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Bauingenieurwesen auf der NordBau

HSU

24. August 2022

Erstmals stellen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der noch jungen Fächergruppe Bauingenieurwesen Teile ihrer Forschung auf einer Messe vor: Die beiden Professuren für Wasserbau und für Geotechnik präsentieren sich vom 7. bis 11. September 2022 auf dem Messegelände der Holstenhallen Neumünster auf der Messe NordBau.

Wasserstrudel hinter einer Glaswand
Modell eines nicht-linearen Überfalls in der Strömungsrinne im Laboratorium für Wasserbau

Univ.-Prof. Dr.Ing. habil. Mario Oertel, Professur für Wasserbau, forscht unter anderem über nicht-lineare Wehre. Das sind Wasserbauwerke in Fließgewässern, über die das Wasser aus dem angestauten Oberlauf in den Unterlauf abfließen kann. Die zurzeit meistens linear verlaufende Kante, über die das angestaute Wasser abfließt, bezeichnen Fachleute als „Überfall“. Anhand von 3-D gedruckten, skalierten Modellen demonstriert Oertel mit seinem Team auf der NordBau, dass über Wehre, deren Überfall nicht linear, sondern zum Beispiel gefaltet verläuft, in der gleichen Zeit mehr Wasser ablaufen kann als bei herkömmlichen Wehren. Diese Eigenschaft eines Wehrs kann vor allem bei schnell ansteigenden Wasserständen nach starken Regenfällen von besonderer Bedeutung sein, um Überschwemmungen zu vermeiden. Nicht-lineare Wehre sind außerdem wegen ihrer starren Bauwerksform weniger wartungsintensiv als zum Beispiel Wehre mit bewegten Klappen und installierten Hydraulik-Komponenten.

Am neu errichteten Forschungsstandort der HSU-Bauingenieurinnen und HSU-Bauingenieure in Glinde stehen den Forschenden im Wasserbau unter anderem eine 20 Meter lange Strömungsrinne mit einem Querschnitt von einem Quadratmeter, neueste Messtechnik, ein autonom fahrendes Messboot zur Tiefen- und Geschwindigkeitsmessung sowie ein großformatiger 3D-Drucker mit einem Bauraum von einem Kubikmeter zur Verfügung. Mittels 3D Druck lassen sich experimentelle Versuchseinbauten herstellen, darunter auch die Modelle für nicht-lineare Wehre, die in der Strömungsrinne getestet werden.

Ein Schneebeli-Gerät
Schneebeli-Gerät im Laboratorium für Geotechnik zur Untersuchung und Visualisierung von Bruchfugen im Baugrund

Univ.-Prof. Dr.Ing. habil. Sascha Henke, Professur für Geotechnik, zeigt auf der NordBau einen Modellversuchstand zur Simulation des Baus von Schlitzwänden und eine Sandrieselanlage als Komponente eines einzigartigen Großversuchsstands, der am Forschungsstandort Glinde entsteht. Schlitzwände sind Betonwänden, für deren Guss keine Schalung gebaut wird. Stattdessen wird ein schmaler tiefer Graben – ein Schlitz – gegraben oder gefräst. Damit dieser nicht einstürzt, muss er mit einer speziellen Flüssigkeit, einer sogenannten „Bentonit-Suspension“, gefüllt sein, bis der Bewehrungsstahl eingebracht ist und vom Grund her der Beton eingefüllt wird. Dabei muss der Beton die Bentonit-Suspension vollständig verdrängen. Wie das möglichst gut gelingt, ist ein Forschungsgebiet von Henke. Ein anderes ist die Messung und Bewertung von Schwingungen und Erschütterungen. Unter anderem für dieses Gebiet wird die Sandrieselanlage in Kombination mit dem geplanten Großversuchsstand eingesetzt: Sie ermöglicht es, in einem sechs Kubikmeter großen Probenraum reale Bodenprofile nachzubauen, an denen zum Beispiel das Verhalten von Pfählen getestet werden kann, bevor sie am echten Standort eingesetzt werden.

Forschung und Lehre im Bauingenieurwesen gibt es seit 2018 an der HSU. Die Studierenden sind neben Soldatinnen und Soldaten der Bundeswehr auch Angehörige anderer Bundeseinrichtungen, unter anderem der Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes, der DB Netz AG und der Autobahn GmbH. In der Forschung decken die Bauingenieurinnen und Bauingenieure der HSU das gesamte Spektrum des Bauingenieurwesens ab, wobei am Forschungsstandort in Glinde auf besonders gute sachliche, personelle und labortechnische Ressourcen zurückgriffen werden kann.

Zum Tod von Ehrensenator Theo Sommer

HSU

23. August 2022

Am 22. August 2022 verstarb Dr. Dr. h. c. Theo Sommer, Historiker, Publizist, ehemaliger Chefredakteur und Herausgeber der Wochenzeitung DIE ZEIT und seit 2012 Ehrensenator der Helmut-Schmidt-Universität/Universität der Bundeswehr Hamburg.

Ein mann hinter einem Rednerpult
Dr. Dr. h. c. Theo Sommer bei der Verleihung der Ehrensenatorenwürde am 24. Mai 2012

Theo Sommer hat sich in besonderem Maße um die Universität verdient gemacht. Als Leiter des vom damaligen Verteidigungsminister Helmut Schmidt neu gegründeten Planungsstabes im Bundesministerium der Verteidigung hat Theo Sommer in verantwortlicher Position an der Gründung der Universitäten der Bundeswehr mitgewirkt. Als stellvertretender Vorsitzender der Kommission „Gemeinsame Sicherheit und Zukunft der Bundeswehr“ („Weizsäcker-Kommission“) in den Jahren 1999 und 2000 zeichnete er mitverantwortlich für die öffentliche positive Würdigung der Geschichte und des Erfolges der Universitäten der Bundeswehr, für die Hervorhebung der Bedeutung der wissenschaftlichen Bildung für den Offizierberuf und für den Grundsatz der Inneren Führung sowie für die Öffnung der Bundeswehr für Frauen.

Als Journalist hat sich Theo Sommer zeitlebens kritisch mit der Bundeswehr und ihrer Entwicklung auseinandergesetzt und sich für das Leitbild des Staatsbürgers in Uniform und für die Grundsätze der Inneren Führung eingesetzt. Sein abgewogenes Urteil, sein Engagement für offen geführte Debatten innerhalb der Bundeswehr und über die Bundeswehr in der Gesellschaft und für das sachbezogene, rationale Argument waren auch für die Stellung der Wissenschaft in der Bundeswehr und eine entsprechende Diskussionskultur von großem Gewicht. An der Entwicklung der Helmut-Schmidt-Universität/Universität der Bundeswehr Hamburg hat er durch seine Tätigkeit und Anwesenheit bei ihren Veranstaltungen immer wieder Anteil genommen.

Generalleutnant Martin Schelleis zu Besuch an der HSU

HSU

15. August 2022

Der Inspekteur der Streitkräftebasis, Generalleutnant Martin Schelleis, besuchte am 11. August 2022 die Helmut-Schmidt-Universität/Universität der Bundeswehr Hamburg. Nach der Begrüßung durch Vizepräsidentin Prof. Dr. Christine Zeuner Studierendenbereichsstellten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler dem Inspekteur drei Projekte des Zentrums für Digitalisierungs- und Technologieforschung der Bundeswehr (dtec.bw) vor.

Eine Gruppe von Menschen, davon drei in der Uniform von Ofizieren der Bundeswehr.
Von links nach rechts: ThDr. Michael Rohde (Evangelischer Militärdekan), Oberst Maximilian Olboeter (Leiter Studierendenbereich), Generalleutnant Martin Schelleis (Inspekteur SKB), Univ.-Prof. Dr. Christine Zeuner (Vizepräsidentin Internationales), Univ.-Prof. Dr. Cristina Besio und Dr. Christine Poser (Projekt LEAD.Bw), Hauptmann Christoph Sieber, M. Sc. (Projekt RIVA), Univ.-Prof. Dr.-Ing Gerd Scholl (Projekt DS2CCP).

Univ.-Prof. Dr.Ing. Gerd Scholl präsentierte die Digitale Sensor-2-Cloud Campus Plattform (DS2CCP). Projektziel ist hier die Konzeptionierung und Entwicklung einer durchgängigen Wireless-Safety Sensor-2-Cloud Lösung für Anwendungen mit harten Echtzeit- und hohen Sicherheitsanforderungen. Auf dem HSU-Campus entsteht dazu ein Reallabor für Entwicklung und Test von drahtlosen Automatisierungslösungen, insbesondere für Anwendungen, die kurze und streng determinierte Latenz- und Reaktionszeiten erfordern. Genutzt werden können hierfür insbesondere ein 5G-Campus-Netzwerk und IO-Link/IO-Link Wireless Module.

Hauptmann Christoph Sieber, M. Sc., Wissenschaftlicher Mitarbeiteroffizier im Projekt RIVA, erläuterte die Bedeutung des Vorhabens, bei dem die technologischen und rechtlichen Grundlagen erarbeitet werden, die für die wirtschaftliche Nutzbarkeit von autonomen Fahrzeugverbünden erforderlich sind.  so dass diese anspruchsvollen Missionen sicher und selbständig durchführen können. Autonome Fahrzeugverbünde, in denen sich schwimmende, fahrende und fliegende Fahrzeuge ergänzen und unterstützen, besitzen ein großes wirtschaftliches und gesellschaftliches Potenzial, weil sich mit ihnen viele Anwendungsfälle effektiver und effizienter realisieren lassen als mit Einzelfahrzeugen. Mögliche Anwendungen sind unter anderem Umweltmonitoring, Logistik, Reaktion auf Havarien oder Search and Rescue.

Univ.-Prof. Dr. Christina Besio und Dr. Christine Posner stellten das Projekt „LEAD.Bw – Führungskulturen im digitalen Zeitalter“ vor. Der Digitalisierungsprozess in der Bundeswehr hat in den letzten Jahren an Bedeutung gewonnen; gleichzeitig werden digitale Infrastrukturen jedoch von den Soldatinnen und Soldaten nicht immer oder nicht optimal genutzt, gelegentlich bestehen auch Akzeptanzprobleme. Das Projekt untersucht am Beispiel der Nutzung datenintensiver Algorithmen, wie organisationskulturelle und technische Faktoren den Umgang mit Software in den Streitkräften beeinflussen. Im Fokus stehen dabei die Herausforderungen, die der Führungskultur der Bundeswehr aus der Digitalisierung erwachsen.

Im Anschluss an den Besuch an der HSU nahm Schelleis an einem Kamingespräch im Bischof-Hermann-Kunst-Haus der Evangelischen Militärseelsorge teil, das Militärdekan ThDr. Michael Rohde, Militärpfarrer an der HSU, initiiert hatte.

Testzentrum geschlossen

HSU

1. Juli 2022

Das Corona-Schnelltestzentrum im Gebäude H1 auf dem Campus der Helmut-Schmidt-Universität/Universität der Bundeswehr Hamburg ist seit dem 30.06.2022 dauerhaft geschlossen.

Bitte weichen Sie auf andere Testzentren aus.

Soldatinnen und Soldaten mit Symptomen einer Covid-19-Erkrankung wenden sich an das Sanitätsversorgungszentrum.

Universitätspräsident Prof. Dr. Klaus Beckmann zum Ende des Vorlesungsbetriebes

HSU

24. Juni 2022

In seiner heutigen Videobotschaft spricht Universitätspräsident Prof. Dr. Klaus Beckmann über den Open Campus, die Leutnantsbeförderung, die Schließung des Testzentrums und die bevorstehende Prüfungsphase.

Die Videobotschaft vom 24.06.2022 im Volltext

Liebe Universitätsmitglieder,
liebe Kommilitoninnen und Kommilitonen,

vor Beginn der Sommerpause möchte ich mich bei Ihnen bedanken.

Ich danke allen, die in irgend einer Weise zum Gelingen des Open Campus mit Tag der offenen Tür, Beförderungsappell  und zentraler Masterfeier mitgewirkt haben.

Obwohl viele unter Ihnen, den Mitarbeitenden, aber vor allem auch den Studierenden, noch keinen solchen Open Campus aus der Vergangenheit kennen, war diese Veranstaltung ein großer Erfolg. Mehr als 2.500 Besucherinnen und Besucher waren gekommen, rund 500 haben den Livestream des Beförderungsappells bei YouTube verfolgt, und das Video davon hat mittlerweile 3.400 Aufrufe.

Viele der 200 geladenen Ehrengäste aus Politik, Verwaltung, Wirtschaft und Militär und nicht zuletzt die Bundesministerin der Verteidigung haben mich wissen lassen, wie sehr es ihnen gefallen hat und wie wohl sie sich am 18. Juni auf unserem Campus gefühlt haben.

Das ist vor allem das Verdienst von Ihnen allen, die in die Organisation und Durchführung in irgendeiner Form involviert waren.

Bravo Zulu – gut gemacht!

Ich konnte mich bei vielen aus dem Kernteam bereits vor den Gästen im Casino bedanken, aber zwei Personen waren noch gebunden, daher hole ich das jetzt nach und bedanke mich bei Frau Oberleutnant zur See Tamina Maxara und bei Herrn Stabsfeldwebel Sven Micke persönlich.

Allen, die mit Wirkung zum 1. Juli befördert wurden, gratuliere ich zu ihrer Ernennung und wünsche Ihnen viel Erfolg und Fortune im neuen Dienstgrad.

Noch ein paar Bemerkungen zur aktuellen Covid-Lage an der Universität: 32 Universitätsmitglieder sind derzeit akut an COVID-19 erkrankt. Das sind etwa halb so viele wie Anfang Mai, aber doch doppelt so viele wie noch vor zwei Wochen.

Allen, die betroffen sind oder waren, wünsche ich schnelle und vollständige Genesung.

Zum 30. Juni läuft die Verordnung aus, die dafür sorgt, dass alle Bürgerinnen und Bürger sich in Testzentren gratis testen lassen können. Das betrifft auch unser Testzentrum. Das Testzentrum wird mit Ablauf dieser Frist geschlossen. Die Verantwortung für den Infektionsschutz wird mit dieser politischen Entscheidung ein Stück mehr in die Hände jeder und jedes Einzelnen gelegt.

Während der ersten Juliwoche — also der Prüfungsphase — gibt das Lagezentrum Schnelltests zum Selbsttesten aus. Wie wir nach der Sommerpause unsere Kampagne Testen@HSU fortsetzen, wird derzeit geprüft.

Soldatinnen und Soldaten, die während der bevorstehenden Prüfungsphase Symptome entwickeln oder einen positiven Schnelltest haben, wenden sich bitte an das Sanitätsversorgungszentrum, um im Infektionsfall ein Attest für die Freistellung von einer Prüfung zu erhalten. Zivile Studierende wenden sich an Ihren Hausarzt.

Ein positiver Schnelltest allein, zumal wenn es ein Selbsttest ist, befreit prüfungsrechtlich nicht von der Teilnahme an einer Prüfung. Hierzu ist ein ärztliches Attest erforderlich, das Ihnen eine erhebliche Einschränkung Ihrer Leistungsfähigkeit bescheinigt.

Kommilitoninnen und Kommilitonen, die einen positiven Schnelltest erzeugt oder Symptome haben, dürfen zum Schutz ihrer Kommilitoninnen und Kommilitonen nicht an Präsenzprüfungen teilnehmen. Bitte lassen Sie sich in diesem Fall die Infektion ärztlich attestieren.

Bitte seien Sie sich Ihrer individuellen Verantwortung bewusst. Die Aufhebung der Maskenpflicht in Ergänzung der Weisung Nr. 11 bedeutet nicht, dass Sie keinen Mund-Nasen-Schutz mehr tragen dürfen. Machen Sie gern davon Gebrauch, wenn Sie das Gefühl haben, sich und andere schützen zu müssen. Ich tue das übrigens auch.

Allen Studierenden wünsche ich für die bevorstehenden Prüfungen viel Erfolg. Und allen einen schönen Sommer.

Und bitte bleiben Sie gesund.

Vielen Dank.

Die Do-it-yourself-Fregatte

HSU

20. Juni 2022

Ein wichtiges Bauteil an Bord geht kaputt! Was tun? Zurück zum Hafen fahren, um Ersatz zu beschaffen, ist im Ernstfall undenkbar. Darum wird im 3D-Druck-Verfahren direkt an Bord das notwendige Ersatzteil produziert. Auf einem mehrtägigen Törn auf der Nordsee testet die Fregatte SACHSEN erstmalig scharf im Einsatz auf See ihren neuen 3D-Drucker. Dabei wird unter anderem untersucht, wie sich marinespezifische Umwelteinflüsse (zum Beispiel Seegang, Vibrationen des Antriebsstrangs, salzhaltige Luft) auf die sogenannte additive Fertigung auswirken. An dem Projekt arbeitet ein Team aus Bordpersonal der Fregatte und Angehörigen der Helmut-Schmidt-Universität/Universität der Bundeswehr Hamburg.

Kapitänleutnant Sascha Hartig, M. Sc., Wissenschaftlicher Mitarbeiteroffizier am Laboratorium Fertigungstechnik, erläutert im Video auf dem YouTube-Kanal der Bundeswehr die Hintergründe.

Bundesministerin Christine Lambrecht zum Open Campus an der Helmut-Schmidt-Universität

HSU

21. Juni 2022

Die Bundesministerin der Verteidigung, Christine Lambrecht, ernannte am 18. Juni 2022 beim großen Beförderungsappell der Helmut-Schmidt-Universität/Universität der Bundeswehr Hamburg rund 400 studierende Offizieranwärterinnen und -anwärter zu Offizieren. Die Universität präsentierte sich an diesem Tag mit einem „Open Campus“ der Öffentlichkeit. Die Familien der Studierenden und viele Besucherinnen und Besucher waren hierfür zur Universität gekommen.

Eine Frau in einem taubenblauen Kostüm überreicht einem Soldaten eine Urkunde
Endlich Leutnant! Bundesministerin Christine Lambrecht überreicht die ersten 16 Urkunden persönlich.

Erstmals wieder vor großem Publikum

Mit einem großen Programm öffnete die Universität am Samstag, dem 18. Juni 2022, ihre Türen: Beim Open Campus präsentierte sich die Universität mit Ausstellungen, Laborführungen, Vorträgen und Experimenten der Öffentlichkeit. Anlass der Veranstaltung war der große Appell zur Leutnantsbeförderung. Der Beförderungsappell ist das größte militärische Zeremoniell, das jährlich in der Freien und Hansestadt Hamburg stattfindet. Rund 400 Offizieranwärterinnen und -anwärter wurde in Anwesenheit von mehr als 200 Ehrengästen aus Politik, Wirtschaft, Verwaltung und Streitkräften sowie mehreren tausend Besucherinnen und Besuchern an diesem Tag von Bundeministerin Christine Lambrecht zu Leutnanten – und damit zu Offizierinnen und Offizieren – ernannt. Daneben fand an diesem Tag erstmalig die zentrale Übergabe der Masterzeugnisse für die Alumni des Studierendenjahrgangs 2017 der Universität statt.

Besonderer Moment: Die Leutnantsbeförderung

„Die Gesellschaft vertraut darauf, dass Sie – die Menschen in Uniform – unser Land, unsere Freiheit und Sicherheit, in letzter Konsequenz auch mit Waffengewalt schützen. Dieses Vertrauen, diese Erwartung bringt große Verantwortung mit sich. Und als Offizierin oder Offizier werden Sie es sein, die sie in besonderer Weise zu tragen haben. Denn Sie, in welcher Funktion auch immer, sorgen für die einsatzbereite Bundeswehr, die wir so dringend brauchen,“ sagte Bundesministerin Christine Lambrecht beim Beförderungsappell.

In Ihrer Rede verurteilte die Ministerin den russischen Angriffskrieg scharf. Er führe uns schmerzhaft eine lange verdrängte Tatsache vor Augen: Wer in Freiheit und Demokratie leben wolle, brauche militärische Stärke, um diese Freiheit zu verteidigen. Den studierenden Offizieren und Offizieranwärtern versprach die Ministerin, dass sie Teil Abschluss des Studiums Teil einer anderen Bundeswehr sein werden, als sie sie bislang kennengelernt hätten und hob damit auf das jüngst beschlossene Sondervermögen ab.

Eine blonde Frau in einem taubenblauen Kostüm steht hinter einem Rednerpult, das in eine Bundedienstflagge eingepackt ist.
Die Gesellschaft vertraut darauf, dass Sie – die Menschen in Uniform – unser Land, unsere Freiheit und Sicherheit, in letzter Konsequenz auch mit Waffengewalt schützen,“ sagte die Ministerin in Richtung der Studierenden.

Im Anschluss ernannte sie stellvertretend für alle zu Befördernden 16 studierende Offizieranwärterinnen und -anwärter zu Leutnanten oder Leutnanten zur See, darunter auch vier französische Kadetten, die ihre Offizierausbildung einschließlich des Studiums in der Bundeswehr absolvieren.

Universitätspräsident Prof. Dr. Klaus Beckmann hob in seiner Rede zur Begrüßung den Stellenwert des Studiums im Offiziersberuf hervor: „Die aktuellen Krisen zeigen, dass der Offizier heute mehr denn je hybrider Fähigkeiten bedarf. Dabei liefert ihm oder ihr das wissenschaftliche Studium mit Regelabschluss Master Methodenkompetenzen und Selbstlernfähigkeiten zur Bewältigung heutiger und künftiger Herausforderungen. Akademische Bildung trägt zudem zur Selbstreflexion und bei und stärkt die Innere Führung. Der militärisch ausgebildete Offizier schließlich kann Führungsverantwortung in der immer komplexeren Welt übernehmen – für sich selbst und die ihm beziehungsweise ihr unterstellen Soldaten beziehungsweise Soldatinnen. Genau hierin liegt der Wert unseres hybriden Ausbildungsganges mit einer echten Universität.“

Ein Mann hinter einem Rednerpult, das in eine Bundesdienstflagge eingewickelt ist.
„Die aktuellen Krisen zeigen, dass der Offizier heute mehr denn je hybrider Fähigkeiten bedarf,“ sagte Universitätspräsident Prof. Dr. Klaus Beckmann in seiner Begrüßungsrede zum Beförderungsappell.

Gespräche und Projekte

Bei ihrem Besuch nahm sich die Bundesministerin viel Zeit, um zunächst mit dem Studentischen Konvent zu sprechen. Der Konvent ist das Organ der verfassten Studierendenschaft an der Universität der Bundeswehr. Die Mitglieder des Konvents vertreten die Interessen der Studierenden in den Gremien der Universität.

Anschließend ließ sich die Ministerin von Universitätspräsident Prof. Klaus Beckmann über den Campus führen und verschaffte sich Eindrücke von herausragenden Forschungsprojekten der Universität. Das Abfangsystem FALKE, mit dem zukünftig der Luftverkehr vor dem Eindringen von zivilen Drohnen in Flughafenbereiche geschützt werden soll und die Dekontamination von Rettungstransportwagen nach dem Transport von Covid-Patienten erweckten das Interesse der Ministerin. Auch für das High Performance Computing an der Helmut-Schmidt-Universität interessierte sich Ministerin Lambrecht besonders.

Stehen blieb die Ministerin auch an den Postern, mit denen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler die vom Zentrum für Digitalisierungs- und Technologieforschung der Bundeswehr (dtec.bw) geförderten Projekte vorstellten.

Ein Offizier in Heeresuniform und eine Frau in einem taubenblauen Kostüm stehen vor einer Posterwand
Am Messestand des Zentrums für Digitalisierungs- und Technologieforschung der Bundeswehr – dtec.bw informierte sich Bundesministerin Lambrecht, hier mit Oberst i. G. Prof. Dr. Manuel Schulz (links), über den dtec.bw-Anteil der HSU/UniBw H und besonders über das Dachprojekt „Kompetenzen für die digitale Arbeitswelt (KoDiA)“ und diskutierte mit den Forschenden über aktuelle Herausforderungen, die die Digitalisierung besonders an die Bildung in Schule und Beruf stellt.

Das dtec.bw ist ein von den Universitäten der Bundeswehr in Hamburg und München gemeinsam betriebenes wissenschaftliches Zentrum und Bestandteil des Konjunkturprogramms der Bundesregierung zur Überwindung der COVID-19-Krise. Die Mittel, mit denen das dtec.bw vom Bundesministerium der Verteidigung ausgestattet wurde, werden zur Finanzierung von Forschungsprojekten und Projekten zum Wissens- und Technologietransfer, insbesondere zu Förderungen von Gründungen eingesetzt. Rund 250 Millionen Euro fließen über die Helmut-Schmidt-Universität in Kooperationsforschungsprojekte.

Presseterminhinweis: Bundesministerin Christine Lambrecht befördert studierende Offizieranwärterinnen und -anwärter zu Offizieren

HSU

14. Juni 2022

Die Bundesministerin der Verteidigung, Christine Lambrecht, ernennt am Samstag, dem 18. Juni 2022, bei einem großen militärischen Appell auf dem Campus der Helmut-Schmidt-Universität/Universität der Bundeswehr Hamburg rund 400 studierende Offizieranwärterinnen und -anwärter zu Offizieren. Die Universität präsentiert sich an diesem Tag mit „Open Campus“ der Öffentlichkeit.

Der Beförderungsappell ist das größte militärische Zeremoniell, das jährlich in der Hansestadt stattfindet. Vertreterinnen und Vertreter der Medien sind zur Teilnahme eingeladen.

Ablauf

Bis 14:00 Uhr: Eintreffen der Medienvertreterinnen und -vertreter auf dem Campus
Ort: Gebäude M1, Foyer
Anschl.: Einweisung in Ablauf und die Bedingungen vor Ort
14:45 Uhr bis 15:30 Uhr: Begleiteter Rundgang der Ministerin über den Open Campus
Bis 15:45 Uhr: Einnehmen der Presseplätze auf der Tribüne zum Beförderungsappell
Ort: Sportplatz
16:00 Uhr: Beginn des Beförderungsappells, Abschreiten der Front durch Bundesministerin Christine Lambrecht und Universitätspräsident Prof. Dr. Klaus Beckmann (Fotomöglichkeit)
16:15 Uhr bis 16:30 Uhr: Ansprache der Ministerin zur Beförderung (Fotomöglichkeit)
16:30 Uhr: Verleihung des Ehrenkreuzes der Bundeswehr an Leutnant Jessica Hartwig (Fotomöglichkeit)
16:40 Uhr: Beförderung einer Auswahl der Studierenden (Fotomöglichkeit)
17:00 Uhr: Ende des Appells

Akkreditierung

Anmeldung mit dem beigefügten Formblatt bis Donnerstag, 16.06.2022,
15:00 Uhr, bei
Helmut-Schmidt-Universität/Universität der Bundeswehr Hamburg
Pressestelle
Fax: 040 6541–2834
E-Mail: [email protected]

Direktübertragung

Wir übertragen den Beförderungsappell mit Bundesministerin Christine Lambrecht am 18.06. ab 16:00 Uhr auf dem YouTube-Channel der Universität unter der Adresse https://www.youtube.com/c/HSUHamburg/live

Ansprechpartner

Pressestelle, Dietmar Strey, Tel. 040 6541–2774, E-Mail [email protected]

Schwimmhalle nimmt Probebetrieb auf

HSU

14. Juni 2022

Nach zweijähriger Bauzeit eröffnete Universitätspräsident Prof. Dr. Klaus Beckmann am 8. Juni 2022 gemeinsam mit Vertreterinnen und Vertretern der Bundesbauabteilung als zuständiger Bauverwaltung, des Bundesamtes für Infrastruktur, Umweltschutz und Nutzung der Bundeswehr, Kompetenzzentrum Baumanagement Kiel, als Bauherr und des Bundeswehrdienstleistungszentrums Hamburg als Betreiber die Schwimmhalle Douaumont-Bereich für den Probebetrieb.

Vier Menschen stehen hinter einem roten Band, zwei davon halten eine große Schere.
Von links nach rechts: Timm Balzerowitz (Bundesbauabteilung Hamburg), Carolin Perner (Leiterin des Sportzentrums der HSU), Astrid Schubert (Bundesbauabteilung) und Universitätspräsident Prof. Dr. Klaus Beckmann eröffneten am 8. Juni 2022 die neue Schwimmhalle für den Probebetrieb.

Die bisherige Schwimmhalle wurde seit Februar 2020 grundsaniert, was allerdings nahezu einem Neubau der Halle gleichkam. Lediglich Schwimmbecken und Sprungturm sowie die Betonstruktur des Gebäudes blieben erhalten.

Bevor die Universitätsmitglieder als Hauptnutzer ins klare Wasser des neuen Edelstahl-Bassins springen können, müssen zunächst die Wasseraufbereitungstechnik erprobt und die Wasserchemie eingestellt werden. Sobald dies gesichert ist, wird das Bundeswehrdienstleistungszentrum Hamburg, das die Halle betreibt, das Becken für das dienstliche und außerdienstliche Schwimmen freigeben.

Die Halle kann dann von allen Universitätsmitgliedern sowie anderen Bundeswehr-Einrichtungen in Hamburg, der Hamburger Feuerwehr und den Polizeien genutzt werden. Die Planungen der Hallenzeiten für die Arbeitsgemeinschaften des Hochschulsports im Sportzentrum der HSU laufen bereits. Für private Vereine steht die Halle einstweilen nicht zur Verfügung.

Update

Der Schwimmbetrieb startet ab Mittwoch, dem 15.06.2022.
Während des Probebetriebes ist die Schwimmhalle nur universitätsintern freigegeben (kein AG-Sport, keine externen Schwimmerinnen/Schwimmer).

Die Schwimmhalle ist geöffnet:
Mo bis Do, 07:30 bis 15:00 Uhr
Fr 07:30 bis 12:00 Uhr

Das Schwimmbecken ist bis spätestens 15 Minuten vor Betriebsende zu verlassen.

Der Badebetrieb darf in dieser Zeit nur im Dabeisein der Schwimmmeisterinnen und Schwimmeister stattfinden.

In der Phase des Probebetriebes kann es jederzeit zu Einschränkungen kommen oder die Halle nochmals kurzfristig gesperrt
werden. Das Ende des Probebetriebes wird das Bundeswehrdienstleistungszentrum Hamburg ankündigen.

Posterpräsentation und Gespräch: Der Wandel im Hafen

HSU

10. Juni 2022

Im Frühjahrstrimester 2022 haben Studierende der Helmut-Schmidt-Universität interdisziplinär an einem Projekt in Kooperation mit dem Deutschen Hafenmuseum, Standort Schuppen 50a gearbeitet. Das Deutsche Hafenmuseum wird am Beispiel des Hamburger Hafens die Relevanz deutscher Häfen in Geschichte und Gegenwart vermitteln, die komplexen Verbindungen zu anderen Hafenorten, zum Hinterland und der Stadt erzählen. Als wichtigstes Exponat wird das Segelschiff „Peking“ hierfür Anknüpfungspunkte liefern zum Salpeterhandel zwischen Chile und Deutschland. Die Eröffnung des Museums ist im Jahr 2030 geplant.

Im Mittelpunkt des Seminars stand die Überlegung, wie im Museum globale Austauschprozesse von Waren, Wissen, Menschen, Flora und Fauna inszeniert werden können. Als Herangehensweise wurde die Idee des Netzwerkes gewählt, bei der die Faktoren Information/Kommunikation, Macht, Technik und Kapital als Rahmen gesetzt werden, zwischen denen Akteure, Einzelpersonen, Institutionen und andere soziale Entitäten wirken.

Entscheidend sind hier weniger geografische oder zeitliche Einordnungen, sondern die Beziehungen und Verbindungen zwischen den Knotenpunkten eines Netzes. Beispielhaft wurde das für sechs Themen untersucht:

  • Schmuggel im Hafen
  • Der Hafen als Begegnungsstätte
  • Veränderung der Hafenarbeit durch die Containerisierung am Beispiel des Volkswagenkonzerns
  • Die neue Seidenstraße
  • Invasive Tierarten
  • Veränderung der Hafenarbeit durch die Containerisierung

Die Studierenden werden ihre Netzwerke in Form einer Posterpräsentation am Samstag, dem 11. Juni 2022, von 11 bis 14 Uhr aus- und zur Diskussion stellen.

Gern laden wir Sie ein, sich aktiv an der Diskussion zu beteiligen.

Die Inhalt der Veranstaltung sind aus einer Zusammenarbeit der Helmut-Schmidt-Universität/Universität der Bundeswehr von Studierenden im Rahmen der Lehrveranstaltung „Der Hafen im Wandel – von der Stückgutabfertigung zum Containerumschlag“ von Univ.-Prof. Dr.Ing. Alice Kirchheim (Technologie von Logistiksystemen) mit der Projektleiterin für das Deutsche Hafenmuseum Ursula Richenberger entstanden.