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Großer Erfolg bei der Bewerbung um Hamburger Landesforschungsförderung

HSU

28. Januar 2020

Die Helmut-Schmidt-Universität ist an fünf neuen Forschungsvorhaben und zusätzlich an einem Zukunftscluster beteiligt, die mit Mitteln der Landesforschungsförderung 2020 der Freien und Hansestadt Hamburg finanziert werden. Insgesamt fließen 35 Millionen Euro in Hamburgs Wissenschaft. Das gab die Behörde für Wissenschaft, Forschung und Gleichstellung heute bekannt.

In der aktuellen Runde der Landesforschungsförderung hat die Behörde für Wissenschaft, Forschung und Gleichstellung (BWFG) 18 neue Forschungsvorhaben bewilligt. Jedes Projekt erhält eine Förderung von maximal 1,8 Mio. Euro. Das Gesamtfördervolumen beträgt rund 23,3 Mio. Euro bei einer Laufzeit von bis zu 3,5 Jahren. Zusätzlich werden im Rahmen der Landesforschungsförderung vier neue Zukunftscluster – sogenannte „HamburgX-Projekte“ – mit insgesamt 12 Mio. Euro bis 2023 gefördert. Insgesamt erhält Hamburgs Wissenschaft somit 35,3 Mio. Euro für 22 Forschungsvorhaben.

Universitätspräsident Prof. Dr. Klaus Beckmann über die erfolgreiche Bewerbung der Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen der HSU: „Es ist ein großer komparativer Nachteil für unsere Universität, dass wir als Hamburger Universität in Trägerschaft des Bundes für die Fördermittel des Landes nicht allein antragsberechtigt sind. Umso mehr freue ich mich über die vielen erfolgreichen Bewerbungen der Kolleginnen und Kollegen der HSU. Es kennzeichnet die Forschungsstärke unserer Universität, mit der wir uns nicht hinter anderen verstecken müssen.“

Beteiligungen an kooperativen Forschungsverbünden und Graduiertenkollegs

Ausgeschrieben waren in der aktuellen Förderrunde zum einen die Förderlinie „Kooperative Forschungsverbünde und Graduiertenkollegs“. Dabei werden Verbünde der staatlichen Hamburger Hochschulen und deren Partnerinnen und Partner, die die Voraussetzung für die Beantragung von gemeinsamen Forschungsvorhaben auf überregionaler und internationaler Ebene erfüllen, gezielt gefördert.

Die Helmut-Schmidt-Universität ist mit Univ.-Prof. Dr. Yvonne Nestoriuc (Klinische Psychologie) am Projekt „Veränderungsmechanismen in Dynamischen Sozialen Interaktionen“ beteiligt.

Hier wird erforscht, wie sich menschliche Interaktion und Kommunikation einerseits und Persönlichkeitsentwicklung andererseits gegenseitig beeinflussen. Diese wechselseitigen Einflüsse beruhen auf komplexen Verhaltensdynamiken, in denen vor allem subtile, automatisch gesteuerte Signale eine große Rolle spielen. Um die grundlegenden Mechanismen psychologischer Veränderungsprozesse zu verstehen, müssen daher sowohl genetische Faktoren, Temperament und Persönlichkeit, als auch soziale Interaktionsdynamiken in ihren gegenseitigen Wechselbeziehungen untersucht werden. In dem interdisziplinären Forschungsverbund geschieht dies, tun wir dies, indem innovative Experimental- und Analysetechniken aus Psychologie und Informatik integriert werden. Dabei werden die Gemeinsamkeiten und Besonderheiten sozialen Interaktionsverhaltens zwischen Babys und ihren Eltern, in Teenagergruppen, innerhalb von Teams im Arbeitsleben, zwischen Patient*innen und Therapeut*innen und nicht zuletzt zwischen Menschen und Avataren in virtuellen Realitäten beobachtet.

Univ.-Prof. Dr. Burkhard Meißner (Alte Geschichte) ist beteiligt am Forschungsverbund „Gewalt-Zeiten. Temporalitäten von Gewaltunternehmungen“.
Blitzkrieg, Winterruhe, Langeweile im Schützengraben: Wie prägte Zeit Kriege und andere kollektive Gewaltunternehmungen von der Antike bis in die Gegenwart? In fünf Teilprojekten untersuchen Historikerinnen und Historiker diese bislang kaum reflektierte temporale Dimension von Gewalt. Zermürbendes Warten zeichnete Belagerungen im Falle von Leningrad 1941 bis 1944 oder Rhodos 305 bis 304 vor Christus für Angreifer wie Verteidiger aus. Feiertage wurde häufig von Tätern in antisemitischen Pogromen wie jüngst in Halle für Anschläge genutzt. Das Morgengrauen bevorzugten nordamerikanische Huronen um 1650 für Überfälle auf Siedler. Ballungszeiten, also Phasen verdichteter und eruptiver Gewalt, spielten über Jahrhunderte bei Eroberungen von Städten, zu See und zu Land, eine entscheidende Rolle, beispielsweise nach dem Durchbruch von Befestigungen und dem Einfluten der Truppen in das Innere. In all diesen Gewaltunternehmungen haben die historische Akteure, Täter wie Opfer, Zeit geplant, sie be- oder entschleunigt, in spezifischen Zeithorizonten gedacht und agiert. Die Geschichtswissenschaft wiederum nahm Erfahrungen von Gewalt als Indikator für Geschichtsbrüche, für neue Zeitalter, wie den Ersten Weltkrieg als Beginn des 20. Jahrhunderts. Die Bedeutung von Zeitlichkeiten für Gewaltereignisse zu analysieren und damit zugleich Epocheneinteilungen zu hinterfragen, ist das Ziel dieser Forschungsgruppe.

Univ.-Prof. Dr. Katharina Liebsch (Soziologie unter besonderer Berücksichtigung der Mikrosoziologie) ist beteiligt am Forschungsverbund „Sorge-Transformationen: Interdisziplinäre Carearbeitsforschung“.

Unter dem Begriff „Care-Krise“ werden gesellschaftlich relevante Probleme im Zusammenhang mit einer grundlegenden Transformation von Carearbeit diskutiert. Care- oder Sorgearbeit umfasst dabei unbezahlte wie bezahlte Tätigkeiten unter anderem im Bereich von Pflege, Betreuung und Erziehung. Die beteiligten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler stellen sich die Frage, welche neuen Verknüpfungen von bezahlter und unbezahlter, von beruflicher, semi-professioneller und Laienarbeit durch veränderte Geschlechterverhältnisse und den demographischen, sozialstaatlichen und ökonomischen Wandel (wie Globalisierung) entstehen? Ziel des Forschungsverbundes ist die Analyse von Carearbeit mit Blick auf diese gesellschaftlichen Wandlungs- und Krisenprozesse: Welche Konflikte und sozialen Ungleichheiten, aber auch neuen Solidaritäten und Potenziale für sozial nachhaltige Arrangements gehen damit einher?

Jun.-Prof. Dr. Kathrin Welker (Mathematik im Bauingenieurwesen) ist Partnerin im Verbund „Simulationsbasierte Entwurfsoptimierung dynamischer Systeme unter Unsicherheiten“.

Ziel des Vorhabens ist die Entwicklung innovativer Simulationsverfahren zur robusten Optimierung komplexer Bauteile. Durch die Verschmelzung von Methoden der Angewandten Mathematik und des Theoretischen Maschinenbaus werden hierzu Modelle entwickelt, die dynamische Betriebsbedingungen und unsichere Fertigungsprozesse bei der Optimierung erfassen. Insbesondere für wartungsintensive und wartungsfreie Produkte aus dem Hamburger Luftfahrt- und Medizintechnikumfeld ist ein robustes Design entscheidend. Aufgrund von drastisch reduzierten Zeit- und Finanzbudgets für die Entwicklung neuer Produkte wird die computergestützte Optimierung virtueller Produktprototypen immer bedeutender. Je unabhängiger (robuster) die Leistungsmerkmale eines optimierten Produktdesigns von späteren fertigungs- oder betriebsbedingten Schwankungen sind, desto wirtschaftlicher lässt sich das Produkt herstellen und betreiben.

Univ.-Prof. Dr. Sandra Destradi (Internationale Beziehungen und Regional Governance) und Univ.-Prof. Dr. Anna Geis (Internationale Sicherheitspolitik und Konfliktforschung) sind am fächerübergreifenden Graduiertenkolleg „Democratising Security in Turbulent Times” beteiligt.
Das Graduiertenkolleg fragt nicht nur, welche Konflikte und Widersprüche sich zwischen aktuellen sicherheitspolitischen Zielen und Prinzipien des demokratischen Regierens ergeben. Es untersucht auch, ob innovative politische Prozesse zur Demokratisierung von Sicherheit führen können. Die Forschung des Graduiertenkollegs trägt dazu bei, die Möglichkeiten und Grenzen demokratischer Sicherheitspolitik in Zeiten fundamentaler Veränderungen näher zu bestimmen. Wir leben in turbulenten Zeiten: Überall in der Welt werden etablierte Regeln des gesellschaftlichen Zusammenlebens hinterfragt, demokratische Institutionen verlieren an Akzeptanz. Zunehmende gesellschaftliche Polarisierungen, die rasante Entwicklung der Digitalisierung und neuartige globale Probleme stellen auch etablierte Formen innerer und äußerer Sicherheitspolitik in Demokratien vor fundamentale Herausforderungen. Wie kann Sicherheit für die Bürgerinnen und Bürger demokratischer Gesellschaften unter diesen veränderten Bedingungen gestaltet werden und wie verändert sich das Verhältnis von Demokratie und Sicherheit dabei?

 

HamburgX-Projekte

Zusätzlich zur Förderlinie „Kooperative Forschungsverbünde und Graduiertenkollegs“ werden im Rahmen der Landesforschungsförderung vier Zukunftscluster – sogenannte HamburgX-Projekte – gefördert. Dabei handelt es sich um kooperativ angelegte Großforschungsprojekte, die ein breites Spektrum von Einrichtungen und Partnerinnen und Partnern involvieren und unter anderem auch Anknüpfungspunkte an die lokale Wirtschaft und Industrie bieten.

Die Helmut-Schmidt-Universität ist mit neun Professuren am Projekt „Innovative luftgestützte urbane Mobilität (i-LUM)“ beteiligt und stellt damit den Großteil der am Projekt beteiligten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler. Involviert sind Univ.-Prof. Dr.-Ing. Stefan Dickmann (Grundlagen der Elektrotechnik), Univ.-Prof. Dr.-Ing. Alexander Fay (Automatisierungstechnik, stellv. Sprecher des Clusters), Dr. Daniel Höche (Computational Material Design), Univ.-Prof. Dr.-Ing. Klaus F. Hoffmann (Leistungselektronik), Univ.-Prof. Dr.-Ing. Christian Kreischer (Elektrische Maschinen und Antriebssysteme), Univ.-Prof. Dr. Thomas Jacobsen (Biologische Psychologie), Univ. Prof. Dr. Wenzel Matiaske (Personal und Arbeit), Prof. Dr. Margarete Schuler-Harms (Öffentliches Recht, Wirtschafts- und Umweltrecht) und Univ.-Prof. Dr.-Ing. Detlef Schulz (Elektrische Energiesysteme).

Die Zielsetzung des i-LUM Verbundvorhabens besteht in der Erarbeitung und ganzheitlichen Bewertung von realisierbaren und innovativen Konzepten zur luftgestützten urbanen Mobilität. Am Beispiel von Zukunftsszenarien (2040/2050) der Metropolregion Hamburg werden regionale Fachkompetenzen aus den Bereichen Technik, Informatik, Stadtplanung, Logistik, Gesellschaft und Recht zusammengeführt, um multidisziplinäre Fragestellungen zusammenhängend zu untersuchen. Aus einer stadtplanerischen Perspektive wird das urbane Verkehrssystem der Zukunft modelliert, um die notwendigen Voraussetzungen für eine Integrierbarkeit des Verkehrsmittels „Flugtaxi“ zu identifizieren. Der erwartete Nutzen für die Stadt, ihre Einwohnerinnen und Einwohner und ihre Besucherinnen und Besucher wird quantifiziert und gegen die Kosten abgewogen. Es ist ein Projekt der systemtechnischen Grundlagenforschung.

Großer Erfolg bei der Bewerbung um Hamburger Landesforschungsförderung

HSU

28. Januar 2020

Die Helmut-Schmidt-Universität ist an fünf neuen Forschungsvorhaben und zusätzlich an einem Zukunftscluster beteiligt, die mit Mitteln der Landesforschungsförderung 2020 der Freien und Hansestadt Hamburg finanziert werden. Insgesamt fließen 35 Millionen Euro in Hamburgs Wissenschaft. Das gab die Behörde für Wissenschaft, Forschung und Gleichstellung heute bekannt.

In der aktuellen Runde der Landesforschungsförderung hat die Behörde für Wissenschaft, Forschung und Gleichstellung (BWFG) 18 neue Forschungsvorhaben bewilligt. Jedes Projekt erhält eine Förderung von maximal 1,8 Mio. Euro. Das Gesamtfördervolumen beträgt rund 23,3 Mio. Euro bei einer Laufzeit von bis zu 3,5 Jahren. Zusätzlich werden im Rahmen der Landesforschungsförderung vier neue Zukunftscluster – sogenannte „HamburgX-Projekte“ – mit insgesamt 12 Mio. Euro bis 2023 gefördert. Insgesamt erhält Hamburgs Wissenschaft somit 35,3 Mio. Euro für 22 Forschungsvorhaben.

Universitätspräsident Prof. Dr. Klaus Beckmann über die erfolgreiche Bewerbung der Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen der HSU: „Es ist ein großer komparativer Nachteil für unsere Universität, dass wir als Hamburger Universität in Trägerschaft des Bundes für die Fördermittel des Landes nicht allein antragsberechtigt sind. Umso mehr freue ich mich über die vielen erfolgreichen Bewerbungen der Kolleginnen und Kollegen der HSU. Es kennzeichnet die Forschungsstärke unserer Universität, mit der wir uns nicht hinter anderen verstecken müssen.“

Beteiligungen an kooperativen Forschungsverbünden und Graduiertenkollegs

Ausgeschrieben waren in der aktuellen Förderrunde zum einen die Förderlinie „Kooperative Forschungsverbünde und Graduiertenkollegs“. Dabei werden Verbünde der staatlichen Hamburger Hochschulen und deren Partnerinnen und Partner, die die Voraussetzung für die Beantragung von gemeinsamen Forschungsvorhaben auf überregionaler und internationaler Ebene erfüllen, gezielt gefördert.

Die Helmut-Schmidt-Universität ist mit Univ.-Prof. Dr. Yvonne Nestoriuc (Klinische Psychologie) am Projekt „Veränderungsmechanismen in Dynamischen Sozialen Interaktionen“ beteiligt.
Hier wird erforscht, wie sich menschliche Interaktion und Kommunikation einerseits und Persönlichkeitsentwicklung andererseits gegenseitig beeinflussen. Diese wechselseitigen Einflüsse beruhen auf komplexen Verhaltensdynamiken, in denen vor allem subtile, automatisch gesteuerte Signale eine große Rolle spielen. Um die grundlegenden Mechanismen psychologischer Veränderungsprozesse zu verstehen, müssen daher sowohl genetische Faktoren, Temperament und Persönlichkeit, als auch soziale Interaktionsdynamiken in ihren gegenseitigen Wechselbeziehungen untersucht werden. In dem interdisziplinären Forschungsverbund geschieht dies, tun wir dies, indem innovative Experimental- und Analysetechniken aus Psychologie und Informatik integriert werden. Dabei werden die Gemeinsamkeiten und Besonderheiten sozialen Interaktionsverhaltens zwischen Babys und ihren Eltern, in Teenagergruppen, innerhalb von Teams im Arbeitsleben, zwischen Patient*innen und Therapeut*innen und nicht zuletzt zwischen Menschen und Avataren in virtuellen Realitäten beobachtet.

Univ.-Prof. Dr. Burkhard Meißner (Alte Geschichte) ist beteiligt am Forschungsverbund „Gewalt-Zeiten. Temporalitäten von Gewaltunternehmungen“.
Blitzkrieg, Winterruhe, Langeweile im Schützengraben: Wie prägte Zeit Kriege und andere kollektive Gewaltunternehmungen von der Antike bis in die Gegenwart? In fünf Teilprojekten untersuchen Historikerinnen und Historiker diese bislang kaum reflektierte temporale Dimension von Gewalt. Zermürbendes Warten zeichnete Belagerungen im Falle von Leningrad 1941 bis 1944 oder Rhodos 305 bis 304 vor Christus für Angreifer wie Verteidiger aus. Feiertage wurde häufig von Tätern in antisemitischen Pogromen wie jüngst in Halle für Anschläge genutzt. Das Morgengrauen bevorzugten nordamerikanische Huronen um 1650 für Überfälle auf Siedler. Ballungszeiten, also Phasen verdichteter und eruptiver Gewalt, spielten über Jahrhunderte bei Eroberungen von Städten, zu See und zu Land, eine entscheidende Rolle, beispielsweise nach dem Durchbruch von Befestigungen und dem Einfluten der Truppen in das Innere. In all diesen Gewaltunternehmungen haben die historische Akteure, Täter wie Opfer, Zeit geplant, sie be- oder entschleunigt, in spezifischen Zeithorizonten gedacht und agiert. Die Geschichtswissenschaft wiederum nahm Erfahrungen von Gewalt als Indikator für Geschichtsbrüche, für neue Zeitalter, wie den Ersten Weltkrieg als Beginn des 20. Jahrhunderts. Die Bedeutung von Zeitlichkeiten für Gewaltereignisse zu analysieren und damit zugleich Epocheneinteilungen zu hinterfragen, ist das Ziel dieser Forschungsgruppe.

Univ.-Prof. Dr. Katharina Liebsch (Soziologie unter besonderer Berücksichtigung der Mikrosoziologie) ist beteiligt am Forschungsverbund „Sorge-Transformationen: Interdisziplinäre Carearbeitsforschung“.
Unter dem Begriff „Care-Krise“ werden gesellschaftlich relevante Probleme im Zusammenhang mit einer grundlegenden Transformation von Carearbeit diskutiert. Care- oder Sorgearbeit umfasst dabei unbezahlte wie bezahlte Tätigkeiten unter anderem im Bereich von Pflege, Betreuung und Erziehung. Die beteiligten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler stellen sich die Frage, welche neuen Verknüpfungen von bezahlter und unbezahlter, von beruflicher, semi-professioneller und Laienarbeit durch veränderte Geschlechterverhältnisse und den demographischen, sozialstaatlichen und ökonomischen Wandel (wie Globalisierung) entstehen? Ziel des Forschungsverbundes ist die Analyse von Carearbeit mit Blick auf diese gesellschaftlichen Wandlungs- und Krisenprozesse: Welche Konflikte und sozialen Ungleichheiten, aber auch neuen Solidaritäten und Potenziale für sozial nachhaltige Arrangements gehen damit einher?

Jun.-Prof. Dr. Kathrin Welker (Mathematik im Bauingenieurwesen) ist Partnerin im Verbund „Simulationsbasierte Entwurfsoptimierung dynamischer Systeme unter Unsicherheiten“.
Ziel des Vorhabens ist die Entwicklung innovativer Simulationsverfahren zur robusten Optimierung komplexer Bauteile. Durch die Verschmelzung von Methoden der Angewandten Mathematik und des Theoretischen Maschinenbaus werden hierzu Modelle entwickelt, die dynamische Betriebsbedingungen und unsichere Fertigungsprozesse bei der Optimierung erfassen. Insbesondere für wartungsintensive und wartungsfreie Produkte aus dem Hamburger Luftfahrt- und Medizintechnikumfeld ist ein robustes Design entscheidend. Aufgrund von drastisch reduzierten Zeit- und Finanzbudgets für die Entwicklung neuer Produkte wird die computergestützte Optimierung virtueller Produktprototypen immer bedeutender. Je unabhängiger (robuster) die Leistungsmerkmale eines optimierten Produktdesigns von späteren fertigungs- oder betriebsbedingten Schwankungen sind, desto wirtschaftlicher lässt sich das Produkt herstellen und betreiben.

Univ.-Prof. Dr. Sandra Destradi (Internationale Beziehungen und Regional Governance) und Univ.-Prof. Dr. Anna Geis (Internationale Sicherheitspolitik und Konfliktforschung) sind am fächerübergreifenden Graduiertenkolleg „Democratising Security in Turbulent Times” beteiligt.
Das Graduiertenkolleg fragt nicht nur, welche Konflikte und Widersprüche sich zwischen aktuellen sicherheitspolitischen Zielen und Prinzipien des demokratischen Regierens ergeben. Es untersucht auch, ob innovative politische Prozesse zur Demokratisierung von Sicherheit führen können. Die Forschung des Graduiertenkollegs trägt dazu bei, die Möglichkeiten und Grenzen demokratischer Sicherheitspolitik in Zeiten fundamentaler Veränderungen näher zu bestimmen. Wir leben in turbulenten Zeiten: Überall in der Welt werden etablierte Regeln des gesellschaftlichen Zusammenlebens hinterfragt, demokratische Institutionen verlieren an Akzeptanz. Zunehmende gesellschaftliche Polarisierungen, die rasante Entwicklung der Digitalisierung und neuartige globale Probleme stellen auch etablierte Formen innerer und äußerer Sicherheitspolitik in Demokratien vor fundamentale Herausforderungen. Wie kann Sicherheit für die Bürgerinnen und Bürger demokratischer Gesellschaften unter diesen veränderten Bedingungen gestaltet werden und wie verändert sich das Verhältnis von Demokratie und Sicherheit dabei?

HamburgX-Projekte

Zusätzlich zur Förderlinie „Kooperative Forschungsverbünde und Graduiertenkollegs“ werden im Rahmen der Landesforschungsförderung vier Zukunftscluster – sogenannte HamburgX-Projekte – gefördert. Dabei handelt es sich um kooperativ angelegte Großforschungsprojekte, die ein breites Spektrum von Einrichtungen und Partnerinnen und Partnern involvieren und unter anderem auch Anknüpfungspunkte an die lokale Wirtschaft und Industrie bieten

Die Helmut-Schmidt-Universität ist mit neun Professuren am Projekt „Innovative luftgestützte urbane Mobilität (i-LUM)“ beteiligt und stellt damit den Großteil der am Projekt beteiligten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler. Involviert sind Univ.-Prof. Dr.-Ing. Stefan Dickmann (Grundlagen der Elektrotechnik), Univ.-Prof. Dr.-Ing. Alexander Fay (Automatisierungstechnik, stellv. Sprecher des Clusters), Dr. Daniel Höche (Computational Material Design), Univ.-Prof. Dr.-Ing. Klaus F. Hoffmann (Leistungselektronik), Univ.-Prof. Dr.-Ing. Christian Kreischer (Elektrische Maschinen und Antriebssysteme), Univ.-Prof. Dr. Thomas Jacobsen (Biologische Psychologie), Univ. Prof. Dr. Wenzel Matiaske (Personal und Arbeit), Prof. Dr. Margarete Schuler-Harms (Öffentliches Recht, Wirtschafts- und Umweltrecht) und Univ.-Prof. Dr.-Ing. Detlef Schulz (Elektrische Energiesysteme).

Die Zielsetzung des i-LUM Verbundvorhabens besteht in der Erarbeitung und ganzheitlichen Bewertung von realisierbaren und innovativen Konzepten zur luftgestützten urbanen Mobilität. Am Beispiel von Zukunftsszenarien (2040/2050) der Metropolregion Hamburg werden regionale Fachkompetenzen aus den Bereichen Technik, Informatik, Stadtplanung, Logistik, Gesellschaft und Recht zusammengeführt, um multidisziplinäre Fragestellungen zusammenhängend zu untersuchen. Aus einer stadtplanerischen Perspektive wird das urbane Verkehrssystem der Zukunft modelliert, um die notwendigen Voraussetzungen für eine Integrierbarkeit des Verkehrsmittels „Flugtaxi“ zu identifizieren. Der erwartete Nutzen für die Stadt, ihre Einwohnerinnen und Einwohner und ihre Besucherinnen und Besucher wird quantifiziert und gegen die Kosten abgewogen. Es ist ein Projekt der systemtechnischen Grundlagenforschung.

Ansprechpartner für weitere Fragen

Pressestelle, Dietmar Strey, Tel. 040 6541-2774, E-Mail [email protected]

Nils Kubik leitet den Studierendenfachbereich C

HSU

26. August 2020

Oberstleutnant Dipl.Kfm. Nils Kubik übernahm am 16. Januar 2020 das Kommando über den Studierendenfachbereich C. Er ist Vorgesetzter der Studierenden Offizieranwärter*innen und Offiziere der Fachrichtungen Betriebswirtschaftslehre, Volkswirtschaftslehre und Politikwissenschaft.

Ein Soldat in der Uniform eines Offiziers des Heeres
Oberstleutnant Nils Kubik, Leiter des Studierendenfachbereichs C seit dem 16. Januar 2020

Nach dem Abitur in Jena trat Nils Kubik am 01.07.1995 in die Bundeswehr ein. Als Freiwillig Wehrdienstleistender diente er zunächst zwei Jahre als Pioniermaschinentruppführer in der Luftlandepionierkompanie 260 in Saarlouis, bis er 1997 in die Laufbahn der Offiziere wechselte. Nach der Ausbildung zum Offizier der Pioniertruppe begann er im Jahr 2000 mit dem Studium der Fachrichtung Wirtschafts- und Organisationswissenschaften an der Universität der Bundeswehr München, das er im Frühjahr 2004 mit dem Diplom abschloss.

Von 2006 bis 2008 war er Chef der 1. Kompanie im Offizieranwärterbataillon in Idar-Oberstein und anschließend Studierendenfachbereichsgruppenleiter im Studierendenfachbereich B unserer Universität. Von Oktober 2009 bis März 2012 führte er die Luftlandepionierkompanie 270 in Seedorf als Kompaniechef. Es folgte eine Verwendung als S3-Stabsoffizier der Luftlandebrigade 31 in Oldenburg. Zuletzt war Kubik Lehrstabsoffizier für Taktik und Logistik an der Offizierschule des Heeres in Dresden.

Weihnachtsmarkt-Erlöse gespendet

HSU

15. Januar 2020

4.125 Euro übergaben Studierende der HSU am 14. Januar 2020 an den Ankerland e. V. in Hamburg. Bei dem von ihnen veranstalteten Weihnachtsmarkt im vergangenen Dezember sammelten die Studierenden für das Trauma-Therapiezentrum in Hamburg-Eppendorf.

Zum zweiten Mal sammelten die Studierenden der HSU auf ihrem Weihnachtsmarkt Spenden für einen karitativen Zweck. Die Erlöse aus dem Verkauf von Glühwein, Würstchen und selbstgebackenen Keksen gingen wie bereits im Jahr zuvor an den Ankerland e. V., einem Therapiezentrum für traumatisierte Kinder und Jugendliche.

Drei Männer in Uniform übergeben einen Spendenscheck an eine Frau und einen Mann.
Scheckübergabe im Haus des Ankerland e. V.: (V. l. n. r.) Leutnant Carl Walter, Leutant zur See Joshua Andres und Leutnant Chris Singer aus dem Studierendenfachbereich Alpha, Ilse Hüttner und Dr. Andreas Krüger vom Ankerland e. V.

Ankerland kümmert sich seit 2008 um besonders schwer traumatisierte Kinder und Jugendliche aus Hamburg, bei denen die konventionelle Kinder- und Jugendhilfe an ihre Grenzen stößt. Durch Gesprächs-, Musik- und Kunsttherapie sollen die Kinder traumatische Ereignisse aus ihrer Vergangenheit in ungezwungener und sicherer Atmosphäre verarbeiten können.

Von den Spenden der Universitätsmitglieder kann Ankerland 80 Therapiestunden für Kinder und Jugendliche ermöglichen, erklärte Dr. Andreas Krüger, Medizinischer Leiter und Initiator von Ankerland.

Der Gemeinnützige Verein finanziert sich und seine Arbeit ausschließlich durch Spenden und ist derzeit das einzige Therapiezentrum dieser Art in Deutschland. Für die Studierenden ist es eine Herzensangelegenheit gewesen, für das Projekt zu sammeln.

Nach der Scheckübergabe zeigten Mitarbeiter*innen vom Ankerland e. V. der Delegation der HSU die Räumlichkeiten und erläuterten die Arbeit des Zentrums.

Eine Dame gibt vier Soldaten in Uniform eine Erläuterung.
Der „Spieß“, Stabsfeldwebel Sven Micke (3. von links), und die Studierenden des Studierendenfachbereichs Alpha wurden von Duda Zeco durch die Räume des Therapiezentrums geführt.

Text: Lasse Nielsen

Sternsinger

HSU

9. Januar 2020

Drei Sternsingerkinder, eine Dame im schwarzen Kleid und ein Geistlicher mit Kollar.
Die Sternsinger mit Vizepräsidentin Prof. Dr. Claudia Fantapié Altobelli und Pater Dr. Peter Henrich.

Kinder der Katholischen Grundschule St. Joseph in Hamburg-Wandsbek kamen am 8. Januar wieder auf Einladung von Pater Dr. Peter Henrich, dem Katholischen Militärdekan der HSU, in die Universität. Im zentralen Treppenhaus am Roten Platz hinterließen Sie den Segenswunsch 20*C+M+B+20. Die Zahlen markieren das aktuelle Jahr, der vorangestellte Asterisk symbolisiert den Weihnachtsstern, die drei Kreuze stehen für die heilige Dreifaltigkeit und CMB nicht etwa für Caspar, Melchior und Balthasar, sondern sind Abkürzung der lateinischen Worte „Christus mansionem benedicat“ („Christus segne dieses Haus“). Die Sternsinger-Kinder sammelten Geld für einen karitativen Zweck, in diesem Jahr zur Unterstützung eines Projekts für Frieden im Libanon. Vizepräsidentin Univ.-Prof. Dr. Claudia Fantapié Altobelli bedankte sich im Namen der Universitätsleitung bei den Kindern.

Staatsrätin informierte sich über Wasserstofftechnologie

HSU

6. Dezember 2019

Dr. Eva Gümbel, Staatsrätin der Hamburger Behörde für Wissenschaft und Forschung, besuchte am 4. Dezember 2019 die Universität, um sich über die Forschung im Bereich der nachhaltigen Energieversorgung, Brennstoffzellen- und Wasserstofftechnologie und den 3D-Druck zu informieren.

Zunächst führten Univ.-Prof. Dr.-Ing. habil. Detlef Schulz und die Mitarbeiter*innen der Professur für Elektrische Energiesysteme die Staatsrätin durch das Distributed Energy Lab (DLab) der Professur, Hamburgs umfangreichstes Forschungslabor zur nachhaltigen Energieversorgung. Gümbel zeigte sich beeindruckt von den Testständen zur Entwicklung und Untersuchung von Brennstoffzellen- und Wasserstofftechnologie.

Eine Dame in einem schwarzen Mantel und ein Mann im dunklen Anzug vor einer Reihe von Postern
Univ.-Prof. Dr.-Ing. Detlef Schulz führte Staatsrätin Dr. Eva Gümbel (BWFG) durch das DLab.

Im OpenLab, der offenen fertigungstechnischen Werkstatt der HSU, gaben die Mitarbeiter*innen des Laboratoriums Fertigungstechnik der Staatsrätin einen Überblick über die Möglichkeiten des 3D-Drucks. Gümbel zeigte sich begeistert von dem Prinzip des OpenLabs, das auch Nicht-Technikern den Zugang zu modernsten fertigungstechnischen Verfahren, darunter auch der 3D-Druck, schafft.

Im Anschluss gab Universitätspräsident Prof. Dr. Klaus Beckmann der Vertreterin der Wissenschaftssenatorin einen Überblick über die aktuelle Situation und über zukünftige Projekte der Universität.

Eine Dame in einem schwarzen Mantel lässt sich von einem jungen Mann im blauen Sakko etwas erklären.
Dipl.-Ing. Manuel Moritz erläutert Staatsrätin Dr. Eva Gümbel die Möglichkeiten im OpenLab.

Alexander Fay in die acatech gewählt

HSU

26. August 2020

Univ.-Prof. Dr.-Ing. Alexander Fay, Institut für Automatisierungstechnik, ist neues Mitglied der acatech – Akademie der Technikwissenschaften. Das gab die Akademie heute offiziell bekannt.

Die Wahl ist zugleich eine Auszeichnung seiner wissenschaftlichen Leistung und ein ehrenamtliches Mandat: Die von Bund und Ländern geförderte Akademie berät Politik und Gesellschaft in technologiebezogenen Fragen.

Ein Mann mit Sakko und Krawatte in einem Labor
Univ.-Prof. Dr.-Ing. Alexander Fay, Automatisierungstechnik

Gender-Empfang der Hamburger Hochschulen

HSU

6. Dezember 2019

Der diesjährige Gender-Empfang der Hamburger Hochschulen wurde von der zivilen Gleichstellungsbeauftragten und dem Zentrum GenderWissen am 11.11.2019 an der Helmut-Schmidt-Universität/Universität der Bundeswehr ausgerichtet.

Vor einem Kreis aus fachwissenschaftlichem Publikum der Mitgliedshochschulen in der Hamburger Gemeinsamen Kommission für Gender und Diversity, Hochschulmitgliedern und interessierter Öffentlichkeit sprach Prof. Dr. Sabine Hark, Zentrum für interdisziplinäre Frauen- und Geschlechterforschung, TU Berlin, hochschulöffentlich zum Thema „Wer hat Angst vor Gender Studies? Über Feminismus, Gender und die Zukunft der Geschlechterforschung in neoreaktionären Zeiten„. Die Veranstaltung mit anschließender Publikumsdiskussion wurde durch Kurzreferate von den Universitätsprofessorinnen Dr. Mechtild Gomolla und Dr. Annette Jünemann und der Diversity-Forscherin Dr. Angela Kornau gerahmt, die Einblicke in ihre Forschungs- und Lehrprojekte sowie in Initiativen zum Thema diskriminierungssensible Hochschulentwicklung gaben. Grußworte sprachen der Universitätspräsident Prof. Dr. Klaus Beckmann, die Sprecherin der Landeskonferenz der Gleichstellungsbeauftragten, Dr. Angelika Paschke-Kratzin, und die Vorsitzende der Gemeinsamen Kommission der Hochschulen, Prof. Dr. Andrea Blunck.

Inspekteur CIR zum ersten Mal an der HSU

HSU

26. August 2020

Generalleutnant Ludwig Leinhos, Inspekteur des Organisationsbereichs Cyber- und Informationsraum (CIR), besuchte am 2. Dezember 2019 die Universität. Es war sein erster Besuch seit seines Studium an der Universität der Bundeswehr München.

Leinhos sprach zunächst mit Universitätspräsident Prof. Dr. Klaus Beckmann über die Einführung eines neues englischsprachigen Studiengangs „Computer Science“, bevor er auf Einladung des evangelischen Militärdekans, ThDr. Michael Rohde, an einer „Andacht mit Currywurst“ im Bischof-Hermann-Kunst-Haus der Evangelischen Hochschulgemeinde teilnahm.

Ein Mann steht gestikulierend vor anderen Menschen
V. l. n. r.: HSU-Präsident Prof. Klaus Beckmann, Generalleutnant Ludwig Leinhos und Admiralarzt Dr. Kurt Reuter, Kommandeur des Bundeswehrkrankenhauses, während der Andacht von Militärdekan ThDr. Michael Rohde

Im Verlauf des Abends gab Leinhos bei einem Kamingespräch zunächst einen Überblick über den erst 2015 aufgestellten und 2017 in Dienst gestellten Organisationsbereich CIR. „Wir stehen im internationalen Vergleich gut da“, resümmierte der Inspekteur. Anschließend stelle er sich den Fragen der sehr zahlreich erschienenen Studentinnen und Studenten über Karrieremöglichkeiten und Laufbahnchancen für Absolvent*innen aller Fachbereiche.

Sunk Cost – warum gutes Geld schlechtem hinterherwerfen?

HSU

2. Dezember 2019

Sunk Cost – Wenn Menschen schon viel an Gefühlen, Zeit oder Geld investiert haben, tendieren sie dazu, die Investition weiter aufrecht zu erhalten, auch wenn sich längst erwiesen hat, dass es sich um eine Fehlinvestion handelt. Wie man solche Situationen im Alltag erkennt, welche Gründe zum Sunk Cost Phänomen führen und was man dagegen tun kann, gutem Geld schlechtes hinterherzuwerfen, erläutert Sozialpsychologe Univ.-Prof. Dr. Hans-Peter Erb im Gespräch mit Linnéa Nöth, B. Sc.

 

https://youtu.be/IIvnOTtlZ5c