Die Helmut-Schmidt-Universität/Universität der Bundeswehr Hamburg und die Universität der Bundeswehr München gründeten am 11. August 2020 ein neues „Zentrum für Digitalisierungs- und Technologieforschung der Bundeswehr“ (DTEC.Bw). Die Einrichtung der Geschäftsstelle wird mit Hochdruck betrieben. Erste Forschungsprojekte sind bereits genehmigt und werden noch in diesem Jahr starten. Das neue Zentrum ist Bestandteil des Konjunkturprogramms der Bundesregierung zur Überwindung der Covid-19-Krise. Es wird derzeit als ein von beiden Universitäten der Bundeswehr getragenes und vom Bundesministerium der Verteidigung mit Forschungsmitteln aus dem Konjunkturprogramm ausgestattetes wissenschaftliches Zentrum an der Universität der Bundeswehr München etabliert. Es unterliegt der akademischen Selbstverwaltung.
Übergeordnetes Ziel des DTEC.Bw ist es, die universitäre Forschung der Universitäten der Bundeswehr in den Bereichen Digitalisierung sowie damit verbundener Schlüssel- und Zukunftstechnologien strategisch zu bündeln und zu stärken, in einem sicheren Umfeld noch besser zu verknüpfen und neue Forschungskooperationen mit Wissenschaft, Wirtschaft, Verwaltung und Gesellschaft zu ermöglichen. Insbesondere soll die Forschung im DTEC.Bw auch das komplette Spektrum der sicherheits- und verteidigungsrelevanten Schlüsseltechnologien der Bundesregierung beinhalten.
Profil schärfen, wissenschaftliche Exzellenz weiter steigern
„Die Helmut-Schmidt-Universität weist eine umfängliche Expertise im Bereich digitaler Technologien und der mit ihrer Einführung verbundenen Transformation von Arbeitswelt und Gesellschaft auf“, erklärt HSU-Vizepräsident für die Forschungsangelegenheiten, Univ.-Prof. Dr.-Ing. Rolf Lammering. Mit ihrem Anteil im DTEC beabsichtigt die Universität der Bundeswehr Hamburg, Forschung und Entwicklung in Schlüsseltechnologiefeldern der Digitalisierung interdisziplinär und im Verbund mit Partnern aus der Wirtschaft voranzutreiben, dadurch Beschäftigung im Norden Deutschlands nachhaltig zu sichern und auszubauen.“
Gefördert vom DTEC.Bw werden Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Universitäten der Bundeswehr, die im Rahmen ihrer grundgesetzlich garantierten Forschungsfreiheit mit Kooperationspartnern aus forschungsstarken Landesuniversitäten, außeruniversitären Forschungseinrichtungen und Partnern aus Industrie und mittelständischen Unternehmen Grundlagenforschung und angewandte Forschung im Spektrum digitaler und technologischer Innovationen betreiben.
Universitätsspezifische Schwerpunktsetzungen
Das DTEC soll an den beiden Universitäten gezielt jene Forschungsfelder adressieren, an denen die beiden UniBw je für sich oder vereint über ausgewiesene Forschungsexpertise verfügen. An der Helmut-Schmidt-Universität/Universität der Bundeswehr Hamburg werden die durch das DTEC geförderten Arbeiten schwerpunktmäßig in vier Dachprojekten erfolgen:
- „Energie und Digitalisierung“ soll in den Zielbereichen Wasserstoff, Smart Grid, Klimaschutz, Erneuerbare Energien, klimaneutrale Luftfahrt, Hafenlogistik, maritime Technologien und digitale Produktion konjunkturfördernd wirken.
- „Künstliche Intelligenz und intelligente physische Systeme“ (KIIPS) fokussiert auf die zunehmende Durchdringung von Produkten, Fahrzeugen, Maschinen und Gebäuden mit Sensoren und Informationsverarbeitung sowie auf die sich daraus ergebenden Möglichkeiten zur Erzeugung und ständigen Aktualisierung digitaler Modelle
- Gemeinsam mit Partnerunternehmen wird im Projekt „Kompetenzen für die digitale Arbeitswelt“ (KoDiA ) eine Aus-, Fort- und Weiterbildungssystematik im gesamten Spektrum von der beruflichen Erstausbildung über Fort- und Weiterbildung sowie Umschulung für IT-Fachtätigkeiten in Zusammenarbeit zwischen Bundeswehr und Wirtschaft entwickelt
- Organisation-Personal-Arbeit-Leadership (OPAL) untersucht die sozialen, politischen und ökonomischen Fragen, die sich im Zuge der Globalisierung und Digitalisierung für die Bereiche Organisation, Personal, Arbeit und Leadership stellen. OPAL ist ein interdisziplinärer Zusammenschluss aus 25 beteiligten Lehrstühle und Instituten der HSU/UniBw H, darunter Human-, Sozial- und Wirtschaftswissenschaften sowie Recht- und Technikwissenschaften.
Spitzenforschung für Bundeswehr und Gesellschaft
Das DTEC.Bw soll an den beiden Universitäten der Bundeswehr Vorhaben innovativer, interdisziplinärer Spitzenforschung bündeln, in denen exzellent ausgebildete Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftler mit der Möglichkeit zur Weiterqualifikation für die Bundeswehr, die Wissenschaft, die Verwaltung und die Wirtschaft tätig sind. Das DTEC.Bw befähigt durch seine Projektförderung Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der beiden Universitäten der Bundeswehr, die eigene universitäre Forschung zur Sicherung der digitalen Souveränität Deutschlands weiter zu entwickeln.
Durch die Kooperation mit anderen Wissenschaftseinrichtungen und der Industrie fördert das DTEC.Bw die Verankerung des nationalen Sicherheitsgedankens in der breiten Gesellschaft und damit auch die Verankerung einer Forschung zu Aspekten der nationalen Sicherheit. Die Forschungsresultate tragen ferner dazu bei, dass die Bundeswehr ihre verfassungs-mäßigen Aufgaben in einer digitalen Umwelt im stärkeren Maße als bisher selbstständig, selbstbestimmt und sicher sowie mit einer breiten Zustimmung innerhalb der Gesellschaft ausüben kann.
Gezielter Wissens- und Technologietransfer
Das DTEC.Bw wird zudem an beiden Universitäten der Bundeswehr jeweils einen Technologietransfer- und Gründungsinkubator mit entsprechenden Dienstleistungsangeboten etablieren. Die Inkubatoren sollen zum einen das generierte technologische Wissen für die externe Verwertung in Industrie, Wirtschaft und Verwaltung bereitstellen, zum anderen potenzielle Gründungen auf dem Weg von der Idee zur unternehmerischen Umsetzung unterstützen.
Das DTEC.Bw fungiert somit als Motor für die universitäre Digitalisierungs- und Technologieforschung der Bundeswehr und ist zugleich Wegbereiter für die Erhöhung der nationalen Verfügbarkeit digitaler und technologischer Innovationen für öffentliche und private Bereiche. Es leistet damit auch einen spezifischen Beitrag zur Hightech Strategie 2025 der Bundesregierung.
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