzfristige negative Stimmungslagen dürften die Möglichkeit des Empfindens jedoch erheblich einschränken.
Die Fähigkeit, ästhetische Erfahrungen zu genießen, steigert das Wohlbefinden und die Lebenszufriedenheit und reduziert die Wahrscheinlichkeit an einer Depression zu erkranken.
Originalpublikation
Weigand, R., & Jacobsen, T. (2022, online). Looking at life through rose-colored glasses: Dispositional positive affect is related to the intensity of aesthetic experiences. The Journal of Positive Psychology. DOI: https://doi.org/10.1080/17439760.2022.2070530
Universitätspräsident Prof. Dr. Klaus Beckmann, der Abteilungsleiter Ausrüstung im Bundesministerium der Verteidigung (BMVg), Vizeadmiral Dipl.–Ing. Carsten Stawitzki und die Leiterin der kaufmännischen Abteilung im Bundesministerium für Landesverteidigung der Republik Österreich, Magister Christina Fellner-Rapp, unterzeichneten am 4. Mai 2022 in der österreichischen Botschaft in Berlin einen Kooperationsvertrag über die Einrichtung eines neuen weiterbildenden Masterstudiengangs „International Procurement Cooperation (IPC)“. Die Partner wollen damit einen Beitrag für das gesamtstaatliche Interesse an einer qualitativ hochwertigen Weiterbildung im öffentlichen Dienst leisten.
Mit dem an der HSU angebotenen Master-Studiengang wird für Deutschland und Österreich eine facheinschlägige Ausbildung auf dem Gebiet des Europäischen Beschaffungswesens geschaffen. Das zentrale Qualifikationsziel des Masterstudiengangs „International Procurement Cooperation“ ist es, angehende Führungskräfte in den Bundesministerien und deren nachgeordneten Bereiche in Deutschland, Österreich und künftig allen 26 Mitgliedsstaaten der EU zu befähigen, Verantwortung für die Abwicklung von großen Beschaffungsprojekten in internationalen, interdisziplinären und interkulturellen Arbeitsfeldern zu übernehmen.
Der Masterstudiengang soll das berufsfeldbezogene Fachwissen um Wissensinhalte der interkulturellen Verhandlungsführung, der Rüstungskooperation und Beschaffungsplanung, des Projektmanagements, der Bereitstellung und Logistik, des nationalen und internationalen öffentlichen Vergaberechts, des Privatrechts sowie weiterer relevanter Kompetenzfelder ergänzen. Der IPC wird berufsbegleitend im hybriden Blended-Learning-Format angeboten, dauert zwei Jahre, die Absolventen und Absolventinnen erlangen den Master of Public Administration (MPA). Vorausgesetzt werden 240 ECTS-Leistungspunkte durch den Abschluss eines oder mehrerer Studiengänge an einer deutschen oder ausländischen Hochschulen, eine mindestens zweijährige berufspraktische Tätigkeit, davon mindestens ein Jahr mit Führungsverantwortung, nach Erwerb des berufsqualifizierenden Hochschulabschlusses sowie die für das Studium und die Prüfungen erforderlichen Kenntnisse der englischen Sprache.
Das Bundesministerium der Verteidigung (BMVg) der Bundesrepublik Deutschland und das Bundesministerium für Landesverteidigung (BMLV) der Republik Österreich arbeiten fortan im Bereich der Weiterbildung von im Beschaffungsbereich tätigen Fach- und Führungskräften zusammen. Ein entsprechender Kooperationsvertrag wurde am 4. Mai 2022 zwischen BMLV und der Helmut-Schmidt-Universität/Universität der Bundeswehr Hamburg in der Österreichischen Botschaft in Berlin geschlossen. Mit dem neuen Studiengang International Procurement Cooperation (IPC) wollen die Partner einen Beitrag für das gesamtstaatliche Interesse an einer qualitativ hochwertigen Weiterbildung im öffentlichen Dienst leisten.
Ausgehend vom beiderseitigen Interesse an der Erweiterung der fachlichen Kontakte, der Erhöhung ihrer Einsatzbereitschaft und dem Bestreben, die Zusammenarbeit zwischen den Streitkräften aller europäischer Staaten zu verbessern, schufen Österreich und Deutschland mit dem von der HSU angebotenen Master-Studiengang eine facheinschlägige Ausbildung auf dem Gebiet des Europäischen Beschaffungswesens. Das zentrale Qualifikationsziel des Master-Studiengangs „International Procurement Cooperation“ ist es, angehende Führungskräfte in den Bundesministerien und deren nachgeordneten Bereiche in Deutschland, Österreich und künftig allen 26 Mitgliedsstaaten der EU zu befähigen, Verantwortung für die Abwicklung von großen Beschaffungsprojekten in internationalen, interdisziplinären und interkulturellen Arbeitsfeldern zu übernehmen.
In Zusammenhang damit hat die Universität auch mit dem Bundesministerium der Verteidigung der Bundesrepublik Deutschland ein Verwaltungsübereinkommen getroffen, das die Entsendung von bis zu 15 angehenden Führungskräften aus dem Ressortbereich vorsieht. Verbleibende freie Studienplätze können von anderen europäischen Staaten besetzt werden.
Über den Studiengang International Procurement Cooperation (IPC)
Der Masterstudiengang soll das berufsfeldbezogene Fachwissen um Wissensinhalte der interkulturellen Verhandlungsführung, der Rüstungskooperation und Beschaffungsplanung, des Projektmanagements, der Bereitstellung und Logistik, des nationalen und internationalen öffentlichen Vergaberechts, des Privatrechts sowie weiterer relevanter Kompetenzfelder ergänzen. Der IPC wird berufsbegleitend im hybriden Blended-Learning-Format angeboten, dauert zwei Jahre, die Absolventen und Absolventinnen erlangen den Master of Public Administration (MPA). Vorausgesetzt werden 240 ECTS-Leistungspunkte durch den Abschluss eines oder mehrerer Studiengänge an einer deutschen oder ausländischen Hochschulen, eine mindestens zweijährige berufspraktische Tätigkeit, davon mindestens ein Jahr mit Führungsverantwortung, nach Erwerb des berufsqualifizierenden Hochschulabschlusses sowie die für das Studium und die Prüfungen erforderlichen Kenntnisse der englischen Sprache.