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Corona und die Einsamkeit

HSU

5. Mai 2020

In diesem Video sprechen Sozialpsychologe Univ.-Prof. Dr. Hans-Peter Erb und die HSU-Absolventin Judith Balzukat, M. Sc., darüber, was Einsamkeit ist und beantworten die Frage, welche Gruppen von Menschen besonders anfällig dafür sind, sich einsam zu fühlen. Gerade in Zeiten von Isolation ist die Qualität von sozialen Beziehungen deutlich wichtiger als die reine Quantität. Zudem erklärt der Professor auch, welche körperlichen und psychischen Konsequenzen chronische Einsamkeit hat und gibt Tipps, wie man aus der Einsamkeit fliehen kann.

https://youtu.be/TuyhTEibK6g

CHE-Ranking: Spitze bei Unterstützung am Studienanfang

HSU

5. Mai 2020

Die Helmut-Schmidt-Universität erhält im aktuellen CHE Hochschulranking, das heute im neuen ZEIT Studienführer erschienen ist, gute Bewertungen für die Fächer Betriebswirtschaftslehre und Wirtschaftsingenieurwesen.

Spitze bei Unterstützung am Studienanfang und bei den Abschlüssen in angemessener Zeit. In diesen Kategorien erreichten die Studienfächer Betriebswirtschaftslehre und Wirtschaftsingenieurwesen im heute veröffentlichten Ranking des Centrums für Hochschulentwicklung (CHE) die Spitzengruppe.

Auch die Studienfachrichtung Volkswirtschaftslehre kam in der Kategorie „Abschlüsse in angemessener Zeit“ in die Spitzengruppe. Bei der Unterstützung am Studienanfang landen Volkswirtschaftslehre und Rechtswissenschaft – der jüngste Studiengang der Universität – immerhin noch im Mittelfeld.

„Die sehr straffe Regelstudienzeit führt an den Universitäten der Bundeswehr regelmäßig dazu, dass wir in dieser Kategorie in Rankings in der Spitzengruppe sind. Ich freue mich aber, dass sich auch die wachsenden Bemühungen der Universität, Defizite am Studienanfang durch geeignete Maßnahmen auf breiter Ebene auszugleichen, im Ranking widerspiegeln“, erklärte HSU-Präsident Prof. Dr. Klaus Beckmann.

Das CHE Hochschulranking gilt als besonders umfassendes und detailliertes Ranking im deutschsprachigen Raum. Neben Studium, Lehre, Ausstattung und Forschung umfasst das Ranking auch Urteile von Studierenden über die Studienbedingungen an ihrer Hochschule. Jedes Fach wird im Dreijahresrhythmus neu bewertet. In diesem Jahr wurden die Fächer BWL, VWL, Wirtschaftswissenschaften, Wirtschaftsinformatik, Wirtschaftsingenieurwesen, Wirtschaftsrecht, Soziale Arbeit, Jura und erstmals Wirtschaftspsychologie untersucht.

Das CHE-Ranking im Internet: www.zeit.de/che-ranking

Universitätspräsident Prof. Dr. Klaus Beckmann über die ersten beiden Phasen der Wiedereröffnung der Universität

HSU

30. April 2020

Über die andauernde Sperrung des Campus, den Verbleib im Home Office bis zum 14.06., die Randbedingungen für den Zutritt zu Laboren für Einzelpersonen am dem 04.05., die Services der Universitätsbibliothek ab dem 06.05. und die Wiederaufnahme des Prüfungsbetriebs ab dem 15.06.

 


Die Videobotschaft des Präsidenten vom 30.04.2020 im Volltext

Liebe Kolleginnen und Kollegen,
liebe Studentinnen und Studenten,
liebe Kameradinnen und Kameraden,

das Wichtigste vorweg: Es gibt momentan keine Universitätsmitglieder, die an COVID-19 erkrankt sind.
Drei Universitätsmitglieder wurden in dieser Woche wegen einer Atemwegserkrankung getestet, alle drei haben sich als negativ erwiesen..

Weltweit steigt die Zahl der Neuinfizierten noch immer steil an, in Deutschland nimmt sie leicht ab. Diese im Grundsatz positive Entwicklung darf allerdings nicht dazu verleiten, die kollektiven und persönlichen Schutzmaßnahmen zu vernachlässigen. Zielvorstellung der Bundesregierung ist es unverändert, die Reproduktionszahl unter dem Wert von 1 zu halten, und in den letzten Tagen ist sie bereits einmal wieder darüber gewesen. Also: Stay at home, flatten the curve!

Ich möchte Ihnen heute vor allem den Planungsstand für das Soft Re-Opening, die schrittweise Wiedereröffnung der Universität, berichten. Wir reden hier zunächst über zwei Phasen: Phase I vom 04.05. bis zum 14.06. einschließlich, Phase II ab dem 15.06. Vermutlich schließt sich dann irgendwann eine dritte Phase an, bevor der Normalbetrieb wieder beginnt.

Zuerst zur Phase I. Wie Sie bereits wissen, habe ich die Fakultäten gebeten, bis heute ihre Planungen für die Durchführung erster Präsenzprüfungen vorzulegen. Und parallel dazu hat die Verwaltung eine Bestandsaufnahme der Raumkapazitäten für Prüfungen mit Abstandsgebot gemacht. Die Leitende Fachkraft für Arbeitssicherheit hat ein Konzept für die hierfür erforderlichen Schutzmaßnahmen erstellt. Und der Studierendenbereich ist mit den Planungen befasst, um die Studierenden zu den Prüfungen zurück auf den Campus zu holen.

Das erscheint Ihnen möglicherweise trivial, ist es aber nicht. Denn 72 Stunden vor der Rückkehr an den Campus ist für die Studierenden Offiziere und Offizieranwärter*innen – also die militärischen Studierenden – ein definiertes Verfahren im Zusammenwirken zwischen dem Sanitätsversorgungszentrum Hamburg-Mitte, dem Lagezentrum und ihren Vorgesetzten im Studierendenbereich online zu durchlaufen.

Der Schlüssel ist, dass Sie, die beispielsweise aufgrund einer notwendigen Prüfung zurückkommen, Ihre Rückkehr bei Ihrem Vorgesetzten zeitgerecht, also 72 Stunden vorher, anmelden. Alle weiteren Schritte erfahren Sie spätestens zu diesem Zeitpunkt. Ergänzend dazu steht Ihnen allen über ILIAS Informationsmaterial zu entsprechenden Verhaltensregeln zur Verfügung.

Und wir reden hier von wirklich kleinen Zahlen, nämlich von zunächst nicht mehr als zehn Studierenden je Prüfung.

Spätestens an dieser Stelle wird hoffentlich jedermann deutlich, dass die Rückkehr zum Normalbetrieb noch sehr weit vor uns liegt.

Und noch einmal in aller Deutlichkeit: Die Zutrittsbeschränkungen für den Campus bleiben im Grundsatz auch nach dem 4. Mai weiterhin bestehen. Das Betreten der Universität ist die Ausnahme, die Arbeit im Home Office bis zum 14. Juni der Regelfall.

Zutritt zu den Laboren erhalten einzelne Universitätsmitglieder ab dem 4. Mai nur unter Auflagen:

Forscherinnen und Forscher dürfen die Universität im Rahmen der vertraglich gebundenen Drittmittelforschung aufsuchen, damit diese Projekte vorangetrieben und Vertragspflichten eingehalten werden können. Voraussetzung ist, dass die Forschungstätigkeiten laborgebunden sind und nicht auch in einer anderen Arbeitsumgebung – zum Beispiel im Home Office – erbracht werden können.
Zudem erhalten einzelne Master-Studierende Zugang zu den Laboren, sofern die Labortätigkeit für die Erlangung des Studienabschlusses zwingend erforderlich ist.

Bevor die Laboreinrichtungen genutzt werden können, ist durch die verantwortlichen Professorinnen und Professoren zunächst ein Konzept zum Infektionsschutz für den jeweiligen Arbeitsbereich anzufertigen. Die Freigabe der Tätigkeitsaufnahme erfolgt erst nach Prüfung und Genehmigung des Konzepts durch die Fachkraft für Arbeitssicherheit.

Auf der Grundlage dieser Konzepte erfolgt die Vergabe der erforderlichen Schutzausstattung. Hierbei werden die Bedarfe aufgrund begrenzter Ressourcen zunächst im Wochenrhythmus gedeckt.

Die gleichen Auflagen gelten für die Wiederaufnahme des Präsenzbetriebs in den zentralen Einrichtungen und der Verwaltung. Sämtlichen Konzepten soll der Ansatz zugrunde liegen, die Anwesenheit auf das notwendige Maß zu reduzieren.

Der Kanzler hat die Dekane, Dezernatsleiterinnen und Leiterinnen der Zentralen Einrichtungen entsprechend informiert.

In der Phase I setzt die die individuelle Wiederaufnahme des Dienstes auf dem Campus vor allem die unbedingte dienstliche Notwendigkeit des Aufenthalts in der Universität voraus. Ich bin bereits gefragt worden, ob ich es zuließe, dass man sich innerhalb der Professur oder Forschergruppe zu kleineren Meetings treffen kann. Die Antwort ist nein. Auch, wenn es natürlich immer angenehmer ist, die Dinge von Angesicht zu Angesicht zu besprechen, bleibt es dabei, dass persönliche Kontakte, wo immer möglich, zu unterbleiben haben.

Zweitens die Möglichkeit der Kinderbetreuung. Die Universität ist, so schwer es mir das auch fällt, das einzugestehen, nicht systemrelevant. Damit haben Universitätsmitglieder nicht die Möglichkeit sich auf diesen Umstand zu berufen. Gleichwohl kann bei der jeweiligen Betreuungseinrichtung ein Antrag Notfallbetreuung gestellt werden. Dort erfolgt dann eine Einzelfallbetrachtung. In diversen Fällen konnte so die notwendige Betreuung sichergestellt werden.

Drittens sollte bei der Aufgabenverteilung in den verschiedenen Arbeitsbereichen nach Möglichkeit auf den Anfahrtswegs, das erforderliche Transportmittel und die Zugehörigkeit zu Risikogruppen Rücksicht genommen werden. Es gilt insofern: Dort wo Homeoffice möglich ist, sollte von dieser Option auch Gebrauch gemacht werden.

Während der Phase I werden die Umstände nicht in jedem Fall so sein, dass ein Dienst auf dem Campus leicht möglich ist. Daher wird es in dieser Phase, also bis zum 14. Juni, auch keine Arbeitszeiterfassung geben. Für alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gilt bis dahin die Vertrauensarbeitszeitregelung, und zwar unabhängig davon, ob sie sich im Home Office oder zeitweise bereits wieder auf dem Campus befinden.

Kommen wir zur Phase II. Ab dem 15 Juni wird es zusätzlich klausurvorbereitende Übungen in Präsenz und größere Klausuren geben, weiterhin unter Auflagen. Auch in der Verwaltung und den zentralen Einrichtungen wird der Präsenzbetrieb dann verstärkt.

Das werden wir aber nur unter der Voraussetzung tun können, dass wir bis dahin keine zweite Erkrankungswelle bekommen oder der Bund und die Länder weitere Einschränkungen beschließen. Wir haben derzeit auch noch kein Ende für die Phase II festgelegt. Solche Planungen werden wir in der zweiten Maihälfte vornehmen können. Selbstverständlich werde ich Sie darüber schnellstmöglich über die üblichen Kanäle informieren.

Am 15. Juni wollen wir, das ist die gute Nachricht, unser Forschungsinformationssystem „openHSU“ der Öffentlichkeit präsentieren. Ursprünglich hatten wir vor, dies während der Verleihung des Wissenschaftspreises am 24. März zu tun. Wir machen das nun im Juni. Allerdings nicht, und das ist der Wermutstropfen, mit einer Präsentation vor Ort, sondern in einer Online-Form. Denn Großveranstaltungen mit hundert oder mehr Teilnehmer*innen wird es möglicherweise in diesem Jahr gar nicht mehr geben.

Ebenfalls abgesagt haben wir inzwischen alle Vorhaben mit Auslandsreisetätigkeit bis 1. Oktober. Und darüber hinaus alle Auslandsstudienprogramme bis zum Ende dieses Jahres. Wir haben hier Nägel mit Köpfen gemacht, weil wir wissen, dass einzelne Studierende für die Vorbereitung Zeit und bisweilen auch Geld aufwenden – in der vagen Hoffnung, vielleicht später im Jahr doch noch das ersehnte Auslandsstudium antreten zu können. Bitte glauben Sie mir, dass mir diese Entscheidung nicht leichtgefallen ist – schließlich sind wir gerade dabei, eine Vizepräsidentin für Internationales einzusetzen, um die Internationalisierung der Universität zu befördern. Ich sehe augenblicklich aber keine Chance, dass wir in diesem Jahr noch Studierende an unsere ausländischen Partnerhochschulen schicken.

Nicht abgesagt haben wir den sogenannten Großen Beförderungsappell – die jährliche Leutnantsbeförderung. Sie wird am 25. Juni stattfinden. Der Studierendenbereich hat mehrere alternative Konzepte ausgearbeitet, um dieses Ereignis auch unter den besonderen Randbedingungen so würdig wie eben möglich zu gestalten. Angesichts der volatilen Lage treffen wir die endgültige Entscheidung über den Ablauf erst zwei Wochen vor dem Termin. Im Moment präferieren wir allerdings eine Präsenzveranstaltung vor der Online-Variante. Also ein Antreten in aufgelockerter Formation, aber ohne Ein- und Ausmarsch, ohne Musikkorps und ohne Publikum.

Bevor ich zum Schluss komme, habe ich noch eine weitere gute Nachricht: Unsere Universitätsbibliothek hat ihr Konzept für die Wiederaufnahme des Betriebs vorgestellt, der am 6. Mai starten wird. Einzelheiten können Sie der Bibliothekshomepage entnehmen. An dieser Stelle nur so viel: Die Bibliothek funktioniert bis auf weiteres als Magazinbibliothek. Das heißt, Universitätsmitglieder können über ein Formular pro Woche bis zu Bücher bestellen. Wer sich auf dem Campus aufhalten darf, kann die Bücher werktags zwischen 9 und 12 Uhr in der Bibliothek abholen – wenn er oder sie dabei einen Mund-Nasen-Schutz trägt. Diese Regel gilt übrigens für alle Bereiche mit Kundenkontakt.

Wer sich nicht auf dem Campus aufhält, bekommt die Bücher nach Hause geschickt. Soweit es das Urheberrechtsgesetz zulässt, auch digital als Scan. Diesen Service bieten nach meinem Wissen in Deutschland nur noch zwei andere Universitätsbibliotheken an. Mein Dank gilt an dieser Stelle Bibliotheksdirektor Dr. Jan-Jasper Fast und allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern für ihren Service.

Bedanken möchte ich mich auch bei unserem COVID-Lagezentrum, das die Universitätsleitung seit nunmehr 60 Tagen mit einem stets aktuellen Lagebild versorgt. Ich bin mit der Arbeit von Hauptmann André Borowitschka, Stabsfeldwebel Mirco Lubbe und ihrem gesamten Team sehr zufrieden.

Insgesamt bin ich der Überzeugung, dass die gesamte Universität unter diesen außergewöhnlichen Bedingungen gut funktioniert. Dafür danke ich Ihnen allen.

Ich weiß, dass es an der einen oder anderen Stelle noch knirscht. Oft liegt es an den eingeschränkten Möglichkeiten der Kommunikation.
Bitte sprechen Sie miteinander! Nutzen Sie alle zur Verfügung stehenden Kanäle und schaffen Sie neue, wo es keine gibt.

Dozentinnen und Dozenten, bitte reden Sie mit Ihren Studierenden. Meine Erfahrung sagt mir, dass es nicht genügt, wenn der Lehrer die Schüler nur mit schriftlichen Informationen füttert.

Studentinnen und Studenten, bitte fragen Sie die Lehrenden, wenn Sie nicht weiter wissen. Weisen Sie sie offen und direkt auf Probleme bei der Online-Lehre hin. Es wird noch eine Weile dauern, bis wir die ersten Erkenntnisse aus der Evaluation der digitalisierten Lehre erhalten, die wir jetzt angestoßen haben. Wenden Sie sich in akademischen Angelegenheiten an Ihre Fakultäten, Ihre Studiendekane oder Ihre Dekane.
Dekaninnen und Dekane, bitte reden Sie mit Ihren Professorinnen und Professoren und vergessen Sie auch Lehrbeauftragte nicht.

Kolleginnen und Kollegen, bitte reden Sie mit Ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Sie sind in besonderem Maße darauf angewiesen, am Ende eines Informationsflusses zu stehen, der bei der Universitätsleitung beginnt und von den Dekanen über die Professuren bis hin zu ihnen reicht. Kümmern Sie sich bitte in besonderem Maße um Ihre ausländischen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die unsere Sprache nicht sprechen und die bei der Bewältigung der Situation möglicherweise größere Schwierigkeiten als haben, als wir.

Wir an der HSU nehmen alle mit und lassen niemanden zurück.
Und bleiben Sie gesund.

Vielen Dank.

Ihr
Klaus Beckmann

Corona-Infektionsschutz aus dem 3D-Drucker

HSU

23. April 2020

Das OpenLab der Helmut-Schmidt-Universität erforscht Praxistauglichkeit von 3D-gedruckten Face Shields. Das Bundeswehrkrankenhaus Hamburg erhält zunächst 1.000 dringend benötigte Exemplare zu Testzwecken.

Das OpenLab Hamburg an der Helmut-Schmidt-Universität beliefert das Bundeswehrkrankenhaus Hamburg mit 3D-gedruckten Gesichtsschilden. Die Ausrüstung kommt gerade zur rechten Zeit, denn eine dringend erwartete Lieferung aus China war zuvor storniert worden. Der Kommandeur und Ärztliche Direktor, Admiralarzt Dr.med. Knut Reuter, nahm gestern persönlich eine Tranche des Corona-Infektionsschutzes von der Hightech-Werkstatt der Universität als eine willkommene Reserve für den Fall entgegen, dass die bereitgestellten Schutzbrillen nicht mehr ausreichen. Das OpenLab stellt zunächst 1.000 Stück bereit.

“Mit konventionellen Produktionsmethoden und globalen Lieferketten kann der akute Bedarf an Infektionsschutzmasken in der Corona-Krise kaum noch gedeckt werden. Hier kann die Erfahrung urbaner FabLabs ein Stück weit Abhilfe schaffen“, erklärt Univ.-Prof. Dr.-Ing. Jens Wulfsberg, Leiter des Laboratoriums Fertigungstechnik (LaFT) an der HSU, das Engagement seiner Einrichtung. FabLabs, das sind offene Werkstätten, die der breiten Öffentlichkeit weltweit Zugang zu digitalen Fertigungsmethoden bieten, wurden bereits rasch nach Beginn der Corona-Krise von der Europäischen Kommission aufgerufen, mit ihrem Fachwissen vor Ort zur Überwindung von Engpässen bei Schutzausrüstungen beizutragen. Da FabLabs auf quelloffene Produktionspläne der Maker-Community zurückgreifen, können sie schnell und unbürokratisch einen wichtigen Beitrag zur Eindämmung der Pandemie leisten.

Auch das OpenLab an der Helmut-Schmidt-Universität folgte dem Aufruf der Kommission und beteiligte sich an der Entwicklung von Gesichtsschilden aus dem 3D-Drucker. Die Fertigungstechnik wird nun im Bundeswehrkrankenhaus Hamburg auf Basis einer Forschungskooperation mit der HSU auf ihre Praxistauglichkeit hin getestet. Die Aktion des OpenLabs ist Teil einer wissenschaftlichen Offensive, mit der die Helmut-Schmidt-Universität der Bundeswehr den Kampf gegen SARS-CoV-2 in ihrem Ressort unterstützt. Admiralarzt Knut Reuter, Leiter des Bundeswehrkrankenhauses Hamburg, nahm gestern eine Lieferung vom OpenLab der Helmut-Schmidt-Universität entgegen. Das OpenLab arbeitet derzeit daran, seine Lieferkapazitäten auszuweiten und den dringenden Bedarf des Bundeswehrkrankenhauses zu decken, der aufgrund eines Ausfalls einer Lieferung aus China entstanden war. Zunächst stellt das OpenLab 1.000 Stück des Infektionsschutzes bereit.

Unterstützung bei der Erforschung des Corona-Expositionsschutzes erhält das OpenLab von lokalen Partnern aus dem Fab City Hamburg Konsortium. 2019 initiiert von Benedikt Seidel und Dr. Tobias Redlich (Laboratorium Fertigungstechnik der Helmut-Schmidt-Universität), arbeitet Fab City Hamburg mit finanzieller Unterstützung der Hamburger Behörde für Wirtschaft, Verkehr und Innovation stetig an der Verbreitung und Weiterentwicklung digitaler Fertigungsmethoden in der Hansestadt. Dr. Tobias Redlich sieht die Stunde der digitalen Fabrikationstechnologien gekommen: „Die Vorzüge der urbanen Fertigung werden besonders jetzt in der Corona-Krise von immer mehr Entscheidern aus Politik und Wirtschaft erkannt. Insofern könnte die Corona-Krise ein Umdenken hin zu einer autarkeren, ökonomisch und sozial verträglicheren Produktionsweise bewirken.”

Ansprechpartner für die Medien

Pressestelle, Florian Köfler
Tel. 040 6541-3301
E-Mail: [email protected]

Wissenschaftlicher Ansprechpartner

Dr.-Ing. Tobias Redlich, Laboratorium Fertigungstechnik
E-Mail: [email protected]

Universitätspräsident Prof. Dr. Klaus Beckmann über die Situation der Universität nach den Osterfeiertagen

HSU

16. April 2020

Über die Randbedingungen für den eingeschränkten Zugang zum Campus ab dem 4. Mai, das Auslandsstudium und die Belastungen durch Home Office und Online-Lehre.

 


Die Videobotschaft des Präsidenten vom 16.04.2020 im Volltext

Liebe Kolleginnen und Kollegen,
liebe Studentinnen und Studenten,
liebe Kameradinnen und Kameraden,

das Wichtigste vorweg: Alle fünf bislang an COVID-19 erkrankten Universitätsmitglieder gelten inzwischen als genesen. Darüber freue ich mich sehr!

Und auch darüber, dass keine erneuten Krankheitsfälle an der Universität aufgetreten sind. Lediglich ein Patient mit einer Atemwegserkrankung ist in der differentialdiagnostischen Abklärung.

Vier Studierende, bei denen es sich um Auslandsrückkehrer handelt, sind noch in häuslicher Isolation, einer davon im Hanseaten-Bereich, die anderen zu Hause.

Ich hoffe, Sie alle, meine Damen und Herren, konnten die Osterfeiertage ein wenig genießen. Ich höre von vielen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, dass das Schwierigste am Home Office die Trennung zwischen beruflichem und privatem Alltag ist und beides miteinander zerfließt. Man ist also nie ganz im Büro und nie ganz privat.

Ich kann das gut nachvollziehen. Ich habe mir deswegen zur Gewohnheit gemacht, auch im Home Office Krawatte und Sakko zu tragen und damit mir selber und allen anderen – vor allem auch in Videokonferenzen – deutlich zu machen, dass ich nicht im Urlaub, sondern im Dienst bin. Ich trage jetzt also beinahe öfter eine Krawatte als sonst.

Wir haben mittlerweile mehr als einen Monat Lockdown hinter uns, mehr als einen Monat Rumpfbetrieb und mehr als zwei Wochen digitale Lehre. Ich danke Ihnen allen für Ihre Geduld, ihr Verständnis und für Ihre Mitarbeit. Insgesamt bewerte ich unsere Erfahrungen so, dass wir uns als Universitätsgemeinschaft recht gut an die veränderten Rahmenbedingungen angepasst haben.

Natürlich bin ich mir sehr bewusst, dass dies nicht für alle Universitätsmitglieder in gleichem Maße gilt. Die Soldatinnen und Soldaten und Beamtinnen und Beamten, die auf campusbasierte IT-Infrastruktur zugreifen können müssen, um ihre Routineaufgaben ausführen zu können, oder die Techniker in den Werkstätten und Laboren, die ihren Beruf eben nur an ihrem Arbeitsplatz auf dem Campus ausüben können, sind seit fünf Wochen weitestgehend ohne Aufgabe.

Ebenso diejenigen Forscherinnen und Forscher, die auf den Zugang zu ihrem Labor oder zur Bibliothek angewiesen sind.

Ich weiß, dass Sie alle gern wieder an Ihren Arbeitsplatz möchten. Aber ich muss Sie weiterhin um Geduld bitten. Wir arbeiten an den Plänen, abgestuft, phasenweise und begrenzt den Zutritt zum Campus ab Anfang Mai wieder zu ermöglichen. Ich habe das ja bereits vor einer Woche angekündigt. Eine Voraussetzung dafür ist, ob es uns bis dahin gelingt, die notwendige persönliche Schutzausstattung für diesen Personenkreis zu beschaffen. Bitte glauben Sie mir, dass wir momentan nichts unversucht lassen, damit wir Einzelnen ab dem 4. Mai den Zutritt wieder ermöglichen können. So prüfen wir beispielsweise auch die Möglichkeit, Teile der Schutzausstattung selber herzustellen, unter anderem mit 3D-Druck. Und auch die Möglichkeiten, Schutzausstattung in den eigenen Laboren für die Wiederverwendung aufzubereiten.

Leider muss ich auch zu den Auslandsaufenthalten etwas sagen, die einige von Ihnen planen. Ich habe bereits alle Auslandspraktika streichen müssen und die Betroffenen gebeten, sich stattdessen um Inlandspraktika zu bemühen.

Bei den Auslandsstudien liegen die Dinge ähnlich. Für solche Vorhaben muss ein BA 90/5 durch einen Truppenarzt oder eine Truppenärztin erstellt werden, es muss ein Learning Agreement abgestimmt werden, und das Bundesamt für das Personalmanagement der Bundeswehr verlangt acht Wochen Vorlaufzeit für die Kommandierung. Wir müssen daher zeitig entscheiden.

Das Vorhaben durchzuführen, setzt dann voraus, dass die aufnehmende Institution einen auch weiterhin empfangen möchte. Die nordamerikanischen Service Academies beispielsweise werden darüber am 1. Mai entscheiden. Und es setzt voraus, dass es ein Reisemittel – vulgo: einen Flug – ins Zielland gibt. Schließlich wird man sich wohl sowohl bei Ein- und Ausreise in 14-tägige Quarantäne begeben müssen. Bei der Einreise würde ich keinen Hotelstandard erwarten.

Daher habe ich nach Beratung mit dem COVID-Lagezentrum festgelegt, dass sämtliche Auslandsstudien, für die der oben genannte Vorlauf vor dem 15. Juni beginnen müsste, gestrichen werden müssen. Über die übrigen Vorhaben werden wir Anfang Mai entscheiden. Das Akademische Auslandsamt wird die Betroffenen entsprechend informieren.

Gestern Abend haben der Bund und die Länder über eine mögliche Strategie für das Ende des Shutdowns gesprochen. Sie kennen mittlerweile die vorsichtigen Schritte, auf die man sich verständigt hat.

Wir sind dem gewissermaßen schon ein wenig voraus, denn unsere bestehenden Planungen und Ankündigungen passen sehr gut in diesen Rahmen. Ob wir sie auf der Zeitschiene nach hinten schieben müssen, hängt allerdings unverändert von Faktoren ab, die wir alleine nicht kontrollieren können.

Mit der Hamburger Behörde für Wissenschaft, Forschung und Gleichstellung und in Abstimmung mit den anderen Hamburger Universitäten sprechen wir unter anderem über die Frage, ob die in den ingenieurwissenschaftlichen Studiengängen vorgeschriebenen Vorpraktika per Ausnahmeregelung entfallen können. Denn diese Praktika werden in der Zeit der Ausbildung vor dem Studium absolviert, und die Zeit der militärischen Ausbildung vor dem Studium verkürzt sich durch einen späteren Einberufungstermin. Eine Kompensation während des bereits laufenden Studiums ist nach unserer Bewertung nicht zu leisten.

Bis zum 20. April werden wir festgestellt haben, in welchen Räumen wir wie viele Studierende für die Präsenzprüfungen unterbringen können. Bis zum 30. April haben die Fakultäten die Zeit, vorläufige Planungen für diese Prüfungen anzustellen. Ich hoffe, dass es so kommen wird, dass wir zunächst das Wintertrimester abschließen können, bevor wir uns an die Prüfungen zum Frühjahrstrimester machen.

Damit dies eintritt, muss ich Ihnen, liebe Kommilitoninnen und Kommilitonen, erlauben können, unter vertretbar sicheren Bedingungen den Campus zu betreten. Das COVID-Lagezentrum, die Verwaltung und der Studierendenbereich arbeiten daran, diese Bedingungen zu formulieren und herzustellen. So lange es hier für Sie nicht sicher ist, bleiben Sie aber bitte zu Hause: Stay at home, flatten the curve!

Da wir gerade beim Englischen sind, erzähle ich Ihnen noch eine kurze Geschichte über die „Tragedy of the Commons“:
Die Commons – oder auf deutsch Allmende waren in englischen und anderen Dörfern gemeinschaftliche Weiden, meist in der Mitte des Dorfes gelegen, auf die arme Menschen ihr Vieh treiben durften. So sollte sichergestellt werden, das auch Menschen, die kein Land besaßen, in gewissem Umfang zur Viehhaltung befähigt waren. Diese Commons waren immer in einem furchtbar schrecklichen Zustand – The Tragedy of the Commons. Warum? Na ja, wenn Bauer Ix seine Kuh auf die Weide trieb, berücksichtigte er nicht, dass das Gras, das diese Kuh frisst, der Kuh von Bauer Ypsilon fehlt. Hätte er eine private Weide gehabt, hätte er das berücksichtigt. Aber bei den Commons war das Gras für alle da, und damit hat niemand beim Abgrasen berücksichtigt, dass er Gras den anderen wegnimmt.

Ihre Zeit, liebe Studierende, ist ein Stück weit auch eine solche Allmende-Ressource für die Lehrenden. Die Lehrenden müssen berücksichtigen, dass Zeit, die Sie aus ihrem Budget nehmen, nicht mehr für andere Lehrende zur Verfügung steht. Und das bedeutet, dass man sich – wie bei der Überfischung der Weltmeere und eben bei der Tragedy of the Commons – möglicherweise bei der Nutzung dieser allgemeinen ressource auch zurückhalten muss.
Ende der Geschichte.

Sie sehen, es gibt seit der letzten Woche nicht viel Neues. Bei Lichte betrachtet gar nichts. Ich habe mich deswegen dazu entschlossen, den wöchentlichen Rhythmus der Videobotschaften zu verlängern. Künftig wird es lageabhängige Videobotschaften geben, mindestens jedoch alle zwei Wochen.

Bis dahin halten wir Sie per Bulletin und im COVID-Informationsbereich bei Ilias auf dem Laufenden.

Bitte halten Sie weiter durch. Und bitte bleiben Sie gesund.

Vielen Dank.

Ihr
Klaus Beckmann

Universitätspräsident Prof. Dr. Klaus Beckmann über die Verlängerung des Shutdowns und Pläne für eine phasenweise Wiedereröffnung

HSU

9. April 2020

Das Frühjahrstrimester hat mit Online-Lehre begonnen. Der Shutdown wird zunächst bis zum 3. Mai verlängert. Aber es gibt Planungen für eine phasenweise und abgestufte Wiederaufnahme des Universitätsbetriebs danach.


Die Videobotschaft des Präsidenten vom 09.04.2020 im Volltext

Liebe Kolleginnen und Kollegen,
liebe Studentinnen und Studenten,
liebe Kameradinnen und Kameraden,

das Wichtigste vorweg: Seit meiner letzten Videobotschaft hatten wir keinen weiteren COVID-19-Fall unter den Universitätsmitgliedern. Und vier der fünf bisher Erkrankten sind inzwischen wieder genesen. Der fünfte Patient ist in häuslicher Quarantäne, und es geht ihm den Umständen entsprechend gut.

Unsere getroffenen Maßnahmen der Isolation, Separation und Auflockerung zeigen ihre Wirkung. Denn durch den Rückgang der Neuerkrankungen konnte auch die Zahl derjenigen, die in den Liegenschaften der Universität in Isolation gehen mussten, stark reduziert werden. Tatsächlich haben wir derzeit nur noch eine Person im Isolationsgebäude, und dabei handelt es sich um einen Gast aus dem Bundeswehrkrankenhaus.

Daneben sind noch vier Universitätsangehörige in häuslicher Isolation, darunter auch Studierende, die aus dem Ausland zurückgeholt wurden und sich in 14-tägige Quarantäne begeben mussten. Bis auf vier Ausnahmen sind alle Studierenden aus dem Ausland inzwischen zurückgekehrt. Drei befinden sich im Westen der USA und in Australien in Regionen, die bislang nicht als Risikogebiete galten. Mit der Rückreise eines vierten Studenten, der sich aus privaten Gründen in Argentinien aufhält, ist die Deutsche Botschaft in Buenos Aires befasst.

Die Entwicklung der Neuansteckungen scheint sich leicht zu verbessern. Im Augenblick verdoppelt sich die Zahl der bestätigten Fälle nicht mehr alle zwei bis drei Tage, sondern nur alle zehn bis zwölf Tage. Aber Vorsicht ! Die täglichen Statistiken beruhen auf Daten, die bereits bis zu zwei Wochen alt sind. Denn von der Ansteckung bis zum Ausbruch der Erkrankung vergehen mehrere Tage. Und vom Abstrich bis zu dessen Ergebnis noch einmal drei Tage. Die möglichen Folgen unseres Handelns – sei es individuell, seien es gesellschaftliche Maßnahmen – werden erst in zwei Wochen erkennbar.

Gerade das frühlingshafte Wetter der letzten Tage mag dazu verleiten, die Sache mit dem Kontaktverbot vielleicht doch nicht ganz so ernst zu nehmen. Eine Hamburger Tageszeitung schrieb gestern, dass in der Hansestadt die Akzeptanz für die Anti-Corona-Maßnahmen zurückgehe. Die Polizei würde täglich rund 500 Ordnungswidrigkeitsverfahren einleiten. Wir sind aber noch lange nicht über den Berg, denn die Zahl der Neuinfektionen steigt weiter. Nur nicht mehr ganz so rasant, aber noch immer stetig.

Ich appelliere deswegen an Sie, an alle Universitätsmitglieder: Bleiben Sie weiterhin zu Hause. Stay at home, flatten the curve! Wer, wenn nicht die Angehörigen der Bundeswehr, sollte denn sonst die notwendige Disziplin dazu besitzen? Bitte seien Sie sich bewusst, dass jeder von uns mehr denn je als Einzelner die Verantwortung für die Gesamtheit trägt – und jedes Universitätsmitglied für die gesamte Universität.

Inzwischen gibt es erste Stimmen aus Regierungskreisen, die sich Gedanken über das Ende des Shutdowns machen. Der Deutsche Ethikrat hat vorgestern bei der Bundespressekonferenz seine Ad-hoc-Empfehlung „Solidarität und Verantwortung in der Corona-Krise“ vorgestellt. Er ging dabei auch auf Perspektiven für eine Öffnung nach der Pandemie ein. Die Quintessenz: Für ein Ende der Maßnahmen ist es noch zu früh, aber es ist nicht zu früh, um über Öffnungsstrategien zu diskutieren.

Dieser Überzeugung kann ich mich, soweit es die Universität betrifft, vollständig anschließen. Ich halte die Diskussion auch gesellschaftlich für dringend geboten, weil sie unsere Bereitschaft stärkt, die verfügten Einschränkungen zu beachten.

Für die Helmut-Schmidt-Universität/Universität der Bundeswehr Hamburg halte ich hiermit zweierlei fest:

  • Es ist zu früh für eine Öffnung.
  • Und: die ersehnte Öffnung wird nicht schlagartig, sondern über einen monatelangen Zeitraum phasenweise erfolgen.

Ich verlängere den Lockdown der Universität bis zum 3. Mai, Mitternacht.

Während dieser Zeit läuft der Rumpfbetrieb der Universität unverändert weiter. Wir setzen die elektronische Lehre, mit der wir am 06. April begonnen haben, unverändert fort und verbessern diese laufend.

Bis zum 20.04. führen wir auch unseren Nebenauftrag, acht Züge für die Schnellen Unterstützungskräfte (SUK) in Bereitschaft zu halten, unverändert weiter aus. Die betroffenen Soldatinnen und Soldaten befinden sich in einer 72-Stunden-Bereitschaft bis zum Verlegen an den möglichen Einsatzort. Anlassbezogen kann die Zeit durch den Regionalen Führungsstab Nord, dem unsere Soldatinnen und Soldaten unterstellt sind, verkürzt werden.

Ich habe die Absicht, den Campus ab dem 4. Mai über Monate hinweg phasenweise und abgestuft wieder zu öffnen. Voraussetzung dafür bleibt, dass die epidemiologische Entwicklung, die Vorgaben des Bundes und der Länder und die Anweisungen aus dem Bundesministerium der Verteidigung dies auch zulassen.

„Phasenweise und abgestuft“ heißt vor allem eins: Die akademische Lehre wird weiterhin ausschließlich online stattfinden können. Übrigens auch nach dem eben erwähnten Datum. Ich appelliere deswegen an die Geduld und das Verständnis aller Studierenden. Diese Einschränkung schützt die Gesundheit und das Leben aller Universitätsmitglieder. Und darüber hinaus. Und ich appelliere an das Verständnis aller Lehrenden mit der dringenden Bitte, die Studierbarkeit für die Studierenden sicher zu stellen.

In der ersten Phase wird es Präsenzzugang nur für zwei Zwecke und Gruppen geben: Zugang für einzelne Forscherinnen und Forscher zum Zweck der vertraglich gebundenen Drittmittelforschung, damit diese Projekte vorangebracht werden können. Und Zugang zu Laboren für einzelne Master-Studierende, sofern die Labortätigkeit die Voraussetzung für den Abschluss ist.

In einer zweiten Phase werden wir auch Zugang zu  kleinen Prüfungsformaten ermöglichen können. Also keinesfalls für 80 Studierende im Komplexraum 1002, aber vielleicht für 20 Studierende in der Turnhalle oder in der Aula, wo sich die notwendige Distanz großzügig herstellen lässt. Die dazu erforderlichen medizinischen und organisatorischen Vorgaben und die des Arbeitsschutzes werden jetzt erarbeitet.

Die Fakultäten habe ich gebeten, ihre Planungen für die Klausurphasen bis zum Ende dieses Monats vorzulegen. Unter der Maßgabe, dass mit Präsenzklausuren ab dem 15. Juni begonnen werden kann.

Für mündliche Prüfungen haben wir Verfahrensregeln erarbeitet, die seit gestern im Ilias-Bereich zum Umgang mit der Corona-Pandemie (Login erforderlich) veröffentlicht sind. Ich bitte auch die Studierenden, diese zur Kenntnis zu nehmen.

Ich bitte die Fakultäten auch, alle Lehrenden dazu anzuhalten, die Verbindung zu ihren Studierenden aufzunehmen, sofern dies noch nicht geschehen sein sollte. Und diese Verbindung zu halten. Denn spätestens an dieser Stelle muss auch dem Letzten bewusst werden, dass wir nicht in ein paar Tagen zur Normalität zurückkehren können, sondern die Lehre über Monate hinaus nur online stattfinden kann.

Ich bitte die Fakultäten, neue, zusätzliche Kommunikationswege und -strukturen zu etablieren. Damit das, was in Besprechungen und Gremiensitzungen per Online-Chat und Videokonferenz verhandelt und entschieden wurde, auch bei jedem, den es betrifft, ankommt. Die wöchentliche Videobotschaft des Präsidenten reicht als Format bei weitem nicht aus! Bitte holen Sie die Menschen aus ihren jeweiligen Bereichen ins Boot und nehmen Sie sie mit!

Bitte unterstützen Sie auch die externen Lehrbeauftragten, denen möglicherweise nicht die gleichen technischen Mittel zur Verfügung stehen, wie es innerhalb der Universität der Fall ist.

Zum Abschluss muss ich Ihnen noch eine betrübliche Nachricht mitteilen: Nach Rücksprache mit der Adjutantur der Bundesministerin der Verteidigung habe ich entschieden, dass der für den 20. Juni geplante Open Campus nicht stattfinden wird.

Die Entscheidung habe ich mir nicht leicht gemacht. Nach meiner aktuellen Bewertung der Lage und dem Rat des COVID-Teams halte ich jedoch nicht für angezeigt, im Juni bereits 5.000 Menschen auf dem Campus zu versammeln.

Diese Überzeugung wird auch von einer Aussage des Bundesgesundheitsministers unterstützt, der vorgestern sagte, dass im Zweifel die Party und das Volksfest als letztes wieder möglich seien. Das ist die allerletzte Stufe in unserem „phasenweisen Vorgehen“, und im Juni werden wir leider noch nicht so weit sein.

Aus der Kommunikation mit den Studierenden und aus eigener Erinnerung ist mir klar, wie wichtig die Leutnantsbeförderung ist. Für den großen Beförderungsappell, den eigentlichen Anlass des Open Campus, entwickelt Studierendenbereich daher Ideen für eine alternative Form der Beförderung entwickeln. Auch aus dem Büro der Bundesministerin der Verteidigung habe ich Zuspruch für diese Idee.

Ich wünsche Ihnen allen ein gesegnetes Osterfest und eine gute Zeit. Bitte bleiben Sie weiterhin zu Hause. Und bleiben Sie bitte gesund.

Herzlichen Dank

Ihr
Klaus Beckmann

 

Universitätspräsident Prof. Dr. Klaus Beckmann über die Planungen für den Fall eines andauernden Shutdowns

HSU

2. April 2020

Die Universität hat die Vorbereitungen für das am Montag beginnende Frühjahrstrimester fortgesetzt. Gleichzeitig gib es Planungen für den Fall, dass der Shutdown länger andauert. Perspektiven für die nähere Zukunft erst nach Ostern erwartet.


Die Videobotschaft des Präsidenten vom 02.04.2020 im Volltext

Liebe Kolleginnen und Kollegen,
liebe Studentinnen und Studenten,
liebe Kameradinnen und Kameraden,

das Wichtigste vorweg: Seit meiner letzten Videobotschaft haben wir einen weiteren bestätigten COVOD-19-Fall unter den Universitätsmitgliedern.  Von den drei zuerst Erkrankten, die sich im Hanseatenbereich befanden, konnten jedoch zwei heute morgen aus der Isolation entlassen werden. Eine Person verbleibt in Quarantäne im Hanseatenbereich, zwei – darunter die zuletzt erkrankte Person – in häuslicher Quarantäne. Allen Erkrankten geht es den Umständen entsprechend gut. Ich hoffe auf einen milden Verlauf und wünsche Ihnen alles Gute und schnelle Genesung.

Gestatten Sie mir bitte eine persönliche Anmerkung: Wir haben die Universität am 13. März, also vor mittlerweile drei Wochen, geschlossen und alle Universitätsangehörigen in die häusliche Separation geschickt. Die Inkubationszeit bei COVID-19 beträgt im Median fünf bis sechs, längstens jedoch 14 Tage. Ziehen Sie bitte ihre eigenen Schlüsse daraus.

Tun Sie aber auf jeden Fall folgendes: Bitte nehmen Sie weiterhin die amtlichen Warnungen und behördlichen Auflagen sehr, sehr ernst. Bleiben Sie zu Hause! Flatten the curve! Bitte vermeiden Sie weiterhin alle persönlichen Kontakte und berücksichtigen Sie auch weiterhin die grundlegenden persönlichen Hygienemaßnahmen wie regelmäßiges und gründliches Händewaschen, Hustenhygiene etc.

Es gibt noch immer keine belastbaren Erkenntnisse über die Wirksamkeit der getroffenen Maßnahmen.  Da die Inkubationszeit mitunter auch mal 14 Tage betragen kann, dann erst getestet wird,  die Auswertung der Proben derzeit 48 bis 72  Stunden dauert, benötigt man Zeit für die Bewertung der getroffenen Maßnahmen. Vorerst wurde, wie Sie wissen, seitens des Bundes und der Länder die Kontaktsperre über das Osterwochenende hinaus verlängert.

Ich rechne indessen unverändert damit, das wir in der nächsten Woche klarer sehen werden. Aus diesem Grund halte ich daran fest, Entscheidungen, die über den Monat Mai hinausgehen, auch frühestens in der kommenden Woche zu treffen.

Morgen endet die von der Überwachungsstelle für öffentlich-rechtliche Aufgaben des Sanitätsdienstes der Bundeswehr Nord verfügte Sperrung des Campus. Freilich würden die von der Freien und Hansestadt Hamburg verordneten Auflagen – Kontaktverbot etc. – nach unserer rechtlichen Bewertung die Durchführung von Lehrveranstaltungen vorerst bis zum 30. April 2020 nicht erlauben.

Wir könnten theoretisch ab Montag Klausuren in Anwesenheit nach Art der geplanten, sehr umstrittenen Abiturprüfungen durchführen. Ich habe mich jedoch dagegen entschieden, diesen Plan zu verfolgen. Denn ich halte es in der derzeitigen Stufe der Pandemie für absolut nicht angezeigt, Menschen, die in der gesamten Republik verstreut sind, wieder auf dem Campus zusammen zu führen. Eine solche Maßnahme passte auch weder zu unserer ursprünglichen Entscheidung, die Universität bis zum 14. April zu schließen, noch zur Absicht der Bundesregierung.

Daher werden die Klausurtermine erst festgesetzt, sobald wir wissen, wann das Kontaktverbot aufgehoben wird. Und selbstverständlich werden wir die Prüfungstermine mit dem gebotenen Vorlauf nach der APO von mindestens 14 Tagen ankündigen.

Die öffentlichen Hochschulen in Hamburg und die hier zuständige Behörde für Wissenschaft, Forschung und Gleichstellung haben sich darauf geeinigt, den Start des Sommersemesters auf den 20. April zu verschieben. Ob es dabei bleibt und ob dies bedeutet, dass auch der Präsenzbetrieb dort wieder anläuft, vermag ich nicht zu sagen. Ich persönlich glaube allerdings nicht, dass dies der Fall sein wird. Aber wir stehen im Austausch mit der Landeshochschulkonferenz, wo die Hochschulpräsident*innen über diese Dinge mit der Behörde beraten. Rechtlich bindend sind diese Vorgaben für unseren Trimesterbetrieb nicht.

Die Frage nach der Zulässigkeit von Online-Prüfungen unterfällt aber durchaus der Fachaufsicht der Hamburger Wissenschaftsbehörde. Und diese erlaubt derzeit nicht die Durchführung von Online-Klausuren. Ich hatte bereits im letzten Video thematisiert, dass wir Klausuren nur in Präsenzform anbieten können. Ich habe die Dekane der Fakultäten gebeten, wo immer die Prüfungsordnungen das erlauben, auf alternative Prüfungsformen auszuweichen. Das ist jedoch Angelegenheit der Prüfungsausschüsse und der Fakultäten.

Gestern hat der Vorsitzende der Hochschulrektorenkonferenz, Prof. Dr. André Alt, im Interview mit dem Handelsblatt eine Verschiebung des Sommersemesters nach hinten gefordert und an die Wissenschaftsminister der Länder appelliert, sich mit den Hochschulen abgestimmt auf ein gemeinsames Vorgehen zu einigen und das Sommersemester koordiniert zu verschieben. Vorausgesetzt, dass der Shutdown rechtzeitig endet, soll eine möglichst komplette Vorlesungszeit beginnen, die später als üblich endet. Das Wintersemester würde dann ebenfalls etwas zeitversetzt, beispielsweise ab 1. oder 15. November beginnen. So könnte man im Sommersemester 2021 wieder in den Normalmodus zurückehren.

Ich bekenne, dass auch ich eine komplette Verschiebung um, sagen wir mal, ein Quartal, für die eleganteste Lösung halte. Der Vorschlag der Hochschulrektorenkonferenz lässt sich aber aus zwei Gründen auf uns nicht anwenden:

Erstens haben wir keine zweite vorlesungsfreie Zeit im Winter, die man zu Gunsten des Lehrbetriebs verkürzen könnte.

Und zweitens sind wir in das Gefüge des Ausbildungsbetriebs der Bundeswehr eingebunden. Studierende, die später ihr Studium abschließen, kommen später an den militärischen Ausbildungseinrichtungen und den Offizierschulen an und schließlich auch später in der Truppe. Und sofern die Lehrgänge laufbahnrelevant sind, kann dies möglicherweise auch Auswirkungen auf Karriereschritte haben.

Wir planen also im Augenblick noch so, dass wir gemeinsam versuchen, diese Risiken zu minimieren und den Studierenden einen Abschluss in der Regelstudienzeit zu ermöglichen. Zunächst einmal also: Zum Master, möglichst alle, in 47 Monaten.

Das erfordert vor allem, so schnell wie möglich mit Online-Angeboten zu beginnen, um Zeit zu sparen. „Was Du dem Augenblicke ausgeschlagen, bringt keine Ewigkeit zurück“ (Schiller). Wenn wir zuwarten, wird die Zeit „nach hinten raus“ immer knapper, und die Herausforderungen für Sie, liebe Studierenden, durch die immer engere Taktung der Prüfungen immer schwerer. Das ist der Grundgedanke, auf dessen Grundlage die Fakultäten und Studiengänge derzeit planen, den wir in der kommenden Woche dem Akademischen Senat unterbreiten und den ich meiner letzten Videobotschaft kommuniziert habe.

Plan A setzt das Mitwirken und den guten Willen aller voraus.

Den der Professorinnen und Professoren, denen ich keine Vorschriften machen kann, wie sie ihre akademische Lehre inhaltlich gestalten, welche Prüfungsanforderungen sie stellen, und denen ich auch die Lehrform nicht vorschreiben kann. Jedoch bleibt uns momentan keine andere Option als die Online-Lehre.

Besonders wichtig ist die Kommunikation. Mir werden zahlreiche Detailfragen gestellt, die auf der Ebene einzelner Studiengänge, ja einzelner Module beantwortet werden müssten. Liebe Kolleginnen und Kollegen: Informieren Sie bitte aktiv Ihre Studierenden! Und liebe Studierende: Nehmen Sie aktiv Kontakt zu Ihren Betreuer*innen auf!

Und Plan A setzt den guten Willen der Studierenden voraus, unter den erschwerten Bedingungen so gut wie möglich und so schnell wie möglich im Studium vorwärts zu kommen. Die Frage etwa nach der dienstlich bereitgestellten IT-Ausstattung, um an Online-Kursen teilnehmen zu können, weil man nicht angewiesen werden könne, den privaten Computer für dienstliche Zwecke zu nutzen, halte ich in der jetzigen Situation für völlig deplatziert. Auch im Präsenzbetrieb schreibt doch wohl kaum jemand seine Seminararbeiten im PC-Pool der Fakultät oder auf einem Bibliotheksrechner.

Selbstverständlich denken wir auch über einen „Plan B“ nach.

Was ist, wenn wir erst sehr spät (Mitte Juni) mit den Prüfungen beginnen können? Was ist mit unserer Einbettung in den Ausbildungsbetrieb der Bundeswehr?

Denn der bundesweite Shutdown hat noch weitere Konsequenzen für den Universitätsbetrieb. Er kann bedeuten, dass die Studienanfänger des Jahrgangs 2020 ohne gültiges Sprachleistungsprofil an die Uni kommen. Ihnen fehlen dann acht Leistungspunkte, also umgerechnet ein Workload von 240 Arbeitsstunden. Es kann auch sein, dass die Studienanfänger dann das für die ingenieurwissenschaftlichen Fächer erforderliche Vorpraktikum nicht besitzen. Ihnen fehlen damit weitere Leistungspunkte. Und, last but not least, kommen sie ohne abgeschlossene IGF-Leistungen hier an, die dann ebenfalls nach Studienbeginn zu absolvieren sind. Je länger der Shutdown dauert, wird auch das immer mehr zur „Mission Impossible“.

Und schließlich ist es tatsächlich so, dass beim Assessmentcenter für Führungskräfte der Bundeswehr derzeit keine Auswahlverfahren stattfinden. Je länger der Shutdown dauert, umso weniger kann der Bedarf der Truppe bei Personaleinstellungen in diesem Jahr gedeckt werden. Direkt auswirken wird sich das für die Universität zwar erst im kommenden Jahr. Gleichwohl wächst mit jedem Tag, den der Shutdown andauert, die Wahrscheinlichkeit, dass sich alles, auch unser Studienbetrieb, um einen bestimmten Zeitraum X verschiebt – temporär oder sogar dauerhaft. Deswegen muss man über einen Plan B nachdenken.

Die Entscheidung dafür, aber das sagte ich bereits im Video der vergangenen Woche, liegt oberhalb der Ebene der Universität. Vor Ostern ist nach meiner Überzeugung nicht mit einer Vorgabe der Bundesregierung zu rechnen. Aus diesem Grunde nichts zu tun, geht weder für Beamt*innen noch für Soldat*innen an. Und darum wird jetzt zunächst der Plan A exekutiert. Zumal immer noch eine realistische Chance besteht, dass er gelingen kann.

Wir gehen momentan nicht davon aus, dass die Sperren im internationalen Reiseverkehr bis zum Sommer wesentlich gelockert werden. Aus diesem Grund wird es in diesem Jahr keine Auslandspraktika und keine Sprachkurse im Ausland geben. Studierende, die ein freiwilliges Praktikum machen möchten oder ein Pflichtpraktikum ablegen müssen, sind daher gehalten, sich um eine Stelle im Inland bemühen. So leid es mir tut – das schafft Ihnen immerhin Planungssicherheit. Über die internationalen Austauschprogramme denken wir derzeit noch nach.

Für 250 Studierende beginnt die kommende Woche mit dem Bereitschaftsdienst für die Schnellen Unterstützungskräfte (SUK). Aus epidemiologischen Gründen greifen wir dabei vor allem auf diejenigen Kamerad*innen zurück, die derzeit auf dem Campus sind. Ich muss gestehen, dass ich aus Gründen der Gleichbehandlung im Hauptauftrag Studium nicht sehr glücklich mit dieser Auflage bin.

Wir wurden allerdings für den Zeitraum vom 06.04. bis zum 20.04. nicht davon entbunden. Also heißt es: „Ufftrach ist Ufftrach!“ Und daher haben wir die Lagezelle so umgegliedert, dass die Führung der SUK direkt von dort erfolgen kann. Dort kümmert man sich um Logistik und Transport der Kameradinnen und Kameraden. Wir werden dafür sorgen, dass die Betroffenen für die Dauer der 14-tägigen Bereitschaft an jedem möglichen Einsatzort in Norddeutschland versorgt werden können. Ich hoffe, dass es dazu nicht kommt und die unsere acht SUK-Züge nicht eingesetzt werden müssen.

Für alle Studierenden, die zivilen ebenso wie die militärischen, gilt:

Am Montag, dem 6. April, beginnt das Frühjahrstrimester. Sie müssen sich bis heute Abend im CMS zu ihren Kursen anmelden. Und zwar unabhängig davon, ob es Pflicht- oder Wahlveranstaltungen sind. Denn andernfalls haben die Dozentinnen und Dozenten keine Möglichkeit, mit Ihnen in Verbindung zu treten. Und im Augenblick geht es um Kommunikation und Zeitgewinn.

Ich schließe einmal mit guten Nachrichten. Zunächst danke ich Ihnen allen für die Hilfsbereitschaft und das Engagement, das Sie in den letzten Wochen bewiesen haben. Auch unsere Forschungseinrichtungen sind hier zu nennen: Im OpenLab werden unsere Ressourcen zum 3D-Druck dazu genutzt, Masken und Visiere zu produzieren. Dafür haben wir die nötigen Haushaltsmittel sofort bereitgestellt. Und an der Professur für Verfahrenstechnik, insbesondere Stofftrennung, wurde Schutzausrüstung des Bundeswehrkrankenhauses autoklaviert, um deren Wiederverwendung zu ermöglich. So trägt auch die wissenschaftliche Expertise unserer Universität zum Kampf gegen SARS-CoV-2 bei.

Bleiben Sie zu Hause, sofern Sie das können. Und bleiben Sie gesund.

Ihr
Klaus Beckmann

Universitätspräsident Prof. Dr. Klaus Beckmann über den Beginn des Frühjahrstrimesters

HSU

26. März 2020

Die Universität hat inzwischen Planungen für die Fortsetzung des Studien- und Prüfungsbetriebs angestellt. Universitätspräsident Prof. Dr. Klaus Beckmann über die mögliche Trimestereinteilung, Online-Lehre, Online-Prüfungen.


Die Videobotschaft des Präsidenten vom 26.03.2020 im Volltext

Liebe Kolleginnen und Kollegen,
liebe Studentinnen und Studenten,
liebe Kameradinnen und Kameraden,

das Wichtigste vorweg: Seit heute haben wir die Bestätigung, dass ein viertes Universitätsmitglied an COVID-19 erkrankt ist. Den drei bereits zuvor Erkrankten geht es den Umständen entsprechend gut. Sie können entlassen werden, sobald nach Abklingen der Symptome zwei Abstriche in Folge ein negatives Testergebnis erbracht haben.

34 Personen befinden sich in häuslicher Isolation am Heimatort und 19 Personen in häuslicher Isolation auf dem Campus. Bei Ihnen habe ich gestern einen virtuellen Krankenbesuch – als Videokonferenz – gemacht. Sie alle schienen mir gefasst und halbwegs bei Laune zu sein. Die Fragen, die sie mir gestellt haben, nehme ich zum Anlass, sie heute noch einmal für alle zu beantworten.

Mittlerweile befinde auch ich mich die meiste Zeit im Home Office und fühle mich wieder wie weiland als Professor. Das Home Office haben viele erstrebt, aber durch Corona werden auch die Nachteile deutlich.

Ich möchte dem Team im Lagezentrum danken, das derzeit gefühlt rund um die Uhr arbeitet, und auch dem „Rückwärtigen Gefechtsstand“ des Studierendenbereichs, wo man mit Engagement und Herzblut die Dinge regelt.

Insgesamt hat sich die Situation in Deutschland und Europa weiter verschärft. In Hamburg gibt es 1.450 erkannte COVID-19-Erkrankungen, und es gibt den ersten Todesfall. Wie sich die Maßnahmen, die Bund und Länder getroffen haben, auswirken, werden wir aus belastbaren Quellen voraussichtlich erst um Ostern erfahren. Erst dann werde ich eine Prognose wagen, wie es weitergeht. Alles andere halte ich für unseriös.

Wir haben inzwischen die Studierenden aus dem Ausland zurückgeholt, bei denen eine Repatriierung angezeigt war. Lediglich zwei warten noch auf ihre Rückreise, der Rest verbleibt einstweilen im Gastland – auch, um sich nicht dem Risiko der Ansteckung während der Reise auszusetzen.

Das Bundesministerium der Verteidigung hat vorgestern den Tag der Bundeswehr, der am 13. Juni dieses Jahres stattfinden sollte, abgesagt. Der Leiter des Studierendenbereichs hat mit meiner Billigung entschieden, dass die beiden Großveranstaltungen der Universität, die etwa im selben Zeitraum stattfinden sollten, nämlich den Solidaritätslauf und die Päd-Party, ebenfalls abzusagen sind.

Als nächstes stünde der Open Campus mit dem Großen Beförderungsappell am 20. Juni 2020 zur Disposition. Die Entscheidung, auch dieses – nicht nur für mich, sondern vor allem auch für diejenigen unter Ihnen, die vor der Ernennung zum Offizier stehen – wichtige Event abzusagen, habe ich noch nicht getroffen. Und ich werde das aus den eben beschriebenen Gründen vor dem April auch nicht tun.

Für Sie, für mich, für alle Angehörigen unserer Universität steht die Frage im Mittelpunkt, wie es nun mit unserem Hauptauftrag, wie es mit dem Studium weitergeht.

Die Dozentinnen und Dozenten arbeiten sehr engagiert daran, geeignete digitale Lehrformen zu finden, um Ihnen, liebe Studierende, ihre Inhalte anbieten zu können. Die Inhalte des Wintertrimesters werden Ihnen von vielen bereits jetzt auch in elektronischer Form vermittelt. Hierfür bin ich allen Kolleginnen und Kollegen sehr dankbar. Ich danke auch  der Universitätsbibliothek und dem Rechenzentrum für die Bereitstellung von Ressourcen über das Internet und für die engagierte Beratung von Studierenden über E-Mail.

Wie ist der Plan für das weitere Vorgehen?

Bitte verstehen Sie, dass ich Ihnen keinen Termin für den Beginn der Präsenzlehre und der Prüfungen nennen werde. Aus den genannten Gründen könnte dies nur ein Charlatan tun, und ein Charlatan will ich nicht sein.

Einen Termin kann ich Ihnen aber dennoch heute bestätigen: Die Fakultäten haben den Beginn der Bearbeitungszeit für die Master-Arbeiten auf den 1. Mai verschoben. Und falls es erforderlich werden sollte, werden wir diesen Termin noch weiter verschieben, sofern der Shutdown dann noch andauern sollte.

Die momentan größte Herausforderung ist, dass jedes Modul auch mit einer entsprechenden Prüfung abzuschließen ist. Und es gibt derzeit keine Prüfungsform außerhalb der Präsenz, die Ihnen unanfechtbar identische Bedingungen garantieren kann. Selbst an der seit Jahrzehnten in Fernlernen erfahrenen FernUniversität Hagen kann man Klausuren nur in Präsenzform ablegen.

Das würde bedeuten, dass Sie alle hier herkommen müssten, um das Wintertrimester abzuschließen. Und genau das geht momentan nicht. Zwar prüfen wir momentan noch die rechtliche Zulässigkeit verschiedener Online-Prüfungsmodelle, aber ich bin wenig zuversichtlich, dass wir für Klausuren einen Weg finden, bei dem der Grundsatz der Gleichbehandlung garantiert werden kann. Bei Hausarbeiten und mündlichen Prüfungen ist das etwas einfacher.

In einer Konferenz der Universitätsleitung mit den Dekanen haben wir die Eckpunkte eines möglichen Planes fixiert:

1.   Es werden mindestens zehn Vorlesungswochen pro Trimester benötigt, um die erforderlichen Kompetenzen zu vermitteln.
2.   Insbesondere wegen klausurvorbereitenden Übungen und Laboren kann nicht ganz auf Präsenzlehre verzichtet werden.
3.   Es soll schnellstmöglich mit Online-Lehre begonnen werden.
4.   Die im Wintertrimester ausgefallenen Prüfungen können erst nach dem Start der Lehre für das Frühjahrstrimester stattfinden.

Daraus ergibt sich dann ein Plan, wie ihn die folgende Prinzipskizze zeigt:

Schematische Darstellung des Lehr- und Prüfungsbetriebs für das Frühjahrstrimester 2020
Schematische Darstellung des Lehr- und Prüfungsbetriebs für das Frühjahrstrimester 2020

Wir beginnen ab dem 6. April mit dem Frühjahrstrimester online. Damit weichen wir zumindest nicht von der formal noch gültigen Trimestereinteilung ab. Denn die Trimestereinteilung ist eine Angelegenheit von grundlegender akademischer Bedeutung und muss daher vom Akademischen Senat der Universität beschlossen werden. Ich werde diesen auf seiner nächsten Sitzung mit dem Thema befassen.

Sobald wir uns wieder alle auf dem Campus treffen dürfen, unterbrechen wir quasi das Frühjahrstrimester für drei Wochen. In diesen drei Wochen finden die Prüfungen zum Wintertrimester statt. Ihre Dozentinnen und Dozenten bitte ich darum, gegebenenfalls Repetitorien zur Prüfungsvorbereitung anzubieten, um den dann möglicherweise schon Wochen oder Monate zurückliegenden Prüfungsstoff aufzufrischen.

Anschließend setzen wir den Vorlesungsbetrieb des Frühjahrstrimesters im Präsenzbetrieb fort und schließen mit zwei Prüfungswochen ab.

Wann dies aber der Fall sein wird, auch das kann ich Ihnen heute noch nicht sagen. Sie erkennen aber aus der Prinzipskizze auch, dass wir den Plan auf der Zeitachse verschieben können. Dadurch erhalten wir Flexibilität – der Anteil der Online-Lehre ist variabel und erlaubt uns planerische Freiräume.

Eins ist bei der Verschieberei gewiss: Wir brauchen neun Präsenzwochen für die Lehre und die beiden Prüfungsphasen. Damit ist klar, dass es einen Zeitpunkt gibt, ab dem wir das Frühlingstrimester nicht mehr ohne Anpassungen bei den anderen Ausbildungseinrichtungen der Bundeswehr werden durchführen können. Dieser Zeitpunkt ist der 22.06.2020. Spätestens ab diesem Zeitpunkt ist die Angelegenheit „above my paygrade“.

Speaking of which: noch eine Ergänzung zu den Rahmenbedingungen.

Wir haben vom Bundesamt für das Personalmanagement der Bundeswehr, das in Sachen Corona-Krise zum Leitamt für den Organisationsbereich Personal erklärt wurde, den Auftrag erhalten, dass wir – ebenso wie unsere Münchener Schwesteruniversität – eine Bereitschaftsreserve von 250 Soldatinnen und Soldaten vom 6. bis zum 20. April für den Nationalen Territorialen Befehlshaber vorzuhalten haben. Diese sollen „Schnelle Unterstützungskräfte“ – kurz: SUK – bilden, um in Zug-Stärke Hand- und Spanndienste zu übernehmen: Sicherungsaufgaben, Fahrdienste und dergleichen mehr.

„Ufftrach is‘ Ufftrach“, und das wird natürlich gemacht. Bei der Umsetzung dieses Auftrags haben wir aber auf zweierlei zu achten:  Erstens dürfen wir aus epidemiologischen Gründe nicht ohne Not eine große Gruppe von Menschen, die momentan noch im ganzen Land verstreut sind, wieder zusammenführen. Und zweitens müssen wir vermeiden, dass die Bindung von Teilen des studentischen Personalkörpers eine Ungleichbehandlung schafft, weil die übrigen mehr Zeit haben, sich auf Prüfungen vorzubereiten. Wir behalten das im Blick.

Im Hintergrund laufen Überlegungen zu Verfahren und Methoden, die Digitalisierung unserer Kommunikation weiter auszubauen. Möglicherweise kann ich Ihnen in einer Woche darüber etwas berichten. Ich werde Sie auch in der nächsten Woche am Donnerstag per Video über die aktuellen Entwicklungen informieren.

Bis dahin werden die Informationen auf der ILIAS-Seite zur Corona-Pandemie (Login erforderlich) laufend aktualisiert.

Was haben Sie zu tun?

Bitte bleiben Sie zuhause, bitte halten Sie die Verbindung zu Ihren Vorgesetzten. Bitte erarbeiten Sie als Lehrende neue Online-Angebote, bitte treiben Sie als Forschende Ihre Projekte zuhause voran, so gut es ohne Labor geht. Der Studierendenbereich und die Verwaltung halten die Universität bitte aus dem Home Office am Laufen. Das Rumpfteam kümmert sich bitte weiter um die Führungsfähigkeit und Koordination. Und die Studierenden bereiten bitte bis zum 06.04. die Inhalte des Wintertrimesters nach und wenden sich anschließend den Inhalten für das Frühjahrstrimester zu.

Bleiben Sie gesund.

Ihr
Klaus Beckmann

Corona-Seelsorge-Hotline

HSU

20. März 2020

Die katholische und die evangelische Militärseelsorge haben – ausschließlich für Mitarbeiter*innen und Student*innen der Helmut-Schmidt-Universität – eine Corona-Seelsorge-Hotline eingerichtet. Für alle Fragen, Sorgen, Gefühle, jeder Gesprächsbedarf oder auch jeden Ärger stehen hier kompetente Ansprechpartner*innen zur Verfügung. Mitarbeiter*innen der Universität, Student*innen der Helmut-Schmidt-Universität, Seelsorger*innen aus unterschiedlichen Bereichen, Theologiestudent*innen und Vikar*innen haben sich dazu bereit erklärt, ehrenamtlich 24 Stunden, sieben Tage die Woche erreichbar zu sein.

Dazu werden sie online geschult und erhalten regelmäßig Supervision. Der Evangelische Militärdekan ThDr. Michael Rohde ist begeistert von der Bereitschaft zur Mitarbeit: „Ich freue mich sehr, dass so viele Menschen aus so unterschiedlichen Bereichen bereit sind, als Ansprechpartner*innen zur Verfügung zu stehen. Ich bin sehr gespannt, wie das Angebot angenommen wird. Allerdings muss ich einschränkend sagen: Wir können keinen medizinischen Rat geben und auch Termine bei Ärztinnen und Ärzten können wir nicht vermitteln.“ Auch Pater Dr. Peter Henrich, Katholischer Militärdekan an der HSU, betont die Wichtigkeit des Angebots: „Wenn man längere Zeit in häuslicher Isolation verbringen muss, kann es gut sein, dass einem die Decke auf den Kopf fällt. Wir bieten mit dieser Hotline eine Möglichkeit, mit anderen Menschen außerhalb des normalen sozialen Umfeldes zu reden.“ Die Nummer wird an die Angehörigen der Universität kommuniziert. Das Angebot ist nicht an eine Konfessions- oder Religionszugehörigkeit gebunden.

Zudem bieten die Militärseelsorger Online-Andachten an, die auf den jeweiligen Homepages zu finden sind. Die erste Corona-Andacht ist bereits online verfügbar.

Text: Johanna Hullmann-Gast

Universitätspräsident Prof. Dr. Klaus Beckmann zur aktuellen Situation

HSU

20. März 2020

Die Universität befindet sich seit einer Woche im Rumpf-Betrieb, die überwiegende Mehrzahl aller Universitätsmitglieder befindet sich in heimischer Separation. Universitätspräsident Prof. Dr. Klaus Beckmann über die aktuelle Situation.

 


Die Videobotschaft des Präsidenten vom 19.03.2020 im Volltext

 

Liebe Kolleginnen und Kollegen,
Kommilitoninnen und Kommilitonen,
Kameradinnen und Kameraden,

die Entscheidungen des Bundes und der Länder von den vergangenen Tagen haben das öffentliche Leben weitgehend lahmgelegt. Geschäfte, die nicht zur Grundversorgung der Bürgerinnen und Bürger dienen, sind geschlossen. Einzelne Bundesländer – so auch unser unmittelbarer Nachbar Schleswig-Holstein – haben bereits Einreiseverbote ausgesprochen.

Unser Nachbarstaat Frankreich hat – nach Italien – eine allgemeine Ausgangssperre verhängt. Wenn Sie die für uns geltenden Regeln ernst nehmen, dann realisieren Sie bereits eine solche Ausgangssperre: Sie arbeiten von daheim und verlassen Ihre Wohnung nur für die notwendigen Einkäufe – oder, wenn Sie zum Kernteam unserer Universität gehören, auch für minimale Aufenthalte im Büro. Dieses Verhalten, so sehr es schmerzt, ist dringend erforderlich.

Ich fordere Sie alle mit Nachdruck auf: Bleiben Sie zu Hause! Flatten the curve! Denn in diesen Wochen kommt es darauf an, die Ausbreitung des Virus so stark es nur geht zu verlangsamen. Selbst unser Corona-Krisenstab, der sich bisher jeden Morgen noch persönlich getroffen hat, wird ab der nächsten Woche auf das Format der Videokonferenz umsteigen.

Zu Hause bleiben bedeutet jedoch nicht, im Urlaub zu sein! Die Studierenden werkeln an Studien- und Abschlussarbeiten und bereiten sich auf die nachzuholenden Prüfungen vor. Die Lehrenden ermöglichen dies durch die Bereitstellung von Materialien und durch Studienberatung auf elektronischem Wege. Verwaltung und Studierendenbereich halten die Helmut-Schmidt-Universität im Notbetrieb führungs- und arbeitsfähig. Und geforscht werden soll übrigens auch noch, soweit das von daheim ohne Labor möglich ist.

Wie ist die aktuelle Situation auf dem Campus?

Wir haben mittlerweile drei bestätigte COVID-19-Fälle an unserer Universität. In allen drei Fällen handelt es sich um Studierende, und allen dreien geht es Gott sei Dank den Umständen entsprechend gut. Ich wünsche Ihnen gute Besserung und schnelle und vollständige Genesung.

An dieser Stelle möchte ich mich beim Leiter des Sanitätsversorgungszentrums Hamburg-Mitte, Flottillenarzt Dr. Bär, und bei seinem Team bedanken. Sie arbeiten momentan unter besonders belastenden Bedingungen und unterstützen die Helmut-Schmidt-Universität sehr.

64 unserer Kommilitoninnen und Kommilitonen befinden sich in der häuslichen Absonderung, davon 25 daheim und 39 auf dem Campus. Insgesamt haben wir mit heutigem Stand gut 260 Personen in unseren Unterkünften.

Dabei handelt es sich um Studierende und ausländische Gäste, die keine alternative Unterbringung haben. Zu Ihrem und unserem Schutz gilt nach wie vor ein grundsätzliches Betretungsverbot für alle Einrichtungen der Universität. Davon ausgenommen sind lediglich die eben erwähnten Personen und die Rumpf-Mannschaft für den Notbetrieb.

Unsere Uni befindet sich im Notbetrieb. Aber sie bleibt führungs- und überlebensfähig, und wir haben die notwendigen Kommunikationskanäle etabliert. Dazu weise ich besonders auf unsere ILIAS-Seite mit den FAQ hin und auf die Bulletins hin. Alle Angehörigen der Universität stellen bitte ihre Erreichbarkeit sicher und halten Verbindung über ILIAS. Bulletins bitte nicht mehr einfach wegklicken – schließlich geht es nicht mehr nur um den Ausfall des außerdienstlichen Schwimmbetriebs.

Die Bibliothek stellt weiterhin ihr umfangreiches elektronisches Angebot bereit. Das sind 600.000 lizensierte E-Books, 23.000 elektronische Zeitschriften und sämtliche wichtigen Datenbanken weltweit. 24 Stunden am Tag, sieben Tage in der Woche. Das Rechenzentrum sorgt dafür, dass die Server laufen und Sie sich von außen einloggen können.

Wie geht es mit Prüfungen und Lehre weiter?

Die Studierenden interessiert vermutlich besonders, wie sie das noch laufende Wintertrimester erfolgreich abschließen können, bei dem ja in dieser Woche bereits die ersten Prüfungen hätten stattfinden sollen. Die Prüfungen sind verschoben, und die entsprechenden Eilentscheide sind gefällt. Niemand wird wegen Corona eine Zulassungsfrist versäumen! Ich habe – nach einer Konferenz mit den Dekanen – alle Professorinnen und Professoren gebeten, ihren Lehrstoff über Plattformen wie ILIAS oder E-Mail zur Verfügung zu stellen, sofern dies möglich ist.

Wir werden die durch den Lockdown ausgefallene Präsenzlehre nicht vollständig nachholen können. Der dadurch nicht behandelte Lehrstoff wird vielleicht auch nicht für jede Veranstaltung in elektronischer Form zur Verfügung gestellt werden können. Prüferinnen und Prüfer sind gehalten, diesen Umstand bei den Modulabschlussprüfungen entsprechend zu berücksichtigen und die Aufgabenstellungen anzupassen.

Die Vizepräsidentin für Lehre plant im Augenblick mit den Fakultäten und dem Prüfungsamt, wie die ausgefallenen Prüfungen wiederholt werden können.

Dabei gehen wir zunächst vom besten Fall aus, dass ab dem 14. April wieder Prüfungen stattfinden können. Gleichzeitig machen wir uns Gedanken über Eventualplanungen für den Fall, dass die Sperrung unseres Campus über den 14. April hinaus andauert. Selbstverständlich ist es gut möglich, dass der Lockdown länger dauert als bis Ostern oder auch bis Ende April. Das hätte Konsequenzen über unseren Organisationsbereich hinaus und muss daher mit dem Bundesministerium der Verteidigung geklärt werden.

Morgen werden mir Konzepte zum Plan A und erste Gedanken zur Eventualplanung vorgelegt. Ich halte Sie auf dem Laufenden.

Studierende im Ausland

Wir haben derzeit einige Kommilitoninnen und Kommilitonen, die zum Studium im Ausland sind. Unsere bisherige Absicht, sie alle im Gastland zu belassen, damit die Betroffenen nicht mit hohem Infektionsrisiko reisen müssen und auch kein Trimester verlieren, haben wir aufgegeben. Insbesondere der Ausfall von Reiseverbindungen hat uns in Abstimmung mit den Militärattaché-Stäben der Botschaften gestern dazu veranlasst, sieben Studierende zur sofortigen Repatriierung aufzufordern.

Unser Akademisches Auslandsamt hält unverändert die Verbindung zu allen Studierenden, deren Hochschulen und den Deutschen Vertretungen in den Gastländern. Auch hier sind die Entwicklungen sehr volatil.

Ich fasse zusammen: Was ist für Sie zu tun?

Sofern Sie nicht tatsächlich im Urlaub oder krankgeschrieben sind, verbleiben Sie im Dienst.

  • Für alle Universitätsmitglieder gilt: Halten Sie die Verbindung und bleiben Sie erreichbar. Checken Sie mindestens zwei Mal täglich Ihre E-Mails. Gehen Sie mindestens einmal pro Tag auf unser ILIAS-Portal.
  • Studierende nutzen die Online-Angebote der Bibliothek und der Professuren, soweit Sie können.
  • Lehrende unterstützen die Studierenden auf elektronischem Wege bei der Fortsetzung des Studiums und erweitern ihr Online-Angebot.
  • Forschende, die für ihre Arbeit nicht zwingend auf ein Laboratorium angewiesen sind, setzen ihre Forschungen daheim fort.
  • Angehörige der Verwaltung und des Studierendenbereichs erledigen ihre Dienstaufgaben, soweit irgend möglich, von daheim. Wenden Sie sich für Details bitte an Ihre Vorgesetzen.

Bleiben Sie daheim, minimieren Sie Sozialkontakte und halten Sie sich streng an die Vorgaben der Behörden und an die Verhaltensregeln des Robert-Koch-Instituts. Der Zugang zum Campus der Universität ist grundsätzlich nur noch für die dort untergebrachten Soldat*innen und das Rumpfteam möglich. Flatten the Curve!

Alle Informationen fassen wir auf unserer Corona-Seite zusammen. Wir haben diese Informationen Anfang der Woche vom Intranet (der Webbox) nach ILIAS verlagert, damit auch diejenigen darauf zugreifen können, die vor der Schließung keine Gelegenheit mehr hatten, den für Intranet-Dienste erforderlichen VPN-Client zu installieren.

Bei ILIAS gibt es inzwischen auch eine FAQ-Liste, in der wir die wiederholt aufgetretenen Fragen beantworten. Die Liste wird laufend erweitert und aktualisiert. Sofern Sie eine Frage haben, auf die Sie keine Antwort finden, senden Sie diese bitte an den Org-Briefkasten des Präsidenten. Wir kümmern uns um eine fachlich belastbare Antwort.

Einmal wöchentlich spreche ich per Videobotschaft zu Ihnen. Geplant ist das immer donnerstags.

Ich hoffe, wir sehen uns bald wieder. Bis dahin bleiben Sie bitte alle gesund. Flatten the Curve!

Ihr
Klaus Beckmann